Geschichte des Kaisers Maximilian des Ersten.- (Historische Hausbibliothek ; 13)
Vor solch einem Glück zitterte das übrige Italien. Venedig ins besondere ward mit Besorgniß erfüllt. Die Franzosen schalteten nach Willkür in Neapel, und da Karl die einstweilen besetzten Städte in Toscana nicht herausgab, so fürchtete man, er strebe nach einer Herrschaft über ganz Italien. Selbst Ludwig Sforza, Karls Bundes genosse, gerieth in Furcht, zumal da er hörte, daß Karl mit alten Ansprüchen aus Mailand hervorgetreten sei. Er Bereute es, die 'Franzosen nach Italien gerufen
zu haben. Seine Absicht, sich des Herzogthums Mailand während der Unruhen bemächtigen zu können, war erreicht, er wünschte die gefährlichen Franzosen, die sich auch Mailands bemächtigen konnten, je eher, je lieber wieder los zu sein, sah sich nach Bundesgenossen um. eine Reaction zu bilden. Den Kaiser Maximilian hatte er durch die Hand der Blanca für sich gewonnen, und ward von ihm sogar mit dem Herzogstitel belehnt. Ludwigs Eifer brachte es endlich dahin, daß zu Den e d i g im Marz 1495, ein furchtbares
rechtlich beweisen sollte. Ferdinand hatte sich durch die Vorstellungen des Papstes gegen Karl gewinnen lassen und auch an letztern geschickt, von seinem Kriege zuge abzustehm. was Karl jedoch zmückgewiesen hatte. Also ward auch der deutsche Kaiser in die Wirren Italiens hinein- gezogen. Er gab vor, Mailand als ein ReichSlehn schützen zu müssen, und suchte deshalb beim Reiche um Hilfe nach. Nach, der goldenen Bulle sollte jeder neue König seinen ersten Reichstag eigentlich zu Nürnberg halten; Maximilian