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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1851
¬Der¬ Mann von Rinn (Joseph Speckbacher) und Kriegsereignisse in Tirol 1809
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Seite 290 von 372
Autor: Mayr, Johann Georg / nach histor. Quellen bearb. von Joh. Gg. Mayr
Ort: Innsbruck
Verlag: Ostermann
Umfang: XII, 356 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Speckbacher, Joseph
Signatur: II 93.282
Intern-ID: 138800
auf dem linken. Flügel der Tiroler beim Hußelhof vor, stürmte dort mit vielem Muthe auf wärts, warf die Stubayer und Jnnsbrucker Schützen in die Flucht und suchte sich dann nach und nach plänkelnd auf den Hochebenen bei Mutters und Natters auszubreiten, während Wrede unten das 1. Bataillon des K., das 2. des 7. und das 1. Bataillon des 13. Anien-Jnfanterie-Regimentes rasch Zum Sturm auf den Berg Asel, auf das Centrum der Tiroler selbst vorrücken ließ. Diese kräftige Sturmkolonne marschirte trotz des Feuers

der Tiroler aus ihren Wagenbüchsen, mit denen su. aber nicht recht umgehen konnten, und die Kugeln meistens in die Höhe schickten, ruhig gegen den Berg; wie sie 'sich über dort nahe genug glaubte, trat sie unter verstärktem furchtbaren Sonner ihrer aufgestellten Feuerschlünde, mit großem Avance-Geschrei aus einmal den Sturmschritt an, drang mit entschlossener Tapferkeit dann aufwärts und erstürmte in sehr kurzer Zeit die Verschanzungen der Tiroler, welche, da sie sich auf einmal mit solchem Ungestüm

des 1. und Z. Regi ments 'auf das rechte Sillufer vorrücken ließ, wo diese tapfern Schaaren auch bald den rechten Flügel der Tiroler (Speckbachers Streitmassen) zurückwarfen, und das Schloß Ambras und die Hohen des Paschberges erstürmten, bei welch' letzterer Gelegenheit sich

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1851
¬Der¬ Mann von Rinn (Joseph Speckbacher) und Kriegsereignisse in Tirol 1809
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Seite 150 von 372
Autor: Mayr, Johann Georg / nach histor. Quellen bearb. von Joh. Gg. Mayr
Ort: Innsbruck
Verlag: Ostermann
Umfang: XII, 356 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Speckbacher, Joseph
Signatur: II 93.282
Intern-ID: 138800
nun mit scharfforschendem Blicke um ihr Anliegen. Da bekannte Speckbacher „mit den Oesterreichern unzufrieden zu seyn, weil sie die Tiroler ohne Nutzen so vielen Gefahren aussetzten. Er wolle ferner Sicherheit, ob die Gerüchte von einem Waffenstillstände ge gründet seien? Im andern Falle wäre er dann entschlossen, mit seinen Schützen d'Esquille zu verlassen, weil er sie ungebührlich behandle, und von einer unnützen' Gefahr in die andere Hetze.' Der Kommandant erwiederte hierauf

, daß es ihm sehr schwer ankomme mit Bauern und Rebellen in nur irgend eine Unterhandlung zu treten; er traue keinem Tiroler, jedoch wolle er sie darauf auf merksam machen, daß es mit dem Waffenstillstände wirklich seine Richtigkeit habe, daß dieser aber für die Tiroler nicht gelte, und sie jetzt gewiß, besonders die Anführer, für ihre Treulosigkeit und ihr .rebellisches Treiben gezüchtiget würden. Speckbacher dankte hierauf ruhig für diese gütige nicht eben erfreuliche Auskunft und bemerkte ironisch

dazu, daß man es jetzt demnach auch bei den Potentaten mit Treue und Versprechungen nicht so genau zu nehmen scheine. Was die Anführer betreffe, äußerte er serner, müsse man diese erst sangen, und haben, was nicht so leicht sein werde. Aicher gerieth durch diese Bemerkung in einige Unruhe und fragte die Tiroler weiter, ob sie Speckbacher kennen? diesen frechen ruchlosen Galgen vogel, der ihm schon so viel zu schaffen gemacht, -ihm aber jetzt gewiß ausgeliefert werden würde, um ihn dann mit den Füßen auf den.Bastionen hängen

