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Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Geschichte , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
1997
Neumarkt an der Etsch
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Seite 195 von 794
Autor: Gritsch, Helmut [Red.] ; Verein für die Ortspflege <Neumarkt> / hrsg. vom Verein für die Ortspflege Neumarkt. Gesamtredaktion: Helmuth Gritsch
Ort: Neumarkt
Verlag: Verein für die Ortspflege
Umfang: 782 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Neumarkt <Südtirol> ; s.Heimatkunde
Signatur: II 153.497
Intern-ID: 135677
hatte das Klösterle aber bereits seine besten Jahre hinter sich, es begann der Niedergang. Der Bischof versuchte also, durch die Unterstellung des Hospizes unter das Stift St. Michael den Niedergang aufzuhalten. Nach vielen Jahren der Verwahrlosung wurde die Kirche 1957 restauriert. Die Gemeinde Neumarkt hatte es nicht bis zur eigenen (Stadt) Gerichtsbarkeit gebracht. Trotzdem hat sich hier innerhalb des großen Gerichtes Enn und Kaldiff schon früh eine Eigenver waltung der Einwohner des Marktes entwickelt

. Die Gemeinschaft ( comunitas oder co- munio) der Bürger wird hier schon sehr früh genannt, nämlich 1193 und 1194. 37 Im letz teren Jahr müssen die Herren von Enn dem Bischof und der Gemeinde Neumarkt (com munis Universitas in burgo novo Egne) unrechtmäßig umfriedete Grundstücke der All mende zurückgeben. Seither tritt die Gemeinde immer wieder als eigenes Rechtssubjekt auf, wenn sich auch eigene Verwaltungsstrukturen erst später herausbilden. 1313 be stätigt König Heinrich der Gemeinde Neumarkt Weiderechte

jenseits der Etsch. Einen wichtigen Schritt in Richtung der kommunalen Selbstverwaltung bildet die genannte Gerichtsordnung von 1372: Die Gemeinde kann jährlich vier Geschworene zur Urteils findung wählen. Die erste Erwähnung des Rathauses dürfte älter sein als bisher ange nommen, denn 1394 wird bei einer Grenzbeschreibung das rat haus genannt. 38 Ein Jahr später erhält die Gemeinde Neumarkt von Herzog Albrecht Wappen und Siegel. 39 In der Verleihungsurkunde ist das Wappen beschrieben, das rote Kreuz

. Der Rigler stand einer Rigi (vom lateinischen regula) vor, einem Gebiet oder einer Ortschaft mit gemeinsamer Gemeinde ordnung (= regula). Außerdem wird Rigi für Flur verwendet. Die Gemeindeordnungen aus dem späten Mittelalter nennt man auch Weisthümer. 1427 erteilen die beiden Vigilius von Montan und Jakob Jändl. Rigler und Sindici von Neumarkt, und zahlreiche andere Bürger dem Niklas Seybant Vollmacht, sie in ihrem Rechtsstreite mit den Gerichten auf der rechten Etschseite zu vertreten

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Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Geschichte , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
1997
Neumarkt an der Etsch
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Seite 579 von 794
Autor: Gritsch, Helmut [Red.] ; Verein für die Ortspflege <Neumarkt> / hrsg. vom Verein für die Ortspflege Neumarkt. Gesamtredaktion: Helmuth Gritsch
Ort: Neumarkt
Verlag: Verein für die Ortspflege
Umfang: 782 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Neumarkt <Südtirol> ; s.Heimatkunde
Signatur: II 153.497
Intern-ID: 135677
Im folgenden, zum besseren Verständnis, ein Streitfall stellvertretend für viele ähnli che: »Die Gemeinde Salurn hat an der Confin (Grenze, Anm. d. A.) ihrer Giitter den Weeg von der Karneiter Brückl bis an die Karneiter Häuser HI durch beedseitige Mau ern nahmhaft erhöchet; Die Gemeinde Laag beklaget sich hierüber daß durch diese Weegserhöchung das so wohl von Übergang des Karneiter Bachs, als aus dem Möser kommende Wasser keinen Abzug hätte , und dadurch ihr Güther alle Sommer unter Was ser

stehen müßten. Wo hingegen wenn die diesen Weeg erniedrert, oder wenigstens nur einige Durchläß hätte, und in deren Salurner Giitheren die Abzugsgräben eröfnet wur den, dieses Wasser leicht ab sitzen könte. Daß dise Gegend alle Somers unter Wasser sich befandet ist der Wahrheit gemäß, zu malen auch ein Stuck ober dem Karneiter Brückl die Land Strassen bey 200 Klafter lang alle Somer zu grosser Beschwehrde des Comercy 2. 3. bis 4 Schuch tief unter Wasser sich befindet. Die Gemeinde Salurn erwiedert

hingegen, wie sie wenn es nur auf das übergehende Karneiter Bach Wasser ankomete, daselbe leicht übernehmen und ableiten könte; gleich wie aber die Gemeinde Laag in Beschränkung der Etsch sichr nachlässig wäre, und folglich auch das austrettende Etschwasser ihnen zur Last fallete, könten sie diesen Weeg umso müeder abtragen, als in anbetracht dessen, die Weegs Erhöchung schon durch verschieden Comihsionalische Erkäntnüßen wäre bestätiget worden.« 20 In jenen Gegenden, in denen man imstande

des Eigentums noch immer der Vigilius-Brief aus dem Jahre 1191 war. Jede Gemeinde benutzte jenen Teil des Mooses, der ihr aus alter Gepflo genheit zugestanden wurde. Die genauen Grenzlinien waren daher nicht festgelegt, ver mutlich auch darum, weil das Moos nur teilweise genutzt wurde, während der Rest als nutzloser Sumpf eine genaue Grenzziehung nicht notwendig erscheinen ließ. Da die Gemeinden für die Trockenlegung selbst aufzukommen hatten und das Moos nach der Bonifizierung verstärkt wirtschaftlich

