¬Der¬ Streit des Cardinals Nicolaus von Cusa mit dem Herzoge Sigmund von Österreich als Grafen von Tirol : ein Bruchstück aus den Kämpfen der weltlichen und kirchlichen Gewalt nach dem Concilium von Basel
Landesfürsten gegenüber auffaßte; er äußerte gegeil den Boten: „Die Äbtissin hatte aber die Sache nicht in die Hände des Herrn von Oester- reich zu geben; er, der Cardinal, habe sie zu beschirmen.' js ) Damit war die Eröffnung des Streites, und zwar eines Streites nicht bloß um mein und dein, sondern um Prinzipien zwischen dem Cardinal Cufanus und beut Herzoge Sigmund, oder, in weiterer Entwicklung, zwischen der geistlichen und weltlichen Macht angekündigt, der bald sehr geränschvoll geführt
werden sollte. Da die Enneberger am 24. April, wie ihnen besohlen worden, vor den« Herzoge nicht erschienen waren, und zwar wegen des Eingriffes des Cardinals in diese Angelegenheit, so ignorierte Sigmund ihren Ungehorsam, gab vor, daß auch er Geschäfte halber den Tag nicht habe einhalten können, und bestimmte den 19. Mai als Termin. Herzog Sigmund wollte einen Zu sammenstoß mit dem Cardinal noch vermeiden. ***) Inzwischen sendete der Bischof von Brixen die Chorherrn Meister Gebhard und Michael von Wollenstem
; weigerte sie sich, so dürfte große Kümnierniß daraus entstehen. Sie legten ihr einen Antrag vor, vermög welchem sie die Enneberger-Händel dem Cardinal nicht als Bischof von Brixen, sondern als päpstlichem Legaten überlaßen sollte. 50 ) Verena erklärte sich, offenbar aber nur zum Scheine, nicht abgeneigt, auf den Antrag einzugehen, jedoch hielte sie es für ihre Pflicht, den Landes- surften, ihren Schirmvogt rntfe Herrn zuvor in Kenntnis? zu setzen. Sie that es auch, theilte den, Herzoge Sigmund