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Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1925
Marion Flora : Roman
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Seite 329 von 406
Autor: Hoffensthal, Hans ¬von¬ / von Hans von Hoffensthal
Ort: Stuttgart
Verlag: Dt. Verl.- Anst.
Umfang: 397 S.. - 15. und 16. Aufl.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II A-16.821
Intern-ID: 72521
„Geh jetzt, Toni,' sagte er kaum flüsternd. „Ich bin sehr müde,' » » V Eine Seele, die von der Welt gehen muh, schickt, ehe der letzte, harte Abschied kommt, noch einmal ihre Grüße in die weite Welt. Sonderbar mächtig ist die Kraft, die von einem starken Gedenken in Abschieds stunden in die Ferne geht. Da war jener arme Amadeo, der mit der ,China' in den zwölftausend Fuß tiefen indischen Ozean sinken mußte, aber in der Todesstunde noch ein letztes, liebes Wort für seine alte Mutter sagte

. Und die alte Frau, eine Netzflickerin auf Melleda, erwachte mitten in dieser Unglücksnacht, kniete sich im Bett auf und sprach für ihren fernen Sohn ein kurzes Gebet. Und da war jener Domenico, der, ehe die ,China' kopfüber in das Meer tauchte, noch einmal an seine junge Frau dachte, und die war in dieser Nacht in Pola in einer Schenke und ließ sich von lustigen Leuten im Tanz schwenken, und hatte für ihren Mann in dieser Stunde nicht einen Ge danken. Aber mit einem Male wand sie sich aus dem Arm

des Burschen, der sie hielt, und ging aus dem Saal und ging heim. Und des alten Matrosen Sohn, der Luigi, war in dieser Nacht, in der der alte rostige Kes sel auf der Mina' sprang, mit dem Boot zwischen den Dalmatinischen Inseln, hatte Grundangeln ausgewor fen und probierte an der Schnur und an jener. Und bekam dann eine Schnur zu fassen, an der es wie mit hundert schweren Fäusten hing, und zog und zog und be-

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Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1919
¬Das¬ Herz im Walde : Novellen
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Seite 180 von 240
Autor: Hoffensthal, Hans ¬von¬ / von Hans von Hoffensthal
Ort: Berlin
Verlag: Fleischel
Umfang: 230 S.. - 2. Aufl.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Enth.: Das Herz im Walde. Die Kinder von Annegg. - In Fraktur
Signatur: D II 3.970 ; II 3.970
Intern-ID: 72512
doch versuchen, Gott durch ein Opfer umzustimmen und wenn er Zürnte, durch ein frommes Werk zu versöhnen. Und als im nächsten Sommer sein Älterer eine junge Frau ins Haus brachte, kam dieser Plan zur Ausführung. In dem Teile des Gartens, der hinter dem Ansitze lag, ließ der alte Herr eine Kapelle er richten, ein kleines Kirchlein, mit Glockenturm und rotem hohen Dach, das sich auf das Dach der Wohn häuser fortsetzte. Denn hinter der Kirche baute er ein neues Gebäude, in demselben Stil

wie Annegg, gleich geräumig wie dieses und in derselben Ein teilung. So standen denn Zwei gleiche Häuser nahe beieinander unter einem Dach, vorne sieben, acht Beete breit durch den Garten getrennt, rückwärts aber — und in dieser Anordnung versteckte der alte Herr ein Stück Symbolik — durch die Kirche zu einem Gebäude verbunden. Das junge Paar bezog den Neubau. Die El tern, die mit Karl Maria im alten Hause blieben, kamen jeden Tag und erlebten bald die Freude des ersten Enkels. Dann starb der Großvater

, körperlich noch rüstig, doch vor der Zeit vergrämt. Ein Jahr nach Vaters Tode verheiratete, sich Karl Maria und bewohnte mit seiner Frau das untere Haus. Die alte Mutter ging von einem ihrer Söhne zum anderen, versuchte weiter, die Versöh nung, an der sie seit Jahren gearbeitet hatte, zu- standezubringen, freilich ebenso nutzlos, ebenso ver-

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