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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
[1894]
Tiroler Helden
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Seite 30 von 123
Autor: Maurer, Joseph / geschildert von Joseph Maurer
Ort: Münster
Verlag: Russell
Umfang: 116 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; s.Landesverteidigung ; s.Held ; z.Geschichte 1809 ; f.Biographie
Signatur: II 63.563
Intern-ID: 252862
zerrauft war, daß seine Stimme kreischte und sein ganzes Benehmen dem eines Verzweifelten glich. Verblendung und Bethörung hatten es vermocht, den milden und edlen Hofer so arg umzuwandeln. — Tirol aber war in -den Händen der Franzosen und Bayern! Noch hätte sich Hofer retten können, denn der französische Obergeneral Graf Barragnay d'HillierS, ein edler Mann, schickte zwei Kapuziner zu ihm und bot ihm Begnadigung an, wenn er sein Thal bewegen würde, die Waffen abzuliefern und ruhig

zu sein. Hofer nahm diese dargebotene Rettung nicht an, sondern floh mit seiner Familie und Kajetan Sweth auf den Brantacher Berg, dessen höchste Alpe er am 2. Dezember aufsuchte, um sich dort in einem Heustadel zu verbergen. Freunde besuchten ihn und brachten ihm Lebensnüttel und Nachrichten. Auf seinen Kopf waren 1509 Gulden gesetzt worden. Viele, besonders Geistliche, rieten ihm, er möge sich nach Österreich in Sicherheit bringen, da sein Aufenthalt zu vielen bekannt sei; allein Hofer konnte

sich ebensowenig zur Flucht ent schließen, als er sich den Franzosen ergeben wollte. Nach vier Wochen kam auch seine Frau mit seinein Sohne Johann zu ihm, weil ihr Versteck auf dem Schneeberge entdeckt worden war. Ihre vier Töchter waren bei einem trenen Freunde bei St. Martin. Wegen des starken Schneefalls war an eine weitere Flucht nicht zu denken. Em übelbeleunumdeter Passeirer, Joseph Raffl, entdeckte — angelockt durch den aufsteigenden Rauch Hofers Versteck und verriet es, trotzdem er Geld von Hofer

angenommen und mit Wort und Handschlag gelobt hatte, Hofer nicht zu verraten, früher hatte er außerdem in Tagen der Not Hilfe im SandwirtshanS gefunden. Was kümmerte das den Judas! Hofer wurde ' gebeten,' zu fliehen, er that es nicht. General Huard schickte noch abends, als die Anzeige erstattet worden, am 27. Januar 1810, ein italienisches Freikorps von 1500 Mann von Meran mit Raffl als Wegweiser nach Passeier. Um 4 Mr nachts kamen die Häscher auf der Brautacher Hochalpe an. Sweth nnd der jnnge Hofer

wurden zuerst gesehen nnd gebunden. Hofer aber rief dem / Anführer zu: „Sie find gekommen, mich gefangen Zn nehmen. Ich bin Andreas Hofer. Mit mir thun Sie, was Sie wollen, ich bin schuldig. Für mein Weib und mein Kind und den jungeu Menschen da bitte ich aber um Gnade; denn sie sind wahrhaftig unschuldig/ Hofer wurden die Hände auf deu Rücken gebunden, und auch um den Hals und die Lenden kam ein Strick. Dann trat ein Soldat nach dem andern zu ihm, raufte ihm Haare aus dem Bart und sagte

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
[1894]
Tiroler Helden
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Seite 23 von 123
Autor: Maurer, Joseph / geschildert von Joseph Maurer
Ort: Münster
Verlag: Russell
Umfang: 116 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; s.Landesverteidigung ; s.Held ; z.Geschichte 1809 ; f.Biographie
Signatur: II 63.563
Intern-ID: 252862
alle Ärgernisse vermeiden solle'. Hofer erließ auch Verord- Aungen zur Förderung der Sittenreinheit. Käufer von Gegenständen, die das bayrische Militär geraubt hatte, müßten dieselben wieder zurückstellen. Die aufgehobeneu Klöster und Lehranstalten wurden wiederhergestellt. Trotz der allgemeinen Aufregung kam unter Hofers Regierung fast kein Verbrechen vor. Unì die Rechts sprechung kümmerte sich Hofer weniger, änderte aber sofort seinen Aus spruch, wenn er einen Irrtum begangen. Übrigens urteilte er mild

. Der Unterkommandant Joseph Gasser von Bozen wollte ihn nicht anerkennen, beleidigte ihn und verweigerte den Gehorsam. Er wurde verhaftet; Hofer -aber war mit einer Abbitte zufrieden. — Anch von dem Begnadigungs rechte machte er Gebrauch, so gegenüber einem Wildschützen, der einen Jäger erschlagen hatte. Hofer schärfte dem Zerknirschten streng ein, daß er sich in derlei Händel nicht mehr einzulassen und sich rechtschaffen aufzu führen habe. Ein Bozener hatte unter der bayrischen Regierung Klostergüter ge kauft

und bat nun Hofer schriftlich um Bestätigung des Kaufkontrakts. Hofer schrieb aber auf die Rückseite des Gesuches: „Kann nit sein, dieweilen ber bayrische Kontrakt bei mier kein B'stand hat.' ^— Ein bayrischer Händler suchte an, daß er vom Gardasee nach München Handel mit Limonen- treiben dürfe. Hofer antwortete: „Kann nit sein, dieweilen wler (wir) Ans nit wölln, die Laus in Belz züglen.' Zu seinem ersten Adjutanten wählte sich Hofer den früheren Schul- -lehrer von Schlünders Matthias Pnrtscher

, einen rechtschaffenen, gewandten Mann, der als Lieutenant am Befreiungskampfe teilgenommen hatte. Seine Räte waren Bauern aus Meran, Joseph Straub, der Kronenwirt von Hall und andere, Männer von Besonnenheit und Mäßigung. Nur der Kapuziner Haspinger trieb Hofer fortwährend zur Fortsetzung des Krieges an. Hofer forderte auch die Kärntner am 27. September mit einem Aufrufe auf, sich diesem Kampfe anzuschließen. Er sagte: „Unter dem sichtbaren Beistande des Himmels ist es uns Tirolern gelungen, vier Heere bes Feindes