, das jede einzelne Gemeinde bekommen sollte. So erhielt die Gemeinde Kaltem die Hälfte, die Gemeinden Tramin und Kurtatsch jeweils ein Viertel des Mooses. Man erkannte dabei richtigerweise, daß die Verteilung nicht nur nach quantitativen Erwägungen zu erfolgen hatte, sondern daß auch die Qualität der Böden in den Berech nungen berücksichtigt werden müsse. Daraufhin wurde der Boden in drei Güteklassen unterteilt: guter, mittlerer und schlechter Boden. Dazu wurde vereinbart 22 , daß ein Star land 23 der ersten

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Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Geschichte , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
1997
Neumarkt an der Etsch
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Seite 332 von 794
Autor: Gritsch, Helmut [Red.] ; Verein für die Ortspflege <Neumarkt> / hrsg. vom Verein für die Ortspflege Neumarkt. Gesamtredaktion: Helmuth Gritsch
Ort: Neumarkt
Verlag: Verein für die Ortspflege
Umfang: 782 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Neumarkt <Südtirol> ; s.Heimatkunde
Signatur: II 153.497
Intern-ID: 135677
Vgl. APE, kartoniertes Aktenbündel Nr. 1, das die »unterthenige supplica« enthält, mit der der Schulmeister Rup recht Formoser sich an die Gemeinde Neumarkt wendet und um drei Wochen Urlaub bittet, um seinen Sohn Mat thäus zur Fortsetzung seines Studiums begleiten zu können. Leider wird der Studienort nicht erwähnt, dürfte aber angesichts der Dauer der Beurlaubung nicht weit entfernt gelegen sein. Auf demselben Blatt findet sich auch ein Gesuch des Studenten Matthäus, der die »Armenväter

« um eine Unter stützung zur Fortsetzung seines Studiums bittet, »dieweil sein Einkhomen ein gering und er (NB: sein Vater) nun zimblich alt« sei. Die Briefe sind undatiert, aber Robertus Formoser legte seinen Eid als junger Schulmeister in Neumarkt während der Visitation im Jänner 1585 ab (vgl. A. C. T, Atti Visitali. 7, Fasz. II, S. 4 verso), und er starb 1618 in Neumarkt. Als »Armenvater« scheinen allgemein die Personen bezeichnet worden zu sein, die sich im Auftrag der Gemeinde um die Armen kümmerten

ohne eine ersichtliche Obligation alherro zu widerholt unterthenig gehorsambster dankhs abstattung geschenkht habe ...« Aus dem Bericht der Neumarkter Gemeinde vom 7. Jänner 1762 (vgl. APB, Gemeinde Neumarkt, Akten, V). ln einem Vertrag aus dem Jahr 1686 wird angeführt, was der Lehrer vom Spital zu erhalten hat: »Vom Spital hat er jehrlichen zuempfangen 22 Yhrn Prastleth, dann 6 Star Weizen 12 Star Korn und 2 Star Gersten auch 20 gülden par Gelt. Weiters wegen des haltenden Junckhmaisters ... 8 Yhrn Most

. Die Visitatoren, die die Rechnungsbücher für das Jahr 1721 überprüft hatten, gewährten »Ludimagistro et eius substituto« einen Lohn von 131,36 Gulden. Vgl. APB, Gemeinde Neumarkt, Akten, V. Gemäß dem Einstellungsvertrag aus dem Jahr 1686 bekam der Lehrer von der Bruderschaft St. Isidorus in Vill jährlich 1,36 Gulden und von der Fronleichnamsbruderschaft 4 Gulden - was auch aus den entsprechenden Rech nungsbüchern hervorgeht. Hier nachstehend das Verzeichnis der Lehrer und Organisten

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Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Geschichte , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
1997
Neumarkt an der Etsch
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Seite 288 von 794
Autor: Gritsch, Helmut [Red.] ; Verein für die Ortspflege <Neumarkt> / hrsg. vom Verein für die Ortspflege Neumarkt. Gesamtredaktion: Helmuth Gritsch
Ort: Neumarkt
Verlag: Verein für die Ortspflege
Umfang: 782 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Neumarkt <Südtirol> ; s.Heimatkunde
Signatur: II 153.497
Intern-ID: 135677
hatte die Gemeinde Neumarkt in dieser Zeit ein anderes Schulgebäu de erworben. Am 28. April 1686 schloß die Gemeinde Neumarkt einen Vertrag zur »Schuelmaister Bstallung« 185 , in dem die Rechte und Pflichten des Neumarkter Lehrers angeführt wur den. Als Schulmeister wurde Michael Alber eingestellt, auf den sich in den Archivalien aber keine weiteren Hinweise finden - was allerdings auch darauf zurüekzuführen sein könnte, daß die Rechnungsbücher der Kirchen für die Jahre 1686 und 1687 fehlen. In dem zehnseitigen

