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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1932
Andreas Hofers alte Garde
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Seite 319 von 492
Autor: Granichstaedten-Czerva, Rudolf ¬von¬ / Granichstaedten-Czerva
Ort: Innsbruck
Verlag: Vereinsbuchhandlung und Buchdruckerei Innsbruck
Umfang: 488 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Hofer, Andreas ; s.Umkreis
Signatur: II 4.196
Intern-ID: 106667
stände empor und erhielt am 6. Mai 1841 das Bürgerrecht der Stadt Wien. Außerdem war er Armen-vater, Kriminal-- und Gerichtsbeisitzer, Cholerakommisfär, Veteran und Stifter des Tiroler Beteranenvereines in Wien, Ehrenmitglied des Feldmarschall Graf Radetzky-Vereines in Innsbruck, Besitzer der Silbernen Tapferkeitsmedaille, der Goldenen Preußischen Huldigungsmedaille mit der Kette und der Päpstlichen Großen Silbernen 'Erinnerungsmedaille. Bekannt wurde Lutz in Wien im Jahre 1840

durch die Stiftung des Seelenamtes für immerwährende Zeiten für die im Jahre 1809 gefallenen Tiroler und Vorarlberger Landesverteidiger, das alljährlich bis auf den heutigen Tag am 20. Februar an Hofers Todes tag in der Peterskirche in Wien I., Petersplatz, feierlich abgehalten wird. Ueber dem Altar wird ein großes schwarzes Tuch mit weißem Kreuze aufgehängt, in dessen vier Ecken sich vier rote Tiroler Adler in Wappen-- form befinden. Am Hauptaltar wird unter großer Assistenz ein Hochamt

und an allen Seitenaltären gleichzeitig mehrere Messen gelesen. Fast immer zelebrieren Tiroler Priester die Messen, während Jünglinge aus den in Wien lebenden Tiroler Familien in der Tiroler Nationaltracht ministrieren. Der „Bund der Tiroler in Wien" und alle in Wien lebenden Tiroler, sowie Freunde Tirols wohnen dieser historischen Messe bei. Die Orgelbegleitung und den Messegesang, den stets das Hofer-Lied beschließt, besorgen Tiroler Komponisten und Tiroler Sänger. Die Predigt hält gewöhnlich ein in Wien weilender

Tiroler geistlicher Parlamentarier. Ueber die Feier der e r st e n von Lutz gestifteten Andreas-Hofer-Messe in Wien enthält der „Bote für Tirol und Vorarlberg" uom Jahre 1841, Seite 292, folgenden Bericht: „Am 13. August 1841 wurde zu St. Ruprecht, der ältesten Kirche Wiens, der -von Josef Lutz, bürgerlichem Gastgeber am Spittelberg Nr. 91 in W i e n, mittelst milder Beiträge von den in der Hauptstadt anwesenden Tirolern und Vorarlbergern, sowie sonstigen den Tirolern und Vorarl bergern günstigen

Freunden auf ewige Zeiten im Fahre 1 8 40 gestiftete Trauergottesdienst für die während der Landesverteidigungskämpfe im Jahre 1809 in Tirol gefallenen tapferen Tiroler und Vorarlberger von dem pensionierten Seelsorger Joachim H a s p i n g e r (Kapuziner), im Jahre 1809 gewesenen Oberkommandanten, als Pontifikant, erbaulich und feierlich abgehalten, wobei Anton Gärtner, Direktor der St. Ruprechts kirche in Wien und pensionierter Chorherr des Stiftes Gries, Michael P e r k t o l d, Pfarrer zu Neudorf

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1932
Andreas Hofers alte Garde
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Seite 143 von 492
Autor: Granichstaedten-Czerva, Rudolf ¬von¬ / Granichstaedten-Czerva
Ort: Innsbruck
Verlag: Vereinsbuchhandlung und Buchdruckerei Innsbruck
Umfang: 488 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Hofer, Andreas ; s.Umkreis
Signatur: II 4.196
Intern-ID: 106667
rung als Gei'el zu Fuß in das bayerische Hauptquartier nach Hall gebracht, jedoch von dort am 29. Oktober nach Innsbruck entlassen. Nach der für die Tiroler so unglücklichen Berg-Jsel-Gchlacht am 1. November übernahm Ioh. Bapt. D r o u e t Graf d'Erlon die Verwaltung Inns brucks. Die Integrität Reinharts veranlaßte ihn, diesen zum Präsidenten der provisorischen Berwaltungskommisston (für die Verpflegung der Truppen) zu ernennen. Neinhart nahm an, meldete jedoch, um seiner nunmehrigen

