Biographie des hochwürdigen, hochgeborenen und hochseligen Herrn Kaspar Ign. Grafen v. Künigl, Freiherr zu Ehrenburg und auf der Warth, des heil. römischen Reichs Fürsten, Bischof zu Brixen und Domherrn zu Salzburg
28 derselbe dahin, daß dem Hochstiste die Steuer aus der Brixner'schen Herrschast und Probstei Veldes, welche jährlich 2234 fl. 16 kr. betrug, in Händen gelassen Würde. Im ersten Jahre wurde diese Bitte zwar nicht genehmiget, doch im folgenden Jahre von dem Fürsten wieder erneuert. Damit aber die Flüssigmachung der 9000 fl. um so gewisser erfolge, schickte derselbe ein eigenhändiges Schreiben an den Gouverneur Karl Phi lipp nach Innsbruck ab, welcher am 11. September d. I. wieder alldort
eingetroffen war. Im folgenden Jahre 1703 wurde dem Fürstbischöfe das Vergnügen zu -Theil, die Braut des Königs Karl von Spanien, Bruder des Kaisers Joseph I., eine ge- borne herzogl. Prinzessin von Brannschweig-Wvlfenbüt- tel, auf ihrer Reise über Tirol und Italien nach Spa nien, in Bri reu zu empfangen, und in der fürstl. Residenz zu b.'wirthcn. Sie hatte am 1. März d. I. das katholische Glaubensbekermtniß in Bamberg abge legt, wurde am 23. April zu Hieziug bei Wien durch Prokuration mit dem König
von Spanien, dessen Stelle sein Bruder der Kaiser vertrat, feierlich getrauet, und setzte dann ihre Reise, auf welcher sie Se. Durchlaucht der Erzbischof zu Ollmütz und Bischof von Osnabrück .— später Churfürst zu -Trier — Herzog Karl Joseph von Lothringen begleitete, über Brauuau, Alt-Dettin gen und Rosenheim nach Kufffein fort, allwo Höchst- dieselbe von dem Grafen Bernard von Künigl, als er ster kaiserlicher Kommissär, und andern dahin Abgeord neten empfangen nnd bewillkommnet wurde. Der Gou verneur
von Tirol, Pfalzgraf Karl Philipp, fuhr der Königin bis Hall entgegen nnd geleitete Ihre Majestät nach Innsbruck, wo sie am 13. Mai Abends ange 29 kommen, und bis 16. früh alldort sich aufzuhalten ge ruhte. An eben diesem Tage fuhr der Fürstbischof der Kö nigin bis Sterzing, wo das Nachtlager genommen wurde, entgegen , nm Ihre Majestät seine Aufwartung zu machen, und Höchstdieselbe eiuzuladeu, am audern Tage sammt ihrer Suite das Absteigquartier in der fürstl. Residenz zu nehmen, und kehrte sogleich