¬Der¬ Streit des Cardinals Nicolaus von Cusa mit dem Herzoge Sigmund von Österreich als Grafen von Tirol : ein Bruchstück aus den Kämpfen der weltlichen und kirchlichen Gewalt nach dem Concilium von Basel
diesem Schloße kann die Straße 'nach Bai ern und d ie Zufuhr der Lebens- mittel, ohne welche das Innthal nicht bestehen kann, abgesperrt werden. Der heil. Vater wird beitragen zur Erhaltung von Kriegslmten in diesem Schloße, die Sigmund keine Ruhe gönnen sollen; und wenn nun znr Vertheidigung der kirchlichen Freiheit die Bischöfe und die Priester der Salzburgs - Provinz mit dem heil. Vater beisteuern, so wird der Uebermnth des Sacrilegischen leicht zu bändigen sein. Ein dritter Weg führt
durch das Bisthum Chur. Die Art und Weise, Sigmund von dieser Seite her bis tief ins Etschland hinein zu beunruhigen, ist schon ausgedacht. So wird man den Ceusureu Nachdruck geben und in kurzer Zeit die erwünschte Lösung des Knotens finden. Man ninß Gewalt mit Gewalt abtreiben, und sich auf jede mögliche Weise vom Tyrannen befreien^), damit die angefangene Vertheidigung der Freiheit nicht ihre Zerstörung werde. Der Erzbischof von Salzburg mag wollen oder nicht, er muß sich vertheidigen, und ich halte
es für sehr gerathen, mit ihm eine geheime Uebereinkunft zu schließen, über die erfolgreichste Art des Entgegenwirkens. Zu Venedig hat der Papst auch schon , seine Comm issare, wir erwarten von dort her Antwort. Der Herzog von Mailand wird alles thun was der Papst befiehlt, wenn ihn nur die Vene- ticmer nicht hindern. Eramthiget euch also zur Vertheidigung; es ist besser sogleich als spat. Jetzt ist die beste Zeit, da die Eidgenossen Sigmund jenseits Feldkirch beunruhigen und das ganze Etschland murret. Verwendet