Vom alpinen Osträtien zur Grafschaft Tirol : die raumpolitische Entwicklung einer mittelalterlichen deutschen Grenzlandschaft.- (Schlern-Schriften ; 29)
Täler hindrängte, wobei auch noch die Möglichkeit einer Angliederung einzelner Gegenden Tirols an Gebiete des nörd lichen Alpenvorlands in Frage kam. Es begann denn auch sofort ein Ringen der in Betracht kommenden Großen um das politische Erbe der Bischöfe von Brixen und Trient, ein Ringen, über dessen Ausgang Macht und Fähigkeit der Wettbewerber, die Gunst des Augenblicks und das Eingreifen des Zufalls entscheiden mußten. Zunächst waren dabei die Grafen von Eppan in der Vorhand, die sich später
auch Grafen von Ulten nannten und ver mutlich von den älteren Weifen abstammten 8 ), Seit Beginn des 12. Jahrhunderts hatten sie außer reichem Grundbesitz in Judikarien, im Nonsberg, im Sarntal, in Passeier, auf dem Ritten und im Pustertal die von der Mark Trient abgetrennte Grafschaft Eppan inne, die die Gegend von Eppan, Tisens und Lana sowie das Tal Ulten umfaßte. Arnold III. von Morit-Greifenstein, der einem Zweig der Eppaner Sippe angehörte, gebot, wie schon sein Vater, in der Grafschaft Bozen
, war hier und anderwärts reich begütert, übte die Vogtei über das Kloster Innichen und läßt sich überdies von etwa 1125 bis 1165 als Vogt des Hochstifts Brixen nach weisen, Den Spuren ihrer Ahnen folgend, waren also die Enkel der Weifen daran, sich in den montana ein ansehnliches Herrschaftsgebiet zu schaffen. Als überlegene Nebenbuhler der Grafen von Eppan traten aber Edelherren auf, deren Macht ursprüng lich außerhalb des Sprengeis und möglicherweise bzw. sicher auch außerhalb des Hoheitsgebietes der Bischöfe
, die von nun an seinem Hans verblieb. Er und sein Bruder Albert I. besaßen außer der 8 ) Über die ältere Geschichte der Grafen von Eppan jetzt Huter, Schiern 16, S. 304—309; 394—400 (wird fortgesetzt).