Kaiser Joseph II. und Leopold II. : Reform und Gegenreform 1780 - 1792
Seite 242 von 339
Autor:
Jäger, Albert / von Albert Jäger
Ort:
Wien
Verlag:
Prandel
Umfang:
333 S.. - Separat-Ausg.
Sprache:
Deutsch
Anmerkungen:
In Fraktur
Schlagwort:
p.Joseph <Römisch-deutsches Reich, Kaiser, II.> ; s.Reformpolitik ; <br />p.Leopold <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, II.>
Signatur:
II 116.215
Intern-ID:
106471
. Dort sollte sie in der kaiserlichen Schatz kammer neben dm Kronen der andern Länder hinterlegt werden und die Aufbewahrung so lange dauern, bis ein anderer geeig neter Ort dafür eingerichtet werden könnte. Als Vorwand zur Entfernung der Krone wurde vorgeschützt, daß das Preßburger Schloß zu einem Seminare eingerichtet werden müßte. Man kann sich keine Borstellung'machen von der Bestürzung , welche diese Verordnung in Ungarn hervorrief. Der Schmerz wurde dadurch noch erhöht, daß Kaiser Joseph die Klagen und Gegen vorstellungen
mit den Worten des Horatius beantwortete: .Msuni tsueatis mnlei! Müßt ihr nicht lachen, Freunde?' Man muß die Schilderung des Schmerzes der Ungarn , als der Augenblick kam, wo die Krone abgeführt werden sollte, bei ihren eigenen Schriftstellern nachlesen. Die ungarische Garde ließ sich zum Abholen derselben nicht brauchen; die Krön- Hüter hatten sich entfernt; der Kasten, worin die Krone auf bewahrt war, mußte aufgesprengt werden, und als in dem Augenblicke, wo die Krone abfahren sollte, ein heftiges Don
nerwetter losbrach und der Blitz in Preßburg zweimal ein schlug, so war das in den Augen des Volkes ein offenbares Zeichen des göttlichen Zorns. „Die Trojaner', sagt einer dieser Schriftsteller, „waren über den Verlust ihres Palladiums nicht niedergeschlagener, als die Ungarn bei der Abführung ihrer
