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Bücher
Jahr:
1910
Aus Bozens Franzosenzeit.- (Beiträge zur neueren Geschichte Österreichs ; 5)
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Seite 65 von 92
Autor: Hirn, Josef / von J. Hirn
Ort: Innsbruck
Verlag: Schwick
Umfang: 90 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: D II 102.083 ; II 102.083
Intern-ID: 213839
freilich wohl Geduld, aber was kann am Ende Widriges herauskommen? Es bleibt Ihnen immer der Trost, der guten Sache mit reinen Absichten gedient zu haben. Lange kann es wohl auch nicht mehr währen — vielleicht bringt die Post von morgen eine günstige Wendung. Wie sehr würde dieses freuen— Ihren bekannten Freund.' 1 ) Solche Post blieb noch monate lang aus. Auch Freundesbriefe von Mailand aus denselben Tagen gaukelten ihm das Phantom baldigster Freilassung vor. Die Forschungen über die Schriftstücke

und über Chi mei Ii. setzte der Untersuchungsrichter ununterbrochen fort. Seine Fragen gingen nach Mailand, wo Chimelli ansässig und von wo die Briefe aufgegeben waren, ebenso an den Generalprokurator, der vielleicht bei seinem Verkehr mit den Vormündern irgend etwas Einschlägiges aufgefangen haben konnte. Eine Rück äußerun g von Trient liegt überhaupt nicht vor. Was aber der Generaldirektor der Polizei in Mailand, Mosca, als Antwort schrieb, war kein Belastungsmaterial. Was man sich von Lacroix erzählt

, so heißt es da, ist mir nicht unbekannt-, aber über die Quelle kann ich keine Auskunft geben, ebensowenig über die Briefe; Chimelli, jetzt abwesend von hier und in Hamburg, hat sich vor einiger Zeit in Mailand als Kaufmann niedergelassen, seine Aufführung war stets tadellos und hochansehnliche Leute sprechen von ihm sehr günstig. 2 ) Der beständige Aufenthalt im feuchten, engen Raum und der Mangel an gewohnter Bewegung — Plattner war ein großer Freund des Landlebens — steigerte seine Unpäßlichkeit

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Bücher
Jahr:
1910
Aus Bozens Franzosenzeit.- (Beiträge zur neueren Geschichte Österreichs ; 5)
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Seite 72 von 92
Autor: Hirn, Josef / von J. Hirn
Ort: Innsbruck
Verlag: Schwick
Umfang: 90 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: D II 102.083 ; II 102.083
Intern-ID: 213839
Plattner, für den abermalige Befreiungsgesuche des Handels gerichtes und der Handelskammer an die obersten Instanzen in Mailand gingen, wurde im Laufe des jänner zwar verhört, aber eine förmliche Entscheidung brachte auch dieser Monat nicht. Nur ein Ergebnis, und das kein belangloses, war zu verzeichnen: die Mitglieder des Gerichtshofes sprachen sich dafür aus, Plattner sei der Haft zu entlassen. Recht kleinlaut eröffnete dies der Staatsanwalt seinem Minister: unter solchen Umständen könne

. Solchem Kommando mußte gehorcht werden. Der Gefan gene, mit welchem Mitte jänner noch ein zweites Verhörsproto koll aufgenommen worden war, saß weitere drei Wochen in seiner Einsamkeit, harrend auf eine Entscheidung. Unbekannt mit der zu seinen Gunsten sprechenden richterlichen Meinung, die aber vor dem Druck aus Mailand zurückzutreten hatte, raffte sich Plattner wieder empor, um seiner schwebenden Pein ein Ende zu machen. Überzeugt, daß er sich im Laufe der bis herigen Verhandlungen von der Beschuldigung

der Verleumdung des Obersten gänzlich gereinigt habe, sagte er sich, der Grund für die ihm zuteil werdende Behandlung müsse wohl anderswo liegen. Sollte er etwa ein politischer sein? Aufklärung darüber erhoffte er vom Generaldirektor der Polizei in Mailand. Freilich war während seiner Haft an die Stelle des ihm persönlich bekannten Staatsrates, des Grafen Mosca, ein anderer getreten. Aber auch diesen wagte er anzugehen. Verweisend auf seine der Regierung und den französischen Generälen erwiesenen Dienste

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