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Und krönen Rom Zur Herrscherin der Welt! (Cr kniet nieder und legt das Haupt auf den Block. Während der Henker das Beil hebt, verhüllt Brutus das Antlitz, Sabina sinkt auf die Brüstung nieder, die Szene verwandelt sich.) ZweiteSzene. Halle zu Beji. Tarquin mit der Krone, im königlichen Pur purmantel. Aruns. Arun s Verfolgt, gejagt, gehetzt von allen Seiten, Entronnen kaum Gefangenschaft und Tod! Sie sollen uns doch nicht entmutigt seh^n! Haß gegen Haß! Fluch gegen Fluch! Was wir versuchen

, mögen sie's zerstören; Sie reiben sich mit uns zugleich nur auf. Wer immer wagt, gewinnt am Ende doch! Gut ist zum Angriff die Gelegenheit, So besser, weil sie schwerlich ihn erwarten, Denn die Verschwornen kämpfen jetzt zu Rom Für Leib und Leben, oder wenn sie feig Sich fangen ließen, herrscht Verwirrung doch, Und Brutus selbst, ins tiefste Herz getroffen, Denkt an die Söhne mehr noch als an Rom. Meinst du nicht auch? Wir dürfen hoffen jetzt Und darum sei's gewagt. Tarquin Zum letztenmal! Die Siege

nicht, die Rom uns abgerungen Erfüllen meine Brust so tief mit Schmerz; Denn lohnt' es, wäre Rom nicht eben Rom, Pichler, Dramatische Dichtungen 11

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Kategorie:

Belletristik

Jahr:

1907

Dramatische Dichtungen.- (Gesammelte Werke ; Bd. 16)

Seite 94 von 284

Autor: Pichler, Adolf (Schriftsteller) / Adolf Pichler

Schwillt dir das Herz so mächtig? Weil vielleicht Tarquin an deiner Seite droht, vor dem Ihr einst gezittert, als er Rom beherrschte? Noch steht ja Rom, so wie es stand, als dich Den Strick am Hals, barfuß, vor den Senat Die Schergen führten, du für deine Stadt Die Hände flehend aufhobst um den Frieden, Den wir großmütig schenkten. — War's nicht da, Wo ihr beschwöret, keinen Feind von Rom Bei euch zu dulden mehr, sei's öffentlich, Sei's insgeheim? Nun dem Vertrag gemäß Befiehlt euch Rom

: Mit Rutenhieben jagt Ihr heute noch gefesselt diese zwei Vor unser Tor, wo schon der Henker wartet. Und weil sie unter eurem Schutz auf uns Einbrachen feindlich, — wo blieb euer Schwur? So ist's an euch, den Schaden zu ersetzen. Mamilius Auf unsern Waffen bringen wir Bezahlung. Publius Wir hätten sie, wär' deine Zung' ein Schwert. Aruns Das tragt ihr in Geduld? Publius Ja oder nein! Procas Wir überlegen. Mamilius Wir sagen euckss Zu Rom.

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Kategorie:

Belletristik

Jahr:

1907

Dramatische Dichtungen.- (Gesammelte Werke ; Bd. 16)

Seite 169 von 284

Autor: Pichler, Adolf (Schriftsteller) / Adolf Pichler

Dann wird er sein den Göttern gleich an Ehre, Und gegen Rom kämpfst du zum letztenmal.' — Empört warf ich das Buch Zum Boden hin Und sann auf Rache fur das Gaukelspiel. Jetzt tritt mir vor die Seele dieser Spruch Und ahnend furcht' ich seinen Doppelsinn : Den Tod von Brutus' Söhnen kündet er! Die letzte Schlacht Ms, die wir heute schlagen, Zum letztenmal leg' ich den Purpur an, Zum letztenmal trag' ich das Diadem. Als König Hab' ich stets gelebt, als König! So will ich's sein zum letzten

Atemzug, Als König schreit' ich durch des Orkus Tor Und die im Leben mir gehorcht, sie haben Es unten nicht vergessen, daß ich einst Ihr König war, dort oben wird es Rom Erzählen noch dem künftigen Geschlecht. Dir bleibt die Jugend, und die Jugend hat Die Zeit vor sich und in der Zeit die Hoffnung: Verlaß Italien mit den Genossen, Leicht gründest du den Thron im fremden Land, Daß unser Haus stets Rom wie ein Komet Von fern bedroh', bis sich das Schicksal ändert Und es zurückführt an den Tiberstrand

. Aruns Italien verlaff' ich nie. Ich strecke Mit Riesenkraft die Arme aus nach Rom; Sind sie mir abgehau'n, dann will ich noch Es fassen mit den Zähnen. — Nein, nein, nein! Die letzte Schlacht? — Und ist's die letzte, gut!