Bestallungsvertrag, der meiner Ansicht nach bisher noch nie veröffentlicht wurde, werden folgende Rechte und Pflichten des Neumarkter Lehrers festgelegt: 1. Die Gemeinde Neumarkt stellt dem Lehrer eine kostenlose Wohnung zur Verfügung. 2. Vom Spital bezieht der Lehrer 22 Yhrn Most, sechs Star Weizen, zwölf Star Korn, zwei Star Gerste und 20 Gulden in bar. 3. Von der Nikolauskirche bezieht er 25 Gulden. 4. Die Gemeinde erhöht sein Gehalt auf 50 Gulden, damit er sich besser verhält und mehr guten Willen zeigt

von der Gemeinde jeweils 30 Kreuzer. 12. Für jede Prozession außerhalb von Neumarkt stellt die Gemeinde dem Lehrer ein Pferd zur Verfügung.

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Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Geschichte , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
1997
Neumarkt an der Etsch
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Seite 275 von 794
Autor: Gritsch, Helmut [Red.] ; Verein für die Ortspflege <Neumarkt> / hrsg. vom Verein für die Ortspflege Neumarkt. Gesamtredaktion: Helmuth Gritsch
Ort: Neumarkt
Verlag: Verein für die Ortspflege
Umfang: 782 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Neumarkt <Südtirol> ; s.Heimatkunde
Signatur: II 153.497
Intern-ID: 135677
für die Schulein- richtung" u als auch für die Instandhaltung des Schulhauses 104 verzeichnet. Diese Dokumente umreißen den Zeitpunkt, zu dem die Schule von der Kirche an die Gemeinde überging: Während sie sich bis 1533 zweifellos noch in kirchlichem Besitz befunden hatte, kam sie in der Folgezeit, spätestens in den achtziger Jahren, an die Ge meinde, die sie dann ihrerseits am 5. März 1686 wegen ihrer »Enge und Baufälligkeit« verkaufte. Ähnliches gilt auch für die Schulmeister: Nachdem sie jahrhundertelang

ausschließ lich von der Kirche abhängig waren, anfangs vor allem von der Viller Marienkirche (s. Anm. 89), unterstanden sie dann später der Gemeinde. Außerdem ist erwiesen, daß die Neumarkter Lehrer ihre Gesuche um Beihilfen und Zuschüsse im späten 16. Jahr hundert an die Dorfhonoratioren richteten, die sie bei dieser Gelegenheit als »Vater der Armen« bezeichnten. 105 Unmittelbar nachdem die Gemeinde der Kirche das Schulhaus abgekauft hatte, dürf te sie dem Lehrer auch die Wohnung in der Schule

zur Verfügung gestellt haben. Dies zumindest geht aus einem im Jahr 1686 geschlossenen Vertrag hervor, der im Neumark ter Pfarrarchiv aufbewahrt wird 100 : Die Gemeinde, die die alte, zu enge und baufällige Schule verkauft hatte, stellt Michael Alber als Schulmeister und Organist ein und stellt ihm kostenlos eine Wohnung zur Verfügung. 107 Die Dorfschule Von diesen Beiträgen und Unterstützungen seitens der Gemeinde abgesehen, werden die Neumarkter Lehrer auch nach der Mitte des 16. Jahrhunderts noch direkt

der Gemeinde auch vor, dem Lehrer statt der 22 Yhrn Most, die sie ihm bisher gegeben hat. nur noch elf Yhrn zu geben. Trotz dieser beachtlichen Reduzierung seiner Besoldung hätte der Leh rer auch über die Einkünfte des Spitals Buch führen und dabei in einem eigenen Register eintragen sollen, wie oft er den armen Kindern Gratisunterricht erteilt hatte und wann er unbezahlt am Begräbnis dieser Kinder teilgenommen hatte. 100 Die Visitatoren machen diesen Vorschlag allerdings davon abhängig, daß die Stadt

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Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Geschichte , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
1997
Neumarkt an der Etsch
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Seite 307 von 794
Autor: Gritsch, Helmut [Red.] ; Verein für die Ortspflege <Neumarkt> / hrsg. vom Verein für die Ortspflege Neumarkt. Gesamtredaktion: Helmuth Gritsch
Ort: Neumarkt
Verlag: Verein für die Ortspflege
Umfang: 782 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Neumarkt <Südtirol> ; s.Heimatkunde
Signatur: II 153.497
Intern-ID: 135677
wesenden sollte ein Drittel der erforderlichen 225 Gulden von den reichen Schülern be zahlt werden, ein Drittel von der Gemeinde und das letzte Drittel aus dem allgemeinen Schulfonds oder dem Staatsschatz. Im übrigen sei, so wurde unterstrichen, dieser Dienst als provisorisch anzusehen, bis der Lehrer auch mit dem Organisten- und dem Mesner- amt betraut würde - was im Jahr 1821 geschah. Als aber im Jahr 1817 der 25jährige Johannes Müller, der schon sechs Jahre lang an derswo unterrichtet