Zw itterstell ung einen gesetzlichen Charakter zu geben, diese Ernennung sowohl dem Wiener wie dem Münchener Hofe (12. November 1809). Dieses Amt bekleidete Reinhart aber nur bis zum 16. März 1810, an welchem Tage sich diese Berwaltungskommission auflöste und Reinhart seine Demission gab. Als im Sommer 1810 die englischen Subsidiengelder an die verarmten Tiroler zur Verteilung gelangen sollten, erbot sich der bei seinen Lands leuten sehr angesehene und vertrauenswürdige Baron, die Kontrolle über die Ausgabe

der Gelder zu übernehmen. Seine Bemühungen scheiterten aber an der Uneinigkeit der in Wien operierenden Tiroler Emigranten und an der Untätigkeit der Tiroler Hofkommission in Wien. Im Jahre 1813 wurde Reinhart Vorsitzender der Tiroler Liquidationskommission, von welcher Stelle er sich aber am 6. März 1813 mit Rücksicht auf sein Alter (68 Jahre) wieder zurückzog. Nach der Vereinigung Tirols mit Oesterreich versah Reinhart den Posten eines Verordneten des Herren- und Ritterstandes bei der Tiroler

ständischen Aktivität. Als solcher hatte er am 16. August 1814 eine Privataudienz beim Kaiser in Persen beug (Niederdsterreich), bei der er den Kaiser um die Wiederherstellung der alten Tiroler Verfassung bat. Nach mehr als öOjähriger Dienstzeit ft a r b Reinhart am 12. März 1821 in Innsbruck. Er war ein in der Tiroler Iuristenwelt wegen seines umfassenden Wissens und seines hervorragenden administrativen Talentes hochgeehrter Beamter, weshalb die Trauer in Tirol bei seinem Hinscheiden eine allgemeine

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1932
Andreas Hofers alte Garde
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Seite 219 von 492
Autor: Granichstaedten-Czerva, Rudolf ¬von¬ / Granichstaedten-Czerva
Ort: Innsbruck
Verlag: Vereinsbuchhandlung und Buchdruckerei Innsbruck
Umfang: 488 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Hofer, Andreas ; s.Umkreis
Signatur: II 4.196
Intern-ID: 106667
. In der Scharnitz lernte am 7. September 1800 der österreichische General Marquis von C h a st e l e r den neunzehnjährigen Hauptmann der Tiroler Schützen des Landgerichtes Hörtenberg, der vorher Adjutant des Unterinntaler Defensions-Kommandos unter Oberst Schellenhof war, kennen und schätzen. Als Chasteler anfangs 1809 zum militärischen Ober kommandanten für die Befreiung Tirols ausersehen war, erbat er sich vom Kaiser den jungen Hormayr als Intendanten. Zum Gouverneur von Tirol war durch das Patent

vom 8. April 1809 (Villach) der Gouverneur von Triest, Peter Graf v. G o e ß ernannt worden, doch wurde dieser am 22. April 1809 in Padua gefangengenommen, sodaß sein Stellvertreter, Baron Hormayr, die Geschäfte des General intendanten in Tirol zu führen hatte. Seine für die Tiroler Geschichte von 1809 wichtigsten Werke „Geschichte Andreas Hofer's" und „Lebensbilder aus den Befreiungs kriegen" hat Hormayr anonym erscheinen lassen und von sich darin in dritter Person gesprochen. Da er aber manchmal

aus der Rolle fällt, ist feine Autorschaft heute bewiesen. Er gibt darin von sich selbst bio graphische Notizen, die wir diesen Zeilen auch zugrunde legen. Bezeichnend für Hormayr ist es, daß er sich auch in belanglosen Kundmachungen und Befehlen an die Tiroler Bauern stets mit dem vollen hochtrabenden Titel „Sr. K. K. Majestät wirklicher Legationsrat im Departement der aus wärtigen Geschäfte, Direktor des geheimen Haus-, Hof- und Staats- Archivs, Ritter des österreichischen kaiserlichen Leopolds-Ordens

, Intendant in Tirol .. nennt. Sein Erscheinen und sein Auftreten, er trug in Tirol nicht die goldgestickte Intendanz-Uniform, sondern die Tiroler Schützen- Stabs-Offiziers-Uniform, hatte immer etwas Theatralisches. Da er aber, selbst ein Tiroler, den Charakter der Tiroler genau kannte, verstand er sich mit ihnen sehr gut, zumal er alle Dialekte Nord- und Süd- tirols beherrschte. Seine militärische, Zivile, administrative und organisa torische Tätigkeit in Tirol 1809 ist aus den landläufigen Werken

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1932
Andreas Hofers alte Garde
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Seite 14 von 492
Autor: Granichstaedten-Czerva, Rudolf ¬von¬ / Granichstaedten-Czerva
Ort: Innsbruck
Verlag: Vereinsbuchhandlung und Buchdruckerei Innsbruck
Umfang: 488 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Hofer, Andreas ; s.Umkreis
Signatur: II 4.196
Intern-ID: 106667
Dauer des Fehlens eines Sachwalters in Tirol geschaffene, vorübergehende, ohne Stabilität und Rangbestimmung. Das Tiroler Volk von anno neun sah in Kaiser Franz stets seinen rechtmäßigen Landesherrn. Wenn man die gesamte Korrespondenz Hofers mit dem Kaiser be ziehungsweise Erzherzog Johann durchlieft, findet man nirgends Anhaltspunkte für diktatorische Bestrebungen Hofers, im Gegenteile, es bezeichnete Hofer seine Verfügungen stets als provisorische. Mit dem Friedensschluß (Wien 14. Oktober

er zwar die im Namen des Kaisers Franz geführte Regierung nieder, kämpft aber weiter und vergeht sich so gegen die Artikel 2 und 3 der Proklamation vom 12 November 1809 (Villach) des Vizekönigs Eugen Napoleon, die auf Grund der Amnestie des Artikels 10 des Wiener Friedens für die Tiroler erlassen wurde. Solange Hofer an der Spitze der Bauermegierung in Tirol stand — und nur diese Epoche interessiert uns hier —, war er Eurntor ndssntis, Sachverwalter, Landesverweser beziehungsweise Landes-Präsidiums - verweser