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
[1894]
Tiroler Helden
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Seite 22 von 123
Autor: Maurer, Joseph / geschildert von Joseph Maurer
Ort: Münster
Verlag: Russell
Umfang: 116 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; s.Landesverteidigung ; s.Held ; z.Geschichte 1809 ; f.Biographie
Signatur: II 63.563
Intern-ID: 252862
- „Excellenz', so sagte er unwillig: „Ich heiße Andra Hofer, Wirt am Sand in Paffeier.' Er ließ sich nur „Oberkommandant' oder „Hofer', von Freunden auch „Sandwirt' oder „Anderle' nennen. Bei Antworten und Erledigungen traf Hofer meist in Kürze und Billigkeit den Nagel auf den Kopf. Als ein tiroler Adeliger verlangte, man solle aus der Universitäts bibliothek die ketzerischen Bücher verbrennen, erwiderte Hofer: „Die bayrische Regierung hat keine neuen Bücher angeschafft, die österreichische sicher

keine schädlichen.' Als vor der Hofburg das Alpenvieh vorübergetrieben wurde, da trat. Hofer auf den Balkon und besichtigte sich dasselbe als Kenner. >, Hofer ließ alle ehemaligen österreichischen Soldaten, die sich noch im Lande herumtrieben und die Leute plagten, sammeln und über die Grenze schaffen. Ohne Geld konnte das Land nicht verwaltet und verteidigt werden. Hofer schaffte das Geld für beide Zwecke aus dem Aufschlag auf Wein, und Branntwein bei den Zollämtern, ans den Mauten, ails

den: Weg- und Brückengeld und ähnlichen Gefällen, aus dem Salzverkauf in Hall u. s. w. herbei, so daß den dringendsten Bedürfnissen trotz der allgemeinen Geldnot ^ abgeholfen wurde. Hofer war uneigennützig, denn er blieb arm. Die Abgaben zu zahlen, stellte er als eine Pflicht der Religion, der Vaterlands- liebe und der Anhänglichkeit an das Hàus Österreich dar. An die „Hochwürdigen Seelsorger in Tirol' veröffentlichte er eine Aufforderung, in welcher er sie bat, „die öffentlichen Gebete ebenso wie die Danksagungen

zu verstärken, und besonders mit angestrengten Be mühungen dahin Zu wirken, daß im Vaterlande die Hindernisse des Guten geschwächt und gehoben, ' die Gefahren für die christliche Religion und Tugend nach Möglichkeit entfernt, die Anhänglichkeit an Religion und> Tugend belebt und in allem das wahre gemeine Beste gefördert werden'. Hofer schrieb seine Siege nicht sich, sondern der Hilfe Gottes und der Fürbitte der seligsten Jungfrau zu. Er drang daher darauf, daß man sich durch ein christliches Leben

3
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
[1894]
Tiroler Helden
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Seite 26 von 123
Autor: Maurer, Joseph / geschildert von Joseph Maurer
Ort: Münster
Verlag: Russell
Umfang: 116 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; s.Landesverteidigung ; s.Held ; z.Geschichte 1809 ; f.Biographie
Signatur: II 63.563
Intern-ID: 252862
In Matrei wurde Hofer noch mehr beredet, den Kampf fortzusetzen. Man stellte ihm das Unglück vor, wenn Tirol wieder an Bayern käme. Die Amnestie sei zweifelhaft, denn Napoleon habe fein Wort schon oft gebrochen. Das Volk sei für den Kampf, der Mnt ungebrochen und der Beistand Gottes sicher. Auch Johann Maria von Kolb, der die Bayern glühend haßte, redete in diesem Sinne Hofer zu. Die Intendanten ' von Wörndte uud Stoly wollten Hofer umstimmen, kamen aber gar nicht mehr zum Worte. Der Kampf

sollte aufs ueue beginnen. So wurde aus dem erhabenen Schauspiel des Jahres 1809 ein erschütterndes Trauerspiel. Am 25. Oktober waren die Bayern wieder in Innsbruck. Am 1. No vember sollte der Kampf gegen sie begonnen werden, was aber in so un geschickter Weise geschah, daß die Tiroler am Berge Jsel eine Niederlage, erlitten. Als Hofer in Matrei davon hörte, berief er die Meraner nach- dem Brenner und tröstete sie- „Liebe Brüder! Noch ist nicht zu verzagen; noch ist nicht alles verloren. Es lebt

noch der alte gerechte Gott; vertrauet auf ihn, uud wir werden mit der Hilfe Gottes wieder siegen.' Als Hofer in Steinach war, wurde eiu gefangener französischer Kurier vor Hofer gebracht, welcher riet, daß sich die Tiroler unterwerfen sollten. Es wnrde eine Beratung gehalten, .und der Landrichter v. Mörl aus Meran stellte allen die Notwendigkeit der Ergebung und Unterwerfung so klar dar, daß alle mit Ausnahme Haspingers ihm beistimmten. Der Feldkaplan Donay verfaßte ein Schriftstück

, in welchem die Ti roler dem Mcekönig von Italien ihre Unterwerfung anzeigten, wobei sie erklänen, daß die Gefertigten ini Vertrauen anf die Güte, Weisheit und Gerechtigkeit Sr. kaiserlichen Hoheit das Schicksal des tirolischen Volkes in vessen Hände übergäben nnd bereit seien, .sich zu unterwerfen und die Waffen niederzulegen. Hofer hatte fast nichts geredet und setzte nun als erster seinen Namen unter diese Erklärung mit den traurigen Wortein „Nu, in Gottes Namen. Unser lieber Herr wird alles wohl recht

machen.' — Major Sieberer und Donay gingen Zum Vicekönig nach Villach. Hofer teilte diese Unterwerfung auch dem General Dronet mit, der sie veröffentlichte und scharf erklärte, wer nun nach 24 Stunden mit den Waffen in der Hand ergriffen werde, sei als Straßenräuber Zu betrachten nnd werde hingerichtet. Die Bayern aber rückten rücksichtslos vor, um alle wichtigen Pnnkte zu besetzen. Hofer ging verstimmt nach Sterling. Der Vicekönig empfing die beiden Abgesandten in Villach freundlich und entließ

4
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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
[1894]
Tiroler Helden
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Seite 42 von 123
Autor: Maurer, Joseph / geschildert von Joseph Maurer
Ort: Münster
Verlag: Russell
Umfang: 116 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; s.Landesverteidigung ; s.Held ; z.Geschichte 1809 ; f.Biographie
Signatur: II 63.563
Intern-ID: 252862
Bauern erhoben sich gegen den Feind. Der Döninger kam schnell Zum Sandwirt und brachte ihm diese Nachricht und die Meldung, die Penser und Sarnthaler seien auf das erste Wort von ihm loszuschlagen bereit. Hofer aber wollte nichts davon hören. Erst als ein Pafseirer mit dem ge ladenen Gewehr ihn zwang, sich dem neuen Anfstande anzuschließen, da sagte er: „Geh', Döninger, und mach einen Aufruf!' Döninger befolgte den Befehl, und Hofer unterfertigte den Aufruf. Bei St. Leonhard er rang

der Sandwirt seinen letzten Erfolg. Eine ganze feindliche Abteilung mußte sich ihm gefangen ergeben. Die Feinde waren aber nun in einer so erdrückenden Mehrzahl, daß man sich ihrer nicht mehr erwehren konnte. Als die Franzosen wieder ins Passeirerthal kamen, floh Hofer mit seiner Familie nnd dem Döninger wieder auf die Berge. Am nächsten Tage sah er das ganze Thal voll Menschen. Da er gar nicht glauben konnte, daß das lauter Franzosen wären, so sandte er den Döninger hinab, damit er selbst beim

