Südtirol im Jahre 1947 : eine Zusammenstellung der ""Südtiroler Monatsberichte"" vom Jänner bis Dezember 1947.- (Unterlagensammlung "; 17)
bereit sei, in eine Trient und Bozen umfassende Regionalautonomie einzu willigen; dies entspreche auch den wirtschaftlichen Interessen Oesterreichs, Diese Meldung wurde zweifelsohne lanciert, um das Vertrauen der Süd- tiroler in den Willen Oesterreichs, am Abkommen festzuhalten, zu erschüt tern, sie entbehrt jeder Grundlage. Außenminister Dr. Gruber antwortete schriftlich auf den Dringlichkeits antrag der sozialistischen Nationalratsabgeordneten Schärf und Genossen betreffend Durchführung
des Südtirol-Äbkommens (s. Monatsbericht Nr. 3). Gruber erklärte, daß die entscheidenden Verhandlungen über die Durch führung des Abkommens — abgesehen von einleitenden Besprechungen — ■bis zum Abschluß der Moskauer Konferenz zurückgestellt werden müßten („Volkszeitung“, Innsbruck, vom 14. 3. 47). Die sozialistischen Abgeordneten Hüttenberger und Genossen brachten im Tiroler Landtag den Antrag ein, mit folgenden Forderungen an die Bundesregierung heranzutreten: 1. alles zu veranlassen, daß die bereits
im italienischen Friedensvertrag in Aussicht gestellte Autonomie für Südtirol auch im österreichischen Staatsvertrag verankert werde; 2. in direkten Ver handlungen mit Italien auf die baldigste Durchführung der Autonomie hin zuwirken; 3. bei den Staatsvertragsverhandlungen auf eine für Oesterreich günstige Lösung des Eisenbahnverkehrs durch das Pustertal (Verbindung Osttirol—Nordtirol) zu dringen. Der Antrag wurde einstimmig angenommen („Volkszeitung“, Innsbruck, vom 16 ? 3. 47, „Tiroler Tageszeitung
“ vom 28. 3. 47). • Das englische Unterhaus behandelte die Gesetzesvorlage über die Durchführung des Friedensvertrages mit Italien. In der Debatte über die Vorlage wurde die Belassun-g Südtirols bei Italien als ungerecht kritisiert („Tiroler Tageszeitung“ vom 29. 3. 47). Die amerikanische Zeitschrift „Christian Science Monitor“ gibt in einem Bericht über Südtirol den Zweifel neutraler Beobachter wieder, daß eine endgültige Regelung der Südtiroler Frage ohne Aenderung der österreichisch- italienischen Grenzen möglich
eine enge Zusammenarbeit, der betreffenden Fremdenver kehrssektionen („Tiroler Tageszeitung“ vom 11. 3. 47). Eine Abordnung des italienischen Finanzkorps, Bozen, nahm an Skikämpfen in Notdfirol teil und wurde in Innsbruck ehrenvoll empfangen („Dolomiten“ vom 12.3.47). b) Italien und die Autonomie Südtirols Die Generaldebatte der italienischen Nationalversammlung über den Verfassungsentwurf zeigte, daß der Plan einer regionalen Aufgliederung Italiens, der von der Verfassungskommissioin ausgearbeitet