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Kategorie:
Recht, Politik
Jahr:
1948
Südtirol im Jahre 1947 : eine Zusammenstellung der ""Südtiroler Monatsberichte"" vom Jänner bis Dezember 1947.- (Unterlagensammlung "; 17)
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Seite 68 von 126
Autor: Gesellschaft der Freunde Südtirols / hrsg. von der Gesellschaft der Freunde Südtirols
Ort: Innsbruck
Umfang: 131 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Südtirol ; s.Politik ; z.Geschichte 1947
Signatur: III 104.499/1947 ; D III A-3.683/17 ; III A-3.683/17
Intern-ID: 174656
Option für Italien erzwang die Zustimmung jedes Einzelnen zu einem Zu-i stand der Unterdrückung und Entrechtung, der im Laufe der italienischen faschistischen Herrschaft eingetreten war. 2. Option für die deutsche Staatsbürgerschaft, mit der Verpflichtung, bis Ende 1942 nach Deutschland auszuwandem. Für die in Südtirol an sässigen deutschen Staatsbürger — die meisten davon Oesferreicher, die nach 1938 automatisch naturalisiert worden waren — war die Umsiedlung Pflicht. - Italienisches Zeugnis

für die Als Zeugen für die unter schwerstem Druck erfolgte, für jeden einzelnen unter schwerstem Druck erfolgte Südtiroler, gleich wie er -sich entschloß, qualvolle Entscheidung einige Zwangsenf Scheidung. . , 5,. . italienische Stimmen: „Diejenigen, welche von der Möglichkeit, für Deutschland zu optieren, keinen Gebrauch machen, werden in die Provinzen südlich des Po verpflanzt werden.’' (Der faschistische Präfekt Mastromattei zu den Vertretern der Süd tiroler Gemeinden im Juli 1939.) „Wer beabsichtigt

, zu bleiben, um der italienischen Familie anzu- gehören, kann es tun, ... nach der den Andersstämmigen des Ober etsch zugestandenen freien Entscheidung wird der Begriff Ändersstäm- mige jede Bedeutung verlieren, es werden dort nur mehr lOOprozentige' italienische Staatsbürger sein, vollständig verschmolzen im Geiste, in der Disziplin, im Gemeinschaftsgefühl mit allen übrigen 44 Millionen Italienern.“ („Corriere della Sera“ am 22. Oktober 1939.) „Man wird weder Ausflüchte noch innerliche Vorbehalte mehr

dulden. Denn in Italien darf es nur mehr vollwertige und vollkommene Italiener geben.“ („Gazetta del Popolo“, 22. Oktober 1939.) . „Die deutschen Àemter ,für deutsche Rückwanderer' waren nun einmal zugelassen, nichts war deshalb daran auszusetzen, wenn ihre Abgesandten in den Tälern eine umfassende, wohlorgandsierfe lieber- redungs-, sagen wir ruhig Einschüchterungsprcpaganda entfalteten.“ („Archivio per l’Alto Adige“, April 1940.) „Bei 80 Prozent der Bevölkerung hätten diese Argumente keinen Erfolg

gehabt, wenn die ganze Option nicht der Ausbruch einer Reaktion gegen die von Senator Tolomei suggerierten und dem Präfekten Mastro mattei angewendeten Methoden gewesen wäre, Methoden, die heute auch von den Italienischen Behörden als falsch anerkannt werden.“ (Aus einem Memorandum des italienischen Fürsterzbischofs von Trient, Mons. Celestino Endrizzi, vom 10. Mai 1940.) , ' „Viele, die gar keine Sympathie für das Deutsche Reich hatten, eifrige. Katholiken und Sozialisten, haben nur für das Deutsche