, welcher Speckbacher nie gesehen hatte, wohl auch nicht entfernt vermmhen konnte, daß ein so berüchtigter feindlicher Ober anführer in eigener Person SpionerieN vornehmen würde, ein Wag stück was in d.er Kriegsgeschichte nie vorkam, ward dadurch, obwohl er Mst sehr Mau war, wirklich irre geführt, oder er wollte gegen die Tiroler vielleicht versöhnend handeln, kurz er hotte Speckbacher wieder

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1851
¬Der¬ Mann von Rinn (Joseph Speckbacher) und Kriegsereignisse in Tirol 1809
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Seite 365 von 372
Autor: Mayr, Johann Georg / nach histor. Quellen bearb. von Joh. Gg. Mayr
Ort: Innsbruck
Verlag: Ostermann
Umfang: XII, 356 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Speckbacher, Joseph
Signatur: II 93.282
Intern-ID: 138800
alle andere kriegerischer Ehrgeiz beseelte, wenn man der tirolischen Tapferkeit nicht die gehörige Gerechtigkeit widerfahren'ließ, oder wenn man die Aeußerungen manches früher gegenübergestandemn Offi ziers mittheilte, „daß nemlich die Tiroler von ihren Bergen herunter leicht schießen und Schaden verbreiten konnten,' „So, so, sagte er dann etwas gereizt; also wir sind immer auf den Bergen geblieben ? Ja wie hätten wir denn 6000 Franzosen > 5000 Bayern, 800 Sachsen und 200 Württemberger

Zu ihrem Schutze fortwährend mitführen kennen, sie hätten es gewiß gethan. Mit demselben Rechte be nützten wir das, às uns die Natur selbst in die Hände gab.'^) *) Der bayerische Generalquartiermeister v. Baur, einer der gebildetsten Strategen und tüchtigstes Gegner der Tiroler, äußert treffend hierüber! „We gen dieser Art Krieg zu führen, hat man die Tiroler häufig der Feigheit be- schuldigt; allein solche Urtheile sind Ausbrüche der Leidenschaft, in welcher sich ungezogene Jugend oder veraltete Brutalität

begegnen. Wer wird àem Feinde, der hinter Verschanzungen steht, zumuthen, aus denselben hervorzutreten, seinen Vorthekl aufzugeben» und sich mit dem Angreifer gleichzustellen? Roch mehr, welcher Feind wird wohl die Unklugheit haben dieses zu thun?^ Die Tiroler fanden ihren Vortheil auf den Bergen, deßwegen gingen sie selten iu's Thal. Sie flohen in höhere Gebirge wenn sie es überflüssig hielten, nackte Felsen zu vertheidigen, welche die Gegner von selbst verließen. Gerade diese Art Krieg zu führen

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1851
¬Der¬ Mann von Rinn (Joseph Speckbacher) und Kriegsereignisse in Tirol 1809
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Seite 172 von 372
Autor: Mayr, Johann Georg / nach histor. Quellen bearb. von Joh. Gg. Mayr
Ort: Innsbruck
Verlag: Ostermann
Umfang: XII, 356 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Speckbacher, Joseph
Signatur: II 93.282
Intern-ID: 138800
aber bemerkten dich die Tiroler, so stürzten sie von den Bergen, besonders vom Blasbüchel herunter, und wollten nun mit Kolben schlägen auf die Soldaten eindringen, doch zur rechten Zeit noch fanden inzwischen die zwei bayerischen Kanonen bei Oberau wieder eine günstige Aufstellung, und der bayerische Artillerie-Kommandant Wiedmann erkannte zugleich die Wichtigkeit des Augenblicks, weß- halb er die anstürmenden Bauernmassen mit einem so wohlgenährten Kartätschenfeuer empfing, daß sie stark, gelichtet

