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Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater
Jahr:
1925
Wanderjahre in Italien
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Seite 977 von 1311
Autor: Gregorovius, Ferdinand ; Schillmann, Fritz [Bearb.] / Ferdinand Gregorovius
Ort: Dresden
Verlag: Jess
Umfang: 1186 S. : zahlr. Ill.. - Neue, vollst. und erg. Ausg. / bes. von Fritz Schillmann
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Italien;s.Kultur;z.Geschichte 1850-1885;f.Aufsatzsammlung ; <br>g.Italien;f.Reisebericht 1852-1886
Signatur: I 90.772
Intern-ID: 314766
CASTEL DEL MONTE 883 land , teils mit Eichenwäldern bedeckt, teils baumlos und kahl. Die Abhänge der Hügel bieten die trefflich sten Weiden dar, und hier sind seit uralten Zeiten Hir ten und Jäger umhergewandert. Die Murgie stehen dem Meer parallel, von dem sie nur wenige Meilen ent fernt sind. Von der Rüste wie vom Flachlande aus sieht man über all, schon auf Meilen weite, aus j ener niederen Bergket te einen pyramidenförmigen, baumlosen, grünen Hü gel sich erheben, auf seiner Spitze

ein einsames Schloß tragend, denn kein anderes Gebäude steht auf ihm. Dies berühmte Castel del Monte erscheint, von weitem gesehen, kreisrund und zeigt keine Türme. Nur die tie fen Schlagschatten oder Falten dieser Rundmasse von Mauerpfeilern lassen auch aus der Ferne schließen, daß es ein Oktogon sei, mit stumpfen Türmen an jeder Ecke. Als weithin sichtbares, die unermeßliche Ebene be herrschendes Wahrzeichen nennt es das Volk das Bel vedere oder den Balkon Apuliens. Man könnte es noch passender die Rrone

und nur eine Stunde von Castel del Monte entfernt. Mit Freuden dieser Einladung folgend, fuhren wir in der Morgenfrühe des 12. Mai von Andria ab, begleitet von einigenHerren derFamilieSpagnoletti zu Pferde. Die Fahrt ging erst durch Rulturland und auf gebahn ter Straße fort, dann auf schwierigen Landwegen durch Gebüsche und Wildnisse, wo wir Reste der Via Appia vorfanden. Nach kaum zwei Stunden erreichten wir Palese, ein vereinzeltes Gehöft auf der Absenkung der Murgie, mitten im Eichengebüsch

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Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater
Jahr:
1925
Wanderjahre in Italien
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/314766/314766_984_object_4612594.png
Seite 984 von 1311
Autor: Gregorovius, Ferdinand ; Schillmann, Fritz [Bearb.] / Ferdinand Gregorovius
Ort: Dresden
Verlag: Jess
Umfang: 1186 S. : zahlr. Ill.. - Neue, vollst. und erg. Ausg. / bes. von Fritz Schillmann
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Italien;s.Kultur;z.Geschichte 1850-1885;f.Aufsatzsammlung ; <br>g.Italien;f.Reisebericht 1852-1886
Signatur: I 90.772
Intern-ID: 314766
890 CASTEL DEL MONTE berühmten Städten, die Hafenorte Apuliens oder die Landstädte des Innern von Lucerà bis nach Canosa und Ruvo. Landwärts ragen die Gebirge der Basilicata mit dem prachtvoll geformten ausgebrannten Vulkan Mon- teVulture bei Melfi, und zur Rechten zieht sich die wild zerklüftete Kette der Murgi fort. Vergebens suchte ich im Schlosse nach Inschriften ho- henstaufischerZeit. Nur an den Wänden des Hofes gibt es einige aus der Epoche der Balzo oder der Caraffa

vor stellen, welches furchtsam vor einer Gruppe von Krie gern dasteht. Darunter befindet sich eine rätselhafte Inschrift, die nicht zu entziffern ist. Man behauptet, daß Castel del Monte schon vor der Zeit Friedrichs II. als eine Burg bestanden hat. Erst sollen die Langobarden auf der Spitze des Hügels eine Kriegswarte angelegt und dieselbe Guardia Lombarda genannt haben ; dann sollen die normannischen Her zöge hier ein Schloß gebaut und ihm den Namen Bel- lomonte gegeben

haben. Nach dieser durch nichts ver bürgten Ansicht hätte der Kaiser Friedrich jenes Nor mannenschloß nur verschönert. Wie aber Castel del Monte heute vor uns steht, ist es in allem Wesentlichen das Werk eines und desselben Künstlers, einer und derselben Zeit und so aus einem Gusse, daß sich, we nige Äußerlichkeiten abgerechnet, verschiedene Bau epochen daran nicht nachweisen lassen. Als Zeit der Erbauung ergibt sich,wenigstens nach einem am 29. Ja nuar 1240 aus Gubbio datierten Dekret Friedrichs zu schließen, eben dieses Jahr

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