¬Der¬ Streit des Cardinals Nicolaus von Cusa mit dem Herzoge Sigmund von Österreich als Grafen von Tirol : ein Bruchstück aus den Kämpfen der weltlichen und kirchlichen Gewalt nach dem Concilium von Basel
nicht, wie einlaufende Briefe, Boten und Berichte verkündigen, der edle Mann Herzog Sigmund und die Seimgen eine so heftige Verfolgung gegen dm Cardinal eröffnet^), daß so- gar die Person des Kirchenfürsten nicht sicher, und dem Bischöfe nicht gestattet ist, sich seiner Heerde zu nähern, und in seiner Stadt und Diöeese Brixen das auszuüben, was seines Amtes ist. Ein solches Beginnen ist zuvörderst desjenigen, der den Herzogstitel trägt, den wir mit herzlicher Liebe umfangen, dessen Bitten und Wünsche wir, so weit
wir mit Gott konnten, zu'jeder Stunde zu erfüllen bereit waren, im höchsten Grade unwürdig, und hat uns um so größere Betrübniß verursacht, je größer das verübte Unrecht ist. Da nun durch die begangene Gewalthat die römische Kirche verachtet, die kirchliche Einheit zerrissen, Frömmigkeit und Recht verwiesen, der Ruchlosigkeit Thür und Thor geöffnet ist, so mahnen und fordern wir den Herzog Sigmund und alle Schuldtragenden, geistlichen und weltlichen Standes, deren Namen, als wären sie ausdrücklich