wieder auf die Berge zurücksprangen. Unter dem Donner dieser Feuerschlünde, die nun auch bald jene beiden Höfe in Brand steckten und sie von den eingenisteten Tirolern säuberten, drang die sächsische Infanterie im Sturmschritt über Leichen und Felstrümmer nun wieder neuerdings bis Zur brennenden Brücke vor, erstürmte sogar den hochliegenden Blasbüchlerhof und trieb die Tiroler auf dem linken Ufer bis in die Laditscher Berge zurück. Bei diesem Gefechte (Nachmittags) gelang es den sächsischen Jägern, vier Tiroler

, von denen drei am Fuße verwundet waren, Zu Gefangenen zu machen. Sie wurden bei Oberau' dem inzwischen angekommenen französischen General Rover gebunden und bluttrie fend vorgeführt; dieser ließ sie nun— als Nebellen — augenblicklich erschießen, und Zwar wahrend des Gefechtes im Angesichte ihrer Freunde auf den Bergen! ein Verfahren, das feinen Zweck gänzlich verfehlte. Denn die Tiroler, deren Erbitterung durch dieses blutige Mordschauspiel an ihren Kameraden nur stieg, sammelten sich rache glühend

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1851
¬Der¬ Mann von Rinn (Joseph Speckbacher) und Kriegsereignisse in Tirol 1809
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Seite 170 von 372
Autor: Mayr, Johann Georg / nach histor. Quellen bearb. von Joh. Gg. Mayr
Ort: Innsbruck
Verlag: Ostermann
Umfang: XII, 356 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Speckbacher, Joseph
Signatur: II 93.282
Intern-ID: 138800
Empfang der Vortruppe suchten die nachrückenden Jäger nun unter dem Schießen der Tiroler die überschüttete Straße von Felsentrümmern, Baumstämmen und zerschmetterten Leichen zu säubern, und warfen dann aus der Straße im raschen Sturmmarsch die lockeren Schaaren Haspingers bis in das Dorf Mittewald hinein, wo sich die Fliehenden jedoch in Häusern und Gebüschen wieder festzusetzen suchten. Bald daraus rasselten aber die beiden bayerischen Kanonen vor, fanden glücklich rechts der Straße

verwegene Haufen rasch bis über das Dorf Oberau hinaus. Zwei coburgische Voltigeur- Comvagnien rückten Zugleich über die schmale mehr stegartige Holzbrücke voll Mittewald auf das rechte Ufer des Eisackflusses hinüber, wo sie auf schmalen Fußsteigen theils zur Verfolgung der Tiroler auf jener Seite, theilS Zur Deckung des auf der Hauptstraße jetzt zugleich vorrückenden herzoglich sächsischen Linien-Regiments (unter Oberst Egloffstein) weiter vordringen sollten. Dieses Regiment selbst drang nun stürmend

bis zu dem Dorfe Oberau vor, und trieb die Tiroler bis auf die Höhen des BlaSbüchelhofes, den Eingang zu den La- ditscher Bergschluchten, wo einige Brustwehren angebracht waren; andere Tiroler, wobei Haspinger selbst, flohen über die hölzerne Weiser Eisackbrücke auf das rechte User, ivo die Voltigeurs inzwischen nicht so glücklich gewesen, und von Speckbachers Leuten, die wieder von den Bergen herunter drangen und sie auf einmal mit Kolben schlägen anfielen, am Vorrücken gehindert worden waren. Benannte Brücke