. Im Laufe einer Zusammenkunft mit dem Ortsinspektor Paul Heussler, der seit dem 12. Juni 1814 Kurat in Neumarkt war, setzte die Gemeinde am 15. Dezember 1821 einen Vertrag auf, wonach jetzt alle drei Ämter vom Lehrer Johann Müller versehen wurden. Die 129,30 Gulden, die der Organist bisher von der Kirche bekommen hatte, und die 100 Gulden, die ihm von der Gemeinde bezahlt wurden, gingen jetzt an den Lehrer Mül ler - allerdings unter der Voraussetzung, daß er einen Schulgehilfen unterhielt, der staat

eingestellt, so daß die 150 Schüler nach dem Geschlecht in zwei Klassen aufgeteilt und in zwei getrennten Schulzimmern unter richtet werden konnten. Um mit möglichst geringem Kostenaufwand zwei Klassenzim mer einzurichten, hatte die Gemeinde den ursprünglichen Klassenraum einfach durch ei ne Bretterwand geteilt - allerdings mit dem wenig erfreulichen Ergebnis, daß die Lehrer und Schüler sich gegenseitig störten und der den Buben vorbehaltene Raum kein Fenster und daher schlechtes Licht

hatte. Diese mißliche Lage zog sich mehrere Jahre hin, bis der Pfarrer, der zugleich auch Schulinspektor war. das Kreisamt so lange mit Vorwürfen traktierte, bis es Gegenmaßnahmen versprach. In dem Bericht, den der Bürgermeister Franzelin am 2. Jänner 1824 abfaßt, widerlegt er Punkt um Punkt, mit teilweise bissigem und ironischem Tonfall, die vom Schulin spektor, Hochwürden Paul Heussler, vorgebrachten Kritiken: A) Die Gemeinde Neumarkt habe dem Recht des Lehrers auf eine Wohnung gemäß Abs. 19 des Par

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Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Geschichte , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
1997
Neumarkt an der Etsch
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Seite 196 von 794
Autor: Gritsch, Helmut [Red.] ; Verein für die Ortspflege <Neumarkt> / hrsg. vom Verein für die Ortspflege Neumarkt. Gesamtredaktion: Helmuth Gritsch
Ort: Neumarkt
Verlag: Verein für die Ortspflege
Umfang: 782 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Neumarkt <Südtirol> ; s.Heimatkunde
Signatur: II 153.497
Intern-ID: 135677
in einen Streit mit der Gemeinschaft in Cafles (= Cavalese) und zu Castello ein. 44 Die Gemeinde tritt also auch vor Gericht als eigene Rechtspersönlichkeit auf. Die Rolle des Verwalters des Kirchenvermögens, also des Kirchpropstes, Provisors, oder Sindicus, ist nicht immer scharf vom Gemeindevorsteher zu trennen. Auch dieser führt neben »Rigler« den Namen sindicus, in Kaltem wird daraus der Tschink, und häu fig wechseln die Verwalter von einer Rolle in die andere über. Seit 1488 setzt sich die Bezeichnung

Bürgermeister durch. Die Gemeinde hatte unter anderem für die öffentlichen Bauten wie Wege, Brücken, Wasserleitungen etc. zu sorgen. Schon 1384 scheint in Neumarkt eine Schule bestanden zu haben; damals wird ge nannt: Andreas Schitenhelbm von München aus Payrlandt diser zeit lateinischer schuel- meister zu Neumarggt an der Etsch. 45 Auch die Kirchpropstrechnung der Marienkirche in der Vill von 1478 erwähnt eine Schule. Eine auch in anderen Gemeinden anzutreffende Einrichtung ist der Pfarrstier

, der in der Gemeinderechnung 1586 auch in Neumarkt als Fahrstier auftritt. Es ist dies der ge meindeeigene Sprungstier, welcher in jedem Jahr von einem anderen Bauern zu halten war. Die Bezeichnung Pfarrstier geht auf die Zeit zurück, als der Begriff Gemeinde noch gleich Pfarre oder Pfarrgemeinde war. 1487 ist Haun Aychnner Rigler 46 , 1488 treten die beiden Bürgermeister Anton Baum gartner und Gregor Sam auf. 47 Seitdem finden wir in Neumarkt für jedes Jahr zwei Bür germeister. 1500 amtiert als Bürgermeister Gothard

Stephan Pühler. Um 1630 Christoph und Tobias Feigenputz, 1631 ist Franz Pichler Bürgermeister 55 , 1676 Stefan Bühler. 56 Seit dem Jahre 1734 sind auch die Ratsprotokolle der Gemeinde Neumarkt erhalten. Die Gemeinde hatte damals folgende Ämter zu verwalten: Spital- maister, Kirchpröpste in Neumarkt, in der Vill, in Mazon, die Meßner, Holzrigler, Aufle ger im Pallhaus, Bäcker, Brotweger, Pallhausverwalter, Küh- und Stierhüter, Feldsaltner,

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Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Geschichte , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
1997
Neumarkt an der Etsch
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Seite 346 von 794
Autor: Gritsch, Helmut [Red.] ; Verein für die Ortspflege <Neumarkt> / hrsg. vom Verein für die Ortspflege Neumarkt. Gesamtredaktion: Helmuth Gritsch
Ort: Neumarkt
Verlag: Verein für die Ortspflege
Umfang: 782 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Neumarkt <Südtirol> ; s.Heimatkunde
Signatur: II 153.497
Intern-ID: 135677
... über den Vorschlag der Gemeinde Neumarkt Herr Alois Schüpf aus Zams als schullehrer-Organist und Messner für die Gemeinde Neumarkt bestätiget, welcher diesen dreifachen Dienst be reits um Martini Zeit 1839 auch angetretten hat« (vgl. APB, Archivierungsbücher von Enn und Kaldiff, 1840, Fol. 1055). 302 Der Vertrag ist zur Gänze in den Archivierungsbüchern von Enn und Kaldiff (vgl. APB 1840, Fol. 1055) wieder gegeben. 303 Nach der Umwandlung des Spitals in Armenfonds für Neumarkt, Auer, Branzoll und Montan mit 6000