Sandwirtshaus nach sehe. Wirklich waren es lauter Franzosen, mit welchen er einige Kugeln wechselte; dann ritt er wieder davon. Hofer sagte traurig zu Cajetan: „Nnn, lieber Döninger, stehst du auch meine Freunde? Keine Seele hat sich bisher heraufgetraut, um mich heim zusuchen, du allein bist es, der mich nicht verlassen hat.' „Wir wollen uns auch nie verlassen; schenken Sie mir nnr Ihre fernere Liebe und Freundschaft, uud ich bin bereit, alles, auch den Tod mit Ihnen durchzumachen,' erwiderte Cajetan

mit Eifer. Beide drückten sich die Hände. Cajetan schloß aber die ganze Nacht kein Auge aus Furcht vor dem Feinde und vor Berräterei. Bis jetzt war Hofer in der sogenannten Kellerlahne. Er Zog nun weiter bergauf nach Ar anta ch zum treuen Pfandler, der ihnen Unterstand gab. Hieher kamen zwei Kapuziner von Meran zu Hofer und beredeten ihn, dem General Barragnay d' Hilliers eine Erklärnng abzugeben, welche der Döninger niederschrieb, daß er gegen die Franzosen nichts mehr unter nehmen wolle. — Da Hofers

Aufenthalt zu bekannt war, so zog der Sandwirt am Z. Dezember 1809 mit Cajetan und Johannes Wild in den Heustadel des Pfandler auf der Brantacheralpe. Auch dahin kam noch immer Besuch. Es wurde viel gebetet, gespielt uud gesprochen. Cajetan hatte Briefe geschrieben und im Lande verbreiten lassen, als ob sich Hofer mit seiner Familie längst in Wien befinden würde. Hofer aber war trotz vielfältiger Aufforderung nicht zur Flucht zu bewegen. Nach vier Wochen kamen aucb sein Weib und sein Sohn Johann

5
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
[1894]
Tiroler Helden
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Seite 104 von 123
Autor: Maurer, Joseph / geschildert von Joseph Maurer
Ort: Münster
Verlag: Russell
Umfang: 116 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; s.Landesverteidigung ; s.Held ; z.Geschichte 1809 ; f.Biographie
Signatur: II 63.563
Intern-ID: 252862
Haspinger trieb Hoser eifrig Zum Kampfe an. Es wurde wirklich am Allerheiligentage am Berge Jsel gekämpft, aber unglücklich. Haspinger stand damals am Paschberge. In Steinach bewogen der Priester Danes und der Schützenmajor Sieberer Andreas Hofer, daß er sich den Franzosen unterwerfe, weil Friede geschlossen und der Widerstand nutzlos sei. Haspinger machte feindselige Bemerkungen, wnrde aber Zur Ruhe verwiesen. Als Hofer die Unterwerfungsbedingungen gehört hatte, sagte er zu ' Danej: „Schreib'n

Sie halt, man möcht' uns a bisl mit'n zahl'u ver schonen, unsern alten Glauben lassen, und die Kapuziner und andere Pater ' wollt mier und müssen wier hab'n.' — Hofer und die anderen Anwesenden unterfertigten die Erklärung, sich unterwerfen zu wollen. Haspinger wurde hierzu gar nicht aufgefordert, weil dies ohnehin vergeblich gewesen wäre. Am 4. November ging Hofer auf den Brenner, wo ihm der Wirt in der Mahr und andere Landesverteidiger drohten, den Bart haarweise auszureißen

, wenn er nicht wieder den Kampf aufnehme. Hofer gab nach und erließ neue Aufgebote. Haspinger war mit seinen und mit den Scharen seiner Waffen genossen Harasser und. Ruprecht von Markenstein nach Kärnten gegangen, wo sie gute Aussichten hatten, die Festung Sachsenburg einzunehmen, als 5 die Friedensnachricht erneuert eintraf und General Nuska vorrückte. Bei Spiral versuchten sie vergeblich, die anrückende französische Übermacht auf zuhalten. Haspinger eilte mit v. Kolb und Türk in das Hauptquartier Hofers, den lie natürlich

zur Fortsetzung des Kampfes aufmunterten. Sie beredeten Hofer so lange, bis er selbst am 12. November noch ein neues- Aufgebot erließ. Am 13. November stieg unter Haspinger eine Schützenschar auH Passeier nach Sterzing, um die dortigen Bayern und Franzosen auf zuheben und nach Brixeu vorzurücken. Die Ausführung dieses Planes mißlang aber. Am 17. November mußte Haspingers Adjutant Georg Lahner, der an seines Kommandanten Stelle mit einer Passeirer und einer Sterzinger Kompagnie den Jaufenübergang bewachte

, der französischen Übermacht des Generals Barbou mit 1200 Mann nach kurzem Kampfe bei Kalch weichen. Am nächsten Tage griff diese TirolerHar die Franzosen im Rücken an und fügte ihnen Schaden Zu. Als Hofer auch dazu kam, mußten sich die Franzosen nach mehrtägigen Kämpfen auf dem Friedhof von St. Leonharb am 22. November ergeben. Haspinger ging mit den Gefangenen (zwei Drittel der ursprünglichen Zahl der Kämpfer) nach dem Vintschgau. Als das Schauspiel von Tirol sich in ein Trauerspiel verwandelt