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Kategorie:

Belletristik

Jahr:

1907

Dramatische Dichtungen.- (Gesammelte Werke ; Bd. 16)

Seite 117 von 284

Autor: Pichler, Adolf (Schriftsteller) / Adolf Pichler

— Iti — Augusta Nennst du es frei, weil ich daraus verbannt? Marcus Verbannt bin ich zu Rom, bist du mir fern. Augusta Und doch gilt Rom dir mehr als meine Liebe. Marcus Hab' ich geträumt nicht, daß es groß und herrlich, 2m freien Rom der erste Held Zu sein, beehrt, gepriesen, kehrend im Triumph, Und meine Waffen, wenn ich nicht mehr bin, Zum Schmuck in Tempelhallen ausgehängt? ^in Lied mein Name in des Enkels Mund; Schaut er den Helm, das rostige Schwert, so klingt es Äie Sagen

nach, — du aber haltst mich fest, Ich Hab' geträumt und diese Träume sind Nicht mehr der hohen Taten Morgenrot. A ugust a Tot ist der Ruhm, der nur die Urne schmückt! Hat nicht die Liebe ihre Helden auch, Die ruhmbekränzt durch alle Zukunft leuchten, Än Größe jedem gleich und großer noch, Doch einzig reich an jeder Seligkeit? Marcus ^ir ist wie dem Verdammten, den im Lauf versprengt die Rosse auseinanderreißen! Du hier, dort Rom! und mehr als mich muß ich Beklagen dich und deinen tiefen Schmerz.

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Kategorie:

Belletristik

Jahr:

1907

Dramatische Dichtungen.- (Gesammelte Werke ; Bd. 16)

Seite 89 von 284

Autor: Pichler, Adolf (Schriftsteller) / Adolf Pichler

Aus meinem Szepter wird kein Bettelstab Und jene Stimme, welche Rom befahl, Hat längst verlernt zu kosen und zu schmeicheln. Pr o cas Elend und Stolz sind kein Geschwisterpaar. Tarquin Zum Bunde biet' ich Veji diese Hand. Procas Porsennas Schatten tritt mir vor die Seele Und warnt vor diesem Krieg. Mamilius Der schwache König, Der aus Gutmütigkeit sein tapfres Heer Von Rom zurückgeführt und den dafür Das Volk gesteinigt, dem vergleich' uns nicht! Tarqui n Vergaßet ihr, wie Schlachtfeld

sich an Schlachtfeld, So weit das Auge reicht, zum Tiber dehnt? Dort sanken eure Männer wie das Gras In Schwaden hingemäht und fern zum Meer Wälzt' ihre Leichen hin der gelbe Strom. Du mit dem grauen Bart, fiel dir kein Sohn, — Kein Vater dir, kein Bruder euch? — Ja, ja! — Verbirg das Antlitz nicht im Purpurstreif, — Ich kenne dich, dir raubten sie die Tochter, Die Braut dir, beide siechten hin zu Rom.... Ihr murmelt, ballt die Faust, ihr weint; — Habt ihr mit Blut vergossenes Blut gesühnt

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Kategorie:

Belletristik

Jahr:

1907

Dramatische Dichtungen.- (Gesammelte Werke ; Bd. 16)

Seite 115 von 284

Autor: Pichler, Adolf (Schriftsteller) / Adolf Pichler

Bewach' ich offnen Auges deinen Schlummer. Gönnt neidisch uns die Erde keine Stätte, So trotz' ich, an des Schiffes Steu'r gestemmt, Dem Meere, mag es uns zum Himmel schleudern, Mag's ziehen in den grausen Abgrund uns! ^aß uns vertrauen, vielleicht führt uns ein Hauch, vielleicht auch scheitern wir an einer Insel, ^o unter Palmen endlich Friede blüht. Dann laß uns ruhen Arm in Arm geschlungen, ^aß uns vergessen, daß wir heimatlos. Augusta Führ' uns nach Rom; der Liebe schönstes Glück verdanke

mir, mir schenk' ein Vaterland. Marcus Denk' nicht an Rom, so lang mein Vater noch — Augusta So wird dein Bater uns für immer trennen. Marcus Soll ich die Waffen tragen wider ihn? Augusta Nicht gegen ihn, nur wider uns nicht mehr. Wenn Aruns hin vor Rom die Vejer führt: Das Tor steht offen, alles fügt sich leicht! Marcus deicht wie der Tod! So wenig kennt ihr Brutus? ^ls hätt' er sich die Republik geschaffen Zum Kinderspiele, das ein müder Knabe Des Abends, eh er schlaft» geht, verwirft. Du sahst ihn nie

