848 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Bücher
Kategorie:
Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater , Literaturwissenschaft
Jahr:
1897
Volkssagen, Bräuche und Meinungen aus Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/139017/139017_653_object_4466588.png
Seite 653 von 848
Autor: Heyl, Johann Adolf / gesammelt und hrsg. von Joh. Adolf Heyl
Ort: Brixen
Verlag: Verl. der Buchhandl. des Kath.-polit. Preßvereins
Umfang: 847 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; s.Sage ; f.Anthologie ; <br />g.Tirol ; s.Brauchtum
Signatur: II 102.725 ; II 61.994
Intern-ID: 139017
entsetzlich zu fluchen. Aus einmal that es einen furchtbareil Krach, und die Höhle stürzte cm und begrub die saubere Brüderschaft in den Trümmern. Seitdem ist nur mehr ein kleiner Theil des Knappen loches zugänglich. 125. Woljcr dic Ztadt àuneck Hen Namen Hat. An der Stelle der heutigen Stadt Bruneck stand in alter Zeit eine wunderschöne Stadt, namens Schöneck. Eine gewaltige Überschwemmung zerstörte sie aber von Grund aus, uud von der ganzen Bevölkerung entrann bloß ein altes Mntterlein

mit ihrer Geiß auf den nahen Berg. Als das Wasser abgelaufen war, kam das Mütterchen mit der Geiß wieder ins Thal herab und sah von der ganzen ehemals so schönen Stadt nichts mehr als einen Brunnen und ein Eck. Gar bald erhob sich an derselben Stelle wieder eine Stadt, die aber nicht mehr Schöneck. sondern Bruneck genannt wurde. 'Andere sagen, die Stadt Schöneck wäre niedergebrannt, und als sie wieder aufgebaut worden war, hätte man sie, weil viele Mauern vom Brande her noch ganz braun gewesen seien

, Brauneck genannt. Eine ähnliche Sage geht von dem nahen Pfarrdorfe Gais. Dasselbe sei vom Wasser weggeschwemmt worden, und nach der Überschwemmung habe man in der Mitte des ehemaligen Dorfes eine Geiß angetroffen. Daher habe das nen erbante Dorf seinen Namen. M. Die Ztadt Neffa. An dem Orte, wo jetzt das Dörfchen Mesfensee bei Straßen in Pusterthal liegt, soll einst eine Stadt, namens Messa, gestanden haben. Die Stadt gehörte den Herren der Hinterburg oben auf einem Bühel, nnd diese Herren führten

ein lasterhaftes Leben. Ihrem Beispiel folgten die Bürger der Stadt, und bald war alle gute Sitte ans deren Mauern verschwunden. Als das Maß des Bösen voll war, brach oben der Mesfensee ans und verschüttete die ganze Gegend sammt Burg, und Stadt. Beim Umgraben des Bodens'stießen die Bauern hie und da aus Mauertrümmer.

1
Bücher
Kategorie:
Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater , Literaturwissenschaft
Jahr:
1897
Volkssagen, Bräuche und Meinungen aus Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/139017/139017_500_object_4466134.png
Seite 500 von 848
Autor: Heyl, Johann Adolf / gesammelt und hrsg. von Joh. Adolf Heyl
Ort: Brixen
Verlag: Verl. der Buchhandl. des Kath.-polit. Preßvereins
Umfang: 847 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; s.Sage ; f.Anthologie ; <br />g.Tirol ; s.Brauchtum
Signatur: II 102.725 ; II 61.994
Intern-ID: 139017
— —- Brantenthal gegen das Joch Grimm hinan, und die Bergmännlein sind seit dem Untergang von Nifselburg im Erdinnern verschwunden. Auch die Burg Lichtenstein ober der verschütteten Stadt war zusammengebrochen, nur ein rundes Loch im Boden zeigt beiläufig die Stätte an, wo sie gestanden. Dieses Loch, das ringsum ausgemauert ist und nach Aussage der ältesten Leute früher viel tiefer in den Felsen hinabgieng, ist nnweit des Peterköfele-Kirchels und soll den Eingang gebildet haben zìi