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1851
¬Der¬ Mann von Rinn (Joseph Speckbacher) und Kriegsereignisse in Tirol 1809
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Seite 188 von 372
Autor: Mayr, Johann Georg / nach histor. Quellen bearb. von Joh. Gg. Mayr
Ort: Innsbruck
Verlag: Ostermann
Umfang: XII, 356 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Speckbacher, Joseph
Signatur: II 93.282
Intern-ID: 138800
Lokalkenntniß zu Hilft kam , mit der sie sich mit gemsenartiger Schnelligkeit auf ihren Bergen herum bewegten, und den Feind immer wieder im Rücken faßten. Mit dem Schieß en der bay er. Infanterie war unser alter Scharsschütze, wie er sich später dar über äußerte —> nicht, zufrieden; die bayerischen Infanteristen schössen ihm viel zu viel, ohne zu zielen, während die Tiroler gewohnt sind, immer ihren Mann zu fassen und zu treffen.^) ^ Die bayerische Artillerie lobte er bei jenen Gelegenheiten

der Sachsen ließ unser Tiroler Komman dant viele Gerechtigkeit widerfahren, weniger indeß lobte er sie im Handgemenge. Am schwächsten schienen ihm im GebirgÄampse die Franzosen, diese waren ihm zu leichtsinnig und unvorsichtig in ihren Angriffen, ließen sich auch gerne bei Nacht übersatten. Um we nigsten lobte er die Italiener (Wälschen), die vom Standhalten sehr ') Zu bemerken ist hier, daß die Tiroler häufig' auch Ladknechte hatten, die ihnen ihre Schüsse pflasterten; auch wurden ganz ausgezeichnete

Schützen von anderen minder geübten bedient, so daß oft jeder Schuß seinen Mann traf; in dringenden Fällen bedienten sich die Tiroler auch der sogenannten „Nenn- kugeln', die nicht gepflastert wurden, und womit sie auch eine Art Nvttenfeiier machen ksvaten.

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1851
¬Der¬ Mann von Rinn (Joseph Speckbacher) und Kriegsereignisse in Tirol 1809
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Seite 81 von 372
Autor: Mayr, Johann Georg / nach histor. Quellen bearb. von Joh. Gg. Mayr
Ort: Innsbruck
Verlag: Ostermann
Umfang: XII, 356 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Speckbacher, Joseph
Signatur: II 93.282
Intern-ID: 138800
sondern das Große, das' Ungewöhnliche sollte geschehen. Auf die KraIt von 140W auserlesenen, mit den noch frischen Lorbeem voll Abensberg und Eggmühl gezierten Streitern sich verlassend, beschloß er daher ungesäumt und ohne alle Aufforderung von vorne anzu greifen, — den Tirolischen Stier gleich bei den Hörnern Zu fassen. — Um 6 Uhr Morgens des darauf folgenden Christi Himmelfahrt tages, an welchem, wie die Bayern meinten, viele Tiroler zur -kirchlichen Andacht gelockt wären^), eröffneten daher

Paß stürmend vorzu rücken. Noch thaten die Bertheidiger, obwohl ihnen schon manche todesschwangere Kugel über die Köpfe sauste, oder zerberstend ein schlug, kaltblütig genug keinen Schuß; es herrschte dafür dort, als die bayerische Infanterie anrückte, eher eine unerwartete aber unheimliche Ruhe, die sogar hoffen ließ, die Tiroler würden viel leicht erschreckt durch die furchtbaren Kanonensalven wohl gar ein weißes Fähnlein auf dem düstern Felsenthurm des Passes sehen las sen. Allein

, wie die Sturmkolonne in gehöriger Schußweite ange kommen war, ergoß sich auf einmal wie auf einen Zauberschlag ein Hagel von Kugeln konzentrisch über sie aus, und machte schauderhafte Lücken. Besonders die zwei zur Bestreichung der Straße aufgestellten mit Kartätschen gefüllten österreichischen Kanonen und einige Tiroler Doppelhacken schlugen gräßlich ein und spien fortge setzt rasch und gut bedient wie aus einem Höllenrachen so viel Tod und Verderben in die dichtgeschtossenen Sturmmassen, daß sie gezwungen

waren, sehr gelichtet wieder umzukehren. Auf ähnliche Weise wurden noch drei Stürme von dem kleinen spartanischen'Häuf- Gegen diese Meinung Protesten jedoch wieder viele Tiroler. An sol chen Tagen fragen die Schützen der Kirche nicht nach; zudem empfingen sie beim Ausrücken stets die Generalabsolutio», und es waren auch immer Feld- Pater bei ihnen. S*