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Kategorie:

Belletristik

Jahr:

1907

Dramatische Dichtungen.- (Gesammelte Werke ; Bd. 16)

Seite 90 von 284

Autor: Pichler, Adolf (Schriftsteller) / Adolf Pichler

Die Rache schon, die sie nicht schlafen läßt? Doch was sind Tote ! — Blickt vor Vejis Tor, Dort ragt der Grenzstein, den euch Rom gesetzt — Von heut auf morgen! bis den Eisenarm Es streckt durch eure Stadt und ihr als Knechte In seinem Siegeszuge winselnd kriecht. ^ Aruns An MäunerN reich ist eure Stadt; die Narbe Verdank ich eines Vejers Speer; nicht gegen — M i t euch als Feldherr zieh' ich in den Kampf. Mamilius Ein Fremdling Feldherr!? Aruns Wohl! ein Fremdling dir, ^ Denn niemals trafen

wir uns in der Schlacht. Mamilius Was bleibt euch noch, versagen wir die Hilfe? Aruns Der Haß, der keinem Gotte weicht an Macht. Proras Was soll der Streit? Weit besser ist mein Rat. Nach Rom entsendet einen Boten erst: . Daß man die Heimkehr diesen hier gestatte, — ì Uns werde wieder eingeräumt die Flur, ! Die wir im Kriege nach und nach verloren. Wenn Rom sich weigert, droh' er mit den Waffen, ; Eh' noch drei Tage um, naht schon ein Priester, l Den's zur Versöhnung uns hierher entbeut. -

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Kategorie:

Belletristik

Jahr:

1907

Dramatische Dichtungen.- (Gesammelte Werke ; Bd. 16)

Seite 86 von 284

Autor: Pichler, Adolf (Schriftsteller) / Adolf Pichler

— 80 — Von Rom wir auf zum àpitole steigen ? Für diese Vejer Hab' ich andre Münze. Aruns (zu Augusta). O hättest du für ihren Feldherrn nur — Ein freundlich Wort nur für Mamilius. Augusta Und wär' es eine Silbe nur — nein nein! Aruns Nun.' — Wiegt ein Schmuck nicht schwerer als ein Wort? Augusta Ich könnt' dir zürnen. Aruns Du verzeihst mir wohl, Send' ich dir Marcus in das Lager her. (Tarquin und Aruns ab.) Augusta Ja, Zürnen muß ich ihm. Doch schärfer faßt Mich Grauen an, gedenk

' ich jener Nacht, Wo er Lucretia .... . der Stahl, Den sie verzweifelnd in das Herz sich stieß. Traf uns noch tiefer, stieß uns fort aus Rom Und zwischen uns und Rom steigt blutig düster Ihr Schatten auf. — O Aruns, Aruns! Zum Schicksal wird uns allen deine Schuld, Wie Sklaven, welche Arm an Arm gekettet, Ihr Herr dem Richter vor die Füße wirft. Dem Schicksal! Ob es Untergang verhängt. Vielleicht den Sieg, wir greifen fest danach. Entschied der erste Spruch auch wider uns!

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Kategorie:

Belletristik

Jahr:

1907

Dramatische Dichtungen.- (Gesammelte Werke ; Bd. 16)

