Alois Flir : eine biographisch-literarische Studie ; herausgegeben zu Flirs viezigstem Todestage
nur Gebäude und Himmel — urbs ubique et aer . Die Stadt selber hatte damals massigen Umfang, da sie von den Basteien umschlossen war, deren Rundung (der „Ring“ von heute) die Wiener weit und nun auch Flir gerne zum abendlichen Spaziergange wählte. Als er sodann in den Strassen dem dichten Verkehre begegnet, als ihm das dumpfe Gerassel der Fiaker wagen in die Ohren hallt, da vergleicht er sich dem pius Aeneas im Gewimmel des neuen Gharthago und glaubt, der fromme Mann müsste hier in der lauten Hauptstadt
, Österreichs in Ohnmacht sinken. Alle Völker des Kaiserstaates und Europas trifft er auf Wiens Strassenmarkte vertreten, den blassen Hebräer, den ernsten Griechen, den cor- pulenten Türken, den edlen Wiener, den tölpelhaften Slavonier, den stumpfen Ungar, den geschwätziger. Italiener, den affectierten Franzosen u. a. m., „ein tragikomisches Bild von der Vielseitigkeit des Lehens*. Doch unter dem dunstüberzogenen Himmel und zwischen den hochgethürmteü Häusern beschleicht ihn zu gleicher Zeit ein unsägliches