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es in dieser Beziehung wie unsere Bauern, linfe küm mern sich wenig um deil Namen der Berge, an deren Fuß sie ihr Leben hinbringen. Einige nannten ihn die „Bedrctta' von Turno, weil er gerade über jenen Ort hcrschaut, und am Ende der Name Vedretta für eisbedeckte Gebirge hier so gewöhnlich ist, als im Salzburgischen die Bezeichnung Tau er«. Die Meisten aber erklärten, gar nichts p wissen, oder halsen sich, um Auskunft gefragt, mit Nebendingen über ihre Uriwissenheil hinweg. Sie sagten beispielsweise, vor, je nem

Berge könne mau nach Molveno hinabschauen, das WS auf ihm verschwinde nie u. dgl. Der Weg zmn Sec führt durch das enge Bal Trasenga, in welchen, immer Kohlenbrenner und Holzarbeiter beschäftigt sind, so daß die Richtung leicht erfragt werden kann. In manchem der tiefen Einschnitte, die zu geringen, Behagen des Wanderers diesen Berg oder dieses Thal, wie man das Labyrinth von Schluchten eben nennen will, an so vielen Stellen des WegeS zerreißen, fließt ein Bach hin, von Weiden beschattet

, von welchem eine Mühle oder Sage in Bewegung gesetzt wird. Man erwarte aber nicht, dort jene Berge von stämmigen Ungethttmen aufgehäufl zu sehen, wie sie an den raschen Wassern der Nordalpen so oft um

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Geographie, Reiseführer

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1868

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Da wuchert (dieser Allsdruck ist buchstäblich zu nehmen) über dem rasenlosen Gestein die Rebe, der Oclbaum, der Mastix, der Wachholder. Drüber schaue» graue, schnee- getrollte Bergriesen her — aber es ist nur eine Täuschung, denn jenseits dieses Hügels dehnen sich noch die Berge und Thaler der Insel selbst hin, .daun kommt das Meer/ eine unruhige Enge und «-.diese grauen Berge mit den weißen Linien stehen schon jenseits dieser Enge auf dem Festlande der thracischen Halbinsel

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Geographie, Reiseführer

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1868

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er, um einem andern Bäcker seine Dienste anzutragen. Aehnliche Gesellschaft wurde oft in diesem armseligen Hause gesehen mit ich zog es deschalb vor, inié in ein ein sames Seitenstübchen zu verfügen, von welchem aus man gar nichts sah, als den tiefen See und die hohen Berge. — Die Ache, welche aus dem See floß, brauste ans der Kerne, vom undeutlichen Wiederhall der Felsen verstärkt, durch die vergitterten Fenster herein. Nicht weit von diesem Hanse öffnete sich ein kleiner Spalt in der Bergwand, dessen Vertiefung

. Da- war eine schlimme Vorbedeutung. Außerdem bald sich am früh« Morgen ein Regenbogen über die westlicheil Berge

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Geographie, Reiseführer

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1868

Seite 287 von 321

schweigen und Dinge ahnen, welche von meinen Buchstaben nicht gedeutet werden können. Die zarte Dame, der gefühlvolle Romantiker, mögen an die Nonneil so manchen Klosters denken, dessen Fenster dort auf dem Berge glitzern. Das Posthorn, welches, in mondheller Nacht auf der Straße vorüberhallend, die Träume der armen einsamen Frauen in die Ferne zog, ist verstummt. Der Schöngeist aber — und wer mag solche Betitelung in unserer belesenen Zeit ganz ablehnen? — wird stets des deutschen Dichterfürsten

eingedenk sein, der auf seiner italien ischen Reise durch dieselben Berge zog. Leider imponirt mir seine Beschreibung in mehrfacher Beziehung nicht so, wie unserer allzu unterwürfigen Kritik. So kann ich es ihm nicht

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Geographie, Reiseführer

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1868

Seite 20 von 321

Betten, welàs die germanische Eivilisation der romanischen unbedingt weit lebciiswertbcr batte entleiben dürfen, als inanche andere geistliche und weltliche Artikel. Die Mondsichel schwebte in einer unni^ticfi blau eil Viift, die Berge schienen wie erklärt, und, indem ich in den Zauber dieses Himmels schaute . kümnkcrte ich mich wellig um die Bersichcnmg des Wirt des. daß von diesem Fenster seckSunddreißig ..paesi“ ;n iibenchancn feien. An» nächsten Bl erg eil, der klar lvic alle Sommertagc

