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Bücher
Kategorie:
Recht, Politik
Jahr:
1925
¬Der¬ Faschismus
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Seite 364 von 433
Autor: Mannhardt, Johann Wilhelm / J. W. Mannhardt
Ort: München
Verlag: Beck
Umfang: XII, 411 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Literaturverz. S. [395] - 400
Schlagwort: g.Europa ; s.Faschismus ; z.Geschichte
Signatur: II A-15.391
Intern-ID: 116246
GEFAHREN. WECHSELWIRKUNG ZWISCHEN INLAND UND AUSLAND 349 die terza Roma das Wunschziel der langen Jahrzehnte des Risorgi- mento gewesen war. Der Faschismus brachte den Anfang der Erfül lung, die zugleich eine Verpflichtung war. Wird diese Verpflichtung eingelöst, dann wird die Scheidung des dritten und vierten Rom ihren Sinn verlieren und das vierte Rom als die Vollendung des dritten, des Rom Viktor Emanuels II., das nur ein Anfang war, erscheinen. Hier handelt

bestimmt wird. Es ist der Gedanke der We Ith errschaft; 3 Mussolini erklärte im Frühjahr 1921, also vor dem Marsch auf Rom, die Fahne des Imperiums aufpflanzen zu wollen. „Es ist Bestimmung, daß das Mittelmeer wieder das unsrige, daß Rom die Hauptstadt der Kultur in ganz Westeuropa wird'.' 4 Man beachte wohl, daß das erste Ziel hauptsächlich mit sehr hand festen, das zweite hauptsächlich mit geistigen Mitteln zu erreichen ist. Beide Mittel sind die Ausflüsse der Macht. Er weiß, daß diese Ziele

, als daß am faschistischen Wesen andere Völker genesen sollen. Und doch wirkt er gleichsam vom Zentrum aus durch sein Volk hindurch nach außen. Es ist tief im Wesen Mussolinis und des Faschismus 1 Vgl. Camillo Pellizzi, La Nazione e l'Impero, Gerarchia III, 6 S. B65 ff. 2 Diuturna S. 416. 3 Das zweite Rom bedeutet die Weltherrschaft der großen Päpste von Inno zenz III. bis Bonifazius VIII,, nicht etwa die katholische Kirche als solche. Vgi. oben S. 38. 4 Discorsi S. 169. Vgl. dazu den Artikel von Angelo Nicola

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Bücher
Kategorie:
Recht, Politik
Jahr:
1925
¬Der¬ Faschismus
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Seite 51 von 433
Autor: Mannhardt, Johann Wilhelm / J. W. Mannhardt
Ort: München
Verlag: Beck
Umfang: XII, 411 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Literaturverz. S. [395] - 400
Schlagwort: g.Europa ; s.Faschismus ; z.Geschichte
Signatur: II A-15.391
Intern-ID: 116246
38 L DAS VORFASCHISTISCIIE ITALIEN Schriftsteller der von ihm recht eigentlich zuerst entflammten Be wegung haben die ganze Vergangenheit, die sieh auf dem italieni schen Boden abgespielt hat, wieder ins Bewußtsein der Gebildeten hinaufgehoben. Neben die neuerwachende Idee vom ersten Rom, trat das Bild des mittelalterlichen Rom. Der Kulturglanz, der unter den kunstsinnigen Päpsten vom Tiber ausging, verband sich im Geiste der italienischen Romantiker mit dem christlichen Schimmer der ewigen

Stadt und dem Wissen von der politischen Macht der voraufgegangenen großen Päpste, und sie schufen die Idee des zweiten Rom, das auch ein Mittelpunkt des Abendlandes und die Trägerin einer universalen, geistigen und einer — wenn auch an deren als im Altertum — politischen Macht gewesen war. Anfäng lich wurde nun ganz nüchtern nach wissenschaftlicher Art die Frage erörtert, 1 ob, wo doch andere Länder zumeist nur eine Blüte aufzuweisen hätten, dem zweimal zur Blüte gekommenen Lande Italien

nach menschlicher Überlegung überhaupt ein drittes Rom beschieden sein könnte, ob nicht vielmehr die Zeit des Abstiege^ weiteres, unentrinnbares Schicksal wäre. Aber die Zweifel legten sich. Das dritte Rom wurde immer stärkeres Wunschziel und da mit eine politische Forderung, die jedoch die Möglichkeit der Lö sung noch nicht in sich schloß. 2 Unterdes begann in Europa eine neue Zeit heraufzudämmern ; die Bewegung stieg auf, die in der französischen Revolution zum Aus bruch kam und ihre Wellen bekanntlich

S. 215 ff., über „Magliabechi, Muratori und Leibniz' zu nachdem}^ liehen Betrachtungen darüber führen, wie verschieden bei den einzelnen VOlk er Einfluß geistiger Führer auf die VolksgestaHung und die politische Entwicklung 1 Nach dem genannten Buche von Marietti. - Vincenzo Gioberti, Del nuovamente civile d'Italia, Torino 1851 Bd. II S. 199; Das neue Rom ist jenes dor Zukunft; weit^ und herrlicher als seine Erscheinungen in der Vergangenheit soll es die Zusammen^ Fassung und die Harmonie aller werden.

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Bücher
Kategorie:
Recht, Politik
Jahr:
1925
¬Der¬ Faschismus
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Seite 296 von 433
Autor: Mannhardt, Johann Wilhelm / J. W. Mannhardt
Ort: München
Verlag: Beck
Umfang: XII, 411 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Literaturverz. S. [395] - 400
Schlagwort: g.Europa ; s.Faschismus ; z.Geschichte
Signatur: II A-15.391
Intern-ID: 116246
in dem Verhältnis zu diesen Fragen. Besonders charakteristisch er scheinen folgende Sätze, die Carlo Ravasio im Nuovo Araldo, einem in Gallarate erscheinenden kleinen faschistischen Blatte geschrie ben hat: 2 „Der Faschismus hat ein natürliches Bedürfnis genährt, sich der Kirche zu nähern, weil er eine Geistesbewegung ist, die sich in Gegensatz zum Materialismus der letzten fünfzig Jahre stellt. Es geht mit großen Schritten einer neuen Religion entgegen. . . Man muß das Rom des Vatikans modernisieren

und, wenn notwendig, revolutionieren, so wie das Rom des Viminals modernisiert und revolutioniert wurde. . . Ich schleudere aus diesem bescheidenen Blatte, das gleichwohl tief in die Geschichte eindringt, den ersten Schrei der von dem Schimpf einer unmenschlichen und gott losen Vergangenheit befreiten faschistischen Geister hinaus. Wir wollen eine erneuerte und gereinigte Religion, die mehr mit der Gegenwart zusammenhängt und uns mehr über die Zukunft er leuchtet, weil wir wieder das Bedürfnis nach Gott

haben. Der Begriff Modernismus tauchte in diesem Sinne auch sonst auf, den man dem Klerikalismus, vertreten durch die Popolari-Partei, ent gegenhalten wollte. So hatte Grandi auf dem Faschisten-Kongreß in Rom gesagt: 3 ,,Der Modernismus war ein qualvoller Appell des religiösen Gewissens, der nach einem Jahrhundert den vergeblichen Versuch wiederholte, das Dogma mit der Kritik, den geistigen und bürgerlichen Despotismus der Kirche mit dem immanenten Fort schritt des menschlichen Geistes zu versöhnen

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