6
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
[1894]
Tiroler Helden
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Seite 28 von 123
Autor: Maurer, Joseph / geschildert von Joseph Maurer
Ort: Münster
Verlag: Russell
Umfang: 116 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; s.Landesverteidigung ; s.Held ; z.Geschichte 1809 ; f.Biographie
Signatur: II 63.563
Intern-ID: 252862
— Z6 Weise Zu mid sagten, ganz Tirol wünsche die Fortsetzung des Kampfes. Eines Tages stürzte auf ihn ein Püsseirer mit dem geladenen Stützen los und schrie ihm aufgeregt 'zu: „Nun, mie ist's, Anderle? Was thnn wir mit den Franzosen? Willst was thun oder nicht? — Und willst nichts thnn, so wisse, daß mein Stutzen so gut für dich als wie für einen Fran zosen geladen ist. Angefangen hast's, mm mach' es auch aus!' Hofer wollte den wilden Mann beruhigen; der aber raste weiter und legte das Gewehr

auf ihn an. Hofer war im Wahne, Gott selber gebe ihm ein Zeichen, und sagte daher zu Smeth„Geh', Doninger, mach' einen Auf ruf!' Döninger erfüllte den Auftrag, und Hofer Unterfertigte den Aufruf Mm neuen Volksaufstande. Das war aber die Unterschrift seines eigenen Todesurteiles. Trotz des Widerstrebens der Geistlichkeit wurde der Auf ruf in allen Kirchen vorgelesen. Die Burschen, welche von den Bayern zum Militär ausgehoben werden sollten, jubelten natürlich nicht wenig. Umsonst erklärten die Geistlichen

, dieser Aufstand sei gegen das Gewissen und vor Gott strafbar. Sie wurden von den Verblendeten nicht gehört. Donay wäre bald getötet worden, weil man ihn für einen Verräter hielt. General Ruska ließ Hofer nach Meran^zum Speisen laden, aber der Abgesandte kam mit der Nachricht zurück, Hofer sei nicht frei, sondern durch Androhung des Todes zur Erneuerung des Aufstandes.gezwungen worden. 'Noch einmal hatten die Tiroler mit den Waffen Glück, indem sie den General Ruska bei Meran nnd in St. Leonhard schlugen

. Hofer teilte den letzten Erfolg überallhin mit und forderte die Tiroler zur größten Anstrengung ini Kampfe auf, indem er Zugleich die Unwahrheiten seiner Ratgeber weiterverbreitete und sagte: „Da man sichere Nachricht hat, daß das Haus Osterreich wieder auflebt und die Kaiserlichen durch Kärnten heranrücken, uni den Tirolern zu Hilfe zu kommeu.' In St. Leonhard hatte das dort gefangen genommene Korps auf Hofers Verlangen allen Schaden, den es durch Brandstiftung angerichtet hakte, ersetzen müssen

. Dort hielt anch Hofer sein einziges Kriegsgericht, da ein Vintschgauer gefangeu genommen war, welcher den Franzosen alsSpion gedient, seine Landsleute in feindliche Hinterhalte gelockt und einen Kelch aus einem brennenden Kirchlein entwendet hatte. Er wurde zum Tode verurteilt, empfing auf Hofers Veranlassung die heiligen Sakramente und wurde am Friedhof von St. Leonhard am 23. November erschossen. Nahezu hätte Hofer auch zwei Unschuldige töten lassen, nämlich den Priester Donay und den Masor Sieberer

7
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
[1894]
Tiroler Helden
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Seite 32 von 123
Autor: Maurer, Joseph / geschildert von Joseph Maurer
Ort: Münster
Verlag: Russell
Umfang: 116 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; s.Landesverteidigung ; s.Held ; z.Geschichte 1809 ; f.Biographie
Signatur: II 63.563
Intern-ID: 252862
beim Feuerlöschen thätig sein muß.' Jetzt hatten seine KiLhrer vor ihm Respekt, obwohl sie am Tag zuvor, an einem Feiertage, noch über ihn ge lacht hatten, weil er sich weigerte, an einem Feiertage Fleisch Zu essen. Am 5. Februar 1810 kam Hofer in Mantua an und wurde mit Sweth in einer Kasematte im Fort am Mincio untergebracht. Der Ver räter NM wurde im Thale Passeier uicht mehr geduldet, mußte sogar Tirol verlassen und bekam einen sehr bescheidenen Judaslohn in Gestalt einer kleinen Anstellung

in Bayern. Eine Zeitlang hielt man Donay für Hofers Verräter, aber Barraguay d'Hilliers erklärte urkundlich, „daß Herr Joseph Donay, Priester Zu Schlünders, an den Anzeigen, die den ver borgenen Aufenthalt des Andrä Hofer und seiner Familie entdeckten und die Gefangennehmung dieses Hauptauführers der tiroler Insurrektion Zur Folge hatten, nicht den geringsten Anteil habe'. Selbst die Bewohner von Mantua, obwohl keine Deutschen, nahmen am Schicksal Hofers innigen Anteil. Sie bezahlten seine Kost uud sam

melten — freilich vergeblich — 5000 Scudi für seine Freilassung. Im .Kerker trug Hofer seinen Schicksalsgenossen, den Döuiuger, wie ein Kind auf den Armen herum, indem er sagte: „Meine eigenen Kinder habe ich nicht mehr getragen, sobald sie einmal gehen konnten, aber dich trage ich jetzt noch. Du bist mir lieb geworden, wie mein eigen Kind. Sollte mir Gott das Leben schenken, dann will ich kund thun, welch eine treue Seele ich an dir gefunden, und wie du bis in diese Festungsmauern herein

war, kam öfters zu Hofer und redete ihm Zu, uuter Napoleon Dienste zu nehmen, um so eine glänzende Stellung zu erlangen. Hofer aber erklärte entschieden: „Ich war und bin und bleibe dem Hause Österreich und meinem Kaiser Franz getreu. Werde ich auch zum Tode verurteilt, so bin ich dennoch besser daran als viele andere. Ich kenne dann doch mein Sterbestündlein und kann mich gehörig darauf vorbereiten; wie vielen anderen aber wird dies nicht Zu teil!' Mit dem Döninger betete Hofer viele Rosenkränze

, bis beide voneinander scheiden mußten. In der Nacht vom 13. auf den 19. Februar 1310 fällte das Kriegs gericht das Urteil über Hofer, nämlich: „Nach rangmäßiger Aufnahme der Stimmen verurteilt die Kommission den genannten Andreas Hofer, mit

8
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
[1894]
Tiroler Helden
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Seite 5 von 123
Autor: Maurer, Joseph / geschildert von Joseph Maurer
Ort: Münster
Verlag: Russell
Umfang: 116 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; s.Landesverteidigung ; s.Held ; z.Geschichte 1809 ; f.Biographie
Signatur: II 63.563
Intern-ID: 252862
Undress Hofer, Gberkom Mandant von Tirol. Wohl kein anderer Mann von Tirol wird so hänfig genannt wie Andreas Hofer, keine Gestalt dieses Landes lebt im Volke innerhalb und außerhalb von Tirol so lebendig fort wie der wackere Franzosenbesieger Hofer! Im Thale Passeier, das eine Stunde hinter Meran beginnt, stand die Wiege des Helden vom Jahre 1809; dort wurde Andreas Hofer im Sandwirtshaus ani 22. November 1767 geboren. Er besuchte die Heimat- liche Schule und wanderte dann nach Italien