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1851
¬Der¬ Mann von Rinn (Joseph Speckbacher) und Kriegsereignisse in Tirol 1809
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Seite 304 von 372
Autor: Mayr, Johann Georg / nach histor. Quellen bearb. von Joh. Gg. Mayr
Ort: Innsbruck
Verlag: Ostermann
Umfang: XII, 356 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Speckbacher, Joseph
Signatur: II 93.282
Intern-ID: 138800
ZW bei Vriren. Menschlicher, ja edel hingegen benahm sich General Baraguai d'Hillier in Bötzen; ebenso manche bayerische Feldherrn, besonders die Generäle Deroi und Raglovich im Norden. Zerronnen ìvar- aber nun -alles, jede Hoffnung aus lohnenden Erfolg für so viele große Thaten und Siege^ für so viele darge brachte Opfer und Leiden, wofür jetzt nur das' dem Tiroler haupt sächlich eigenthümliche tiefe Religionsgefühl einigen Trost geben konnte. Die unglücklichen großen Schlage

oder engherzige Aengstlich- keit der andern, besonders der nördlichen Fürsten, obwohl sich in ihren Völkern, namentlich ili Preußen durch den Tugendbund große Lust dazu Zeigte, die gehoffte Mitwirkung zu Oesterreichs schönem Anstreben nicht erfolgte, und so auch das heldenmüthige Tirol preisgegeben wurde. Der schöne Vorsatz der deutschen Befreiung, wozu Oesterreich ein so erhabenes Beispiel gab, Zerschellte also eigent lich wieder M der Erbsünde der deutschen Fürsten, an ihrer Un- „Gott!ob, daß die Tiroler

zu haben. Wenn auch die Baser« damals keinen legalen militärische» Rang besaßen und die Kriegs kunst nicht g'stildirt hatten, so zeigte doch ihr Benehmen gegen die Gefangenen hohe« Seelenadel und acht christliche Religiosität; ihre Thaten aber zeigten, daß mich sie die Kriegskunst sich anzueignen verstunden; die Tiroler jeuer Tage glauben daher, vor dem allwissenden Richter aller Menschen dieses Kampfes weg« ruhig Rechenschaft ablegen zu können, und für ihre Opfer und Leiden göttliche Belohnung zu erhalten. Ihren Gegnern

wünschen sie, daß auch sie ohne Furcht und Zittern das letzte Gericht bestehen möchten. Denn der Tiroler wünscht auch seinen Feinde« nichts Böses!'

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1851
¬Der¬ Mann von Rinn (Joseph Speckbacher) und Kriegsereignisse in Tirol 1809
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Seite 267 von 372
Autor: Mayr, Johann Georg / nach histor. Quellen bearb. von Joh. Gg. Mayr
Ort: Innsbruck
Verlag: Ostermann
Umfang: XII, 356 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Speckbacher, Joseph
Signatur: II 93.282
Intern-ID: 138800
der Nacht in Wäldern und Felsen verhüten, daß sich diese oft mühsam Mann an Mann gehenden Angriffsschaaren nicht verirrten. Die 3. Kolonne unter General Rechberg, der mit Zuziehung des königl. Salinen-Inspektors Rainer den ganzen Angriffsplan entworftv. hatte, und von diesem und Stephan Hafner geführt wurde, zog über den Kuchelbachberg gegen den Tiroler Posten zu Schnaitzelreut. Die Kolonne endlich (unter Oberst Ströhl) wurde vom Revierförster Wein mit einigen Forstleuten auf dem rechten