einem unterirdischen Gang, der unter den Mauern und Thürmen der Burg zur Stadt Nisselburg hinabgeführt habe. bb. Wie die goldene Ztadt Kalb verWttet Wird. An der Stelle, wo jetzt das Dorf Auer steht, war vorzeiten eine große Stadt, welche wegen ihrer Schönheit und des ungeheuren Rei cht hums die goldene Stadt Auer genannt wurde. Die Ursache der Zerstörung derselben war der in der Nahe vorbeifließende furchtbare Anercr Wildbach. Derselbe schwoll einst infolge an haltender Regengüsse

so an, da ss er mit schrecklickem Getöse über die hohen Felswände des Leiterberges abstürzte und die ganze Stadt in tiefem Schutte begrub. Nur die St. Peterskirche und das Schlofs Leiter blieben verschont. Die Volkssage schreibt die Zerstörung der goldenen Stadt Aner der Gottlosigkeit zu, in welche ihre Einwohner verfallen waren. Selbst die Geistlichen hätten unter Trnnk und Spiel den Gottesdienst versäumt und in der heiligen Nacht mit solcher Leiden schaft gespielt, da ss sie um 12 Uhr die Christmette abzuhalten vergaßen

. Nur ein Mann war noch in der Stadt, der rechtschaffen vor Gott und den Menschen wandelte. Dieser befand sich eines Tages auf dem Wege nach der St. Peterskirche. Da stand plötzlich ein schöuer Jüngling vor ihm und sagte, indem er auf einen Berg hindeutete: „Steig morgen früh anf diesen Berg hinauf, aber ganz allein, und du wirst dann die Wunder des Herrn sehen.' Der Mann that so, wie ihm der Jüngling befohlen, nnd er sah von diesem Berge ans, wie das Wflsser die sündige Stadt zerstörte.

2
Bücher
Kategorie:
Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater , Literaturwissenschaft
Jahr:
1897
Volkssagen, Bräuche und Meinungen aus Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/139017/139017_498_object_4466128.png
Seite 498 von 848
Autor: Heyl, Johann Adolf / gesammelt und hrsg. von Joh. Adolf Heyl
Ort: Brixen
Verlag: Verl. der Buchhandl. des Kath.-polit. Preßvereins
Umfang: 847 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; s.Sage ; f.Anthologie ; <br />g.Tirol ; s.Brauchtum
Signatur: II 102.725 ; II 61.994
Intern-ID: 139017
, Zu welchem der Zugang zufälligerweise ossen geblieben war. Der malte Wein war wie das reinste Olivenöl, und kein Wunder, dass er dem Hirtenbuben so gut geschmeckt hat. <55. Die ZtM MMßmg. In der Gegend von Bozen und Meran stößt man fast alle Stunden ans eine verschüttete oder versunkene Ortschaft. Es möge in dieser Hinsicht ans Mais-Meran, anf Partschins, Lana, Lavend ober Jenesien, Neutsch bei Bozen und anf die Stadt Susa ver wiesen werden, welch letztere einst an Stelle des heutigen Schlern- dorses Seis gestanden

Haben soll. Eine hübsche Volkssage dieser Art hat sich nun auch von der Stadt Nisselbnrg erhalten, die vor Zeiten unterhalb Bozen stand, wo jetzt das Dorf Leifers sich aus breitet. Damals hieng der von einer Ritterburg gekrönte Felsen, mif dem jetzt das Peterköfele-Kirchel steht, noch fest mit dem gegenüberliegenden Breitenberg zusammen, nnd dahinter lag ein See. der Brantensee, klar und hell wie Krystall, an dessen Ufern freundliche Bergmännlein hausten, die den Bewohnern der nachbar-

3
Bücher
Kategorie:
Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater , Literaturwissenschaft
Jahr:
1897
Volkssagen, Bräuche und Meinungen aus Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/139017/139017_282_object_4465487.png
Seite 282 von 848
Autor: Heyl, Johann Adolf / gesammelt und hrsg. von Joh. Adolf Heyl
Ort: Brixen
Verlag: Verl. der Buchhandl. des Kath.-polit. Preßvereins
Umfang: 847 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; s.Sage ; f.Anthologie ; <br />g.Tirol ; s.Brauchtum
Signatur: II 102.725 ; II 61.994
Intern-ID: 139017
1S1. Der ZoMkr RatWerr. Nicht weit vom „Tscheipenthnrn' bei Bozen ist ein sjetzt aufgedecktes) unterirdisches Gewölbe, in welchem man Spuren einer Feuerstätte wahrnimmt. Vor uralten Zeiten hatte in dieser Höhle ein Raths Herr von Bozen sein Versteck. Derselbe war ein Raubmörder, vor dem sich alles weit und breit sürchtete, aber man bekam ihn immer nicht. Freilich, wer ihn im Rathshaus sitzen sah in seiner Rathsherrntracht und da seine Rede vernahm, der hätte eher alles andere geglaubt, als dass