, um sich auch, dessen Sprache -anzueignen, was ihm später einen großen Einfluß auf die Südtiroler ver schaffte. Hieraus trieb er, wie die meisten Passeirer, Handelsgeschäfte. Als Hofer zweiundzwanzig Jahre alt war, wurde er ' großjährig ge sprochen; er übernahm von seinem Schwager, der schlecht gewirtschaftet hatte, das Sandwirtshans und hieß von da an der Sandwirt. Am Äl. Juli 1789 trat er in den Stand der Ehe, indem er sich mit Anna Ladurner von Algund bei Meran verheiratete. Diese war ein schweig sames, aber treues

und tugendhaftes Weib. Der Sandhof wurde auf 12 000 Fl. geschätzt, wovon Hofer den andern drei Geschwistern 9 000 Fl. hinauszahlen mußte. Das Ansehen, das er genoß, stammte daher nicht von seinem Besitze, sondern von seinen persönlichen Eigenschaften her. So Wurde er schon 1790 als Sprecher des Thüles Passeie.r zum großen offenen - Landtage gesendet, wo er eine bedeutende Rolle spielte. Auf diesem wurden bie vielfach schädlichen Neuerungen, namentlich die Einschränkuug der Kirche verurteilt

, was auf das religiöse uud patriotische Gemüt Hofers einen tiefen Eindruck machte. Hofer besaß ein einnehmendes Äußeres, ein volles, rundes Gesicht, lebhafte, braune Augen, schwärzliche Haare und trug infolge einer Wette seit der bayrischen Herrschaft (1805) einen langen, ehrwürdig aussehenden schwarzen Bart. Er war ein schöner Mann von etwas mehr als mittlerer

9
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
[1894]
Tiroler Helden
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Seite 25 von 123
Autor: Maurer, Joseph / geschildert von Joseph Maurer
Ort: Münster
Verlag: Russell
Umfang: 116 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; s.Landesverteidigung ; s.Held ; z.Geschichte 1809 ; f.Biographie
Signatur: II 63.563
Intern-ID: 252862
ganz andere Kugeln, nämlich die Korallen eurer Rosenkränze, haben die Feinde besiegt.' Nach dem Hochamte weihte der Prälat von Wilten die Medaille und Kette und hängte sie Hofer um ^ den daun alle beglück wünschten. Er glühte vor Andacht und Freude; das Volk aber jubelte dem Retter des Vaterlandes Zu. Hofer stand auf der Höhe seines Glückes. Im Etsch- und im Unterinnthal begännen die Kämpfe wieder. Die Pässe nach Salzburg und Bayern gingen verloren, und am 16. Oktober setzten sich die Bayern

wieder gegen Tirol in Bewegung. Am Li. Oktober verließ Hofer die Hauptstadt und zog sich auf den Berg Jsel zurück. Überall war das Gerücht verbreitet, daß in Wien bereits Friede geschlossen sei, aber es fand nicht allgemeinen Glauben. Endlich am 29. Oktober brachte der Freiherr von Lichtenthnrn ein Schreiben vom Erzherzog Johann, daß der Friede bereits abgeschlossen sei. Es hieß dann: „Die Nachricht des abgeschlossenen Friedens wird nun anch bis zu Euch gelangt sein. Ich muß Euch dieselbe aus allerhöchsten

bei dieser schmerzlichen Nachricht. Das beste wäre natürlich gewesen, sich dem kaiserlichen Rate Zu fügen und, so hart es sie ankam, sich der fremden Übermacht zu beugen; das wollte auch Hofer thun auf den Rat besonnener Freunde hin. Er gab schon Befehl Zum Einstelleu der Feindseligkeiten. Als er aber den Wagen besteigen wollte, um sich dem Kronprinzen von Bayern vorzu stellen, da kam der Kapuziner Haspinger, überschüttete alle Anwesenden mit Drohungen, Schimpfworten und Verwünschungen, erklärte alles Ab gemachte

für Betrug; es sei nämlich gar kein Friede abgeschlosseil. Daß der Kurier (infolge der Epilepsie) bei der Hinterbringung der Botschaft gleich tot zusammengestürzt sei, sei ein Beweis für seine Ansicht; es sei das eine augenscheinliche Strafe Gottes gewesen. Hofer wurde durch die Begeisterung des Kapuziners sehr verwirrt, er konnte Wahrheit und Täuschung uicht unterscheiden, und weil er selbst nicht glauben konnte, daß der Kaiser sein Tirol aufgegebeu hätte, so hielt er die Versicherungen des Kapuziners

um so eher für wahr, daß das nicht der Fall wäre. Has pinger wendete den bereitstehenden Wagen um, und statt Zum bayrischen Kronprinzen fuhr Hofer mit dem Kapuziner nach Matrei. Dieser lenkte nun Hofer ganz und gar. So groß aber die Vaterlandsliebe ?. Has pingers war, so groß waren auch dessen Überstürzung und Unbesonnenheit.

10
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
[1894]
Tiroler Helden
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Seite 33 von 123
Autor: Maurer, Joseph / geschildert von Joseph Maurer
Ort: Münster
Verlag: Russell
Umfang: 116 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; s.Landesverteidigung ; s.Held ; z.Geschichte 1809 ; f.Biographie
Signatur: II 63.563
Intern-ID: 252862
dem Beinamen Barbone, Zur Todesstrafe in Kraft des zweiten Artikels der Verordnung Sr. kaiserlichen Hoheit vom 13. Wintermonate 1809.' Es soll für dieses Urteil keine entschiedene Mehrheit vorhanden gewesen sein. Es wurde daher beim Vicekönig in Mailand angefragt, worauf geantwortet wurde: „Hofer ist binnen 24 Stunden Zu erschießen.' Man wollte auch dadurch eine Vermittlung Österreichs in dieser Sache hint- anhalten. Hofer war durch dieses Urteil nicht überrascht, sondern suchte

sich nur auf den Tod vorzubereiten. Der ErMiester Manifesti von Mailand spendete ihm die Sakramente. Diesem übergab er auch einen Zettel für den treuen Döninger, worauf stand: „Lieber Cajetan! Empfange hier das letzte Vermögen, das ich habe; lebe wohl und bete für mich; denn um 11 Uhr muß ich heute sterben.' Gerade vor seinem Tode schrieb Hofer einen rührenden Brief an seinen Freund v. Pühler in Neumarkt, welcher seinen letzten Willen und seinen Abschied von der Welt enthielt. Er besaß nun eine himmlische

werden. , , An seine in Mantua gefangenen Landsleute wollte er einige Abschieds worte richten, was ihm aber nicht gestattet wurde. Er teilte sein letztes Geld unter sie und bat sie um ihr Gebet. Am 20. Februar 1810 um 11 Uhr wurde Hofer auf die Bastei ge führt, begleitet von seinem Beichtvater und von Soldaten. Er trug ein Kreuz. Die .Tiroler in den Kasematten, an denen der Zug vorbeiging, schluchzten. Im Viereck der Soldaten betete Hofer nochmals. Dem Priester schenkte er ein silbernes Kreuz mit einem Rokokorosenlranz

