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Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1937
¬Die¬ Stadt am Inn : Roman
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Seite 321 von 388
Autor: Greinz, Rudolf / Rudolf Greinz
Ort: Leipzig
Verlag: Staackmann
Umfang: 386 S. - 53. - 62. Tsd.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II A-35.522
Intern-ID: 427821
voller Liebe und Hingabe hängen, diese moderne, auf strebende Stadt, die alles besitzt, was man in dem Rah men einer solchen Stadt erwarten darf, diese Stadt hat noch nicht jenes erhabene Bauwerk aufzuweisen, in dem die bildende Kunst eine dauernde Heimstätte finden kann. Wir wollen uns das ehrlich eingestehen, meine Herren. Es i st ein Mangel. An eine Stadt von dem Range, in dem die Landeshauptstadt steht, gehört ein Gebäude, das nur dem Zweck der schönen Künste gewidmet

ist. Daß das nicht schon besteht, ist ein Vorwurf. Ein Vor wurf für uns alle. Ich nehme mich davon nicht aus. Seit mir aber die Augen geöffnet worden sind, will ich meinen Fehler gutmachen nach Kräften. Die Landeshaupt stadt soll allen Städten der Provinz als ein leuchtendes Beispiel vorangehen. Sie soll der Mittelpunkt werden eines geistigen Lebens. Der Mittelpunkt eines Kunst lebens, das in Wirklichkeit im Land existiert, dem aber nur die Führer gefehlt haben. Das, meine Herren, ist der Zweck, warum

wir uns entschlossen haben, eine Ti roler Nationalgalerie zu gründen. Je großer in einem Volke die Kultur entwickelt ist, desto größer geht sein Stre ben und sein Sinn nach Kunst. Es ist eine heilige Pflicht für uns, daß wir dieses Streben fördern, nach Kräften fördern. Wir wollen der Welt zeigen, daß nicht nur die Großstädte dazu berechtigt sind, das Kunstleben als ihr Eigentum zu betrachten. Jede Stadt der Provinz hat ein Recht dazu, einen maßgebenden Einfluß auf diesem Gebiete auszuüben. Daß dieses oft

nicht geschieht, ist eine Schuld und entspringt einem mangelnden Verständ nis. Wir wolle« keine solche Schuld auf uns laden. Als erste wollen wir dem Lande vorangehen, wollen zeigen, was wir können. Fördernd wollen wir eintreten in das Kllnstleben unserer Stadt, und wir wollen unseren Nach kommen, unsern Kindern und Kindeskindern beweisen, daß wir nicht nur im politischen und nationalen Sinn verstanden haben zu wirken und zu handeln, daß wir nicht aufgegangen sind im kleinlichen Parteihader, son dern

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Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1937
¬Die¬ Stadt am Inn : Roman
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Seite 272 von 388
Autor: Greinz, Rudolf / Rudolf Greinz
Ort: Leipzig
Verlag: Staackmann
Umfang: 386 S. - 53. - 62. Tsd.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II A-35.522
Intern-ID: 427821
scheiterte jedoch stets kläglich. Die Damen waren wohl immer artig und freundlich gegen die Fremden, bewahrten aber doch eine so steife Zurückhaltung, daß ein herzlicher Ton unmöglich aufkommen wollte. So kam es, daß Frau Haidacher gezwungen war, ihren Bekanntenkreis in zwei Teile zu trennen. Der eins bestand aus den Vertreterinnen der alten Familien der Stadt, der andere aus denen der eingewanderten Fa milien. Diese völlig verschiedenen Elemente einander nä her zu bringen, sie gesellschaftlich

Stadt gespielt hatten. Es waren die Angehörigen der Patrizierfamilien Inns brucks, die sich da trafen. Frauen, die stolz waren auf ihre bürgerliche Abkunft und die ihre gesellschaftliche Stellung um keinen Adelstitel vertauscht hätten. Sie wa ren Bürgerinnen, Töchter altangesehener Familien. Als solche fühlten sie sich, wollten nicht mehr sein und strebten nach keinem auch noch so hoch stehenden Bekanntenkreis. Die Gesinnung dieser Frauen war vererbt, pflanzte sich fort von den Eltern

auf die Töchter und wurde von den Männern dieser Frauen bestärkt und genährt. Ein stolzer Zug von Freiheit und Unabhängigkeit lebte in diesen Männern. Sie waren Männer, die aufrecht gingen, ohne Strebertum, selbstbewußt, zufrieden und selbstherrlich. Sie alle liebten die alte Stadt am Inn mit ehrlicher, aufrichtiger Begeisterung. Liebten sie, weil es ihre Heimat war, ein deutsches, berggekröntes Juwel, wie ein zweites wohl nicht mehr zu sin den war. Und sie Ik Orel NI, Die Stadt am Inn