dann in rasendem Galopp den Berg hinan. Auf einmal kam der Räuber nachgerannt; es fehlte nicht viel, und er hätte ihn er wischt. Ter Bauer konnte sich gerade noch in sein Haus retten. Der Räuber kam lange nicht auf; er war pfiffig und ist immer aus einem unterirdischen Gange, weit von der Höhle ent fernt, herausgekommen, wenn er im Rathsherrnmantel in die Stadt gehen musstc ans das Rathshaus. Gieng er aber ans Raub und Mord aus. dann trug er falsches Haar und falschen Bart, war verkleidet und hatte das Gesicht

geschwärzt. Aber es ist nicht immer in einer Gasse Kirchtag; auf einmal kamen ihm vie anderen- Herren vom Rathe auf die Spur. Sie ließen sich aber nichts ankennen und tagten einmal wieder im Rathe. Unter der Sitzung wurde das Hans mit reisigen Knechten umstellt. Dann erhob sich ein Rathsherr, fasste den Räuber, der eben auch im Rathstage saß, scharf ins Auge und hielt Ilmsrage, was für eine Strafe der verdiene, der als Heuchler die ganze Stadt hinters Licht führe, daneben aber ein Schnft

4
Bücher
Kategorie:
Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater , Literaturwissenschaft
Jahr:
1897
Volkssagen, Bräuche und Meinungen aus Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/139017/139017_820_object_4467089.png
Seite 820 von 848
Autor: Heyl, Johann Adolf / gesammelt und hrsg. von Joh. Adolf Heyl
Ort: Brixen
Verlag: Verl. der Buchhandl. des Kath.-polit. Preßvereins
Umfang: 847 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; s.Sage ; f.Anthologie ; <br />g.Tirol ; s.Brauchtum
Signatur: II 102.725 ; II 61.994
Intern-ID: 139017
Hochw. A. Obeàsler, Canoàs, Bozen: 1. 4«, U. 63, 70, 74, 77, III. 57, IV. 4, 6, 64, 137, V. 55, VI. 1, 25—27. 39-32, 49 (vgl. W. Wagner, d. Heldens. S. 173), 59, 90, 95, VW. 17 (theilweise aus öcn „Sonntags blumen', Bozen, 1894 und 1895).' Maria Oberlindober, Osla bei Hopfgarten im Brixenthal: lì. 86. Obermantinger, Billnös: III. 5, 44. Hochw. C. Pescosta, weil. Caplcm in Chreàrg: VII. 2, 5, 24, 33, 68, 69, 71, 112, 126, 148. Pfeiferbmirin, Obereggen: V. 50, 91, 130. Planatjcher Luis, Billnös

, Contro tor, Bozen: V. 102. Ranoier, Billnös: III. 41, 43, 78. F. Recla, Arco: VI. 56, 97, 117. Der „alte Rechenmacher', St. Andrà: III. 81. Frl. Mar. Reinthaler, Lehrerin: III. 45, 52, 54, 63, 70, 75, 77, 81, 91, 93 96 97. Dr. A. Renk, Jnnsbr.: ?. 6, 10—15, 18-25, 28. 32—34, 39, 41—45, 48 bis 56 (s. „Tir. Landztg,', 9. Jhrg., N. 41—43), II. 10, 31-34, IV. 87. ' Hochw. Pfarrer A. Ronacher (iin Schellhorn'scheu Nachlass): VIII. 3—14, 16, 18, 19. I. Rues. Bozen: VI. 55, VII. 56, 153. I. Sander, Bozen