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Kategorie:
Recht, Politik
Jahr:
1948
Südtirol im Jahre 1947 : eine Zusammenstellung der ""Südtiroler Monatsberichte"" vom Jänner bis Dezember 1947.- (Unterlagensammlung "; 17)
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Seite 112 von 126
Autor: Gesellschaft der Freunde Südtirols / hrsg. von der Gesellschaft der Freunde Südtirols
Ort: Innsbruck
Umfang: 131 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Südtirol ; s.Politik ; z.Geschichte 1947
Signatur: III 104.499/1947 ; D III A-3.683/17 ; III A-3.683/17
Intern-ID: 174656
des deutschen Marktes für die italienische Obstwirtschaft hin. Merzagora berichtete über Bemühungen, die die italienische Regierung in London und Washington hinsichtlich der Wiedererschließung des deutschen Marktes unternehme („Südtiroler'Wirtschaftszeitung“ vom 31. 10.-47). — In der Obst- und Weinwirtschaft Südtirols macht sich das Fehlen des deutschen Absatz-; marktes, für den kaum ein Ersatz zu finden ist, besonders fühlbar. Die italienische und deutsche Presse Südtirols befaßte sich in den letzten

. 10 entfielen auf Südtiroler (in Bozen: 4) und 6 (in Bozen 3) ,auf italienische Bewierber („Südtiroler Wirtschaftszeitung“ vom 17. 10. 47). im August 1947 wurden 78 Gewerbekonzessionen verliehen. 44 Kon-i zes sionen erhielten Südtiroler (in Bozen: 12), 34 Konzessionen erhielten Italiener (in Bozen: 28) („Südtiroler Wirtschaftszeitung“ vom 24. u. .31. 10- 47). Im September 1947 entfielen von insgesamt 92 Gewerbekonzessionen 52 auf Südtiroler (in Bozen: 16) und 40 auf Italiener (in Bozen: 31) („Siidr tiroler

Wirtschaftszeitung“ vom 4., 14. und 21. 11. 47). j> e) Italienische Minderheiten und Minderheiten in Italien Der „Corriere 'della Sera“ führt am 28: 9. 47 in einem ausführlichen Artikel lebhafte Klagen über die künstliche Einwanderung der Slowenen in Xsfrien. Das ital. Befreiungskomitéè von Istrien protestierte bei der ital. ; Regierung gegen die Behandlung der Italiener auf dem durch J-ugosllawien J besetzten Gebiet des Freistaates'‘Triest („Alto Adige“ vom 11. 11.'47).' In einem Appell der aus Brigue und lende

abgewandèrten Italiener :-ah den französischen Staatspräsidenten, beide Dörfer an'Italien zurückzu-i “7 l ) s. Monatsbericht Nr. 10, S. 104. i .. . . Verkehrsinfensivietung im Tren tino. Um den Wiederaufbau Bozens. Wirtschaftliche Aktivität in Süd- firol. Gewerbekonzessionén in Süd- firol. Italienische Klagen über slowe nische Einwanderung in Istrien. Rückgabe von Brigue und Tende als Voraussetzung für eine italie nisch-französische Freundschaft.

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Kategorie:
Recht, Politik
Jahr:
1948
Südtirol im Jahre 1947 : eine Zusammenstellung der ""Südtiroler Monatsberichte"" vom Jänner bis Dezember 1947.- (Unterlagensammlung "; 17)
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Seite 38 von 126
Autor: Gesellschaft der Freunde Südtirols / hrsg. von der Gesellschaft der Freunde Südtirols
Ort: Innsbruck
Umfang: 131 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Südtirol ; s.Politik ; z.Geschichte 1947
Signatur: III 104.499/1947 ; D III A-3.683/17 ; III A-3.683/17
Intern-ID: 174656
, ja beleidigend bezeichnet. Die Süd tiroler verwechselten, so heißt es, die heutige demokratische Staatsführung Italiens mit dem Faschismus, der eine Ausnahmserscheinung in der italieni schen Geschichte dargestellt und unter dem das italienische Volk fast ebenso gelitten habe, wie das Volk Südtirols. Zu glauben, daß italienische Demo kraten einer ähnlichen Entnationalisierungs- und Unterdrückungspolitik fä hig seien, wie einst die Horden Mussolinis, sei absurd, oder noch schlimmer: dieser Verdacht sei

wahrscheinlich, bloße politische Taktik, entsprungen dem Haß der Südtiroler gegen das italienische Volk und gelenkt von dem Streben, das um die Wiedergewinnung seines Prestiges ringende Italien in der Weltöffentlichkeit zu diffamieren. Liegen die Dinge wirklich so? Begann wirklich erst Mussolini mit der Begann Italianisierungspolitik in Italianisierung Südtirols, haben die vorfaschistischen Regierungen die anläß- Südtirol erst mit Mussolini? lieh der Annexion Südtirols gegebenen Versprechungen erfüllt