, wobei den mangelnden Auftrag des Kaisers inzwischen der Wille des Volkes ersetzte. Jeder Umsturzidee gänzlich abhold, fehlen seinem Regenten- tum alle Merkmale der Usurpation oder Diktatur. Biele neuere Historiker sprechen Andreas Hofer den nationalen Eharakter seiner Ziele ab. Dies ist nur zum Teile zutreffend. Hofer war in erster Linie Tiroler, als solcher Oesterreicher, als solcher Deutscher. Beweis hiefür, daß er von dem von Seiten der österreichischen Regierung geschlossenen Frieden

vom 14. Oktober 1809 nichts wissen wollte und daß er die Waffen gegen die stammverwandten Bayern, also gegen Deutsche, richtete. Er war der prominenteste Vertreter desSelbstbestimmungsgedankens, den er mit seinem Blute verteidigte und besiegelte. Die ihm oft zum Vor wurfe gemachte tiefe Religiosität, die ihn bewog, dem Rate von Geistlichen zu folgen, war nur eine Begleiterscheinung seiner starken Individualität. Die Abwehr aller Angriffe auf die Charaktereigenschaften des Tiroler Volks tums

, wie auf dessen religiöse Sitten und Gebräuche, Trachten, Schützen wesen, Bauernfreiheit, Kaisertreue war sein Streben, die Bewahrung des Tiroler Bolkstumes seine Aufgabe. Der Freiheitskampf der Tiroler war kein Glaubenskrieg, er war auch kein nationaler Krieg, es war vielmehr ein Kampf um die Freiheit der Heimat und der angestammten Verfassung.

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1932
Andreas Hofers alte Garde
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Seite 367 von 492
Autor: Granichstaedten-Czerva, Rudolf ¬von¬ / Granichstaedten-Czerva
Ort: Innsbruck
Verlag: Vereinsbuchhandlung und Buchdruckerei Innsbruck
Umfang: 488 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Hofer, Andreas ; s.Umkreis
Signatur: II 4.196
Intern-ID: 106667
Riedl unter feinem Bruder Jakob mit 268 Tirolern als freiwilliger Ober jäger mit. Jakob Riedl (geb. 1784 Haslach, gest. 8. September 1840 in Berlin), gewesener Adjutant Speckbachers, hatte im preußischen Heer gefolge als Landwehr-Hauptmann Zwei Tiroler Scharfschützenkompagnien, die „wilde Tiroler Jagd", aus den in Deutschland verstreuten Tiroler Landsleuten gegründet. Am 27. September 1813 erschien Sebastian Riedl bei Erzherzog Johann (nach dessen Tagebuch) und brachte ihm Nachricht aus Tirol

K u n d s ch a f t s d i e n st e n und heiklen Sendungen mit dem besten Erfolge verwendet. Am 1. Juni 1814 kam Riedl nach Innsbruck mit einem offenen Befehle des Oberlandeskommiffärs von Rofchmann, demzufolge die Tiroler Ruhe halten sollten. Riedl suchte auch selbst auf die Aufgeregten beruhi gend einzuwir'ken, doch in der Nacht vom 2. auf 3. Juni 1814 wurde er in Innsbruck im Gasthause des Löwenwirtes Simon Kiechl von dem Heißsporn, dem baumlangen Johann Rott aus dem Zimmer hin an s g e w o r f e n. Am 8. Juni 1814 reifte Sebastian

mit einer Tiroler Deputation nach Wien, wo er am 27. Juni 1814 dem Kaiser Franzi, -die vom 23. Juni 1814 datierte berühmte Bittschrift der Tiroler um Besitznahme des Landes Tirol durch Oesterreich in einer Audienz auch im Namen der Landgerichte Zillertal und Rattenberg überreichte. Riedl blieb bis Ende Juli 1814 in Wien, um auch die aus dem damals salzburgischen 3 i U e r t a I e angemeldete Deputation zu führen, die ihre Heimat so bald als möglich österreichisch und nicht bayerisch haben wollte. Nachdem

5
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1932
Andreas Hofers alte Garde
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Seite 287 von 492
Autor: Granichstaedten-Czerva, Rudolf ¬von¬ / Granichstaedten-Czerva
Ort: Innsbruck
Verlag: Vereinsbuchhandlung und Buchdruckerei Innsbruck
Umfang: 488 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Hofer, Andreas ; s.Umkreis
Signatur: II 4.196
Intern-ID: 106667
lichen und freien, deutschen, echt tirolischen, schönen, höchst lebendig-frischen Mannes". Jubele weilte einige Monate in Petersburg und man riß sich in allen Gesellschaften um ihn, ließ sich die Taten und Leiden der Tiroler Kriege, seine Audienzen bei seinem Kaiser Franz und beim Prinzregenten von England erzählen und seine Tiroler Kriegs- und Volkslieder Vor singen, -die er mit hellster, fröhlichster 'Stimme klingen ließ. Oft war er bei der Herzogin A n t o n i a von Württemberg (geb