5
Bücher
Kategorie:
Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater , Literaturwissenschaft
Jahr:
1897
Volkssagen, Bräuche und Meinungen aus Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/139017/139017_241_object_4465366.png
Seite 241 von 848
Autor: Heyl, Johann Adolf / gesammelt und hrsg. von Joh. Adolf Heyl
Ort: Brixen
Verlag: Verl. der Buchhandl. des Kath.-polit. Preßvereins
Umfang: 847 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; s.Sage ; f.Anthologie ; <br />g.Tirol ; s.Brauchtum
Signatur: II 102.725 ; II 61.994
Intern-ID: 139017
53. ÄltrmlU. Als die Heiden noch allenthalben das Land beherrschten, hatten sie in Rentsch eine Stadt, da stand das alte Bozen. Rebe an Rebe wuchs bis weit hinauf auf den Rittnerberg, und alles war voll des Überflusses. Davon übermüthig, zogen sic einem Stier die Haut ab, man sagt, beim Me ir zu Bals, andere sagen, beim Bauer auf dem Hof. und darüber brach ein Wolkenbruch los, der die frevelnde Heidenstadt verschüttete. An ihrer Stelle entstand später ein christliches Dorf, man baute

dem hl. Laurentius eine Kirche, und daher heißt der Ort noch immer Rentsch. Im großen Ziggl sieht man noch den Thurm knopf von der untergegangenen Stadt. 54. Zie ZeeßaHer und Wmtà Die Seebacher kamen über den Brenner herein und siedelten sich in Wangen an, und jetzt find fast alles Seebacher in Wangen: sie stammen, wie man sagt, von der Pemmerer Hexe ab; sie selber hingegen halten sich für adelig. Bei der Pestilenz zeit starb in Ritteil herum alles aus,- bloß zwei Brüder blieben übrig auf dem Hof Meir ini Loch

, sie nannten sich Wenter, und von da aus gieng der Wenterstamm; er ist jetzt groß und mächtig auf dem Ritten, allenthalben findet man dort Wenter. 55. Die ßrüllenden Löwen. Am Hauptportale der Pfarrkirche von Bozen sind zwei steinerne Löwen von alter italienischer Arbeit. In der Christnacht zur Zeit der Mette sollen diese Löwen brüllen. Dozen.)

6
Bücher
Kategorie:
Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater , Literaturwissenschaft
Jahr:
1897
Volkssagen, Bräuche und Meinungen aus Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/139017/139017_497_object_4466125.png
Seite 497 von 848
Autor: Heyl, Johann Adolf / gesammelt und hrsg. von Joh. Adolf Heyl
Ort: Brixen
Verlag: Verl. der Buchhandl. des Kath.-polit. Preßvereins
Umfang: 847 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; s.Sage ; f.Anthologie ; <br />g.Tirol ; s.Brauchtum
Signatur: II 102.725 ; II 61.994
Intern-ID: 139017
hier eine schöne und große Stadt, von deren einem Thore bis zum gegenüberliegenden der Wanderer eine halbe Stunde zu gehen hatte. Eine uralte, noch immer trotzig anfragende Ruine, der St. Georgsthnrm genannt, gibt heute '?ch Zeugnis davon. Tie Bewohner dieser Stadt waren überaus reich, darum aber auf stolz und übermnthig. Einmal, es war gerade Fasnacht uud die ausgelassenen Städter wollten in der Belustigung ein Übriges thun, da fiel ihnen nichts Besseres ein, als einem lebendigen Ochsen die Hant abzuziehen

und das ge schundene Thier mit Salz einzureiben, wie es später die Rentschner machten. Der gequälte Ochse brüllte ganz entsetzlich und zog die Strafe des Himmels auf seine entmenschten Peiniger herab. Es kam ein furchtbares Gewitter, alle Schleusen öffneten sich, uud das Wasser stürzte von allen Berghängen in die Tiefe. Der benachbarte Berg wurde so gründlich unterspült, dass er auf die Stadt nieder stürzte und dieselbe mit Mann und Maus unter den Fels- trümmern begrub. Als einige Zeit nach ihrem Untergang

der „lausende Schuster' aus Jerusalem das zweitemal auf seiner Welt wanderung war und bei der Gand vorbeilief, rannen ihm die hellen Thränen über die Wangen, weil er die herrliche Stadt nicht mehr fand, die ihm auf seiner ersten Wanderung so wohl gefallen hatte, und er sagte den Leuten, dass, wenn er zum drittenmale da vorbeikomme, die ganze Welt untergehen werde. seit der Zeit hat es kein Mensch mehr gewagt, sich in der Gand anzusiedeln: nur der Hirte treibt die'Ziegen dorthin auf die Weide, uud im Sommer