? Als Südtirol im Jahre 1919 Italien zugesprochen wurde, fanden die 1919/1920: Feierliche Zusicherun verantwortlichen Vertreter des italienischen Staates Worte wärmsten Ver-, gen der ital. Regierung, Südtirol ständnisses für die Südtiroler. Der König sicherte ihnen die Achtung der Autonomie zu ge en autonomen Einrichtungen zu, Ministerpräsident Nitti erklärte in der Kammer, d^jß „die italienische Regierung gegenüber den neuen Untertanen deutscher Nationalität in Bezug auf deren Sprache, Kultur

inter nationale Verankerung. Als von verantwortlichen italienischen Staatsmännern diese feierlichen 1918 Kampf um Volkstum Süd- Zusicherungen gegeben wurden, war der Kampf üm das Volkstum Südtirols tirols bereits entbrannt längst entbrannt. Offiziell wurde der Anspruch Italiens auf die Brennergrenze mit mili tärischen Erwägungen begründet und verteidigt; vornehmlich die italienische Heeresführung wollte Italien mit der Einverleibung Südtirols lediglich eine möglichst günstige strategische Grenze

erringen, ohne den tirolischen Charak ter dieses Landes anzutasten. Gleichzeitig aber gab es bereits nationalisti- Tolomei und italienische Nationa sche italienische Kreise, die Südtirol auch volksmäßig für Italien erobern listen bereiteten seit 1915 Ita- wollten. Ihr Wortführer war Ettore Tolomei, ein fanatischer Hasser der Süd- 'atnsierung vor tiroler, der, gestützt auf die Theorie der Wasserscheide als der „natürlichen Grenze“ Italiens, in seinem seit 1906 erscheinenden Jahrbuch „Archivio per l’Alto

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Kategorie:
Recht, Politik
Jahr:
1948
Südtirol im Jahre 1947 : eine Zusammenstellung der ""Südtiroler Monatsberichte"" vom Jänner bis Dezember 1947.- (Unterlagensammlung "; 17)
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Seite 41 von 126
Autor: Gesellschaft der Freunde Südtirols / hrsg. von der Gesellschaft der Freunde Südtirols
Ort: Innsbruck
Umfang: 131 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Südtirol ; s.Politik ; z.Geschichte 1947
Signatur: III 104.499/1947 ; D III A-3.683/17 ; III A-3.683/17
Intern-ID: 174656
Behörden decken faschistischen Terror F as ch i sti sch-b ür g e rl ich« Aktions einheit gegen Südtiroler Ein italienischer Regrerungsver- trefer erklärt 1921: Die den Süd tirolern gegebenen Versprechun gen haben nur mehr geschicht lichen Wert September 1922: Italienische Re gierung sichert in Genf gerechte Behandlung der Minderheiten zu Doch die ital. Regierung lieferte Südtirol bereits den Faschisten aus Faschistischer Marsch auf Bozen leitet Marsch auf Rom ein Besiegelung des Schicksals Süd

von Mai 1921 von 46.192 Wahlberechtigten des Wahlkreises Bozen 40.567 für die Südtiroler Einheitsliste und die. Sozial demokraten stimmten, keine einzige Stimme jedoch auf einen Italiener ent fiel, war die italienische Oeffentlichkeit empört. Das Blatt der katholischen Volkspartei in Trient, „II nuovo Trentino“ warf der Regierung einen großen Fehler vor: den Südtirolem .erlaubt zu haben, zu glauben, daß man über „spezielle Konzessionen an sie-, wenn nidit in Gestalt formeller Klauseln, so wenigstens

im Geist des internationalen Vertrages von St. Germain verhandeln werde” 2 ). Und Generalkommissar Credano erklärte einige Monate später in der faschistischen Zeitung „Progresso”, die Versprechungen, die man den Süd- „tirolern gemacht' habe, hätten nur noch geschichtlichen Wert 3 ). Im Oktober 1921 trat ein neues Schulgesetz, die „Lex Corbino“, Kraft, das den Eltern das Recht nahm, ihre Kinder nach eigenem Gutdünken in die deutschsprachige oder italienische Schule zu schicken; eine italienische