Seite 150 von 284

Autor: Pichler, Adolf (Schriftsteller) / Adolf Pichler

Von Reitern eine Schar, — ihr seht sie noch — Jetzt schwinden sie im Duft des Abendrotes — Sie wandten sich geduckt dem Hohlweg zu — Dort gegen West! Publius Nach Rom! Brutus Tarquin, Tarquin! Publius Mit meinen Reitern hol' ich bald sie ein. Brutus Ich selber geh' nach Rom und werde dort Die Hochzeitsfackel meinem Sohne tragen! Publius Er hüllt in düstres Schweigen sich und doch — Von dem Entschlüsse, den er grimmig rollt Tief in der Seele, zeugt die bleiche Stirn. Des Auges Blitz wie Glut

am fernen Himmel Bei dunkler Nacht, wie eine Stadt verbrennt. (Ab mit Davus und Kriegern.) Zweite Szene. Tiefe Nacht. Rom. Straße mit einem Pfeiler in der Mitte. Aussicht auf das Thor. Die Verschworenen; dann Brutus mit den Legionen. Marullus Am Himmel stehen andre Sterne schon, Die Mitternacht kann nicht mehr ferne sein. Bereit ist alles. Muhe hat's gekostet

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Kategorie:

Belletristik

Jahr:

1907

Dramatische Dichtungen.- (Gesammelte Werke ; Bd. 16)

Seite 123 von 284

Autor: Pichler, Adolf (Schriftsteller) / Adolf Pichler

Atellius So laß uns fliehen, wo kein Fechten hilft. (Alle ab. Fliehende Vcjcnter, dann Aruns.) Aruns Ihr Memmen steht! dort ist der Feind ! Zurück! Vejer Fort aus dem Wege ! Vejer Sie sind hinter uns! (Stoßen Aruns beiseite.) Aruns Sie schauen gar nicht um, als waren sie Verfolgt vom eignen Schatten. O ich Tor! Verloren Zeit, Geduld und gute Worte: Wie sollte dies Gesindel Rom bezwingen? Dort naht der Konsul, tausende mit ihm Vom Siege stolz und ich — ich bin allein? Zwar hat er nur Ein Leben

zu verlieren, Wie ich nur Eines, darin sind wir gleich. Mit rascher Hand, — es könnte ja gelingen! — Ihn an des Heeres Spitze zu erschlagen. Vernichtend, selbst vernichtet! — Doch es ist Sein Leib nicht Rom; Rom schlag' ich nicht mit ihm. Zurück mein Schwert; — ist doch die Rache nah Die dir, o Brutus, auf dem stolzen Antlitz In Schmerz verzerrt das Lächeln. — Hörst du nicht Das Wehgeheul, das jetzt aus Veji schallt, Ist Nachtigallensang dagegen nur, Wie's bald die Gassen Roms erfüllen soll.

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Kategorie:

Belletristik

Jahr:

1907

Dramatische Dichtungen.- (Gesammelte Werke ; Bd. 16)

Seite 165 von 284

Autor: Pichler, Adolf (Schriftsteller) / Adolf Pichler

Der Zufall, den du nicht berechnen konntest. Du hast gesiegt, mir widerfährt mein Recht, Doch freue dich, du Sieger, wenn du kannst. (Steigt auf das Schafott.) Publius Der Augur. Augur Wagt ihr mich zu richten wohl? Den Göttern nur bin ich verantwortlich, Die mich zu ihrem Priester einst erkoren» Brutus Eh Priester noch, warst Bürger du von Rom. Augur Weit über niedres Erdenrecht hebt mich Mein heilig Amt empor zu ihrem Thron! Wer darf berühren mich? — Weh' ihm! Weh über Rom, weh dreimal

über Rom, Weh über ungeborene Geschlechter Und ihre Mütter, wenn ihr euch vergreift An einem Haare meines Hauptes nur. Nicht ihr habt hier zu richten über mich, Der Priester richtet über diese Welt! Brutus So send' ich dich zur Unterwelt, dort sitzt Ein Gott auf ehr'nem Richterstuhl; verdamm' er, Zu Tantals Flammental auf ewig dich! Publius Marcus. (Pause, das Volk murmelt, Sabina beugt sich angstvoll über die Brüstung.)

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Kategorie:

Belletristik

Jahr:

1907

Dramatische Dichtungen.- (Gesammelte Werke ; Bd. 16)

Seite 107 von 284

Autor: Pichler, Adolf (Schriftsteller) / Adolf Pichler

! ich habe schon Das für und wider oft bei mir erwogen, Doch steht das Spiel für dich und mich nicht gleich. Ich bleib' in Rom, du kehrst nach Rom zurück; Dich hassen sie, denn Haß verhöhnt die Macht, ^uf Mch jedoch zielt spöttisch jeder Knecht. Äch seh' sie winken schon, ich hör' sie flüstern: „Ei schaut, der ist es, welcher Rom verriet,

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Kategorie:

Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater

Jahr:

1905

Zu meiner Zeit. - (Gesammelte Werke ; Bd. 1)

Seite 175 von 452

Autor: Pichler, Adolf (Schriftsteller) / Adolf Pichler

Umfang: LI, 397 S.. - 2. erg. u. berichtigte Aufl.