8
Bücher
Kategorie:
Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater , Literaturwissenschaft
Jahr:
1897
Volkssagen, Bräuche und Meinungen aus Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/139017/139017_654_object_4466591.png
Seite 654 von 848
Autor: Heyl, Johann Adolf / gesammelt und hrsg. von Joh. Adolf Heyl
Ort: Brixen
Verlag: Verl. der Buchhandl. des Kath.-polit. Preßvereins
Umfang: 847 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; s.Sage ; f.Anthologie ; <br />g.Tirol ; s.Brauchtum
Signatur: II 102.725 ; II 61.994
Intern-ID: 139017
Ut. M Zladi Kmorlia. An den Mortbiihel in der Mitte zwischen Mittewald und Lienz, etwas westlich von der Lienzer Klause, versetzt die Bolkssage die römische Stadt Amortia, welche mit vielen kleinen Thürmen ver sehen und wegen ihres Pferdehandels berühmt gewesen sein soll. Die Sage erzählt weiter, dass Amortia durch einen Bergsturz von der Gems alpe herab zerstört und dadurch der ehemals flache Boden Zur Schlucht verengt worden sei. 1Z8. Ron der Mffövtm Ziadt bei Ken;. In der Gegend von Lienz

breitete sich im grauen Alterthmn eine Stadt aus, durch welche man zwei gute Stunden Zu gehen hatte, denn sie reichte von Oberlienz bis nach Dölsach. Sie soll von den Römern erbaut worden sein. Im Sommer, wenn es Her unter! Zu warm war, giengen sie nach Helligenblnt hinaus iu die Sommerfrische, daher hatten sie von Lienz über Debant bis Heiligen- blut einen Weg hergestellt. Im Debantthal sollen sie einen Tempel gehabt haben, von dem man später noch Reste fand, so z. B. Marinor- stncke von Altären

. Diese Stadt gieng aber infolge eines Bergsturzes der Schleinitz zugrunde. Durch die herabgebrochenen Schuttmassen wurde nämlich die Jsel gestaut, und das Wasser uberschwemmte die Stadt und Zerstörte sie. 1ZH. Die lmWmite Um. Dort, wo jetzt die „Althäuser' sind, die Ferner hinten in Pfunders, war in alter Zeit eine wunderschöne Ali». Die Senner hatten Überfluss an allen guten Dingen. Dabei wurden sie aber über- müthig. Die Butterknvllen benutzten sie als Kegelkugeln. Da kam einst ein armer Mann daher

9
Bücher
Kategorie:
Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater , Literaturwissenschaft
Jahr:
1897
Volkssagen, Bräuche und Meinungen aus Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/139017/139017_819_object_4467086.png
Seite 819 von 848
Autor: Heyl, Johann Adolf / gesammelt und hrsg. von Joh. Adolf Heyl
Ort: Brixen
Verlag: Verl. der Buchhandl. des Kath.-polit. Preßvereins
Umfang: 847 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; s.Sage ; f.Anthologie ; <br />g.Tirol ; s.Brauchtum
Signatur: II 102.725 ; II 61.994
Intern-ID: 139017
: NI. 7, 95. M. Gurfchner, Bozen: IV, 28, VI. 74, 110. Hochw. ?. Sebast. Heinz, Pfarrer: VI. 102. K. Held, Bozen-. VI. 33. Frl. R. Heumann, Lehreriii: VII. 1, 90, 125. Andreas Hofer, Lehrer in Kirchberg: II. 80—82 (im Nachtrag). Frl. A. Hofer, Lehrerin: V. 44, 95, VI. 53. Fr. Hofcr, Burgstall: IN. 40, 86. Frl. Cl. Höllrigl, Lehrerin: II. 28, 53, 79. Kehrer, Teulfchnoveii: V. 15, 38. I. Kettemnayr, weil. Secretar, Klausen : III. 14, 56, 61, 67,63, 38, V. 8. Chorfran B. Klammer, Lehrerin in LienZ: VII. 6, 154

