Orlando di Lasso.- (Registratur für die Geschichte der Musik in Bayern in zwanglosen Heften ; 1. 1868)
0 ja, gab ich zur Antwort. Ich sang, und der Graf Thum ward ganz von mir eingenommen, und wünschte, mich bei sich zu haben: allein man sagte ihm, mein Yater würde mich nie von sich lassen, denn ich sei zu etwas ganz anderm als zu einèna Musikus bestimmt. Ich aber war gleich entschlossen mit zu gehen, doch unter einem andern Titel, als von der Musik. Der Graf machte mich also zu seinem Sekretär, und so verlies ich das väterliche Haus voll Freuden. Doch ich war nicht willens lange Sekretär
zu seyn. Dieses geschah auch wirklich. Ein halbes Jahr darauf reisste ein junger Arzt von Wien nach. Padua, um da sich graduiren zu lassen ; dieser besuchte mich als Landsmann, Ich ergriff be gierig diese Gelegenheit, mit ihm nach Venedig zu ziehen. Ich verlies das Haus des Grafen ohne Abschied, und kam bald in Venedig an. Ich verfügte mich gleich zu dem Herrn von Hathgeb, Kaiserlichen Gesandschafts-Sekretär , und sagte ihm die Ursachen meines Daseins. Dieser verschafte mir die Be kanntschaft