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Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
1898
Bozen und Umgebung
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Seite 10 von 164
Autor: Noë, Heinrich / von Heinrich Noë. Aus dessen Nachlaß hrsg. vom Heinrich-Noë-Denkmal-Comité
Ort: Bozen
Verlag: Verl. des Dt. und Österr. Alpenvereins, Section Bozen
Umfang: VIII, 149 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Bibliogr. S. [145] - 149
Schlagwort: g.Südtirol ; f.Führer
Signatur: II 59.159
Intern-ID: 494756
Was hätte dieser rastlos arbeitende Geist noch schaffen können, wenn ihm nicht ein neidisches Geschick den Lebensfaden abgeschnitten hätte! Gerade vorliegendes Buch ist vielleicht die reifste und gediegenste Frucht seiner schriftstellerischen Thätigkeit. ob wohl die letzte feilende Hand daran zu legen ihm leider ver sagt war. Bozen und Umgebung! Ja wohl, der Süden war seine Domäne und speziell Bozen sein liebster Aufenthalt. Als ich ihn im Herbst 1895 in Steinach besuchte, wo der seit

dem tragischen Tode seiner Tochter Maria Walpmgis an Leib und Seele gebrochene Mann die Sommerfrische genoß, fragte ich ihn theilnehmend, wohin er nun seinen Wanderfuß wende. „O nach Bozen, nach Bozen!' „„Ich glaubte, Memn sei Ihr Lleblingsplatz- haben Sie es nicht in Ihrem „Frühling von Msran' verherrlicht?'' „Ja, Sie haben recht,' war die Antwort, „Meran ist einzig schon, aber ich weih nicht, ich kann nur in Bozen leben. Die Großartigkeit der Gegend imponili mir und dann .... bin ich nahet dem Zauberreiche

König Lamms, wo ich meine Tochter wandeln sehe.' Ein Jahr darauf, am 26. August 1896, fand der nimmer müde Wanderer in Bozen, seiner zweiten Heimath, die ersehnte Ruhe. Ihr galt auch seine letzte literarische Gabe, deren Heraus gabe Freunde des Verstorbenen übernahmen. Daß hiebet auch drei Landschaftsbilder von Maria Walpurgis Noe Aufnahme fanden, forderte die Pietät gegen den Verewigten, der vor seinem Scheiden noch die Zusammenstellung der Kapitel und deren Ueberschristen selbst besorgt

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Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
1898
Bozen und Umgebung
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Seite 10 von 166
Autor: Noë, Heinrich / von Heinrich Noë. Aus dessen Nachlaß hrsg. vom Heinrich-Noë-Denkmal-Comité
Ort: Bozen
Verlag: Verl. des Dt. und Österr. Alpenvereins, Section Bozen
Umfang: VIII, 149 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Bibliogr. S. [145] - 149
Schlagwort: g.Südtirol;f.Führer
Signatur: II 300.826
Intern-ID: 409996
Was hätte dieser rastlos arbeitende Geist noch schaffen können-, wenn ihm nicht ein neidisches Geschick den Lebensfaden abgeschnitten hätte! ^ Gerade vorliegendes Buch ist vielleicht die reifste und gediegenste Frucht seiner schriftstellerischen Thätigkeit, ob wohl die letzte feilende Hand daran zu legen ihm leider ver sagt war. Bozen und Umgebung! Ja wohl, der Süden war seine Domäne und speziell Bozen sein liebster Aufenthalt. Als ich ihn im Herbst 1895 in Steinach besuchte, wo der seit

dem tragischen Tode seiner Tochter Maria Walpurgis an Leib und Seele gebrochene Mann die Sommerfrische genoß, fragte ich ihn theilnehmend, wohin er nun seinen Wanderfuß wende. „O nach Bozen, nach Bozen!' „„Ich glaubte, Meran sei Ihr Lieblingsplatz; haben Sie es nicht in Ihrem „Frühling von Meran' verherrlicht?'' „Ja, Sie haben recht,' war die Antwort, „Meran ist einzig schön, aber ich weiß nicht, ich kann nur in Bozen leben. Die Großartigkeit der Gegend imponirt mir und dann .... bin' ich näher

dem Zauberreiche König Laurins, wo ich meine Tochter wandeln sehe.' Ein Jahr darauf, am 26. August 1896, fand der nimmer müde Wanderer in Bozen, seiner zweiten Heimath, die ersehnte Ruhe. Ihr galt auch seine letzte literarische Gabe, deren Heraus gabe Freunde des Verstorbenen übernahmen. Daß hiebe! auch drei Landschaftsbilder von Maria Walpurgis Noe Aufnahme fanden, forderte die Pietät gegen den Verewigten, der vor seinem Scheiden noch die Zusammenstellung der Kapitel und deren Überschriften selbst besorgt