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1868

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Stück von weiß- gelber Alpenbutter.' Dabei befanden sich ebenfalls von Butter drei Gegenstände von einer Hand modellirt , welche keine Bossirschule durchgemacht zu haben schien: Ein Herz, eine Taube und ein Mmm. Einmal geschah es auch, daß ich eben dazu kam, wie ein an der Thüre aufgehängter frischer Kranz von einer schnöden Kuh verzehrt wurde./ Auch anderen Schmuck hatte ich an meinem Fenster stehen. Ich war eines Tages aus die Berge während eines Regens spazieren gegangen. Da bemerkte

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Geographie, Reiseführer

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1868

Seite 46 von 321

mich der Wirrsal in diese,n bunten üppigen, unnützen PflanzenwuchS. Zwischen diesem Sumpfe und dem anstoßenden Berge Zog sich rin schöner Pfad hin, über welchen gewaltige Buchen ihre Zweige ausstreckten. Das Wasser d«S SumpfeS war, wie so manch «leben faule Fluth,

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1868

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der Doppeleiche. Die Runkelrüben aber werden drüben in '-zierliche -Würfel geschnitten, am mächtigen Ofen'getrocknet wind sind später der'„Kaffee' der genügsamen Ansiedler. - Bald landen wir in Milten der Brandung' an der fahlen Insel. - -Es geht ihren-schroffen'Hügel hinan. Den See versteckt Nils jetzt das güvaltige Schloß tittb die Berge sinken hinter die Wälder des hochragenden Eilandes. In der Stube begrüßen uns bekannte-,-liebe-Gestalten. SpAer- glänzt die abendliche' Lampe- lind-die Stürmlieder ^ Vèr

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1868

Seite 108 von 321

, der gewaltige Chiem see, und die „Herreninsel', die Awa des achtelt Jahrhunderts, ragt entblättert ani den winterlichen Gewässern. Mit ver hüllten Giebeln schauen die Berge in die Wasser — ihre Ostufer verschwinden in fernen Dünsten. Durch, die Föhren des Südstrandes aber wandelt der Dampf des Eisenbahn- Zuges; sein Klirren wird vom Anschlägen der Welle über tönt. Auch neben uns zischt Dampf; hier arbeitet er in anderer Knechtschaft. Es ist die Maschine des auf's Trockene herausgezogenen Dampfbootes

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1868

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lag blendender Schimmer. Klar und nah erhoben sich die beschneiten Berge über dieses Flimmern und Gleißen. Ein Hahnenruf, vom lauten Winde fast verweht, unterbrach selten die schwermüthige Stille. An einer Stelle erhob sich ein Unglückskreuz, von Cy- tissus überwuchert, dessen Gesträuch sich fast kahl um das vergessene Denkmal schlang. Hier rastete Trent epohl von seiner erfolglosen Jagd — noch befand sich kein Hase in der umfangreichen Waidtasche. — Hol mich der Kukuk, die Anderen tressiu's

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1868

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Unserer Lieben Frau her. Der Un tere Wirth gleicht an. Miene dein biedersten Sohne der Berge. Auch er ist von Mehl bestaubt, welches ihm seine Mühle eben geliefert hat. Maulchiertreiber, Britten und shawltra- genau Bundesbrüder bewegen sich in. seiner Herberge. Simi- lannbesteiger und gewöhnliche Hochjoch - Ferner - Touristen und Reiter erzählen, sich ihre Abenteuer. Die Ersteren über- schrcicn die Letzteren und diese schweigen demüthig vor Wör tern. wie „thurmhohe Spalte', Steigeisen, Strick, Beil

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1868

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sein will. Ich war nun so frei, mir Alles genau zu betrachte» — wenn es gleich gegen den Geist unserer volksthümlichen Anlage gesündigt scheinen mag, sich für etwas zu intc- ressirm, wovon noch gar nichts in irgend einem Buche steht. Kor Alle« die Berge, weiche sich zu der Enge der wiederhallenden Stromklnft berabsenken. Sic sind kahl; bewaffnete Auge entdeckt keinen grünen Fleck und das Blöiken der Schafe auf den, Geröll über mir klingt wie Hohn. Es müßte denn sein, daß von einigen großen Trüm mern versteckt, hie

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1868

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, daß Solches stets das Zeichen all gemeinen Elends ist, und daß man sodann die weite Um gegend mit dem magern Hund. zusamMenstellen kann. Die verschiedenen: Llolim milosLivM, Gospodinel*) und klägliche Gckàn lehrten das Uebrige. * - >. Bald hoben sich die Berge ■ Sffcrieni ■ ■■ au$ dem-, stahl- «auen Gew» der Dämmerung; der Mond schien hinter dm uächMchm Dunsten Mich, wie der ihm-entgegen.Mnzeà Schnee, und das Wandern wäre recht trübselig geworden, wenn nicht pvhkch ein lauer, duftiger Hauch mir entgegen

