Pusterthal unter den Gaugrafen bis zum Auftreten der ältesten Adelsgeschlechter : (860 - 1150 n. Chr.)
denn bald darauf sehen wir wieder das Hochstift Brixen im Besitze derselben, in dem es auch blieb bis zum Jahre 1336. Als Heinrich, der Sohn des gewaltigen Meinhard II. von Görz, am 4. April 1335 auf dem Schlosse Tirol starb, hinterließ er eine einzige Toch. ter Margaretha insgemein die Maultasch genannt, die mit Johann Heinrich, dem erst dreizehnjährigen Sohne Königs Johann von Böhmen vermahlt, auf Kärnten und Tirol Anspruch machte. Sie mußte aber sehen, wie Kärnten durch die Herzoge
von Oesterreich in Folge alterer Verträge in Besitz' genommen worden. Selbst wegen Tirol mußte sie in Sorgen sein. Jedoch mit männlichen Muthe beschloß sie ihren Ansprüchen mit Waffengewalt Geltung Zu ver schaffen, unterstützt durch den ältern Bruder ihreS Gemahls Karl, der, damals Markgraf in Mähren, später römischer Kaiser wurde. Dieser sammelte ein Kriegsheer in Tirol, übersiel mit demselben im Frühlings 1336 die Besitzungen des Grafen Johann Heinrich von Görz in Pusterthal, weil sich dieser an die Herzoge
von Oesterreich angeschloffen hatte, eroberte das Schloß Lambertsburg und verheerte jene Gegenden bis an die Lienzner Klause. Drei Wochen dauerte dieser Krieg mit allen seinen schädlichen Folgen in dem görzischen Antheile von Pusterthal, bis endlich im Herbste Friede geschloffen wurde, durch den Lambertsburg wieder an Brixeu kam. Es wurde verschiedenen Familien als Lehen übertragen, wie z. B. an die Edlen von Ragen, Waidmann, Winkler ^von Kolz. Johann Winkler erwirbt 1811 durch Allodisizirung das volle