und 76 Schülerinnen besucht. Lokaler Schulinspektor war Dr. Vinzenz von Fiöresi; der Gemeinde kam das Recht zu, die Lehrer einzustellen und zu entlassen. (vgl. ACAT, Fondo Scuole. Relazioni, 24.7.1847). 307 Am 8. Januar 1866, kurz nach dem Tod des Lehrers Alois Schöpf, bittet der Neumarkter Pfarrer Giuliani den Ordi narius als obersten Schulinspektor, Neumarkt von der Verpflichtung eines öffentlich ausgeschriebenen Wettbe werbs zu entbinden, da die Gemeinde einstweilen schon Johann Schöpf, den Sohn

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Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Geschichte , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
1997
Neumarkt an der Etsch
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Seite 345 von 794
Autor: Gritsch, Helmut [Red.] ; Verein für die Ortspflege <Neumarkt> / hrsg. vom Verein für die Ortspflege Neumarkt. Gesamtredaktion: Helmuth Gritsch
Ort: Neumarkt
Verlag: Verein für die Ortspflege
Umfang: 782 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Neumarkt <Südtirol> ; s.Heimatkunde
Signatur: II 153.497
Intern-ID: 135677
- stimmt werden sollte. Das Problem war jedoch die Besoldung dieses Schulgehilfen. Nach Ansicht der Anwesen den sollte ein Drittel der 225 Gulden von den reichen Schülern bezahlt werden, ein Drittel von der Gemeinde und das letzte Drittel aus dem Universalfonds oder dem Staatsschatz; denn in Neumarkt gab es viel von den aufgelö sten Bruderschaften hinterlassenes flüssiges Kapital; im übrigen sei, so wurde gesagt, dieser Dienst als proviso risch anzusehen, bis der Lehrer auch mit dem Organisten

über die Gebrechen des Schulgebäudes.« Bürgermeister Franzelin weist darin die ihm vom Pfarrer und Lokalinspektor gemachten Vorwürfe bezüglich des Schulzimmers und der Unterkunft des Schulgehil fen zurück. Der Richter hat der Gemeinde Neumarkt folgende Auflagen zu machen: »l.tens für die Rein- und Trockenhaltung des Einganges im Schulhause pflichtschuldigst Sorge zu tragen, da die ses keineswegs unthunlich ist und in Sanitätshinsicht hierin kein übelstand gelitten werden darf. 2.tens für gehöri ge Unterbringung

des Schulgehilfen ... augenblicklich Vorkehrung zu tragen, daß dem Schulgehilfen ein anständi ges Zimmer, wenngleich auch in einem Privathause, ausgemittelt werden muß, nachdem das im Schulhause zu diesem Zwecke vorhandene Quartier bloß zum bessern Nutzen der Gemeinde vermithet ist. 3.tens den Bauplan und Kostenvoranschlag zu Herstellung einer Wohnung für den Schulgehilfen sogleich aufnehmen zu lassen und der hierortigen Prüfung und weitere Entscheidung zu unterlegen. Schließlich ist der Gemeinde das besondere

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Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Geschichte , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
1997
Neumarkt an der Etsch
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Seite 788 von 794
Autor: Gritsch, Helmut [Red.] ; Verein für die Ortspflege <Neumarkt> / hrsg. vom Verein für die Ortspflege Neumarkt. Gesamtredaktion: Helmuth Gritsch
Ort: Neumarkt
Verlag: Verein für die Ortspflege
Umfang: 782 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Neumarkt <Südtirol> ; s.Heimatkunde
Signatur: II 153.497
Intern-ID: 135677
, die sich auf die Benützung und die Ausbesserung der Waldwe ge, die bei Laag zusammenkamen, beziehen. Auch bei einem Grenzstreit zwischen Capriana und Gfrill aus dem Jahre 1577 erwähnen zahlreiche Zeugen den Waldweg nach Laag, der in den vorherigen Jahrzehnten von ihnen zum Holztransport bis zur Etsch benützt wurde (siehe Vigilio MATTEVI, Una Ute cinquecentesca per i confini tra Caoria (Gfrill) e Caoriana (Caverlon), in »Ci- vis«, 1995). 5 Im Geschichtsarchiv der Gemeinde Salurn befinden sich einige Quittungen

für die bezahlten Reparaturen des »Ge- meindeziggls« in der damals selbständigen Gemeinde von Laag: »für Reparierung des gemeinde Ziggl Brunnen« am 21. Dezember 1836, »II conto fatto da GioBatta Girardi fale- gname per la stangia della cesterna« im Jahre 1838, die Rechnung eines Schmiedes »zum Ziggl 2 neue Schien Wö gen«, datiert 1839, die Rechnung eines Maurermeisters »Conto bei den Zigel in Lag 1 Tagwerch one wein 54 kr. und 4 kr. Nägel« am 6. Oktober 1839 und eine andere Rechnung vom gleichen Meister

im Jahre 1843, die Rech nung aus dem Jahre 1846 über die »Reparierungskosten des Gemeinds Ziggelbrunnen welche von der Gemeinde Laag bestriten wurden« (Gern. A. S., IX serie, Nr. 16: 1785-1860). Übersetzung Wolftraud De Concini