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1868

Seite 121 von 321

, wie es im Anfänge unzähliger Heldenlieder heißt. Eine purpurne Wolke am südliche» Gesichlskreis stellt den See von Miliari dar. Um ihn ragen nackte Giebel, „Albaniens böse Berge'. Der Meeresstrand ist nicht so naß von Schaum als jene Gebirge von Türkcnblut, durch die Faust des Schwarzen Berges vergossen. An der schlachtenberühmten Capelle des heiligen Jowarl vorüber, und wir stehm vor Cetinje. Wenn man mit Recht behaupten darf, daß es in den jaMmervollste»» ^ Gegenden der Türkei keine so erbärmliche Ansiedelung

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1868

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gedeutet wird, kann, ich gleich sagen, daß es die Kirche, welche wir besuchen, gar nicht gibt. Es ist das nämlich eitle seltsame ' Geschichte. Uà einer kaum 'bemerkbareil Grube auf dem Berge, welchen da- Wohlerhalte« Tersatto frönt, und an der dir Geschichtt- unkmidiger ^ leicht in sträflicher Oleichgültigkeit vorüberwan- dà könnte, stand einstumlS ein Gebäude — nichts Gerin gere- als dasselbe Haus, in welchem JesuS zu RazareH die unberühmten Tage seiner Jugend zubrachte. In dern alten Buche

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1868

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Äs bedauernswerth. Die Cerna Gera erzeugt keine Bäume, aus denen mau Bretter schneid«' kann/ Run läßt'.aber der Fürst ein Kaffeehaus bauen, welches zugleich als Her berge für die Fremden dienen soll, welche vorläufig, wie

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1868

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kämpfen muß. In der Ferne stiegen Weiße Berge empor, glänzenden Wolken vergleichbar — riesige Zacken drängten sich von allen Seiten in den Gesichtskreis. Ein Zuruf von der nächsten Alpenhütte begrüßte mich. Ziemlich vergnügt darüber, daß ich mein Nachtquartier erreicht hatte, watete ich durch die von den Fußtritten der Thiere erzeugten Kothlachm und das dickblätterige Unkraut, das sich vor der Hütte hinzog. Während ich meine Milch auskrank, wurde es allmälig Abend — die Thäler versagt sterten

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1868

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, wie ihm der Schnabel gewachsen war. Im allcrhinterstcn Winkel des Thüles, in seiner nördlichjien Anszweigmig, fri stet annoch eine deutsche Gemeinde, Unsere Liede Frau im Wald, auf welsch Sonale, ein, wie mir scheint, eiendes Da sein. Der Liliemvirth nannte jene Gokmaucn nicht oimvige und unzuverlätzige Leute, indem er hiuzufügle, er habe vor keinem Polte mehr Respekt, als vor den „wirklichen/' Deut schen drausten jenseits der Berge. Alle „edukirtcn' Personen im Ncusberg seien gut italienisch gesinnt und hofften

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1868

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hatte»» die Klappe»» ihrer schwarzen Tuchmühen unter dem Kinn zusammen- gebundei» und sich lange weiße Federn auf den Kops ge steckt. Als sie sahen, daß sie von uns bemerkt wurde!», winkten sie «ns 311 und schrieen herab: J'inon rii, Garibal> dini! Warum kommt ihr nicht herauf und besucht nit3 Diese Verhöhnung wollte sich der Major »rnserer Alpen jäger, die neben uns unter den» Berge lagen, nicht gefallen lasten. Wir mußten mitgehen, obwohl Jeder von uns rin- sah, daß wir den» Tod in feen Rachen rannten

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1868

Seite 95 von 321

fuhr er fort. — Der Doctor Felder dort, von dem ich ein Schul freund bin, hat mir früher in meiner Roth geholfen und mich drei Monate lang unter seinem Dache verpflegt. Jetzt, wo es mir noch schlechter ergeht als je, habe ich mich wieder an seine MildthLtigkeit wende» wollen. ^ Aber, du lieber Gott, drei Tage bevor ich hinkam, hatten sie ihn begraben. Er hatte die Lungenentzündung. Der Mann eines Weibes, welches hoch oben auf dem Berge in schweren Geburttuothen lag, wich

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1868

Seite 138 von 321