Ansichten über das Verhältnis von Staat und Kirche zur Volksschule
zmgüng aus/daß die seit 1852 eingeführte Gepflogenheit, Unterlehrer anzustellen, die weder einen Präparanden-Kurs an einer öffentlichen Lehranstalt besucht haben, noch an einer solchen geprüft worden sind, die vorausgegangenen Bestre bungen zur Hebung der Volksschule vereitelt, dieselbe rück< gängig gemacht, hiemit auch dem Wohle des Landes nicht ge nützt, sondern geschadet hat. Dabei schmerzt mich der Abgang eines Schullehrer-Semmars, der Abgang von Präparanden- Stipendien
, weil das meinem lieben Heimatlande nicht zur Ehre gereicht. Ich beklage die schlechten Aussichten für Lehramtskan didaten der Volksschule; ich beklage die geringe Zahl von Prä- parandm, die theils in diesen schlechten Aussichten, theils in den früher erwähnten Mißständen ihren Grund hat, und beklage noch mehr, daß unter der geringen Zahl sehr wenige sind, die zum Lehramt wirklich Beruf haben, Ich bin, weil ich das Wohl des Landes von Herzen wünsche, kein Freund der seit einiger Zeit sprichwörtlich gewordenen
desselben auf große Schwie rigkeiten stößt. Bei allem dem halte ich dafür, daß sich, sobald man einmal ernstlichen Willen hat, der Präparandenbildung aufhelfen läßt. Ich glaube nicht, daß es uns an tüchtigen Lehrern für den Präparauden-Unterricht mangelt, wohl aber mangelt es, wie gesagt, höhern Ortes für diesen Unterricht an Teilnahme, Anerkennung, Aufmunterung. Da ist es, wo sich das Bedürfniß nach einem Schulrathe am meisten fühlbar macht, weit mehr als in der Volksschule.