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Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Geschichte , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
1997
Neumarkt an der Etsch
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Seite 277 von 794
Autor: Gritsch, Helmut [Red.] ; Verein für die Ortspflege <Neumarkt> / hrsg. vom Verein für die Ortspflege Neumarkt. Gesamtredaktion: Helmuth Gritsch
Ort: Neumarkt
Verlag: Verein für die Ortspflege
Umfang: 782 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Neumarkt <Südtirol> ; s.Heimatkunde
Signatur: II 153.497
Intern-ID: 135677
" 7 , durch ihre Mitarbeit bei Orgelreparaturen" 8 oder durch verschiedene andere Dienste"'' auch kleine, aber höchst willkommene Nebenverdienste. Die Gemeinde dagegen bezahlte die Lehrer für den Unterricht der Dorfjugend. Wie schon erwähnt, wurde dem Lehrer in der Dorfschule auch kostenlos eine Woh nung zur Verfügung gestellt. Im Vertrag von 1686 wurde auch festgelegt, daß das Leh rergehalt jedes Vierteljahr um je 2 Gulden erhöht wurde, so daß sich das Jahresgehalt ei nes Lehrers nun auf 50 Gulden belief

, »damit sich ein Schulhalter umb soviel ehrliher khinen ertragen auch selbiger meher vleiss und umbsichtich zuerzaigen Ursach hat«. 1211 Die Gemeinde garantierte dem Lehrer auch andere Einkünfte, die aber weniger si cher waren, da sie den Bewohnern von Neumarkt auferlegt wurden. So sollte der Schul meister von jedem Gemeinderecht, das auf das Fuhrwesen in Neumarkt. Mazon und Vill erhoben wurde, zur Weinlese »3 Paceiden Most« empfangen. 121 Darüber hinaus hatte je der wohlhabende Schüler dem Lehrer einen kleinen Betrag

in bar zu leisten: Gemäß der 1586 vom Erzherzog Ferdinand II. erlassenen Schulordnung waren es 24 Kreuzer, die von der Gemeinde Neumarkt im Jahr 1686 auf 36 Kreuzer und jährlich eine Fuhre Holz erhöht wurden. Je nach dem Vermögen der Verstorbenen bekam der Lehrer auch ein Entgelt für das Läuten der Totenglocke. Im Vertrag von 1686 wurden lediglich die Vergütungen, die schon seit langer Zeit in Kraft waren, auch schriftlich festgelegt: Begräbnis, Überführung, Messen am siebten und am 30. Tag

erklärt: Der Schulmeister und Mesner sei ein Diener der Gemeinde und habe der Bevölkerung umsonst »ratione fidei« zu dienen - unentgeltlich und aus Fiebe zum Ge meinwohl. 124 Nachdem wir uns hier in großen Zügen mit dem Wesen und der kirchlichen Organi sation der Neumarkter Fateinschule bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts und der auf sie folgenden deutschen Dorfschule befaßt haben, wollen wir noch auf eine alternative

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Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Geschichte , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
1997
Neumarkt an der Etsch
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Seite 308 von 794
Autor: Gritsch, Helmut [Red.] ; Verein für die Ortspflege <Neumarkt> / hrsg. vom Verein für die Ortspflege Neumarkt. Gesamtredaktion: Helmuth Gritsch
Ort: Neumarkt
Verlag: Verein für die Ortspflege
Umfang: 782 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Neumarkt <Südtirol> ; s.Heimatkunde
Signatur: II 153.497
Intern-ID: 135677
, aber die Gemein de habe schon im Erühjahr für Abhilfe gesorgt. Im übrigen gebe es in ganz Neu markt kein Haus, das im Herbst trocken bleibe. E) Der Bürgermeister verteidigt das Recht der Gemeinde, das Erdgeschoß der Schule als Bäckerladen und Lebensmittelgeschäft mit rückwärtigem Keller zu vermieten und im ersten Geschoß der Schule eine Stube, eine Küche und ein Zimmer. Er unter streicht auch, daß diese Räumlichkeiten nicht heimlich vermietet worden seien, son dern bei einer öffentlichen Auktion (die letzte

habe am 26. März 1823 stattgefun den), und daß diese Miete der Gemeinde jährlich 350 Gulden einbringe, auf die sie nicht verzichten könne. Abschließend bat der Bürgermeister um die Genehmigung, ein Zimmer für den Schulgehilfen von der Lehrerwohnung abtrennen zu dürfen oder aber die Wohnung des Pfarrers ins Mesnerhaus zu verlegen, das sich im übrigen näher bei der Kirche befände. 288 Doch das Kreisamt übermittelte dem Richter am 26. Jänner 1824 eine entschiedene und sehr scharfe Antwort, in der die Gemeinde

das Kreisamt Bozen dem zuständigen Ingenieur das Projekt und den Kostenvoranschlag der Gemeinde Neumarkt »zur Herstellung eines Zimmers für den Schulgehilfen« zu.