. Kofelwalder, Schalder-Z: NI. 38. Hochw. Herr Konrater: VII. 81, 82, 150. Fl. Leziw, k. k, Lffieia!, Innsb-.: VI. 5, VII. 10. Ed. Lob. Bautechn'.'r: IV. 11, 115, 126, Vi. 15, 24, 73, 88, Rob. Lob, Kaufmann. Bozen: IV. 94—96, VI. 48, 69, 69, 75, 103, III, VII. 43, 44, III. 122, 124. Lncknini'àr in C'ggen: V. 2, 47, 56, 62, 90, 105. .Hochw. P. Magagna: V!. 118. Schw. A. Magagna, Lehrerin, Bozen : VI. 14, 34, 35, 64, 92, 99. .Hochw. A. Malvaga: VI. 12, 22, 23, 57, 72, 85, 107 (2—5), 109. Joh. Mark, Sviss

10
Bücher
Kategorie:
Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater , Literaturwissenschaft
Jahr:
1897
Volkssagen, Bräuche und Meinungen aus Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/139017/139017_342_object_4465664.png
Seite 342 von 848
Autor: Heyl, Johann Adolf / gesammelt und hrsg. von Joh. Adolf Heyl
Ort: Brixen
Verlag: Verl. der Buchhandl. des Kath.-polit. Preßvereins
Umfang: 847 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; s.Sage ; f.Anthologie ; <br />g.Tirol ; s.Brauchtum
Signatur: II 102.725 ; II 61.994
Intern-ID: 139017
Dentsch- novner Häusern, beim Kerer. Zwischen „Lien' und dem Wasserfall im Brantenthale war vor alters ein See, und nnten, wo jetzt LeiferZ steht, war eine große Stadt, mit Namen Nisselburg. DieNisselburger waren überaus reich und wohlhabend und trieben in ihrem Überinuthe allerlei Frevel. Doch die Strafe blieb nicht ans. Sie kamen öfters ins Brantenthal herauf, im See zu fischen. Und da einmal der D eutsch- novner Wilde mit seinen Hunden am See vorbeigieng, spotteten sie seiner, und einem H und lein

des Wilden warfen sie gar Steine nach. Da entbrannte sein Zorn über Nisselbnrg. Er grub den See aus, und die entsetzlichen Fluten vernichteten in wenig Augen blicken die prächtige Stadt- Nur zwei Häuser von Nisselbnrg blieben verschont und stehen noch gegenwärtig in Leifers, das später au Stelle der zerstörten Stadt, erbaut ward, nämlich die Pflege uud der Burger. Der wilde Mann gab sich also in seinem Leben mit nichts anderem ab, als mit der Jagd. Am liebsten war ihm die Hetze ans einen großmächtigen

13
Bücher
Kategorie:
Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater , Literaturwissenschaft
Jahr:
1897
Volkssagen, Bräuche und Meinungen aus Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/139017/139017_88_object_4464915.png
Seite 88 von 848
Autor: Heyl, Johann Adolf / gesammelt und hrsg. von Joh. Adolf Heyl
Ort: Brixen
Verlag: Verl. der Buchhandl. des Kath.-polit. Preßvereins
Umfang: 847 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; s.Sage ; f.Anthologie ; <br />g.Tirol ; s.Brauchtum
Signatur: II 102.725 ; II 61.994
Intern-ID: 139017
Stadt znwälzte. Mit dem Wasser polterten zahllose Felstrümmer die Tiefe hinunter und rollten ebenfalls verderbenbringend gegen Heidach. Die Stadtmauern konnten dem mächtigen Andränge nicht lange widerstehen, und in der Zeit eines Sonnenlaufes waren Straßen und Häuser versunken und begraben. Kein Menschenleben konnte gerettet werden, und kein Hans, kein Palast, kein Tempel zeigte fnrder die Stelle an, wo die stolze Stadt gestanden. Das Wasser des ausströmenden Sees schwellte den Jnnflnss hoch an, nnd

die Verwüstungen desselben erstreckten sich bis nach Ungarn hinab, wo die Kreuzfahrer, die damals anf der Donan gen Constantinopel fuhren, arg davon betroffen wnrden. Aber auch die Wasserschlange, durch welche das Verderben der Stadt herbeigeführt worden war, gieng Zugrunde. Sie wurde selbst von den wilden Wogen mitgerissen uud iu eine Felsenspalte hineingezwängt, ans der sie sich nicht mehr heranswinden konnte. Das verendete Unthier verbreitete nun in der ganzen Gegend einen solchen Pestgestank, dass