und Zu hören. Dem General Grafen Gustav Moritz von Armfelt war von der Herzogin aufgetragen, ihn an einem bestimmten Abend herzubringen. Dieser hatte ihn den Mittag zu sich geladen und seinen Mut mit edlem Wein aufgefrischt. Natürlich kam, schwatzte, erzählte, fang — alles in prächtigster Tiroler Lustigkeit und Fröhlichkeit — unser Fidel. Als nun die Mitternacht nahte, die Herzogin aufstand und alles sich erhob, trat die Kaiserin aus ihrem Verstecke unter den Hoffräuleins hervor und wandte sich freundlich

an den Tiroler, sprach mit ihm über Schwaben und den Rhein, erzählte ihm, sie sei eine Deutsche vom Rhein und bat ihn, wenn nur die Tiroler und er sich bald wieder frei bewegten und Gott ihnen Sieg gebe, möge er ihrer Fürbitte und dieses Abends gedenken und in Bayern und Schwaben nicht „zu wild" hausen. Er, der „im freien, fröhlichen Lauf" war, entgegnete ihr kühn und frisch und sprach nach erzürnter Tiroler Weise über die Könige von Bayern und Württemberg und über ihren Bruder, den Großherzog Karl Ludwig

6
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1932
Andreas Hofers alte Garde
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Seite 451 von 492
Autor: Granichstaedten-Czerva, Rudolf ¬von¬ / Granichstaedten-Czerva
Ort: Innsbruck
Verlag: Vereinsbuchhandlung und Buchdruckerei Innsbruck
Umfang: 488 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Hofer, Andreas ; s.Umkreis
Signatur: II 4.196
Intern-ID: 106667
Ein Tiroler schoß in der vierten Berg-Jsel-Schlacht mit einem Doppelhacken, den er wie ein Gewehr an die Wange legte und mit kleinen Kartätschenkugeln lud, die wie ein kleines Mafchingewehrfeuer wirkten. Der Schlag, den er jedesmal beim Abfeuern der starken Ladung erhielt, war so arg, daß er meist niederstürzte. Aber gleich sprang er wieder auf und fragte die Umstehenden: „Han i troffa?" Er schoß weiter, -bis sein Gesicht so verschwollen und pulvergeschwärzt war, daß er nichts mehr sah. ch Beim

d a v o n l i e f und erst wieder zurückkehrte, als man seine Frau und seine Kinder als Geiseln einsperrte. Er wurde durch den französischen General Barbou zum Tode verurteilt, aber über Bitten des ganzen Dorfes und des geretteten Hauptmannes begnadigt. * Ein junger Tiroler brachte einen gefangenen verwundeten Offizier am 12. April 1809 in das Bürenwirtshaus in Hötting, wo die Abliefe rung der Gefangenen zu erfolgen hatte. Als der diensthabende Beamte dem sehr schwachen und ermatteten Offizier einige Lössel Suppe

gereicht hatte, bat der Offizier den Beamten, dem Tiroler, der ihn sehr schonend behandelt und vor der Wut des Pöbels geschützt hatte, seine goldenen Ohrringe zu geben, die er sogleich losmachte. Der Tiroler sah den Offizier einen Augenblick an, dann sagte er: „Manscht, i hobs ums Gold tan?" und verschwand. * Ein Landesverteidiger verlor in den Kämpfen am 4. August 1809 in der Sachsenklemme sein Gewehr. Außer sich wirft er sich in die feindlichen Reihen, reißt einem feindlichen Soldaten die Flinte

aus der Hand und ruft: „Ihr Schurken, habt mir meinen Stutzen genommen, so nehme ich mir eure Muskete, denn ohne Gewehr kann ich nicht sein!" Man schoß aus ihn, jedoch kam er unverletzt davon. Ein Pustertaler sah in einem Tälchen Franzosen lagern, deren Ge wehre zu Pyramiden gestellt waren. Dem Tiroler war dies neu, er schlich

7
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1932
Andreas Hofers alte Garde
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Seite 366 von 492
Autor: Granichstaedten-Czerva, Rudolf ¬von¬ / Granichstaedten-Czerva
Ort: Innsbruck
Verlag: Vereinsbuchhandlung und Buchdruckerei Innsbruck
Umfang: 488 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Hofer, Andreas ; s.Umkreis
Signatur: II 4.196
Intern-ID: 106667
schriftlichen Berichten Riedls die Quellen für das 1814 in Berlin er schienene, damals vielgelefene Buch „Der Krieg der Tiroler Landleute im Jahre 1809", als dessen Verfasser I. S. L. Bartholdy (ged. 13. Mai 1779 in Berlin, gest. 27. Juli 4825 in Rom, um 1814 bei der preußischen Gesandtschaft in Wien bedienstet), ein Oheim des berühmten Komponisten Felix Mendelsfohn-Bartholdy (1809 bis 1847), zeichnete. Im Jänner 1810 erhielt Riedl von dem Innsbrucker Schiffmeister Johann Georg

