¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
$2 II. Die ikirixbcn Staaten, i. Spanien einen Teil seines Kolonialbesitzes zu opfern« 1 In ihrem nationalen Stob schwer getroffen übte die Madrider Regierung wieder mehrere Wochen völlige Zurückhaltung, Sie mißtraute nun auch Deutschland, lebte in der ständigen Sorge, daß bei der Verständigung der beiden Großmächte das Interesse Spaniens übergangen werde, und wandte von neuem ihr ganzes 'Vertrauen England zu. Allerdings gab es auch petzt noch in Madrider Regierungskreisen eine Richtung
, die in der Verbindung mit Deutschland das Allheilmittel sah. Aber der Außen minister des Kabinetts Canalejas, der frankreichfreundliche Garcia Prieto blieb trotz aller psychologischen Belastung, die Frankreichs selbstherrliche Art auch ihm auferlegte, der Politik des Einvernehmens mit den westeuropäischen Mächten treu, die in der ganzen Krise zu- e inanclers tanden. 2 Die deutsche Politik erleichterte ihm diese Haltung, Man war in Berlin zu der Überzeugung gelangt, daß von Spanien nichts zu er hoffen sei
, wenn es sich auch immer wieder gegen die ihm von Frank reich auferlegte Rolle auflehnte, und bemühte sich in keiner Weise mehr um irgendwelche Interessengemeinschaft. Um die Behandlung gen mit der Republik zu vereinfachen, war die deutsche Regierung vielmehr damit einverstanden, daß sie der Frage, ob und wie weit Spanien bei den Entschädigungen an Deutschland zu beteiligen sei, fem blieb und daß diese Angelegenheit nur zwischen Frankreich und Spanien geordnet wurde. 3 Bei alledem gewann jedoch in Paris die Auffassung
war die Politik des französischen Gesandten in Tanger Regnauk, der die weitgehenden Forderungen der Pariser 1 Goschen an Grey. Berlin, »4. Juli 1911. B.D. VII Nr. 630. - Nach Gonzalez Monitoria a.a.O. 146 wünschte Deutschland anfangs Verhandlungen zu Dreien, aber ah »ich darauf hin England einschaltete und Frankreich auch Rußland hinzuziehen wollte, einigten sich dk Partner auf Verhandlungen üu Zweien. 3 Martin an Sci ver,. Madrid, 1. Dezember 1911. F.D. III 1 Kr. 268. 5 D. D. XXIX S. 411 Anm.