Saalach- Ufer über Jettenberg und die Heidebrücke gegen Unken geführt. Begünstiget durch die Nachlaßigkeit eines Tiroler Piquets, (Rattenberger Schützen unter Hauptmann Halfinger), welches die Melecker Alpe hätte 'bewachen sollen , aber weil sie in der schon strengen Kälte meistens ohne Schuhe waren, dorthin nur manchmal patrouillirten, kam die Vorhut der Bayern glücklich unbemerkt Morgens an dem Stein-Paß im Rücken der tirolischen Hauptstellung zu Meleck an. Mit entschlossenem Muthe griffen

war, und aus welches auch zugleich Habermanns Truppen anstürmten. Nun entspann sich der Kampf immer allgemeiner und mit großer Erbitterung. Die Tiroler, welche von dieser Seile, im Rücken und in den Flanken, keinen Angriff ahnten, wurden zu gleicher Zeit überall angegriffen und abgeschnitten; sie wehrten sich Zwar verzweiflungsvoll, indeß konnten sie dem gewaltigen tapfern Andränge der Bayern von allen Seiten nicht lange widerstehen, viele wurden daher bald zusammen gehauen, von Bajonnetten durchbohrt. Andere stürzten sich ver

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1851
¬Der¬ Mann von Rinn (Joseph Speckbacher) und Kriegsereignisse in Tirol 1809
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Seite 204 von 372
Autor: Mayr, Johann Georg / nach histor. Quellen bearb. von Joh. Gg. Mayr
Ort: Innsbruck
Verlag: Ostermann
Umfang: XII, 356 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Speckbacher, Joseph
Signatur: II 93.282
Intern-ID: 138800
Messe, welcher Hofer und viele Landesvertheidiger im inbrünstigen Gebete für den anbrechenden Schlachttag beiwohnten, woraus die frommen Kämpfer am Ende der Feldmesse in feierlicher Stille auch noch den Segen und die Generalabsolution des' begeisterten Prie sters erhielten. So von Gott gestärkt begann gegen S Uhr Morgens wirklich der Angriff, und zwar zuerst gegen die auf den Höhen vorpostirten Piquets der Bayern. Die Tiroler drangen stürmend von mehreren Seiten zugleich vor und warfen anfangs

diese schwachen Posten heinahe überall zurück. Doch neue verstärkte Sturmkolonnen der Bayern von unten suchten die verlornen Stellungen wieder einzu nehmen, und ein wüihender Kampf entwickelte sich nun bald mit wechselndem Glücke auf der ganzen Schlachtlinie. Am erbittertsten wurde das Feuer gegen 9 Uhr, wo die Tiroler auf der Haupt straße gegen daS Centrum der Bayern bei Wiltau herunterbrechen wollten, dort aber von den Donnerkeilen der Artillerie empfangen bald umkehrten, und stark gelichtet ihre buschigen

Höhen wieder gewinnen mußten. Hierauf rückte eine bedeutendere bayerische Infanterie-Colonne gegen den Berg Jsel selbst vor, und suchte hier aufwärts Zu dringen, doch trotz der bewundenmgswerthen Tapferkeit dieser Sturmmasse vermochte sie doch nichts gegen die Festigkeit der Tiroler Schützen, die hier fast auf jeden Schuß trafen, ohne im größtentheils geschützten bergigten Waldterrain getroffen werden Zu können. Haspmger, im linken Flügel, brach schon in aller Frühe über Mutters und Ratters

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1851
¬Der¬ Mann von Rinn (Joseph Speckbacher) und Kriegsereignisse in Tirol 1809
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Seite 90 von 372
Autor: Mayr, Johann Georg / nach histor. Quellen bearb. von Joh. Gg. Mayr
Ort: Innsbruck
Verlag: Ostermann
Umfang: XII, 356 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Speckbacher, Joseph
Signatur: II 93.282
Intern-ID: 138800
höllisches Gewebe und reizten die Gemüther beider Parteien zu allen Schrecken des Volkskrieges, die, so sehr sie auch die menschlichen Gefühle empören >— um der Geschichte treu Zu bleiben — von beiden Pancien nicht verschwiegen werden dürfen. Während nun ein paar bayerische Schützen-Compagnie», ge führt von einem gebornen, jetzt- bei Bayern à Korporal dienenden Tiroler, jene Stellungen am Reuterer Kogel zu umgehen suchte», und nachdem durch Granalenwürfe der schützende damals