Maurus Horn berichtet darüber: „Der wackere Tiroler Sebastian Riedl hat aus patriotischem Eifer für sein Vaterland auf eigene Kosten eine Reise nach London gemacht und ist von mir den Ministern Sr. Majestät des Königs von Großbritan nien vorgestellt worden. Er erhielt von ihnen das Versprechen aller mög lichen Unterstützung für die Befreiung seines Vaterlandes, mit welchem Tröste er nach einem Aufenthalte von drei Monaten und mit Be wunderung aller, die ihn kennen lernten, wieder abgereist

ist. Insonderheit ist ihm zugesagt worden, daß, wenn sich das Waffenglück wieder wenden werde, bei einem Friedensschlüsse England dafür eintreten wolle, daß Tirol an Oesterreich zurückfalle." Als im Frühling 1813 der Kampf Preußens und Rußlands gegen Napoleon begann, schöpften die Tiroler Patrioten neue Hoffnung und sandten Sebastian Riedl in die Hauptquartiere der drei Verbün deten. Am 19. Mat 1813 wurde er von Kaiser Alexander I. von Rußland im Lager zu Burschen (am Tage vor der Schlacht bei Bautzen

oder Wurschen) persönlich empfangen; in einem Briefe an seine daheim- gebliebene Frau gibt der biedere Tiroler eine begeisterte Schilderung von der Person des Kaisers und seinem Interesse für das Schicksal des Tiroler Volkes: „— feine Hand gab mir der hohe Herr darauf, daß er für uns sorgen werde!" Mit wichtigen Depeschen reiste dann der „Gesandte in Joppe und Lodenhut" nach Reichenbach in Schlesien (dort 14. Juni 1813: Hilfsvertrag Preußens mit England), wo ihm K ö n i g F r i e d r i ch Wilhelm III

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1932
Andreas Hofers alte Garde
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Seite 168 von 492
Autor: Granichstaedten-Czerva, Rudolf ¬von¬ / Granichstaedten-Czerva
Ort: Innsbruck
Verlag: Vereinsbuchhandlung und Buchdruckerei Innsbruck
Umfang: 488 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Hofer, Andreas ; s.Umkreis
Signatur: II 4.196
Intern-ID: 106667
König ließ Hofer die Auswechslung Sarntheins gegen in Tirol befindliche bayerische Gefangene, hohe Beamte und Offiziere, vorschlagen. Es ist rührend, wie der einfache Tiroler Bauer Hofer sich um den Tiroler Adeligen annahml Aber alle Interventionen und Fürbitten waren vergeblich. Der bayerische König getraute sich ohne die Zustimmung der Franzosen keine Schritte zu unternehmen und die Franzosen blieben unerbittlich. Vier zehn Tage nach seiner Ankunft in München, am 8. September 1809, ist Sarnthein

einmal Hofdienst, leistete und gerade Nachrichten von den siegreichen Kämpfen der Tiroler eingetroffen waren, rief ihm König Max Emanuel gemütlich zu: „Sarnthein, seine Landsleute führen sich wieder schlecht auf!" (nach Hans Graf Trapp „Der Anteil des Tiroler Adels 1809"). Graf Ludwig Sarnthein vermählte stch am 13. April 1819 mit der „F r a n z o f e n b r a u t" Anna von M e n z (geb. 30. Jänner 1796 in Bozen, gest. 1. Juli 1869 in Oberbozen). Die Töchter dieses Ehepaares heirateten in mehrere Alttiroler

Grafenhäufer ein, weshalb Alois Sarnthein von vielen noch blühenden Tiroler Adelsfamilien als Ahnherr verehrt wird.

10
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1932
Andreas Hofers alte Garde
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Seite 463 von 492
Autor: Granichstaedten-Czerva, Rudolf ¬von¬ / Granichstaedten-Czerva
Ort: Innsbruck
Verlag: Vereinsbuchhandlung und Buchdruckerei Innsbruck
Umfang: 488 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Hofer, Andreas ; s.Umkreis
Signatur: II 4.196
Intern-ID: 106667
heute noch in Wort und Sang das Martyrium und die Treue des Tiroler Volkes in allen Ländern, wo die deutsche Zunge klingt. — Von manchen Gelehrten, wie Moriz Enzinger, S. Friedländer, Anton Dorrer usw. wird behauptet, daß sich die Melodie des Hofer-Liedes auf ein Kirchenlied des 15. Jahrhunderts (Phrygische Sequenz, Kyrie aus dem Jahre 1435) zurückverfolgen lasse. Aber selbst, wenn Knebelsberger, be wußt oder unbewußt, eine ihm im Gedächtnisse haften gebliebene Melodie verwendet

hat, so ist er doch durch die Verbindung dieser Melodie und des Mosen'schen Textes der Schöpfer des Hofer-Liedes geworden, ein Verdienst, das ihm auch der bekannte Tiroler Musikhistoriker und Komponist Vinzenz Goller (geb. 9. März 1873 in Brixen) ausdrücklich zuschreibt. Die Melodie des Knebelsberger'schen Hofer-Liedes wurde auch für M ärsch e (im Trio) Verwendet, so von Karl K o m z a k (geb. 8. November 1850 in Prag, gest. 23. April 1905 in Baden bei Wien), Gustav Mahr (gest. 1. September 1930 in Hargelsberg, Oberösterreich), Karl

