Kindes wegen, erlauben Sie, daß ich mich an Fannis Bett begebe.' — „Bleiben Sie, befahl der Arzt mit fester, doch leiser Stimme und faßte Josefinens Arm. Sie müssen mich zu Ende anhören; es handelt'sich um Ihre Zu kunft!' — „Wer gibt Ihnen ein Recht, über meine Zukunft zu beschließen! Lassen Sie meinen Arm los!' — „Sie fragen mich, welches Recht ich habe? Das Recht der Liebe. Ja Iolefine, ich liebe Sie und Sie müssen das Leben mit mir theilen. Hören Sie, Sie müssen! Zittern Sie nicht, daS sind Dinge
, wie ich mit Ihnen dasselbe theilen möchte. Ich werde Sie auf den Händen tragen als mein theuerstes Kleinod, ich werde Sie lieben mehr als mich selbst.' — Josefme hatte während dieser Rede mit ernstem Blicke zu Boden gesehen, ihr sonst so weicher Ge sichtsausdruck war einer harten Miene gewichen. „Ich habe Sie nun angehört, sprach sie, ohne den Arzt anzublicken, und Ihnen damit ein großes Opfer gebracht; doch ich wollte auch den Schein einer Ungerechtigkeit gegen Sie vermeiden. Nun hören Sie auch mich. Es ist mir klar
, das Sie nur dieser Unterredung ünd nicht des kranken Kindes wegen die Nacht in diesem Hause zubringen. Das ist nicht ehrlich. Hätten Sie reine Absichten, so würden Sie das Licht des Tages nicht gescheut haben. Ich glaube sehr edel gegen Sie zu handeln, wenn ich Ihnen sage, daß ich den ganzen Vorfall vergessen will und Sie nur darum bitte, kein Wort mehr über diesen Punkt zu sprechen; damit habe ich Ihnen zugleich gesagt, ob ich Sie liebe, ob ich Sie achte !' — «Ich lasse mich nicht so schnell abweisen, antwortete der Arzt; ja ich will nun