¬Das¬ Sturmjahr.- (Gesammelte Werke ; Bd. 2. Bd. 3)
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Autor:
Pichler, Adolf (Schriftsteller) / Adolf Pichler
Ort:
München [u.a.]
Verlag:
Müller
Umfang:
181, 376 S.. - 2. Aufl.
Sprache:
Deutsch
Anmerkungen:
enthält außerdem: Bd. 3 : Aus Tagebüchern. - 1905
Schlagwort:
p.Pichler, Adolf <Schriftsteller> ; f.Tagebuch
Signatur:
II 63.047/2-3
Intern-ID:
73397
Jahren vorgearbeitet. Dieses Ziel ist vorläufig erreicht, —- ob für immer? ist die schwere Frage. Böhmen ist die Hochburg Deutschlands, ja Mitteleuropas, seine Slavisierung stellt euch unter die Bajonette Österreichs, das hier ein Ausfalltor nach allen Richtungen der Offensive besitzt, wie kein zweites in der Welt, Tirol trennt euch von Italien und die Zukunft des deutschen Volkes liegt an der Donau. Fragt die Geschichte, in wie weit ihr euch auf die Treue Wiens verlassen könnt
. Ist man in Berlin so kurzsichtig, das zu verkennen? Fürst Schwarzenberg ahnte wenigstens, was kommen sollte und mußte, er stellte Kleindeutschland die Kaiseridee von Großdeutschland — das Siebzig Millionenreich entgegen und dachte dabei wohl an die Kaiserkrone des heiligen Deutschen Reiches, die in der Schatzkammer auf einem Samtpolster trauert. In einem Blatte ward nach 1870 der Gedanke ange regt, sie jetzt für Berlin zu fordern, man erwiderte in Wien kein Wort, Preußen legte allsogleich Verwahrung
ein und betonte, daß es nicht danach strebe, indem das „neue Reich' nicht die Fortsetzung des „alten' sei. Mit Recht, im Sinne Karls des Großen gewiß, singt aber nicht Arndt: „Das ganze Deutschland soll es sein.' Schwarzenberg kam um 150 Jahre zu spät. Man brauchte den Protestantismus nicht zu unter stützen, sondern nur zu dulden; daß man ihn durch die Gegenreformation zertreten wollte, dadurch ist Öster reich nicht nur verarmt und nach innen geschwächt worden, es schuf auch Preußen, vor dessen Grenze es Halt