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Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
1898
Bozen und Umgebung
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Seite 39 von 164
Autor: Noë, Heinrich / von Heinrich Noë. Aus dessen Nachlaß hrsg. vom Heinrich-Noë-Denkmal-Comité
Ort: Bozen
Verlag: Verl. des Dt. und Österr. Alpenvereins, Section Bozen
Umfang: VIII, 149 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Bibliogr. S. [145] - 149
Schlagwort: g.Südtirol ; f.Führer
Signatur: II 59.159
Intern-ID: 494756
Bozen im Spätherbst. 27 machen kann, als von den Wintererscheinungen der letzterwähnten Art, obwohl die sogenannte mittlere Wärme der kältesten Mo nate hier sich von der im Norden nur wenig unterscheidet. Görz hat (wegen der Nähe des Meeres) noch einen Januar von 3°,1 Wärme, Won das sonnige Bozen aber nur von 0',1. Vergleicht man damit Brüssel mit 2',12, Rejkianik mit —1,2, Jena mit — 2°,4, so ist man versucht, nicht recht an einen Unterschied zwischen Nord und Süd Zu glauben

. Wenn' man aber beispielsweise in Gries bei Bozen Zuschaut, welches Ge wimmel in den Nachmittagsstunden in schwarzen Gruppen sich an den Serpentinen der Eidechsen-Wege hin bewegt und wie die Thermometer, die des Morgens nahe am oder auf dem Gefrierpunkt beharrten, eine Stunde nach Mittag 30° R. und noch mehr aufweisen, so liegt das Verhältnis klar vor uns. Und die belebende Wirkung dieses Aetherglanzes, in welchen eingetaucht sich der arme Mensch dem Wahne nähern möchte, daß es nichts Finsteres gibt, das Hinaufheben

der Lebens geister in ein überirdisches Reich, die scheinbare Auflösung alles Körperlichen durch „Kathoden'-Strahlen, das sind Anregungen und Schaustücke, die nur ein solcher Himmel bietet. I^on dem Bild, welches die herkömmliche Ueberlieferung des Allerheiligen- oder Allerseelen-Aussehens der Natur gibt, ist in Bozen kaum irgend etwas wahrZunehmen. Es fehlen die Nebel, die dünnen, rieselnden Regen, die kahlen Aeste, die beängstigende Einschränkung des Gesichtskreises. Man Bozen im Spätherbst.

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Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
1898
Bozen und Umgebung
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Seite 40 von 166
Autor: Noë, Heinrich / von Heinrich Noë. Aus dessen Nachlaß hrsg. vom Heinrich-Noë-Denkmal-Comité
Ort: Bozen
Verlag: Verl. des Dt. und Österr. Alpenvereins, Section Bozen
Umfang: VIII, 149 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Bibliogr. S. [145] - 149
Schlagwort: g.Südtirol;f.Führer
Signatur: II 300.826
Intern-ID: 409996
Bozen im Spätherbst. 27 machen kann, als von den Wintererscheinungen der letzterwähnten Art, obwohl die sogenannte mittlere Wärme der kältesten Mo nate hier sich von der im Norden nur wenig unterscheidet. Görz hat (wegen der Nähe des Meeres) noch einen Januar von 3°,1 Wärme, schon das sonnige Bozen aber nur von 0°,1. Vergleicht man damit Brüssel mit 2°,12, Rejkianik mit—1,2, Jena mit —2°,4, so ist man oersucht, nicht recht an einen Unterschied zwischen Nord und Süd zu glauben

. Wenn man aber beispielsweise in Gries bei Bozen zuschaut, welches Ge wimmel in den Nachmittagsstunden in schwanen Gruppen sich an den Serpentinen der Eidechsen-Wege hin bewegt und wie die Thermometer, die des Morgens nahe am oder auf dem Gefrierpunkt beharrten, eine Stunde nach Mittag 30° R. und noch mehr aufweisen, so liegt das Verhältnis klar vor uns. Und die belebende Wirkung dieses Aetherglanzes, in welchen eingetaucht sich der arme Mensch dem Wahne nähem möchte, daß es nichts Finsteres gibt, das Hinaufheben

der Lebens geister in ein überirdisches Reich, die scheinbare Auflösung alles Körperlichen durch „Kathoden'-Strahlen, das sind Anregungen und Schaustücke, die nur ein solcher Himmel bietet. on dem Bild, welches die herkömmliche Überlieferung des Allerheiligen- oder Allerseelen-Aussehens der Natur gibt, ist in Bozen kaum irgend etwas wahrnehmen. Es fehlen die Nebel, die dünnen, rieselnden Regen, die kahlen Aeste, die beängstigende Einschränkung des Gesichtskreises. Man Bozen im Spätherbst.