. Ein weißes Tuch zum Verbinden der Augen wies er zurück. Auch kniete er nicht nieder, indem er sagte: „Ich will dem, der mich erschaffen hat, stehend meinen Geist zurückgeben.' Dann rief er: „Hoch lebe Kaiser Franz!' Zwölf Mann standen zwanzig Schritt von ihm entfernt. Hofer betete noch einige Minuten, winkte den Soldaten und kommandierte mit fester Stimme: „Gebt Feuer!' Die ersten sechs Schüsse trafen schlecht, da die Soldaten aus Mitleid oder Ehrfurcht erschüttert waren; Hofer sank nur aus die Knie

11
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
[1894]
Tiroler Helden
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Seite 16 von 123
Autor: Maurer, Joseph / geschildert von Joseph Maurer
Ort: Münster
Verlag: Russell
Umfang: 116 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; s.Landesverteidigung ; s.Held ; z.Geschichte 1809 ; f.Biographie
Signatur: II 63.563
Intern-ID: 252862
, sondern den Aufruhr des Landes zur Folge hatten. Der Marschall pochte eben auf seine gewaltige Übermacht. Alle Waffen sollten abgeliefert und die Kommandanten des Landes, an deren Spitze Andreas Hofer angeführt wurde, beim Marschall erscheinen, widrigen falls ihr Vermögen konfisziert, sie des Landes verwiesen, ja mit dem Tode bedroht wurden! Jeder Anstifter und Rädelsführer, wozu sogar die Sturmläuter gerechnet wurden, sowie jeder Militäpflichtling sollte sich vor einem eigenen Gerichte verantworten

. — Diese übermäßige Strenge und Härte schadete dem Feinde gerade. Lefebvre dachte freilich, ein Gedanke, seiner ungeheueren Macht Widerstand Zu leisten/sei Wahnsinn. — Der Mut und das Gottvertrauen der Tiroler waren aber noch immer lebendig! Bei Hofer und seiner Umgebung herrschte anfangs Unentschlossenheit und Verwirrung. Hofer war in einem Verstecke in einer Schlucht des Passeierthals-. Trotzdem daß die Franzosen unter General Nouyer schon in Sterzing waren, war der Brennerpaß noch nicht besetzt. Hofer erließ

einen Aufruf, der sogleich Gehör fand, denn schon am 2. August kamen viele Stürmer unter Peter Mayr und ?. Joachim Haspinger nach Brixen. Aus dem Untervintschgan kamen 1500 Mann und so weiter. Welchen Erfolg HoferS Aufruf im ganzen Lande hatte, ersieht man übrigens ani besten aus der Proklamation, die Lefebvre aus Innsbruck erließ: „Da man erfahren hat, daß der Andreas Hofer, sogenannter Sandwirt, Re bellenhauptmann von Passeier, sich erfrecht, Boten im Lande herumschleichen zu lassen, welche falsche

. Hofer erließ aus seinem Verstecke in einer Schlucht des Schneeberges , im Paffeierthale eine Ansprache an die Tiroler, worin er sie aufforderte, daß sie seinen Anordnungen Folge leisten sollten. Er sagte: „Berichtet allen

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
[1894]
Tiroler Helden
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Seite 40 von 123
Autor: Maurer, Joseph / geschildert von Joseph Maurer
Ort: Münster
Verlag: Russell
Umfang: 116 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; s.Landesverteidigung ; s.Held ; z.Geschichte 1809 ; f.Biographie
Signatur: II 63.563
Intern-ID: 252862
Kaiser Franz, Cajetan sei ja auch ein Österreicher, darum solle er dableiben und mitthun, das wäre am einfachsten, und dazu brauche er keinen Paß. Cajetan war mit Hosers Vorschlag einverstanden, und schon am nächsten Morgen marschierte er mit der Zweiten Kompagnie der passeirer Schützen, wohlausgerüstet mit Gewehr und Munition, über den Jausen berg nach Gasteig gegen den Feind. Bei der ersten Befreiung Tirols durch Hofer am 11., 12. und 13. April 1809 hatte Cajetan nicht dabei

sein können, weil er erst bei Be ginn des Monats Mai von Salzburg vertrieben wurde; wohl aber nahm er an der zweiten Befreiung teil. Die Franzosen und Bayern waren wieder in Tirol eingefallen und hatten dort unmenschlich gewütet. Am 14. Mai 1809 zündeten die Franzosen und Bayern Schwaz und 13 der umliegenden Ortschaften an. Damals erließ Hofer an die Oberinnthaler folgenden Aufruf: „Liebe Brüder Oberinnthaler! Für Gott, den Khayßer und das theyre Vaterland l Morgen in der Früh ist der löste Angriff

. Wir wollen die Boaren mit hilff der göttlichen Muetter fangen oder erschlagen und haben Uns zum liebsten Herzen Jesu verlobt. Kombt uns zu hilff, wollt ihr aber gescheiter sein, als die göttliche fürsichtigkeit, so werden wir es ohne Enk auch, richten. Andre Hofer, Oberkommandant.' Am 29. Mai 1809, am Herz-Jesu-Feste, schlug Hofer zum zweiten mal die Franzosen und Bayern am Jselberge und befreite dadurch Tirol wiederum von den Feinden. Diese hallen an Verwundeten und Toten 1500, an Gefangenen 200 Mann, dann mehrere

sich wieder der Strom der Feinde über das arme Tirol. Cajetan war bis dahin als Adjutant des Führers Bletzacher im Achenthale gewesen und hatte auch als Proviant meister und Quartiermacher Dienste geleistet, da Bletzacher wohl sehr tapfer,, aber des Lesens und Schreibens unkundig war. Die Achenthaler mußten der feindlichen Übermacht weichen, und ihre Führer flohen aus dem Vater lande. Cajetan ging nun zum Oberkommandanten Hofer und diente diesem als Adjutant und Schreiber. Hofer lebte damals in einer Schlucht

