Tirols Heldenkampf.- (Anno Neun ; 1/2 u. 3/4)
Seite 205 von 285
Autor:
Kuk, Wladimir ; Wörndle, Heinrich ¬von¬ ; Psenner, Josef ; / von Wladimir Kuk
Ort:
Innsbruck
Verlag:
Vereinsbuchhandlung
Umfang:
44, 148, 92 S.
Sprache:
Deutsch
Anmerkungen:
Enth.: Siard Haser / von Heinrich v. Wörndle. Peter Mayr, Wirt an der Mahr / von Josef Psenner
Schlagwort:
s.Tiroler Freiheitskampf ; <br />p.Haser, Siard ; <br />p.Mayr, Peter
Signatur:
II 101.824/1-4
Intern-ID:
150937
den Erben auszahlen. Zu den schädigenden Wirkungen derartiger Regierungs akte gesellten die Beamten in Tirol noch die harte gewalt tätige Art und Weise der Durchführung derselben, und doppelt bitter fühlte das Volk die politische Veränderung, denn gerade der Tiroler „war von Alters her gewohnt, daß man ihm gut begegne'. Der scheinbare Gleichmut, mit dem er alles zu tragen schien, täuschte über die tiefe Gährung im Innern, die Regierungsmänner unterschätzten, von kampferprobten und geschulten Truppen
umgeben, und in: blinden Vertrauen auf die Bajonette derselben, vollständig die elementare Kraft eines Volkes, das für sein Heiligstes, für Altar und Heimat, die Waffen ergreift. Mit einem gewissen Recht wurde einmal die Erhebung des Jahres 1809 als der Krieg der Tiroler Gastwirte be zeichnet, im Hinblicke auf deren Anteil und die führende Rolle, die ihnen dabei durchwegs Zufällt. Diese Erscheinung ist auch wohl leicht begreiflich. Nicht bloß das warme patriotische Gefühl
, das sie mit jedem andern Tiroler teilten, sondern auch ihre materiellen Interessen machten sie zu erbitterten Gegnern der Neuen Regierung. Die Gastwirte speziell traf der drückend hohe Schenkpfennig, der sog. „Aufschlag' auf Wein, Branntwein und Bier; auch der Fleischaufschlag, die Mähnatanlage belastete sie mehr, die übrigen Steuern zum