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Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
1898
Bozen und Umgebung
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Seite 25 von 164
Autor: Noë, Heinrich / von Heinrich Noë. Aus dessen Nachlaß hrsg. vom Heinrich-Noë-Denkmal-Comité
Ort: Bozen
Verlag: Verl. des Dt. und Österr. Alpenvereins, Section Bozen
Umfang: VIII, 149 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Bibliogr. S. [145] - 149
Schlagwort: g.Südtirol ; f.Führer
Signatur: II 59.159
Intern-ID: 494756
14 Nach Glan ing. schieben sich aus der quetschenden Enge der „Lauben'-Wölbungen vor oder oerschwinden in denselben. Neptun läßt als Aufsatz der reichen Tafel einen Vorn in die Marmorschale plätschern und wer vor ein Paar Jahrhunderten daher gekommen wäre, hätte auf dem Platze in fließendem Wasser der Talfer baden können. In Bozen gibt es nicht nur viele Hotels mit dürftigen Oleanderkübeln, sondern auch viele „Ansitze' mit EypreMn und Magnolien, mit hochragendem Lorbeer, mit Silberlinden

im Edelsitz Hörtenberg sein wunderoolles Buch über die Mystik des Christenthums schrieb. Jedenfalls aber gibt es außer einem von vielfarbigem Licht und Goldglanz durchschienenen Heiligthum keine Stätte, die man für solche Eingebungen geeigneter halten könnte. Dort unten, um die Feigenbrücke bei Kardaun herum, erheben sich uralte Kirchen auf den Hängen. Wenn man dort oder auch aus den Berglehnen nördlich oder südwestlich nahe der Stadt herumgeht, so begreift man, daß die Bozener auf alle diese Dinge stolz

sind, wie auf etwas, was man nicht sebst gemacht hat. Die Selbstliebe der Bozener gilt nicht nur, wie es sonst wohl der Brauch ist, ihrer eigenen freundlichen und wohlhäbigen Stadt, sie überschreitet den herkömmlichen Campamiismus und umfaßt das ganze Thal, den „Boden', der ihnen seine herrlichen Weine liefert, vom St. Magdalener und Hörtenberger an bis zum Siebeneicher, und der sie mit

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Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
1898
Bozen und Umgebung
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Seite 25 von 166
Autor: Noë, Heinrich / von Heinrich Noë. Aus dessen Nachlaß hrsg. vom Heinrich-Noë-Denkmal-Comité
Ort: Bozen
Verlag: Verl. des Dt. und Österr. Alpenvereins, Section Bozen
Umfang: VIII, 149 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Bibliogr. S. [145] - 149
Schlagwort: g.Südtirol;f.Führer
Signatur: II 300.826
Intern-ID: 409996
14 Nach Glaning. schieben sich aus der quetschenden Enge der „Lauben'-Wölbungen vor oder oerschwinden in denselben. Neptun läßt als Aufsatz der reichen Tafel einen Vorn in die Marmorschale plätschern und wer vor ein Paar Jahrhunderten daher gekommen wäre, hätte auf dem Platze in fließendem Wasser der Talfer baden können. In Bozen gibt es nicht nur viele Hotels mit dürftigen Oleanderkübeln, sondern auch viele „Ansitze' mit Cypressen und Magnolien, mit hochragendem Lorbeer, mit Silberlinden

im Edelsitz Hörtenberg sein wundervolles Buch über die Mystik des Christenthums schrieb. Jedenfalls aber gibt es außer einem von vielfarbigem Licht und Goldglanz durchschienenen Heiligthum keine Stätte, die man für solche Eingebungen geeigneter halten könnte. Dort unten, um die Feigenbrücke bei Kardaun herum, erheben sich uralte Kirchen auf den Hängen. Wenn man dort oder auch auf den Berglehnen nördlich oder südwestlich nahe der Stadt hemmgeht, so begreift man, daß die Bozener auf alle diese Dinge stolz

sind, wie auf etwas, was man nicht sebst gemacht hat. Die Selbstliebe der Bozener gilt nicht nur, wie es sonst wohl der Brauch ist, ihrer eigenen freundlichen und wohlhäbigen Stadt, sie überschreitet den herkömmlichen Campanilismus und umfaßt das ganze Thal, den „Boden', der ihnen seine herrlichen Weine liefert, vom St. Magdalener und Hörtenberger an bis zum Siebeneicher, und der sie mit

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