Allerlei Geschichten aus Südtirol.- (Gesammelte Werke ; Bd. 4)
her gehend, einen prächtigen Strauß. „Ich weiß/' sagte sie, mir denselben zierlich überreichend, „Sie sind ein Blumenfreund, und holen fast jede Woche eine Blech büchse voll vom Gebirg. Das sind freilich kàe Joch blumen, droben blüht aber auch keine Rose und Hya zinthe und keine brennende Liebe, die ich hier mitten hinein gefügt. Wie herrlich sie aus den dunklen Blät tern des Epheu flammt! Wollen Sie ihn nicht behal ten,' fügte sie schmunzelnd bei, „so nimmt ihn ge wiß ein Stadtfräulein
.' „Im Gegenteil! noch immer rühmt man Hirlande von Britannien!' „Ja, die hat man nicht bloß zu Wiltau, sondern auch zu Schwaz und selbst auf dem Theater Zu Kiefers felden in Bayern aufgeführt. Die Schwazer haben mir einen Krvnentaler dafür gezahlt; doch lassen wir das gut sein!' Ueber ihr Antlitz flog der Schatten einer traurigen Erinnerung, sie wandte sich ab und pflückte eine Rose, auf der ein schimmernder Goldkäfer saß. .Mie schade/' begann sie wieder, „daß dieses Unge ziefer so schön ist; gestern freute ich mich auf dieses