Zweck/ und erzeugte gerade die entgegengesetzte Wirkung^). > Furcht und Schrecken wich nun der Wuth, und die letzten ' Funken von Achtung, Anhänglichkeit oder Ergebung an Bayern ver wandelten sich jetzt ersi recht in gesteigerten Haß, Rache und grimmigen Widerstand^-). Als daher die bayerische Avantgarde *) Dieses Verfahren an tirolischen Gefangenen war auch schon aus dem Grunde sehr gewägt, weil damals wenigstens noch 20VV Bayern und Franzosen in den Händen der Tiroler jenseits des Brenners

waren und diese furchtbare Repressalien ergreifen konnten. Wirklich drohte später General Fenner, aus Neu markt (im Etschthal), daß wenn sich solche Gränel wiederholen würden, er als Repressalien für jeden Bccker einen gefangenen Offizier oder bayerischen Beam ten würde erschießen lassen. **) „Ich hatte bis dorthin für Bayern und seinen guten König iiMxr Respekt gehabt,' bemerkt hierüber ein Tiroler -Bauer aus jener Gegend; „Wts uns der bayerische König bessere Schreiber, nicht so viele grobe gottlose lu therische

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1851
¬Der¬ Mann von Rinn (Joseph Speckbacher) und Kriegsereignisse in Tirol 1809
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Seite 269 von 372
Autor: Mayr, Johann Georg / nach histor. Quellen bearb. von Joh. Gg. Mayr
Ort: Innsbruck
Verlag: Ostermann
Umfang: XII, 356 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Speckbacher, Joseph
Signatur: II 93.282
Intern-ID: 138800
, nur dieses so viel als möglich noch zu schützen, und die Vertheidigungsplane auszuführen, zu denen er Hofer früher vergeblich gerathen hatte. Die Tiroler erlitten bei dieser Gelegenheit die größte Nieder lage im ganzen JnsurrektionSkriege, und zwar beinahe in der Ziem lichen Gegend, und aus derselben Ursache, aus welcher 3 Wochen früher das Leibregiment der Bayern so viel Unglück gehabt hatte und beinahe gänzlich vernichtet worden war. Wieder ein Beweis wie wenig jene Landschaft zu vertheidigungsweisen Stellungen tauge

. Beinahe 300 Bauern lagen auf dem Schlachtfelde oder wurden auf einzelnen zerstreuten Posten zusammengehauen; eine ebenso große Anzahl wurde zu Gefangenen gemacht, worunter, wie gemeldet, wirklich Speckbachers 11 jähriger Sohn Anderl war. Sehr schwer war es den Offizieren, auf Befehl des Kronprinzen, ihre Soldaten, die wegen der Schlappe des Leibregiments, furchtbar gereizt waren, von Tödtung oder Mißhandlung der'gefangenen Tiroler zurückzuhalten. Da die bayerische Avantgarde den-alten Speckbacher

nicht persönlich kannte, so vermuthete man diesen Anführer unter den Todten; der Sohn wurde daher bald nach dem Gefechte auf dem Schlachtfelde herumgeführt, um die Leiche semeS Vaters anzugeben. Bald erkannte der Kleine auch die blutigen Kleiderfetzen und den Säbel seines Vaters. Bitterlich weinend gab er nun einen eben verschiedenen Tiroler, der mit zerhauenem Gesichte dalag, für seinen Vater aus; der schlaue Knabe wollte dadurch die Flucht seines Vaters sichern, denn bald darauf zeigte

