Rätien im Altertum und Frühmittelalter : Forschungen und Darstellung.- (Rätien im Altertum und Frühmittelalter ; Bd. 1). - (Schlern-Schriften ; 20)
oder durch den obern Rand der Talstufe bezeichnet war, mit der der Vinschgau gegen das Meraner Becken zu absetzt, muß im- 7 <) Die Etappenstation Foetibus, die nach Notitia dignitatum, Ocei- dens 35, 10, 21 (ed O. Seeck, 1876, S. 199 f.) dem Dux beider Rätien un terstand, ist, wie bereits oben S. 37 bemerkt, in Füssen und nicht in Pfat- ten (südlich von Bozen) zu suchen, wie früher vielfach angenommen wurde. Daß im ausgehenden 2. oder im 3. Jahrhundert ein Offizier und ein Beamter zu Tridentum den Nachschubdienst
diese Station zuletzt Heuberger, Klio 23, S. 47—50. 58a ) Aus der Tatsache, daß man anstatt einer einzigen Zollstelle im Mündungsgebiet des Eisacks und der Talfer zwei derartige Aemter im Eisacktal und in der Meraner Gegend einrichtete, könnte noch nicht auf die Zugehörigkeit des Bozner Beckens zu Italien geschlossen werden. Denn die Brenner- und die Reschenscheideckstraße der Römerzeit ließen sich von einer in der Umgebung Bozens gelegenen Station aus nicht gleich zeitig überwachen, da sie sich bereits
weiter im Süden bei Castelfeder von einander trennten; vgl. Heuberger, Klio 23, S. 50 f, 79 ) Hier wird die rätisch-italische Grenze gemeinhin angesetzt, so zuletzt von Heuberger, Schiern 11, S. 397 f. Da das Meraner Becken schon in vorgeschichtlicher Zeit verhältnismäßig gut besiedelt war, (siehe oben S. 32), scheint mir meine ebenda ausgesprochene Ansicht, im Be reich der Passermündung habe ein (unbewohnter) Landstreifen die Provinz Rätien von Italien geschieden, als unhaltbar.