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Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Geschichte , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
1997
Neumarkt an der Etsch
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Seite 344 von 794
Autor: Gritsch, Helmut [Red.] ; Verein für die Ortspflege <Neumarkt> / hrsg. vom Verein für die Ortspflege Neumarkt. Gesamtredaktion: Helmuth Gritsch
Ort: Neumarkt
Verlag: Verein für die Ortspflege
Umfang: 782 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Neumarkt <Südtirol> ; s.Heimatkunde
Signatur: II 153.497
Intern-ID: 135677
s’arritrova persona a cui sian note entrambe le lingue«, und auch wenn er eine solche Person finden würde, wüßte der Bürgermeister nicht, wie er sie bezahlen könnte. In seiner Antwort vom 17. Jänner teilt der Vizepräfekt dem Bürgermeister mit, daß er die von ihm vorgebrachten Argumente als un begründet ansehe, da die Gemeinde sich an die Nachbartäler wenden könne, und er droht dem Bürgermeister ab schließend: »lo Le dichiaro quindi signor Sindaco che se nel termine giä fissato non ottempererä

am 11. Juli Einspruch, da er dieses Gehalt für über mäßig hoch ansieht; so setzt Concini am 21. August 1812 seine Forderungen auf 400 Gulden herab, und am 28. August billigt die Gemeinde endgültig seine Einstellung (vgl. AStB, Kreisamt Bozen, Aktenbündel 139). 276 Vgl. AStB, Kreisamt Bozen, Aktenbündel 139. 277 In einer vom Bozner Vizepräfekten aufgestellten Übersicht vom 28. März 1811 (Aktenbündel 139) über »Lo stato indicativo le circostanze delle pubbliche scuole elementari nelle comuni del distretto

. In einer Mitteilung an den Bozner Vizepräfekten vom 24. November 1812 zählt Bürgermeister Pardatscher die in der Gemeinde Neumarkt tätigen Lehrer auf: In Neumarkt unterrichtete noch Anton Drexler aus Schwaben, Mesner, 56 Jahre, von der österreichischen Regie rung zugelassen; in Montan Michele Silier aus Montan, Organist, 48 Jahre, nicht staatlich geprüft; in Aldein Gio vanni Wieser aus Aldein, 33 Jahre, nicht staatlich geprüft (vgl. AStB, Kreisamt Bozen, Aktenbündel 139). 278 Maria Zezilia Kofler, verehelichte

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Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Geschichte , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
1997
Neumarkt an der Etsch
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Seite 646 von 794
Autor: Gritsch, Helmut [Red.] ; Verein für die Ortspflege <Neumarkt> / hrsg. vom Verein für die Ortspflege Neumarkt. Gesamtredaktion: Helmuth Gritsch
Ort: Neumarkt
Verlag: Verein für die Ortspflege
Umfang: 782 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Neumarkt <Südtirol> ; s.Heimatkunde
Signatur: II 153.497
Intern-ID: 135677
Militärre gierung nach dem Zweiten Weltkrieg kehrt der Marktflecken wieder zur Präfektur Trient zurück, bis er im Jahr 1948 aufgrund des ersten Autonomiestatutes endgültig zu Bozen kommt. Weniger einschneidend, aber dennoch auch bedeutungsvoll sind die Veränderungen des Gemeindegebietes. Im Jahr 1910 besteht die Gemeinde laut »Archivio per l’Alto Adige« (1919, S. 87-90) aus Neumarkt, Vill, Mazon, Gsteigerhof und Laag mit Gfrill über dem Bach. 1936 wird das Gemeindegebiet zur Volkszählung in Neumarkt

, Obervill, Untervill, Mazzon (sic), Laag und einen Teil von Gfrill unterteilt. Zur Volkszählung 1981 besteht die Gemeinde der Statistik nach aus Neumarkt, Mazon, Laag und St. Florian. 2 Was die kirchliche Verwaltung betrifft, so bittet Neumarkt sowohl 1921 als auch \ 926 - um den Anschluß an die Diözese Brixen, der aber erst 1964 erfolgt, als die Kirche, in Vorwegnahme des »Pakets«, die neue Diözese Bozen-Brixen ins Leben ruft und zu gleich die apostolische Administrator Innsbruck, die bis 1918

und in der Folgezeit eingetreten sind und im kollektiven Bewußtsein tiefe Spuren hinterlassen haben. Die Umwälzungen der Gesellschaft, die nachhaltigsten Erscheinungen der Geschich te könnten besser verstanden werden, wenn man die verborgenen Kräfte zu Wort kom men ließe, die in den traditionellen Quellen - in der Presse, den offiziellen Berichten, den Gemeinde- und Präfektururkunden - kaum in Erscheinung treten. Aber das ist nicht leicht. Eine nachhaltig wirkende Gegebenheit des Neumarkter Lebens ist zweifellos

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Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Geschichte , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
1997
Neumarkt an der Etsch
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Seite 19 von 794
Autor: Gritsch, Helmut [Red.] ; Verein für die Ortspflege <Neumarkt> / hrsg. vom Verein für die Ortspflege Neumarkt. Gesamtredaktion: Helmuth Gritsch
Ort: Neumarkt
Verlag: Verein für die Ortspflege
Umfang: 782 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Neumarkt <Südtirol> ; s.Heimatkunde
Signatur: II 153.497
Intern-ID: 135677
auch das Schulgebäude von der Kirche auf die Gemeinde über, die nunmehr den Schulmeistern die Wohnung zuteilt und deren meist karge Entlohnung übernimmt, denn der Lehrer und sein Gehilfe wurden für den Organistendienst und die Chorleitung von der Kirche meist besser bezahlt als für den Unterricht der Dorfjugend von seiten der Gemeinde. Da diese Vergütungen in den kirchlichen Rechnungsbüchern verzeichnet sind, ist die Liste der Neumarkter Lehrer, von denen Mattevi einige der Bedeutenderen anführt, beinahe voll

ständig rekonstruierbar. Erhalten geblieben ist der Anstellungsvertrag für den Lehrer Michael Alber vom 28. April 1686, worin seine Einkünfte, aber auch seine Pflichten, darunter die Jugend in Gottesfurcht und gutem Benehmen zu erziehen und sie gut zu un terweisen, festgelegt sind. Im gleichen Jahr kaufte die Gemeinde auch ein neues Schul haus, weil das alte zu eng und baufällig geworden war. Lehrer heirateten öfters eine Tochter oder die Witwe des Vorgängers, womit auch das Problem des Unterhalts

