Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 2
verbleiben, die alten Erbverträge aufrecht erhalten werden. Während der Kaiser zusehen mußte, wie fremde Gewalt fast unum schränkt mit seinem Eigcmhume gebahrte, traf ihn auch noch in seinem eigenen Hause mancher Kammer, vornehmlich durch seinen Vetter, den Herzog Sig mund in Tirol. Dnrch Fehden und anderen Drang der Umstände, zugleich auch durch seinen Mangel an Sparsamkeit, war Sigmund seit lange tief in Schulden gcrathen. Nach dem Tode seiner ersten Gemalin, Eleonore Stuart, hatte er, damals sechzig
Verhältnisse förderten den Ausfall in des Herzogs Finanzen, und fübrien, nachdem die meisten Kammerguter fch^ verkauft oder verpfändet worden, zu Rochhilfen, die dem Gesammthause von großem Nachthcile waren. Im Zahre i4 86 trat Sigmund das Recht, die an das Hochstist Augsburg um 32,000 Goldgnlden verpfändete Markgraf schaft Burgau einzulösen, an den Herzog Georg von Baiern-Landshut ah Noch weiter ging er, indem er die kaiserliche Prinzessin Kunigunde, welche der Vater seiner Obhut anvertraut