15
Bücher
Kategorie:
Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater , Literaturwissenschaft
Jahr:
1897
Volkssagen, Bräuche und Meinungen aus Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/139017/139017_200_object_4465247.png
Seite 200 von 848
Autor: Heyl, Johann Adolf / gesammelt und hrsg. von Joh. Adolf Heyl
Ort: Brixen
Verlag: Verl. der Buchhandl. des Kath.-polit. Preßvereins
Umfang: 847 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; s.Sage ; f.Anthologie ; <br />g.Tirol ; s.Brauchtum
Signatur: II 102.725 ; II 61.994
Intern-ID: 139017
Der Lavender Kirchtag blieb lang das Andenken an die ehe malige Mutterklrche. Da kamen die Bauern vom ganzen Gebirge zwischen Bozen und Meran ans die Lavender Wiesen, und gegessen und getrunken wurde auf dem Kirchtag nnd gerauft, wie sonst nirgends mehr. Vierzig Eimer Wein wurden getrunken, ganze Ochsen und eine große Zahl Kälber nnd Schöpse wurden aufgezehrt. Bier kam nicht zum Ausschank. Mit dem Kirchtag war ein großer Jahrmarkt verbunden; eine Nomadenstadt ans Bretterbuden entstand, der Wein

Kirchtagen floss immer viel Blut, daher legte sich die Behörde ins Mittel und verbot dieselben. 5. Zagen Von àns àh von ZAsseimà Die Steinmetzen von Bozen wurmte es nicht wenig, dass der junge Schwabe Hans Lüh ihrer mit sv vielem Kostenaufwande hergestellten Pfarrkirche die Krone durch den Thnrm aussetzen sollte. Sie sannen ans Rache, mid weil es ohnehin im Plane lag, der K irche zwei Thiirme zu geben, nntersieng sich der Steinmetzgel elle Wilhelm Großmund von Bozen zu behaupten, er wolle den zweiten

16
Bücher
Kategorie:
Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater , Literaturwissenschaft
Jahr:
1897
Volkssagen, Bräuche und Meinungen aus Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/139017/139017_825_object_4467104.png
Seite 825 von 848
Autor: Heyl, Johann Adolf / gesammelt und hrsg. von Joh. Adolf Heyl
Ort: Brixen
Verlag: Verl. der Buchhandl. des Kath.-polit. Preßvereins
Umfang: 847 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; s.Sage ; f.Anthologie ; <br />g.Tirol ; s.Brauchtum
Signatur: II 102.725 ; II 61.994
Intern-ID: 139017
Gannvall 554. Gaficrs 3W, 310, 32l. Geiselsberg 551, 597, 628, 630, 631, 656, 662. Geißstein 190. St. Georgen (bei Bozen) LIZ, 213, 222, 288, 319. , - l Gepleng 386. 389. 3.W. 439. ! Gereut 481. ! Gezenberg 555, WZ, 605, 743. ! Girl an 316. i Gismann IIS, 240, 295, 300. 312. ! Glmiretsee 642. ! Glemmerthal 683. ^ Glems 88. ^ Glnrns 452. j Göflan 442. ^ Goldrain 452. Aöriach 657, 66i). Greifenstein 448, 4M. Greìt 508. Gries (bei Bozen).LI2, 308. 4W. Gries (PaZnaun) 37. Grins 24, 33. Grotzgfall