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
[1894]
Tiroler Helden
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Seite 11 von 123
Autor: Maurer, Joseph / geschildert von Joseph Maurer
Ort: Münster
Verlag: Russell
Umfang: 116 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; s.Landesverteidigung ; s.Held ; z.Geschichte 1809 ; f.Biographie
Signatur: II 63.563
Intern-ID: 252862
So war — mit Ausnahme der Festung Kufstein — ganz Nord- KrÄ durch die Bauern in Vier Tagen, vom 10. bis 14. April, vom Feinde gesäubert, und den Tirolern waren Zwei Generale, 17 Stabs- und 1150 Oberoffiziere, 3 860 Bayern und 2 050 Franzosen, 1 Adler , 3 Fahnen, 3 Sechspfünder, 2 Dreipfünder, 3 Haubitzen, 800 Reiter- und Zugpferde nebst Geld und Vorräten aller Art in die Hand gefallen. Was Hofer für Südtirol gewesen, war Jguaz Straub für das Innthal. Am 14. April Zog auch General Chasteler

in Innsbruck unter dem Jubel der Bevölkerung ein. ' Nun galt es, noch in Südtirol die Franzosen Zu vertreiben. Der „Bauernkönig' Valentin Tschöll beuuruhigte sie sehr. Hofer erließ von Sterzing aus am 13. April eine Aufforderung an die Geistlichkeit von Meran als „voin Hause Österreich erwählter Kommandant' — folgenden Inhalts: „Auf allerhöchsten k. k. Befehl sollen überall Andachten und KreuZ- züge angestellt werden zur Danksagung und neuerlichen Bitte um den glücklichen Ausgang des Krieges.' Hofer

nicht zu viel, damit Euer Kind an der Brust nichts Zu leiden hat.' Die Frau reichte ihm die Hand, die er kräftig schüttelte und Frau von Schasser eine echte Tirolerin nannte. Schasser aber sagte zu ihm.- „Lieber Anderlei Ihr habt wohl einen schlechten Säbel, so etwas, darf man nicht dulden.' Hofer meinte indes: „Am Säbel ist nichts ge legen, wenn nur das Herz im Leibe tapfer ist!' Schasser nahm nun seinen eigenen Degen und schnallte denselben Hofer um. Hofer mißbilligte auch die Streifzüge, welche Martin Teimer

14
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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
[1894]
Tiroler Helden
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Seite 103 von 123
Autor: Maurer, Joseph / geschildert von Joseph Maurer
Ort: Münster
Verlag: Russell
Umfang: 116 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; s.Landesverteidigung ; s.Held ; z.Geschichte 1809 ; f.Biographie
Signatur: II 63.563
Intern-ID: 252862
mit Friedensanerbietungen, und der Oberst ersuchte .um eine Besprechung mit Andreas Hofer. Speckbacher und Haspinger waren mit diesen Verhandlungen nicht einverstanden und benachrichtigten Hofer gar nicht davon. Dieser schickte damals den Schweizer Anton von Markenstein als Generaladjutanten ins Salzburgische,, um mit Haspinger daselbst die Zweckmäßigsten Verteidigungsanstalten Zu treffen. Am Unglückstag von Melleck war Haspinger nicht schuld; denn er bot noch am 15. Oktober alle waffenfähige Mannschaft der Gegend auf. Auch er wurde

und Kärnten nach Tirol durch, wo er sich gegen Ende Oktober sofort wieder in den Kampf stürzte. Er war der Haupturheber der nutzlosen Plänkeleien dieser Tage. Am 29. Oktober hatte der Freiherr von Lichtenthurn das Schreiben des Erzherzogs Johann überbracht und die Tiroler zur Niederlegung der Waffen aufgefordert. Hofer und die Seinen waren damit einverstanden, indem Hofer sagte: „Gott, unsere liebe Frau und die armen Seelen wollten es nun einmal so.' Da kam Haspinger und erklärte die Nachricht vom Frieden

für Lug und Trug und Lichtenthurns Anfall von Fallsucht, den er bei der Meldung bekam, für eine augenscheinliche Strafe Gottes. Er überschüttete alle An wesenden mit Scheltworten, Verwünschungen und Drohungen/ versicherte, der Erzherzog werde bald ankommen, und zwang Hofer, in dem schon zur Abfahrt nach Hall bereitstehenden Wagen nach Matrei zurückzukehren. Andere Kommandanten pflichteten Haspinger bei, so der halbverrückte v. Kolb und der Führer Türk. Man erzählte, daß nach der Prophezeiung

15
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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
[1894]
Tiroler Helden
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Seite 44 von 123
Autor: Maurer, Joseph / geschildert von Joseph Maurer
Ort: Münster
Verlag: Russell
Umfang: 116 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; s.Landesverteidigung ; s.Held ; z.Geschichte 1809 ; f.Biographie
Signatur: II 63.563
Intern-ID: 252862
Am 18. Februar 1810 kam das Kriegsgericht um Mitternacht à das Gefängnis, und Hoser und Cajetan mußten sich trennen. Cajetan fiel, fast in Ohnmacht. Er wurde in ein anderes Gefängnis gebracht, in dem lauter Räuber und Mörder eingekerkert waren, was Cajetan der Ver zweiflung nahe brachte. Der Erzpriester Manifesti von Mantua brachte Cajetan Hosers letzte Grüße, dessen Geld und einen Zettel, worauf Hofer- die Worte geschrieben hatte: „Lieber Cajetan! Empfange hier das letzte Vermögen

, das ich habe, lebe wohl und bete für mich, denn um 11 Uhr muß ich heute sterben.' Ter Priester forderte Cajetan auf, für Hofer Zu beten. Cajetan fragte, ob er nicht mit Hofer Zugleich sterben könne. Manifesti erwiderte: „Für heute nicht; bereiten Sie sich nur recht vor, es wird nicht mehr- lange dauern.' Als Hofer vor dem Gefängnisse Cajetans vorbeigeführt wurde, da blickte dieser beim Gitterfenster hinaus, und beide sahen sich — Zum letztenmal. — Nach einer Weile hörte Cajetan eine Salve donnern, — er fiel

in Ohnmacht. Als er wieder zu sich kam, war er nicht mehr unter- Mördern, sondern in der früheren Zelle Hofers. Am nächsten Morgen wurde dem Döninger sein Todesurteil vor gelesen. Cajetan hörte es fast mit Freuden an. Nach Hofers Tod hatte die Welt keinen Reiz mehr für ihn. Der Priester, der ihn zum Tode vorzubereiten batte, fand ihn ruhig und gefaßt. Als er noch mit.seinem Beichtvater redete, da traf die Begnadigung vom Vicekönig Eugen von Italien ans Mailand ein. Für Hofer hatte man die Begnadigung