Schlagwort: p.Pichler, Adolf <Schriftsteller>

Signatur: II 63.047/1

Intern-ID: 73396

vSiàe àà roà auf einem hohen kirchlichen Posten ZU Rom, wie man sagt in der Hoffnung den Kar-- dinalshut zu empfangen. Seine „Briefe aus Rom' er-, schienen -1864 und mußten, da sie großM Aufsehen machten, zweimal aufgelegt werden. Darauf folgten „Briefe aus Wien und Frankfurt'» Die zweite Auf lage seiner „Kriegsbilder aus Tirol' wird von einer Biographie eingeleitet, welche Christian Schneller ver faßte. Wenn sich jemand fur Mr näher interessiert, so verweise ich auf die drei Programme

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Kategorie:

Belletristik

Jahr:

1906

Allerlei aus Italien.- (Gesammelte Werke ; Bd. 10)

Seite 287 von 352

Autor: Pichler, Adolf (Schriftsteller) / Adolf Pichler

Signatur: II 63.047/10

Intern-ID: 73402

tt mit dem Fazzoletto drauf los, und erst, als Raffacl lachte, merkte er den Spaß. Die Fliege ließ er aber sitzen und erhielt für das Bild um so mehr Marenghi.' -- Ich sagte ruhig: „Das ist wohl vielleicht das be- rühmte Gemälde, welches sie jüngst aus Rom für 300 000 Francs nach Rußland verkauften.' — „Habel? sie das,' rief er, „aus Rom! Ja, ja, die halten alles in den Klauen, und wir kriegen nichts davon. Einiges haben wir aber doch. Ihr seid an jener alten Kirche vorbeigegangen

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Kategorie:

Belletristik

Jahr:

1906

Allerlei aus Italien.- (Gesammelte Werke ; Bd. 10)

Seite 211 von 352

Autor: Pichler, Adolf (Schriftsteller) / Adolf Pichler

Signatur: II 63.047/10

Intern-ID: 73402

wollten, sie holten mich, ich erkannte Sie jedoch und habe die Narren fortgejagt.' — Man witterte damals überall preußische Spione; vielleicht hatte ich die Pickelhaube in der Botanisierbüchse versteckt. Bei der Fahrt nach Rom tat Jupiter Pluvius seine Schuldigkeit, als hätte ich ihn mit einer Stier Hekatombe aus Salzburg berufen, wo es ja immer regnet. Rom ist bekanntlich nicht an einem Tage erbaut worden, man wird dort auch nicht an einem Tage fertig, man kann jedoch in kurzer Zeit vieles sehen

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Kategorie:

Literaturwissenschaft

Jahr:

1908

Zur Tirolischen Literatur.- (Gesammelte Werke ; Bd.12)

Seite 207 von 306

Autor: Pichler, Adolf (Schriftsteller) / Adolf Pichler

Schlagwort: g.Tirol ; s.Literatur

Signatur: II 63.047/12

Intern-ID: 73404

scharfe Satire manchen verletzt. So bestritt er die Ohrenbeichte, den Ablaß, das Fasten, den göttlichen Be ruf zum Mönchsstande und spottete über die Konzilien. „Dem Kirchenrat zu Trient ist der heilige Geist von Rom aus in einem silbernen Felleisen zugeschickt worden, um die versammelten Väter von der Reformation der römischen Kurie abzuhalten. Dieses Wunder wäre un terblieben, wenn nicht vorher so viele goldene Felleisen aus Deutschland nach Rom gekommen wären.' Er trat mannhaft

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Kategorie:

Literaturwissenschaft

Jahr:

1908

Beiträge zur Literaturgeschichte. - (Gesammelte Werke ; Bd. 11)

