¬Der¬ Streit des Cardinals Nicolaus von Cusa mit dem Herzoge Sigmund von Österreich als Grafen von Tirol : ein Bruchstück aus den Kämpfen der weltlichen und kirchlichen Gewalt nach dem Concilium von Basel
Berirrung. Der Streit zwischen den, Herzoge Sigmund und dem Cardinal Cusanus, oder vielmehr der Streit zwischen den demokratischen Theorien des Constcmzer- und Basler-Concils, wie sie von Gregor von Hcimburg wieder geweckt und verfochten wurden, und der wiederhergestellten Papstgewalt, welche Pms II. und Cusanus gegen die Erneuerung jener Theorien mit allem Nachdrucke ver- theidigen wollten, war bis zur äußersten Gränze der Erbitterung geführt worden. Weiter konnte man von keiner Seite mehr gehen
. Der Papst hatte seine letzte Wafse in den Kampf geführt; erlag ihr der Gegner nicht, welches Bertheidigungsmittel blieb ihm noch übrig? Herzog Sigmund und Gregor von Heimburg konnten ohne mit der Kirche förmlich und Marter Maßen zu brechen und aus ihr auszuscheiden, die Opposition nicht mehr weiter treiben. Bei dieser Gränze angelangt, konnte aber weder PiuS noch Sigmund stehen bleiben, und sollte nicht der gänzliche Bruch eintreten, so mußte eine Umkehr, Emlenkung, Annäherung und Versöhnung stattfinden
. Wirklich sehen wir auch, wie noch ini Laufe des Jahres 1461 dergleichen einleitende Schritte, freilich bei der schroffen Stellung der Parteien, erst nach langem Zögern, nach mancherlei Zwischenereignissen, selbst nach manchem wiederholten Aufbrausen des Streites geschahen. Als erstes Zeichen einer solchen Annäherung kann die päpstliche Bewilli gung betrachtet werden, die Pins durch den Cardinal von Venedig, Peter 33arbo, dem er die ganze Proreßführnng Wider Sigmund, wider den Bischof Georg vo n Trient