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Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Geschichte , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
1997
Neumarkt an der Etsch
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Seite 289 von 794
Autor: Gritsch, Helmut [Red.] ; Verein für die Ortspflege <Neumarkt> / hrsg. vom Verein für die Ortspflege Neumarkt. Gesamtredaktion: Helmuth Gritsch
Ort: Neumarkt
Verlag: Verein für die Ortspflege
Umfang: 782 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Neumarkt <Südtirol> ; s.Heimatkunde
Signatur: II 153.497
Intern-ID: 135677
13. Für jedes Totenamt in der Gemeinde stehen dem Lehrer 30 Kreuzer zu. 14. Für Vespern und Messen in der Sebastianskapelle und der Antoniuskapelle in Vill haben die Kapelleneigentümer den Lehrer nach Gutdünken zu entlohnen. 15. Von jedem Schüler hat der Lehrer vierteljährlich 36 Kreuzer zu bekommen. Die El tern haben dem Lehrer demnach am Ende jeder Woche 3 Kreuzer zu zahlen. Dies die Pflichten des Lehrers: 1. Der Lehrer muß einen musikerfahrenen Schulgehilfen verköstigen, beherbergen

, versorgen und entlohnen, wofür ihm seitens der Gemeinde 18 Gulden und seitens der Kirche 6 Gulden zustehen. 2. Der Lehrer muß alle Sonn- und Feiertage bei Vespern und Messen Dienst tun. 3. Jeden Monat hat er Andachten und Messen der Bruderschaften zu einem im voraus festgesetzten Tarif musikalisch zu begleiten. 4. Der Lehrer muß unentgeltlich sechs Prozessionen in Vill nach St. Georg begleiten. 5. Er muß an der traditionellen Prozession in Auer teilnehmen. 6. Der Lehrer muß einen Bericht

. Ein Exemplar wurde in der Gemeinde hinterlegt, das andere dem eben eingestellten Lehrer Michael Alber ausgehändigt. Albers Nachfolger, der Lehrer Urban Kirchhueber, wird nur in einem Schriftstück vom 5. Juli 1690 erwähnt, in dem es um die Begleichung einer Schuld von neun Gulden geht. 186 Er bleibt in Neumarkt recht lange im Dienst. Sein Schulgehilfe ist von 1692 bis 1695 und dann nochmals von 1702 bis 1703 Johannes Pichler, der von 1696 bis 1702 als Jungmeister in Montan tätig ist. Zwischendurch

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Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Geschichte , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
1997
Neumarkt an der Etsch
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Seite 224 von 794
Autor: Gritsch, Helmut [Red.] ; Verein für die Ortspflege <Neumarkt> / hrsg. vom Verein für die Ortspflege Neumarkt. Gesamtredaktion: Helmuth Gritsch
Ort: Neumarkt
Verlag: Verein für die Ortspflege
Umfang: 782 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Neumarkt <Südtirol> ; s.Heimatkunde
Signatur: II 153.497
Intern-ID: 135677
Bis Neumarkt zur selbständigen Pfarrei aufsteigen konnte, vergingen aber noch wei tere 154 Jahre. Am 22. Jänner 1841 schließlich wurde Neumarkt durch Bischof Johann Nepomuk Tschiderer von Trient zur selbständigen Pfarre erhoben. Auf inständiges Bit ten der Gemeinde Neumarkt hatten Kaiser Ferdinand I. von Österreich und das Inns brucker Landesgubernium den Bischof angewiesen, diesen Schritt zu unternehmen. Mit bestimmend für die Errichtung der Pfarrei waren die große Entfernung von der Mutter

pfarre Auer, der starke Menschenandrang und die unaufhörliche Beanspruchung der Seelsorge, worin sich die Kuratiekirche St. Nikolaus von Neumarkt seit unvordenklicher Zeit bewährt und stets als eine ausgezeichnete gegolten habe. Der Bischof verlieh der Gemeinde Neumarkt zusätzlich auch das Patronats- und Vorschlagsrecht. 46 (Abb. 1) Dieses Ereignis wurde natürlich gebührend gefeiert: »Montag, als am letzten Ge burtstag seiner Majestät unseres gnädigsten Kaisers Ferdinand I. (19. April

... und zum Abschluß das Te Deum und der Segen. Auch wird an diesem Tage Vor mittag nach dem Gottesdienste im Gemeinde-Haus dahier von einigen Wohlthätern ein Almosen an Salz, Mehl und Wein unter die Ortsarmen ausgeteilt werden, damit auch die Armen an diesem Tage Freude haben mögen.« 47 Und fünfzig Jahre später hatten die Neumarktner nochmals ein Ereignis zu feiern. Nachdem mit der Diözesanregulierung im Jahre 1818 zunächst Auer, dann Salurn den Dekanatssitz innehatten, wurde am 6. Juni 1893 der Sitz schließlich

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