Mühl berg e r (geb. 1. September 1860 in Spitz a. D.), E. Pits ch m a n n, Hugo Morawetz u. a. Als offizieller Defiliermarsch wurde dem ehemaligen Kaiserjägerregimente, nun Alpenjägerregimente Nr. 12 in Innsbruck (Verordnungsblatt des Heeresministeriums Nr. 32 vom 4. August 1923) der Andreas-Hoser-Marfch von P i t s ch m a n n zuge wiesen. * X1IL Tiroler Tagebücher. Auch im Zeitalter der „Großmacht Presse", die täglich unsere „Ge schichte" schreibt, bedarf diese „Geschichte in Zeitungssorm

der Geschichte aus die Akten der A .r ch i v e allein angewiesen sind. Da sind uns die Angaben von Zeitgenossen sehr will kommen; dies gilt besonders auch für das Jahr 1809. Die hochentwickelte Tiroler Geschichtsschreibung hat nun im Lause der letzten hundert Jahre in Tirol eine Reihe solcher Aufzeichnungen ans Tageslicht befördert, die wir in 1. C h r o n i k e n (Zeitbücher), 2. Diarien und Horarien (Tagebücher), 3. Notaten (Auszeichnungen

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1932
Andreas Hofers alte Garde
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Seite 368 von 492
Autor: Granichstaedten-Czerva, Rudolf ¬von¬ / Granichstaedten-Czerva
Ort: Innsbruck
Verlag: Vereinsbuchhandlung und Buchdruckerei Innsbruck
Umfang: 488 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Hofer, Andreas ; s.Umkreis
Signatur: II 4.196
Intern-ID: 106667
zurück. Dis Prinzessin Wilhelm (Maria Anna, Gemahlin des Feldherrn Prinzen Wilhelm von Preußen, 1814), welche gern die Stelle als „Firmgod" Gei Riedls Töchtern angenommen hätte, entließ ihn reichdescheM. Am 3. Februar 1821 starb der „Gesandte der Tiroler Patrioten", der bäuerliche „Diplomat" in Ried im Zillertale. Er erhielt sin litera risches Denkmal in dem Artikel von Serge Gorjainow „Les Dhefs de ' L' inmrrection en Tirol" in der „Zeitschrift für osteuropäische Geschichte", 1. Band, Seite

526 bis 537. Die Erinnerung an Sebastian Riedl ist auch heute noch in Tirol lebendig; am 25. Juli 1906 wurde zur Erinnerung an die Kämpfe im November 1806 bei Zell am Iiller bei der Station Erlach der Zillertalbahn ein Monument enthüllt, auf dem- auch der Name Sebastian Riedls ein-- gemeißelt ist. 44. Johann Rott. Am 11, Oktober 1813 abends erschien ohne jede Begleitung bei der Triumphpforte in Innsbruck ein baumlanger Tiroler Schütze und begehrte von dem bayerischen Wachposten Einlaß

in die besetzte Stadt. Es war der Salzarbeiter Johann Rott, den der Tiroler Schützenmajor Jakob S i b t r e r ausgesandt hatte, damit er etwas wegen der Friedens-, gerüchte in Erfahrung bringe. Statt eine Antwort zu erhalten, wurde der als Parlamentär austretende Sendbote, der Mantel und Stutzen ab gelegt hatte, kurzerhand ergriffen, in die Stadt zum damaligen bayerischen Polizeikommissariatsgebäude (jetzt Riceabone ° Haus, Maria -- Theresten- Straße 53) geschleppt und in den Polizeiarrest gesteckt

. Die Tiroler, allen voran die 'kecksten wie S p e cf* d oche r, R o t t, Konrad v. Java l t a, E i s e n st ecken, benützten die Dekreiungsgerüchte, um die Bayern zu reizen und durch allerlei Aus. und Uebrrsälle in dem Genuß des Besitzes von Tirol zu stören, Johann Rep. Rott, am 11. Mai 1782 in Hall als Sohn des Sg. lrnenardeiters Franz Ignaz Rott und der Anna Maria Rott, geb. Strobl, geboren, Salzarbeiter, war einer der toMühnsten Kämpfer in den Kolonnen Pater Joachim H a f p i n g e r s, ein Mann

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1932
Andreas Hofers alte Garde
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Seite 409 von 492
Autor: Granichstaedten-Czerva, Rudolf ¬von¬ / Granichstaedten-Czerva
Ort: Innsbruck
Verlag: Vereinsbuchhandlung und Buchdruckerei Innsbruck
Umfang: 488 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Hofer, Andreas ; s.Umkreis
Signatur: II 4.196
Intern-ID: 106667
1824 eine Penision von 60 Gulden, mit der merkwürdigen Begründung, daß Ottilie von Kolb- Kolbenthurm, geborene von Anreiter-Ziernfeld (geb. 1765, gest. 1836), die Witwe des Leidens- und Verbannungsgefährten Steiners,' Johann von Kolb, der am 27. September 1813 in Pera bei Konstantinopel starb, am 9. Mai 1822 auch eine höhere Pension, als sonst üblich, nämlich 100 Gulden erhalten habe. Zaikob Steiner, der mit dem Tiroler Landesoerteidiger und Schützenmajor von 1809, Johann Jakob Steiner (geb

. 1755, gest. 1828-in Waidring) nicht zu verwechseln ist, hatte einen Bruder Peter (geb. 1790), der am 8. November 1809 als Schützen hauptmann in der Sturmmasse seines Bruders mitWmpfte und ab 1823 eine jährliche Pension von 100 Gulden erhielt. Ein so spannendes Gelschick wie das Jakob Steiners hat wohl, außer Kolb, kaum einer der Tiroler Landesverteidiger erlebt. Seit 1796 hatten sich die tapferen Tiroler an den Kampf gewöhnt und wenn Steiner gar noch nach Spanien fuhr

