Maximilian's I. Beziehungen zu Sigmund von Tirol in den Jahren 1490 - 1496 : Studie zur Charakteristik beider Fürsten
durch seinen Beitritt anzuerkonnen, drohte ihm Kaiser Friedrich mit einer Fehde dieses Bundes, bis im November 1488 zu Augsburg zwischen den beiden Fürsten bezüglich Burgaus und der tiroli sehen Verschreibungen ein für Bai era eben nicht günstiger, übrigens nicht so bald zur Ausführung gelangter Vergleich stipulirt wurde. Unterdessen kamen aus Tirol schon neuerliche Klagen über Sigmund.* Im April 1488 will er bereits nichts mehr von der neuen Ordnung wissen, im Zerwürfnisse mit der Regierung rüttelte
er an den lästigen Fesseln und richtete sich einen glänzenden Hofstaat ein. Offenbar muss die baicrische Partei stärker ge wesen sein, als man gemeinhin annimmt 1 ). So nur ist es zu erklären, dass die Landräthe, für ihr Leben fürchtend, sich durch Sehatlloshaltungs-Bnefe der Landschaft zu sichern versuchen. Am 23. December 1488 traf Kaiser Friedrich abermals in Inns bruck ein. Es ist unglaublich, welche Rührigkeit dieser sonst so schwer bewegliche Fürst in dieser Hausangelegcnhoit an den Tag legte. Sigmund
für die Verzichtleistung auf seine Ansprüche eine Summe von 100,000 fl. verlangt. Auf Ffiedrieh’s Zureden verweigerte Sigmund die Zahlung derselben. Jetzt, gegen das Ende des April, kommt Maximilian nach Tirol 3 ). Nach all dem, , was vorgefallen, musste der erste Empfang ') S. Unresti, Chron. Austr. p. 730. — *) Jaeger hat dies zu wenig hervorgehoben. — 3 ) Kaiser Friedrich verlässt Ende Juni 1489 Tirol, um sich über Laibach nach Linz zu begehen, welche Stadt er bis zu seinem am 19. August 1493 erfolgten Tode
nicht mehr verliess. Am 29. April 1489 veranstaltete Maximilian Sigmund und dem Schwager Albrecht von Ballons zu Ehren eine grosse Jagd bei Hall (Haller Stadtarchiv).