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Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1903
Gasteiner Novellen
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Seite 160 von 177
Autor: Noë, Heinrich / von Heinrich Noë
Ort: Wien [u.a.]
Verlag: Hartleben
Umfang: 176 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: I 93.305
Intern-ID: 73277
von Fusch, Kriml und die Kühneren derselben selbst die Eisberge von Kaprnn aufsucheu. Denn in Nanris muß man gar lange wie auf ebenem Boden gehen, bis man die südliche vereiste Umwallung erreicht, über welche man hinnbcrzusteigen hat. Das erschöpft die Geduld des Wanderers, sowohl des ge mächlichen als auch desjenigen, welcher abenteuerliche Fahrten vorzieht. Ich für meinen Teil habe die Rauns oft und zu allen Zeiten des Jahres durchwandert, auch hinlänglich lange darin gewohnt und bin der Meinung

, daß eben jene verhältnis mäßige Gleichförmigkeit und der Mangel an Abwechslung in der Landschaft, welche sich unter den starren Gletschern hinzieht, derselben einen Ausdruck anspruchsloser Größe geben, welche über einen gestaltungsreicheren Boden niemals mit gleicher Mächtig keit auf den Beschauer wirkt. Ich habe die Rauris gesehen, zur Zeit, in welcher ihre kleinen Kirschen an den Bäumen hängen und in jenen anderen freudvolleren Tagen, in welchen die weißen Blüten über den Grasangern glänzen

— ich habe die Pferde vor den Stech fliegen der Sommerschwüle sich in den Rauch ihrer niedrigen Hütten flüchten sehen und mußte zurückkehren, weil Lawinengestüber den Weg versperrte; ich habe den Hagel in den Farrenkräutern ihrer Wälder tanzen und todbringende Schneewolken auf dm Hochhühen hinstürmen gesehen, ich war dort, wenn die armen Bauern im Herbste die Zäune auf den Boden legten, damit sie ihnen der Winterschnee nicht erdrückte und war dort, wenn sie im Frühjahre dieselben wieder ausrichteten

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