16
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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
[1894]
Tiroler Helden
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Seite 20 von 123
Autor: Maurer, Joseph / geschildert von Joseph Maurer
Ort: Münster
Verlag: Russell
Umfang: 116 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; s.Landesverteidigung ; s.Held ; z.Geschichte 1809 ; f.Biographie
Signatur: II 63.563
Intern-ID: 252862
Gewehre Zu verschaffen; Hofer schaffte sie aber fort und mahnte sie/den Feind zu verfolgen. Er stellte dann Schutzwachen ans. . - Da die vielen Bauern schon der Verköstigung wegen der Stadt lästig fielen, so ließ Hofer Sturm schlagen und schickte die Bauern dem Feinde nach. Eine größere Gruppe von Bauern fragte ihn, was jetzt, zu thun sei. Er antwortete: „Dem Feind nochi geaht's!' Sie fragten ihn, was sie dafür bekommen würden; er aber erwiderte schnell gefaßt: „Das ewige Leben

.'' Als sich die ganze Neustadt mit Bauern füllte, die sich mit geistigen Getränken erhitzten und dann die, Jnnsbrucker mit Schimpf- und Droh worten überhäuften, da rief Hofer den Lärmenden in seinem passeirer Dialekte Zu: „Zwui seit ös do? Oeper zum Rab'n und Leut Z'peinig'n? Wöllt's ös den Boarn nochmoch'n? Schämt ös enk nit? Wos habt's no in der Stadt z'thien? Zwui geaht's nit dem Feind noch, der no gor nit weit fort is? Obaus, in's Unterlond, glei, sog i enk, glei geaht's alle fort und obaus! I will koan mer

nicht mehr sein.) Die Bauern Zerstreuten sich auf diese Worte und verließen die Stadt, um heimzukehren oder dem Feinde nachzumarschieren. Hofer eilte dem Feinde nicht nach, er wollte diesen nicht vernichten^ sondern nur aus dem Lande vertreiben, deshalb schrieb er auch am 15. August nach Meran, die Kompagnien sollten zu Hanse bleiben, weil der Feind schon retiriert wäre. Dies war der erste Erlaß, den Hofer als „Oberkommandant von Tirol' unterfertigte. Lefebvre rückte am 15. August in Schwaz

17
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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
[1894]
Tiroler Helden
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Seite 43 von 123
Autor: Maurer, Joseph / geschildert von Joseph Maurer
Ort: Münster
Verlag: Russell
Umfang: 116 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; s.Landesverteidigung ; s.Held ; z.Geschichte 1809 ; f.Biographie
Signatur: II 63.563
Intern-ID: 252862
auf den Weg nach Österreich gemacht. Am 26. Januar 1810 ging Anton Wild mit einem Schreiben Hofers nach Wien. Hofer wollte nicht, daß andere sein Unglück mitertragen sollten, des wegen sagte er Zu Cajetan: „Lieber Döninger, da hast du Geld, nimm s und rette dich auch!' Cajetan aber erwiderte: „Nun und nimmermehr verlasse ich Sie, Freud' und Leid, selbst den Tod will ich mit Ihnen teilen.' — Hofer war für Cajetan außer Gott alles: Vater, Mutter, Ge schwister, Freund, Heimat. Am 28. Jannar 1810

brachte der Verräter Rafft frühmorgens 600 Franzosen Zum Verstecke Hofers. Halbbekleidet und gefesselt mußten die Gefangenen den Häschern folgen, daß Blutspuren ihren Weg bezeichneten. Erst in St. Martin durften sie sich ankleiden. In Meran.ließ General Barragnai Cajetan nnd den jnngen Hofer, die vor Schmerz nicht mehr stehen konnten, von einem Arzte in die Kur nehmen. Selbst Italiener vergossen ihretwegen Thränen des Mitleids nnd sorgten für ihre Beköstigung. Kajetan mußte in die Arrestlokale hinein

- nnd hinausgetragen werden. Hofer betete mit Cajetan viel, namentlich den Rosenkranz. Zur Ableitung leiner bedeutenden Körperkraft trug Hofer den Döninger oft wie ein Kind M Gefängnisse anf den Armen herum. Als Hofcr vom Zweiten Verhöre Zurückkam, sagte er zu Cajetan: ^Döninger, ich sehe ein, daß ich werde bald sterben müssen. Es ist weit öester^ sterbe für mein Land Tirol, als wenn noch mehr Tiroler für ^ch und die Heimat sterben.'

19
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
[1894]
Tiroler Helden
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Seite 27 von 123
Autor: Maurer, Joseph / geschildert von Joseph Maurer
Ort: Münster
Verlag: Russell
Umfang: 116 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; s.Landesverteidigung ; s.Held ; z.Geschichte 1809 ; f.Biographie
Signatur: II 63.563
Intern-ID: 252862
Hie und da malen die Bewohner in völligem Aufruhr begriffen und vergossen unnötig Blut. Um diesen zwecklosen und schädlichen Kämpfen ein Ende zu bereiten, diktierte Donay am 8. November auf Hofers Ersuchen dessen Aufruf als abtretenden Oberkommandanten mehreren Schreibern, in dem Hofer bestätigte, daß zwischen Österreich und Frankreich Friede ge schlossen worden sei, und die Antwort mitteilte, die er vom Vicekönig von Italien auf seine Unterwerfung hin erhalten hatte. Hofer sagte Zum Schlüsse

:, „Ich kann euch ferner nicht mehr gebieten, sowie ich nicht für weiteres Unglück und unvermeidliche Brandstätten gutstehen kann. Wir wollen uns nun durch Ergebung in den göttlichen Willen des Himmels ferneren Schutzes, und durch brüderliche Liebe und geforderte Unterwerfung der Großmut Napoleons und seiner allerhöchsten Gnade würdig machen.' Diesen Aufruf unterfertigte und besiegelte Hofer in vielen Exemplaren, wo rauf er im ganzen Lande verschickt wurde. Die Sturinmannschast vom Brenner wurde nach Hanse entlassen

, nnd Hofer ging von Sterzing nach Passeier M seiner Familie. Obwohl Hofer eine Zeitlang überzeugt war, daß sich nichts gegen die große Übermacht der Franzosen und Bayern machen lasse, so wurde diese Überzeugung doch wieder erschüttert durch Johann Maria von Kolb, durch HaSpinger und Flüchtlinge aus Kärnten, die ihm einredeten, es sei gar kein Friede abgeschlossen worden. Auch sein Schwager Joseph Gufler und sein Geheimschreiber Cajetan Sweth, genannt Döninger, redeten ihm in dieser

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