, um dort weiter zu „r a u f e n", so war dies ein beredtes Zeichen für die Kühnheit und den Mut dieses kerndeutschen Südtirolers. 88. Martin Tumm, Nobler von Laus. Es war am 13. August 1809. Oberhalb des Covethhofes (heute Lemmenhof genannt), der vom bayerischen Militär besetzt war, hielt eine Schar Tiroler Schützen und Landstürmer die Beiwacht; fröstelnd lagerten sie auf jenem vorspringenden Höhenrücken, an dem, jäh von der Sillbrücke ansteigend, ein Fußpfad emporführt. Die Schar bestand größtenteils aus Mittelgebirglern, kenntlich an ihren schwarzen

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1932
Andreas Hofers alte Garde
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Seite 237 von 492
Autor: Granichstaedten-Czerva, Rudolf ¬von¬ / Granichstaedten-Czerva
Ort: Innsbruck
Verlag: Vereinsbuchhandlung und Buchdruckerei Innsbruck
Umfang: 488 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Hofer, Andreas ; s.Umkreis
Signatur: II 4.196
Intern-ID: 106667
stätte. Nach Auflassung des Friedhofes Wurde das kleine Grabmal im historischen Rundsaale des Museums Ferdinandeum in Innsbruck auf- gestellt, von wo es 1930 in das Berg-Isel^Mufeum kam. Ditfurths Gattin und Sohn, denen bei den Kämpfen am 12. April ein Bube aus Tux (Zillertal) mit eigener Lebensgefahr etwas Geld und Kleider rettete, wurden von einem damals unbekannten Tiroler Landes verteidiger heimlich in einem Wagen über Zirl, Seefeld und Scharnitz an die bayerische Grenze gebracht. Die Szene

soll sich nach anderer Version folgendermaßen abgespielt haben: Nach dem Ableben Ditfurths faß dessen Witwe, mit dem Söhnchen im Arme, weinend im Zimmer, als eine wilde Rotte bewaffneter Tiroler Bauern eintrat. Einer von ihnen ermahnte die anderen, als er die weinende Frau und das kleine Kind sah, das Zimmer zu verlassen, was sie auch taten. Dann kam er selbst wieder herein und sagte wehmütig, er könne nur das Kind retten, nicht die Mutter, darum möge sie ihm das Kindlein übergeben. Die Mutter sträubte sich; da riß

er ihr das Kind aus den Armen und versprach, bald wieder zu kommen. Wirklich kehrte er nach kurzer Zeit zurück und brachte Bauernkleider mit, mit denen er die Frau vermummte. So brachte er Mutter und Kind glücklich aus dem Haufe. Als die Baronin sich, an der Grenze an-- gelangt, bei ihrem Retter bedanken wollte und ihn um seinen Namen fragte, antwortete der edelmütige Tiroler: ,)Ich bin dem Herrn Oberst zu großem Danke verpflichtet gewesen und habe nun heute diese Schuld ab getragen." Dann verschwand

er auf Nimmerwiedersehen. Als am 30. August 1909 in Tirol die Jahrhundertfeier festlich begangen wurde, luden die Tiroler auch ihre ehemaligen Feinde, nun Freunde, die Bayern, dazu ein, die auch in großen Scharen kamen. Unter den Nachkommen jener Bayern, die 1809 in Tirol kämpften, befand sich auch der Mittmeister Moritz Freiherr von Ditfurth mit seinen beiden Söhnen Nikolaus und Moritz, beide, wie der Vater und Großvater, schneidige Reiteroffiziere, und logierten sich in einem Innsbrucker Hotel ein. Plötzlich klopfte

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1932
Andreas Hofers alte Garde
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Seite 299 von 492
Autor: Granichstaedten-Czerva, Rudolf ¬von¬ / Granichstaedten-Czerva
Ort: Innsbruck
Verlag: Vereinsbuchhandlung und Buchdruckerei Innsbruck
Umfang: 488 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Hofer, Andreas ; s.Umkreis
Signatur: II 4.196
Intern-ID: 106667
er von Josef von Giovanelli jun. eine (vom 23. Juni 1814 datierte) Denk schrift und überreichte sie am 25. Juni persönlich dem Staatskanzler Fürsten Klemens Metternich, der sie dem Kaiser vorlegte. Der Kai s er selbst empfing den Löwenwirt mit seiner Begleitung am 27. Juni in Audienz. D r e i v i e r t e l Stunden, so schrieb Erzherzog Johann in sein Tagebuch, dauerte die Audienz; der Kaiser nahm den Tiroler sehr gut auf. Seine. Antworten beschränkten sich auf seinen kurzen Bortrag. Er sagte allerdings

nur immer, er könne ihm nichts versprechen, er würde schon für Tirol das Beste tun. In der Bittschrift wurde in ebenso männlicher als patriotischer Weise an das kaiserliche Wort appelliert und die Wieder herstellung der alten landständischen Tiroler Verfassung sowie des alten ungeteilten Tirols erbeten. Nach der Abschieds-Audienz Kiechls beim Armeehof-Kommifsar Anton von Baldacci (geb. 14. Oktober 1762 in Wien, gest. 9. Juli 1841 in Wien) äußerte dieser zu einem Hofbeamten, ihm wären die Tiroler

wieder seinem Wirtsgeschäfte, das aber in der Aufstandszeit sehr gelitten hatte. Sein Gasthaus „Zum goldenen Löwen" war im Oktober 1815 der Sammelplatz der „Manharter", einer religiös-mystischen Sekte, die alle den Eid auf Napoleon am 17. Juni 1809 geschworenen Tiroler

