¬Der¬ Streit des Cardinals Nicolaus von Cusa mit dem Herzoge Sigmund von Österreich als Grafen von Tirol : ein Bruchstück aus den Kämpfen der weltlichen und kirchlichen Gewalt nach dem Concilium von Basel
14 ) ärgerte den Papst, und die Empfangsfeierlichkeit endigte nicht ohne einige Verstimmung. Pius bestätigte in seiner Erwiederung zwar das von Gregor dem Hause Oesterreich gespendete Lob, gab aber nebenbei zu verstehen, „daß dies zu verkündigen kaum jemand besser in der Lage sein dürste, als er selbst, indem er mehr davon zu sagen wüßte als Gregor von Heimburg. Was den Herzog Sigmund betreffe, so kenne er ihn von seinein zartesten Wer an.' Es mußte sofort der Verstimmung des Papstes zugeschrieben
werden, daß er sich in seinen weitern Aeußerungm wohl noch über Sigmunds Knaben- und Jünglingsalter anerkennend und. lobend verbreitete, dagegen dessen spätere Zeit mit Still- schweigen überging. *5) In dem darauffolgenden Verkehre behandelte aber Pius den Herzog mit einer Auszeichnung und Aufmerksamkeit, die jede sich darbietende Gelegenheit ergriff. Als z. B. Franz Sforza in diesen Tagen dem Papste drei Ochsen von ungeheuerer Größe zum Geschenke machte, gab er einen davon sogleich dem Herzoge Sigmund, während er den zweiten
sämmtlichen Gesandten der übrigen Fürsten zuwies, und den dritten für sich und die Cardinale behielt. *<>) Allein über die Hauptsache, uin derentwillen Herzog Sigmund nach Mantua gekommen war, fand in den ersten acht Tagen keine Verhandlung statt, indem, wie es scheint, keine der beiden Parteien, weder der Herzog noch der Cardinal, den 13) „Yerba fecit Gregorius Harnburgensis, qui multa de domo Austriae comme- moravit, digna Telata, et principia (Sigismundi) animum in Turcas aceensum dixit, qui nationù