21 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
1858
Ansichten aus den deutschen Alpen : ein Lehrbuch für Alpenreisende, ein Naturgemälde für alle Freunde der Natur
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/77128/77128_395_object_5177308.png
Seite 395 von 466
Autor: Müller, Karl / von Karl Müller
Ort: Halle an der Saale
Verlag: Schwetschke
Umfang: XVI, 452 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Österreichische Alpen ; f.Reisebericht 1858<br />g.Südtirol ; f.Reisebericht 1858
Signatur: II 134.009
Intern-ID: 77128
in dem letzten Dorfe des interessanten Engthaies, Unsere - liebe- Frau genannt, zu übernachten. Bier schon befindet man sich am Fosse der Ferner, '„Ich war, ergänzt dieser Gefährte, so glücklich, einen Füh rer über den Hochjochferner zu finden, während der uneinige mich nur über den botanisch weniger interessanten Niederjochferner hätte führen können. Diese Tour ist unstreitig die interessanteste, aber auch die beschwerlichste Alpentour, die ich je gemacht habe; doch nicht lohnend

durch Vorarlberg der Heimat zu- zusteuern.“ Diese rein persönlichen Mittheilungen zeigen wenigstens, was es mit einer Tour über die Oetzthaler Gletscherfelder auf sich habe, und wie rasch die Lust verweht, die Alpen allein zu durch- - streifen. Von allen deutschen Alpenpartien absorbiren auch in der J hat die Touren durch Mitteltirol und über die Oetzthaler Ferner am raschesten die Kräfte. Die Entfernungen sind zu gross, der Gang über Gletschereis zu beschwerlich und selbst gefährlich. Wenn sich eben erst

eine frische Schneedecke über den Ferner legte und seine Spalten trügerisch verhüllt, pflegt man ihn nur zu 'überschreiten, nach dem sich die ganze Gesellschaft durch Seile an einander gebunden. Dafür befindet man sich aber auch mitten zwischen den Gletscherfür- sten der deutschen Alpen, in dein centralen Eismeer Tirols, das sich in bedeutender Höhe in einander verzweigt. Die höchsten Spitzen bilden der Weisskogel (11,840'), die Wildspitz (11,911'), die Fir- mianspitz A l 1,460 '), die Similaunspitz

(11,117 ') und der Platevkogel (9956'), Unter den Gletschern selbst haben den grössten Ruf erlangt: der Hoch - und Niederjochferner und der Gurglergletscher östlich, westlich der Vernagt - und Gebàtschferner. Erstem sind die eigentli chen Oetzthaler Ferner, welche das innere Tirol von seinem Süden

1
Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
1858
Ansichten aus den deutschen Alpen : ein Lehrbuch für Alpenreisende, ein Naturgemälde für alle Freunde der Natur
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/77128/77128_283_object_5177196.png
Seite 283 von 466
Autor: Müller, Karl / von Karl Müller
Ort: Halle an der Saale
Verlag: Schwetschke
Umfang: XVI, 452 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Österreichische Alpen ; f.Reisebericht 1858<br />g.Südtirol ; f.Reisebericht 1858
Signatur: II 134.009
Intern-ID: 77128
beendet war« Dennoch macht, wie es scheint, dieser gottselige Eifer des Prie- stertliums die Menschen nicht einiger. Wenigstens bestätigt es der Ferner des Taufens nicht, der dort so eisig drohend von seiner Höhe aus dem Tai der diale nach Brunnecken herabsieht. Er ist, so erfuhr ich hier, noch, in seiner Bildung begriffen und hätte, rechtzeitig und kunstgerecht behandelt, leicht in seiner ganzen Entwicklung aufgehal« ten werden können, wenn alle Gemeinden einig gewesen wären. Be kanntlich sucht

man eine solche Eisbildung zu verhüten, indem man Kohle, Sand oder schwarze Erde, überhaupt starke Licht- und Wärme einsauger auf das Schneefeld streut, somit durch die natürlichste Wärme das Wegthauen befördert. Da indess die Pflege eines Schneefeldes nicht in dem Koran steht, so scheint es auch den guten Volkslehrern und \ olksbekehrern ganz recht zu sein, wenn über kurz oder lang aus dem Kees ein Ferner- wird und all malig die halbe irdische Selig, keit zu Grunde gellt, sofern nur — die Seele gerettet

wird. In der 'Thal ist es in der dortigen Umgegend sehr wohl bekannt, dass der neugebildete Ferner das sonst so gute Klima dieses Thaies von Jahr zu Jahr schlechter, rauher macht und den Ertrag der Ernten wesent lich gefährdet. Die natürliche Folge solcher Zustände kann in nichts Anderem , als einer Abnahme der Existenzmittel der Bewohner bestehen. Es ist der nächste Weg, ein ganzes Land zu entvölkern, wie es be reits in den Alpen der Provence nur zu fürchterlich geschehen. Die Anzeichen davon in Tirol

2