¬Der¬ Streit des Cardinals Nicolaus von Cusa mit dem Herzoge Sigmund von Österreich als Grafen von Tirol : ein Bruchstück aus den Kämpfen der weltlichen und kirchlichen Gewalt nach dem Concilium von Basel
nämlich daß ich vor Allem wieder in den Besitz des Meinigm eingesetzt wer- den müsse, wie ich es besaß vor dieser Neuerung.' Nun recapitulierie er die Puncte, erklärte sich einverstanden, und deutete einige Abänderungen an , die freilich beweisen, daß er nicht geneigt war, einen entgegenkommenden Schritt zu chun, und von dem Wunsche, Herzog Sigmund durch Zwangsmaßregeln zur Annahme und Erfüllung der vorgeschlagenen Artikel genöthigt zu sehen, sich nicht trennen konnte. In Betreff
der angezeigte« Weg, wenn Sigmund den Bischof von Basel mit Vollmacht zur Restitution, Bürgschaftleistung und zur Erflehung der Absolution nach Rom sendete. „Größere Schwierigkeit wird die Bürgschaft machen; denn ich weiß aus Erfahrung, daß man kein Berspre- chen hält, wenn es auch verbrieft ist. Der heilige Vater hofft ein schnelles Ende, wenn die Eidgenossen sobald sie die Bulle erhalten haben, in der Weise, wie ich das Concept beilege 72 ), oder in noch besserer Form dem Herzoge schreiben
, weil die Tiroler den Verlust des Salzhandels nicht zugeben werden. Ich setze meine Hoffnung auf den Bischof von Constanz!' 73 ) Die Bulle, von welcher Cusanus in seinem Schreiben Meldung macht, fertigte Pius an demselben 31. Jänner aus. Sie war darauf berechnet, die Eidgenossen zu Zwangsmaßregeln gegen Sigmund zu bewegen, was von Seite des Papstes, wenn er nicht fast blind von Cusanus sich leiten' ließ, wohl kaum einen andern Sinn haben konnte, als wahrend der Venetian«- Verhandlungen, denen Pius zugethan
war, durch die Drohungen der Eidge- Nossen einen Druck auf Sigmund auszuüben. Der Papst tadelte darin die Eidgenossen wegen des gegen seine früheren Warnungen und Verbote und gegen ihre eigenen Zusicherungen mit Sign,und geschlossenen Friedens. Es gereiche ihnen allerdings zu einiger Entschuldigung, daß sie durch die Vorspie- gelungen eines Sigmund an Macht überlegenen Fürsten dazu verleitet worden seien; sowie der Papst auch mit großer Beftledigung von der Mahnung vernommen habe , mit welcher sie jüngst