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Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1929
Versunkene Zeit : romantische Liebesgeschichte aus Tirol
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Seite 170 von 315
Autor: Greinz, Rudolf / von Rudolf Greinz
Ort: Leipzig
Verlag: Staackmann
Umfang: 319 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur. - Enth.: Susanna Rainsanger. Der Herrenschreiber von Hall. Die Rose von Altspaur
Signatur: II A-8.192
Intern-ID: 135134
Das hochgelegene Fenster der Kapelle umgab Laub werk. Der Wind und die Sonnenstrahlen zitterten darin. Das Tageslicht zeichnete seine tanzenden Schatten auf dem Gesichte des Toten ab, ließ sie huschen über das weiße Bahrtuch. Und der Sonnenstrahl spiegelte sich wider an der gläsernen Madonna. Er glitt wohl auch wie leise tröstend über die gebrochene Gestalt GiSras und verweilte spielend auf ihrem Haar. Da erhob sich das junge Weib. Ihre Augen trugen einen leblosen Ausdruck und starrten groß

und leer vor sich hin. Sie warf mit einem gewaltigen Ruck die Haare in den Nacken und schritt gegen die gläserne Madonna, die sie von ihrem Postamente hob. Dann hielt sie das zierliche Kunstwerk eine Weile gegen die Sonnenstrahlen und sank in die Knie, das Bild noch immer vor sich hinhaltend. „Erhöre mich, du Gebenedeite!' sprach sie, indem sie die Statue auf eine längs der Mauer der Kapelle hinlaufende, mit violettem Sammet überzogene Bank stellte, sie aber immer noch mit den Händen umfaßt haltend

. „Erhöre mich. Erwecke ihn wieder zum Leben. BitF für mich, erwecke ihn, erwecke ihn!' Dann schwieg sie wieder. W war so still in der Kapelle, daß man das Rascheln des Luftzuges in den steifen, damastenen Altartüchern hörte. Das Weib drückte ihr Antlitz gegen die samtenen Polster der Bank. Einen Augenblick schien ein Wein krampf die Kniende zu erschüttern, dann raffte sie sich auf und hielt das Muttergottesbild in Händen. „So kannst du nicht helfen, oder du willst nicht!'

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Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1931
¬Der¬ Turm des Schweigens : Roman
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Seite 322 von 330
Autor: Greinz, Rudolf / von Rudolf Greinz
Ort: Leipzig
Verlag: Staackmann
Umfang: 327 S.. - 6.- 10. Tsd.
Sprache: Deutsch
Signatur: II 62.306
Intern-ID: 65519
gewesen? War es vor mehr als zwanzig Jahren? War alles nur ein Traum gewesen? . . . Wieder schloß er die Augen, wie damals, vor mehr als Zwanzig Jahren. Ein Traum . . . Ein Traum der Ewigkeit . .. nur nicht erwachen aus diesem Traum . . . Drunten in der Kapelle sang die silberhelle, engelsgleiche Frauenstimme mit ihm die heiligen Worte des Agnus Dei . . . seines Agnus Dei . . . verschwundene Zeit . . . aufsteigende Ewigkeit . . . Die Orgel verklang, und der Gesang verklang. Er wagte

es, die Augen wieder zu öffnen und schaute hinunter in die Kapelle. Dort drunten in dem himm lischen Licht des leuchtenden Sonnenbalkens stand das Wunder . . . Lebte er .. . träumte er . . . war er eingegangen in die Ewigkeit... war sein irdisch Teil versunken... Dort drunten stand das Wunder im Himmelslicht. . . Das Wunder . . . Cecilia Metella .. . Auf erstanden zu neuem Leben ... zu neuer Wesenheit... Sie war es. Ihr Antlitz war es, das zu ihm herauf schaute. Ihre Augen waren es. Und um ihr reiches

, rotblondes, goldschimmerndes Haar floß der Sonnen schein, der durch die offene Türe der Kapelle fiel. Ihr Mund war es, ihr blütenweicher Mund. Ihr Lächeln war es. Und sie trug ein schneeweißes Sommer kleid. Alles auferstanden aus der Vergangenheit. Alles herniedergestiegen aus Himmelshöhen, unendlichen, un ermeßlichen, unbegreiflichen Fernen . . . Allmächtiger Gott ! Allbarmherziger Gott! Mgütiger! . . . Ist es Greinz, Der Turm des Schweigens 21 321

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