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1932
Andreas Hofers alte Garde
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Seite 408 von 492
Autor: Granichstaedten-Czerva, Rudolf ¬von¬ / Granichstaedten-Czerva
Ort: Innsbruck
Verlag: Vereinsbuchhandlung und Buchdruckerei Innsbruck
Umfang: 488 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Hofer, Andreas ; s.Umkreis
Signatur: II 4.196
Intern-ID: 106667
Mann zu . halten, der bei der Tiroler Landesverteidigung mehrere Messuren erhalten hat. Wien, am 11. Oktober 1815, Haager, m. p." So ging nun die weitere Flucht am 29. März 1810 über Göding, Preßburg, Agram, GradiÄa, Travnik (Bosnien) und Slovenifch-Bvod (2. Mai 1810) in das dunkle Ost-Europa, in die T ü r l e i. Am 15. Juli 1810 traf Steiner in K o n st a n t i n o p e l ein, mit einem warmen Emp fehlungsschreiben des FZM. Joh. Frerherrn von H"i l l e r (geb. 1754, gest. 1819). Steiner lebte

, auf dem er die Uebersahrt machte, geriet bei Murna (?) in einen furchtbaren Sturm, Steiner wurde aber gerettet (stehe Botivtafel) und nahm nun an dem Volkskrieg (Guerilla) teil, der ja sooft mit dem Tiroler Volksaufstande verglichen wird (Guerillas find Insurgenten). Nach der Vertreibung der Franzosen aus Spanien (1812) endete der dortige Volkskrieg, Steiner kehrte nunmehr wieder in seine Heimat zurück, wo er aber, in Milland, Haus, Hof und Vermögen zugrundegerichtet vorsand. Nun wandte er sich an seinen Kaiser

um eine Anstellung als Hauptmann bei der zu errichtenden Tiroler Miliz, legte Zeugnisse seiner Kampfgenossen Anton Sieger (geb. 1768, gest. 1832) und Johann Bapt. Türk (geb. 1775, gest. 1841) vor, wies auf seine dreimalige Verwundung in den Tiroler Kriegen hin und erhielt am 12. Dezember 1815 eine Unterstützung von 100 Gulden und die Aussicht auf eine Staatsanftellung, die er auch als Aufseher beim Wegmaut-Amte „an der Kreuzstraße" in Brixen und später als Bote beim Rentamts in Bruneck erhielt. In Bruneck starb

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1932
Andreas Hofers alte Garde
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Seite 245 von 492
Autor: Granichstaedten-Czerva, Rudolf ¬von¬ / Granichstaedten-Czerva
Ort: Innsbruck
Verlag: Vereinsbuchhandlung und Buchdruckerei Innsbruck
Umfang: 488 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Hofer, Andreas ; s.Umkreis
Signatur: II 4.196
Intern-ID: 106667
Josef, Johann und Stefan Anreiter, die drei Kuriere. 243 holt Boten an den Kaiser Franz und Erzherzog Johann zu senden. Einer der tüchtigsten Kuriere war Josef Anreiter. Mitte Juni reiste er zum ersten Male nach Wien, von wo er einen Wechsel auf 11.000 fl. für Andreas Hofer mitbrachte und in Bozen deponierte. Stifler-Anreiter war der ' e r ft e, der die Nachricht vom W a f f en ft i l l st a n d e (Znaim 17. Juli 1809) nach Tirol brachte. In Lienz, wo er zuerst Tiroler Boden betrat, sagte

er, der Waffenstillstand werde bald wieder aufgekündet werden, die Tiroler sollten nur weiterkämpfen. Auf seinen Kuriergängen verbarg Anreiter feine wichtigen Depeschen stets im Wams oder in den Schuhen, wo er sie einnähte. Die wichtigste Botschaft, die Anreiter nach Tirol brachte, war aber die berühmt gewordene Ordre des Erzherzogs Jo h a n n an den in Tirol kommandie renden General Josef Ignaz Freiherrn von Buol-Bernberg, dedato Totis (bei Raab), 18. Juli 1809 nachts: „Da es fein kann, daß ein feindlicher

Parlamentär Befehl bringt, Tirol infolge eines Waffenstillstandes zu räumen, so ist dieser Befehle nicht nachzukommen, außer er wäre von mir unterzeichnet. Erzherzog Johann m. p." Dieser historisch gewordene, verhängnisvolle Befehl, der die Tiroler in ihrem Zweifel an dem Waffen stillstand sehr bestärkte und Zwiespalt und Verwirrung unter den Tiroler Führern hervorrief, brachte Anreiter, von Bruck an der Mur aus, am 23. Juli 1809 um 5 Uhr früh zu Buol in dessen Hauptquartier nach Brixen. Stifler

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