Seite 315 von 326

Autor: Pichler, Adolf (Schriftsteller) / Adolf Pichler

Schlagwort: g.Tirol ; s.Literatur

Signatur: II 63.047/11

Intern-ID: 73403

Dichter mit antiken sind überhaupt gefährlich, wenn auch Zumeist nicht für diese. Ich habe Mario Rapisardi genannt; den Ita lienern ist er als Dichter und Forscher wohl bekannt. Sem Werk „Catullus und Lesbia' veranlasste mich zu obigen Bemerkungen und so wollen wir uns kurz mit ihm beschäftigen. Sein Buch ist eine breit angelegte Studie; er sucht den Dichter aus Rom und dessen Zu standen, die Gedichte psychologisch aus dem Dichter, dem er nicht nur ein gelehrtes Interesse, sondern warmen Herzensanteil

zuerst mit brennenden Farben das Rom der Bürgerkriege, die Verworfenheit aller

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Kategorie:

Belletristik

Jahr:

1907

Dramatische Dichtungen.- (Gesammelte Werke ; Bd. 16)

Seite 121 von 284

Autor: Pichler, Adolf (Schriftsteller) / Adolf Pichler

Dort wartet er auf jenem hohen Turm Und hier liegt vor dem Blick das freie Feld, Dort wendet sich Mamilius zur Linken, Ihm gegenüber Marcus! — In der Mitte Zieht trotzig Rom zum Kriege wider Rom, Zieht gegen Brutus, gegen Pub li us Aruns zum Kampf. Auf weißem Pferde fliegt Augusta dort durchs weite Blachfeld hin, Ihr Pfeil holt wie ein Geier rasch im Flug Mch eine Beute aus dem Römerheer. Trompeten. Sieh dort, wie auf die ehrnen Schilde prasselt Der Speere Hagel, trifft und prallt zurück

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Kategorie:

Belletristik

Jahr:

1907

Dramatische Dichtungen.- (Gesammelte Werke ; Bd. 16)

Seite 116 von 284

Autor: Pichler, Adolf (Schriftsteller) / Adolf Pichler

Gleich einem Seher von der Zukunft sprach, Daß uns ein Schauer faßte, ob er selbst, Ob nicht durch ihn ein Gott zu uns geredet, Nicht dieses Stückchen Erde ist's, das einst Mit seinem Pfluge Romulus umzogen, Auch nicht Italien, wie es zwischen Alpen Und Meer sich dehnt: er baut nur für die Welt! Und wer es wagt, zu hemmen seine Bahn, Muß groß sein, wie er selber, wie das Schicksal, Das Welten baut und Welten tritt zu Staub. Augusta So bleib bei ihm zu Rom! Marcus Vermag

den reichen Schmuck der Treppe Und lächelnd noch des Liebenden gedächtest. Das war, — o könnt' ich es vergessen! — wann! Dein Vater herrschte, Rom war noch nicht frei!

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Kategorie:

Belletristik

Jahr:

1907

Dramatische Dichtungen.- (Gesammelte Werke ; Bd. 16)

Seite 125 von 284

Autor: Pichler, Adolf (Schriftsteller) / Adolf Pichler

Brutus Begrabt die Leichen, wie sie da und dort Ron unsern Bürgern aus dem Felde liegen. Nicht viele sind es zwar, die meisten traf Aruns verruchte Hand. Den Vejern laßt Die Straßen frei, zu holen ihre Toten. Marcus Wv willst du die Gefangenen bewahren? Brutus Nhtt sie nach Rom. (Iu Titus) In Junos Tempel flehn Die Frauen um den Sieg. Bring' ihnen Botschaft, ^ring' deiner Mutter Botschaft, was geschehn. (Titus ab.) (Au Marcus.) Dich smd' ich dem Senat. Ein Lorbeerkranz ì!m deinen Helm mag schon

von weitem künden, Daß wir gesiegt. Lang harrte unser Volk Auf jenen Wällen der Entscheidung schon, ihnen zu, daß sich von Mund zu Mund Der Jubel schwingt, bis er im mächtigen Chor Aus Hütte und Palast zum Himmel rauscht, ìlnd wo die Trauer einen Helden ehrt, ^agt ihnen, meine Freude gelte Rom, ^it jedem Leide fühl' ich doppelt mit, Ä^eil Nvm mit ihnen einen Sohn verlor. (Alle ab.) Zweite Szene. Halle im Hause des Brutus. Born quer durch die Bühne eine niedrige Terrasse. Freier Ausblick auf das Forum

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Kategorie:

Belletristik

Jahr:

1907

Dramatische Dichtungen.- (Gesammelte Werke ; Bd. 16)

Seite 154 von 284

Autor: Pichler, Adolf (Schriftsteller) / Adolf Pichler