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Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1940
Zauber des Südens : Roman
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Seite 40 von 328
Autor: Greinz, Rudolf / Rudolf Greinz
Ort: Leipzig
Verlag: Staackmann
Umfang: 328 S. - 40.-45 Tsd.
Sprache: Deutsch
Signatur: II A-24.997
Intern-ID: 198481
VerWügen erfüllt, wenn ich nach Innsbruck komme. Ich weiß genau, daß sie mich nicht riechen können. Und das belustigt mich ungemein. Ich komme jetzt lieber in diese Stadt als seit langem. Die Liebe ist herrlich. Aber es ist auch was Herrliches, schlecht verhohlene Mißgunst und stummen Haß um sich zu wissen.' „Aber jetzt mußt du doch langsam was dort gelten, seitdem sie erfahren haben, daß du auch Geld ver dienst und nicht zu wenig Geld!' sagte der Architekt. „Stimmt!' meinte Hans

von Klingenberg. „Das hat diese Gesellschaft ungeheuer überrascht. Daß man mit so was Geld verdienen könne, das ist wohl am schwersten in ihre Gehirne gegangen. Sie leben halt noch weit zurück, diese Philister, leben in einer Zeit, wo Kunst und Dichtung als ein Beruf galt, der nichts anderes trug als Verhungern. Na, wenn ich daheim geblieben wäre, dann hätte er wahrschein lich auch nichts anderes getragen- Siehst du, Max, das ist ein ewiger Zwiespalt in mir. Ich liebe diese herrliche Stadt am Inn

schwärmerisch, liebe die Stadt mit ihren alten träumerischen Gassen, liebe die Pracht der Berge, stehe anbetend vor der gewaltigen Majestät der Nordkette, liebe die sanften Hänge des Jnns- brucker Mittelgebirges mit all den freundlichen Dör fern und alten Herrensitzen. Aber ich liebe eine ge wisse Kaste Menschen nicht, die diese Stadt bevölkert. Und das ist ein tieser Schatten, der schon in meine frühe Jugend gefallen ist, den ich erbittert bekämpft habe. Diese Kaste bringt etwas Ungastliches herein,

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Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1937
¬Die¬ Stadt am Inn : Roman
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Seite 189 von 388
Autor: Greinz, Rudolf / Rudolf Greinz
Ort: Leipzig
Verlag: Staackmann
Umfang: 386 S. - 53. - 62. Tsd.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II A-35.522
Intern-ID: 427821
. Sie hatte nicht fröhlich werden können in Innsbruck. Ohne Licht und Wärme schien ihr diese Stadt, dumpf und grau und traurig und öde. Und dieses war auch der erste Eindruck gewesen, den sie von Innsbruck bekommen hatte. Es war damals ein klarer, blauer Frühlingstag ge- Wesen. Warm und lau die Luft. So mild und doch wie derum so drückend, wie im Inntal der Südwind den nahenden Frühling anzumelden pflegt. Gleich einem schwe ren Alp legte es sich auf die Sinne der jungen Frau, umspannte ihren Kopf wie mit eisernen

Klammern, so daß ihr das Sehen schwer wurde. Wie im Traum wan delte sie befangen an der Seite ihres Mannes, traurig und müde. Es drückte sie alles, die Luft, die Sonne, die Fremde und die Sehnsucht nach der Isarstadt. Und Felix war froh gewesen, so froh. Sie hatte ihn selten so heiter gesehen. Überall mußte sie mit ihm hingehen. Durch die alte Stadt zum Goldenen Dachs. Hinüber nach Sankt Nikolaus und in die Kochlacken. Hinunter am Saggen und hinaus nach Pradl und über die Felder hinüber nach Wilten

. Mehrere Stunden dauerte die Wanderung, und die ^unge Frau konnte sich kaum mehr wei'terschleppen vor Müdigkeit. Er wollte jhr alles zeigen von seiner geliebten Heimat. So viel wie möglich schon am ersten Tag. Und in immer größeres Entzücken geriet er, wenn er wieder einen neuen Ausblick auf die wundervolle Landschaft hatte, in der die Stadt lag. IM

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