19. . Großveuediger 650. Grünau 36. Gschnitz 714. Gsies 594, 5i)5. 677. Gumbach 650. Gummer 324, 327, 344, 363, 366, 371, 404. Gurgl 37. Wägernn Ms. Hall 54, 96, IM. Harlosanger (Harlaß<! 57. 686. Haselburg 329. 364. Häselgehr 29, 38. Haslach (bei Bozen) 364. Haslacher Klause 619. Hauenstein 360, 361. Hechtsee 714. HciligeMnt ß55. Heiliggeist (Prèttcm) 551, '556. St. Helena 552. Hexenstein 676. Hintersteiner See 90. Hochalpe 628, 630, 631. Hocheppan 506. Holzgau 16, 17. 20, 21. 38, 40. Hopfgarten (Unterinnthal

17
Bücher
Kategorie:
Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater , Literaturwissenschaft
Jahr:
1897
Volkssagen, Bräuche und Meinungen aus Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/139017/139017_199_object_4465244.png
Seite 199 von 848
Autor: Heyl, Johann Adolf / gesammelt und hrsg. von Joh. Adolf Heyl
Ort: Brixen
Verlag: Verl. der Buchhandl. des Kath.-polit. Preßvereins
Umfang: 847 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; s.Sage ; f.Anthologie ; <br />g.Tirol ; s.Brauchtum
Signatur: II 102.725 ; II 61.994
Intern-ID: 139017
an einer setzten, vnd an der andern seyten Hub in ein seliger briester, der hieß Neynpert. vnd da sy in nun in den sarch molten legen, da viel dem briester seines leychnams ein teyl in die Hand, daz was dennoch als frisch vnd als naß von dem blut, als ob er erst desselben tags ertvdt wer. Da sy das sahen, da erschrocken sie gar sere, vnd namen das stnck vnnd legten es auch mit andacht in den sarch. _ ... Z. Den goidknc Pfennig. Jin Dominicanerkloster zu Bozen lebte ein überans frommer Prior. Eines Tages snhr

ein goldener Pfennig vor seinen Füßen, mit dem er die Fahrt bezahlen konnte. 4. Zt. ZütoV auf àWnb. Auf den Lavender Wieseil bei Flaas steht dys St- Jakobs kirchlein mit einem Bauernhalls daneben. Dieses Kirchlein, welches, seit der Lavender Kirchtag abgebracht ist, ganz dem Verfalle ent gegengeht, war vorzeiten das einzige Seelsorgskirchlein der ganzen Gegend ; es stand früher auch nicht so einsam, denn anf Lavend breitete sich eine große und reiche Stadt aus, die infolge vieler Frevel der nbermnthigen

19
Bücher
Kategorie:
Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater , Literaturwissenschaft
Jahr:
1897
Volkssagen, Bräuche und Meinungen aus Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/139017/139017_484_object_4466088.png
Seite 484 von 848
Autor: Heyl, Johann Adolf / gesammelt und hrsg. von Joh. Adolf Heyl
Ort: Brixen
Verlag: Verl. der Buchhandl. des Kath.-polit. Preßvereins
Umfang: 847 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; s.Sage ; f.Anthologie ; <br />g.Tirol ; s.Brauchtum
Signatur: II 102.725 ; II 61.994
Intern-ID: 139017
funkelnden Augen und fühlte den heißen und giftigen Athcm herauf. Mit einem gewaltigen Rucke riss er einen Stein vom felsigen Kamme los, so groß wie ein Heustadel, und schleuderte ihn in mächtigem Wurfe dem Unthier hinab auf den Kopf, dass es unter fürchterlichem Röcheln und gräfslichem Zucken verendete. Das schwarze Blut des getödteten Wurmes strömte schäumend und brausend den Fels hinab und in die Etsch und wollte kein Ende nehmen, also dass der Flnss davon geschwellt ward und bis Znr Stadt Trient

abwärts über die Ufer schlug. Allenthalben kehrte nun neues Leben in das Thal zurück, und Kraut und Gras und Baum und Strauch grünten wieder, und unten auf der Heerstraße zog auch der Kaufmann wieder vorüber mit reichen, Gute. 51. Der Aich àimm als ZraWntödtei-. Zur Zeit, als es in Tirol noch Riesen und Zwerge gab, hauste in den Etschsümpfen nahe bei Pfatten unterhalb Bozen ein äußerst wilder und gefräßiger Drache, der die ganze Gegend weitnm in Schreckeu versetzte und allmählich in eine Wnste

21