Zur Geschichte der Hofburg und der Rumergasse in Innsbruck
andere zu erscheinen sich noch besinnten und zauderten, schrie er noch lauter: „Wenn ihr nicht alle kommt, mache ich die Hölle auf! Ich hab von Gott den Gewalt darzu', worüberhin dann alle, auch Verwegenste und zuhinderst im Convent-Chor Verborgene, sich mit weinenden Augen gestellet und den P. Exor cisten um Verzeihung zu bitten angefangen, über welches sie aber der böse Geist vor allen an S. Hochwürden P. Prior mit dem Finger angewiesen mit Vermel den: „Wisset ihr nicht, wer der erste
ist?' Sodann deutete er auf den P. Sub- prior, sagend: „Dieser ist der zweyte und dieser (den P. Exorcisten oder Pre diger bemerkend) ist erst der dritte', und endlichen wiese er sie an alle Patres. Nach vollendeter Abbitte sagte der Geist dem P. Exorcisten: „Seelsorger, nunmehr mußt du auch machen, daß die lauen Christen in Lengenfeld abbitten, du mußt hineinschreiben,' daß idi es habe sagen müssen,' Bey dieser Gelegenheit meldete er auch: „Es gehet noch ein Seelsorger ab', und da P, Exorcista glaubte
, er rede von seinem Brüdern, dem P, Hermann, sagte er, dieser habe Erlaubnis von seinem Obern, Predigt zu studieren. Der böse Geist aber erwiderte: „Es gehet noch einer ab.' Hierauf besinnte und erinnerte man sich, daß er den apo- statierten, durch 10 Jahre abwesenden, mit einem ketzerischen Weibe verheura- theten, nunmehr aber durch 14 Jahre in seiner Zelle freywillig büßenden P. Ray- mundum Lang hierdurch verstehen möchte, dahero ihm vermeldet wurde, daß er sowohl an einem Fuße beschädiget
des P. Ray- ' munds durchaus nicht bewußt war. Nach diesen rufte der leidige Geist noch einmal auf: „Wisset ihr Christen, was ich für ein Teufel bin? Ich bin derjenige, der den allmächtigen Gott hat anfechten und versuchen wollen. O, könnte ich nur einen Augenblick noch Gott anschauen! Wenn ich nur noch einen Augenblick den (auf die wunderthätige h. Hostia deutend) einmal sehen könnte! O verflucht, o verflucht, in die Hölle muß ich fahren, o verfluchte Hölle! Seelsorger, erlaubest