Akademische Vorlesungen über die Geschichte Tirols bis zur Vereinigung mit Oesterreich
von allen Geschlechtern, die in diesem Lande souveräne Gewalt ausübten, ihren Namen auf die Nachwelt zubringen. Nachdem sie gegen daS Ende des eilsten Jahrhunderts Kirchen vögte von Trient geworden waren, wußten sie sich dieß so zu Nutzen zumachen, daß, nach urkundlicher Aussage, mehr als jeder dritte Hof im Trientner - Bezirke ihnen gehörte. Die Tiroler allein von alle»r Geschlechtern in ganz Deutschland haben selten Kirchengut ge raubt, nie ein Kloster geplündert, sind nie in kirchlichen Bann gefallen. Es ist daher
charakteristisch für sie^daß andererseits weder die Stiftung eines Klosters, noch überhaupt Schenkungen an die Kirche von ihnen bekannt sind, obgleich sie sehr reich an Geld und Gütern waren, wie ein Werthsanschlag beweist, der von dem letzten ihres Stammes, Graf Albrecht IV. in dem voäex vorkömmt, auf welchen wir zurückkommen werden. Dieß erklärt sich eben aus der damaligen Sitte, seine Sünden an der Kirche durch Stiftungen an letztere wie der abzuzahlen, wobei freilich die Nachbarn der Tiroler, die Grafen