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1851
¬Der¬ Mann von Rinn (Joseph Speckbacher) und Kriegsereignisse in Tirol 1809
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Seite 366 von 372
Autor: Mayr, Johann Georg / nach histor. Quellen bearb. von Joh. Gg. Mayr
Ort: Innsbruck
Verlag: Ostermann
Umfang: XII, 356 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Speckbacher, Joseph
Signatur: II 93.282
Intern-ID: 138800
Auch gegen den Vorwurf als hätten die Tiroler immer ohne Berechnung, ja oft mit tölpelhafter Planlosigkeit gekämpft, prote state Speckbacher im allgemeinen, obwohl er auch Zugab, daß manchmal das Glück größer war als der Verstand, was wohl auch oft bei dem geregelten Heere vorkomme. Auch Hofer selbst, meinte er, sei kein Held in vorausgehenden Entwürfen gewesen; dieser verließ sich meistens auf die Mutter Gottes und auf — Eisenstecken. — In Bezug auf feine eigene Person fei er aber oft'sehr

berechnend gewesen, und der Ueberfall von Hall, die Ge fechte im Salzburgischen, wo er mehr allein Zu schaffen hatte, hatten ihm schon „kurkos studieren' gekostet. - Wenn man ihn fragte, wie er es denn bewerkstelligte, bei hitzigen Gefechten so wenig Leute Zu verlieren, ein Fall, der bel den meisten und erfolgreichsten Tiroler Gefechten vorkam, so gab er hierüber ungefähr folgende Auskunft: „Man muß den Feind immer in eine Lage zu bringen wissen, die ihn hindert, von seiner Uebermacht Gebrauch

so eilig und aus Orte hin, wo uns ein. natürliches Bollwerk gegen die, Kugeln schützte. Auch erlaubte ich solchen, die kein Schießgewehr hatten, bei Gefechten vor dem Handgemenge sich einstweilen hinter Büschen und Steinen zu halten; bei Stürmen und nächtlichen Ueberfällen, dort wo mit dem Feinde nur persönlich angebunden werden mußte, zog'ich Leute mit Knitteln, Sensen- und Dreschflegeln bewaff net vor.' Aus den meisten dieser Aeußerungen leuchtet hervor, daß sich unser Tiroler Kriegsoberst ewig

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1851
¬Der¬ Mann von Rinn (Joseph Speckbacher) und Kriegsereignisse in Tirol 1809
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Seite 261 von 372
Autor: Mayr, Johann Georg / nach histor. Quellen bearb. von Joh. Gg. Mayr
Ort: Innsbruck
Verlag: Ostermann
Umfang: XII, 356 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Speckbacher, Joseph
Signatur: II 93.282
Intern-ID: 138800
Tiroler natürlich nicht eingeweiht; wohl sah er in Totis auch russische und Preußische Gesandte, die ihn auf die Vermuthung brachten, auch ihre Machte würden nun bei dem Wiederausbruch'e des Krieges zu Oesterreich helfen. Speckbacher wurde durch diese unerwarteten erfreulichen Nach richten, denen auch Gescheute vom Kaiser zugefügt waren, natür lich wieder so ermuthigt, daß er anfangs in voller Freude sogar die ganze Schwäche semer Streitmacht vergaß, und nun sogar selbst von einem Vorrücken

von Meleck wieder entfernt, so kamen ihm schon fliehende Schützen seiner Mannschaft von Unken her entgegen. Am 8. Oktober überfiel nemlich der bayerische Major Graf Tattenbach die Tiroler bei Berchtesgaden, warf sie dort aus ihren Verschanzungen, eroberte Berchtesgaden, und verfolgte sie dann über den Hirschbühelberg. Da hiedurch nun auch Speckbachers Verbindung mit Haspmger an der Salzach unterbrochen, und cm neuer Angriff der gesammelten Feinde unausbleiblich zu erwarten war, so suchte ersterer

Grenzoberkommandant indem er in seinem Wahne immer mehr auf die Mitwirkung der anrückenden Oesterreicher im Rücken der Feinde rechnete, seine Posten einstweilen mehr Zu konzentriren, um wenigstens doch vorderhand den Durchbruch auf der Hauptstraße in's Tirol, bis man sich dort mehr gesammelt hatte, mög lichst zu erschweren. Mit 600 Schützen faßte er daher bei Meleck festere Stellung mit Borposten bei Attenberg und auf den Melecker Alpen. Während nun die Tiroler so, aufgemuntert und neu ermuthigt

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