Kommission entschied über die Volkszugehörigkeit der Kinder. Im Sommer 1922 wurde italienisch zur ausschließlichen inneren Amtssprache der Gerichte erhoben. ' J ■ Am 21. September 1922 stimmte die italienische Regierung dem Be schluß der Völkerbundversammlung in Genf zu, der den nicht durch .Minder heitenverträge gebundenen Staaten die moralische Pflicht auferlegte, ihre Minderheiten ebenso gerecht und tolerant zu behandeln, wie es durch die Verträge verlangt wird. Wochen vorher, Ende August

, der in direkter Folge zum Marsch nach Rom und zur Machtergreifung des Faschismus führte, besiegelte das Schicksal Südtirols. -Der enge zeitliche und ursächliche Zusammenhang zwischen der Ver gewaltigung Südtirols durch die Faschisten und dem Marsch Mussolinis nach ’ Rom ist kein Zufall. Die Tragödie, deren erster Akt nun seinen Abschluß fand, 1 begann bereits mit dem Eintritt Italiens in den Weltkrieg. Als Italien 1915 ff in London ein Gebiet versprochen erhielt, auf das es weder historisch noch ethnisch

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Kategorie:
Recht, Politik
Jahr:
1948
Südtirol im Jahre 1947 : eine Zusammenstellung der ""Südtiroler Monatsberichte"" vom Jänner bis Dezember 1947.- (Unterlagensammlung "; 17)
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Seite 44 von 126
Autor: Gesellschaft der Freunde Südtirols / hrsg. von der Gesellschaft der Freunde Südtirols
Ort: Innsbruck
Umfang: 131 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Südtirol ; s.Politik ; z.Geschichte 1947
Signatur: III 104.499/1947 ; D III A-3.683/17 ; III A-3.683/17
Intern-ID: 174656
Ich glaube, daß es deswegen notwendig wäre, daß die italienische Regierung zuerst durch geeignete Maßnahmen das durch bisherige Erfah rungen angehäufte Mißtrauen der Bevölkerung Siidfirols zu zerstreuen suchte. Dann würden sich die Verhandlungen in einer viel erfolgreicheren Atmosphäre abwickeln können... Bevor man überhaupt über Äutonomiegewährung spricht, müßte die Forderung nach Aufhebung fa- italienische Regierung im Rahmen des Möglichen darangehen, das schwere stilistischer Maßnahmen

Unrecht wieder gutzumachen, dasi-die faschistische Regierung und teilweise auch die vor- und nachfaschistische demokratische Regierung dem Südtiroler Volke angetan haben. In der Hoffnung, daß diese Zeilen in diesem Sinne zu einer Befriedung Südtirols beitragen können, will ich hier einige Ungerechtigkeiten anführen, deren Gutmachung durch die italienische Regie rung erst erweisen würde, daß die Absichten der jetzigen Regierung sich wirklich von denen der faschistischen Regierung unterscheiden

an einer faschistischen Gewaltmaßnahme nicht den Eindruck erwecken, daß die gegenwärtige Regierung in die Fußstapfen der faschistischen tritt? Und doch wäre die Wiedergutmachung so leicht; es braucht nur ein Ministerial- dekretl , Die fasdiistische Regierung hafte mit der nationalsozialistischen Regie- Forderung nach Annullierung des rung das berüchtigte Abkommen von Berlin abgeschlossen, das die Abwande- Hitler-Mussolini- Abkommens rung der SüdtLroler entweder in das Deutsche Reich oder südlich des Po vorsah

, damit Südtirol zu 100 Prozent italienisch werde. Die ganze Welt verurteilte dieses Abkommen; von allen Seiten wurde die Annullierung desselben verlangt, weil es unmoralisch ist. Die italienische Regierung hält - aber krampfhaft am Abkommen fest und als sie sah, daß die Wünsche gewisser Kreise, die noch Ende 1945 vorgebracht wurden, die noch im Lande befindlichen Optanten nach dem Muster von Polen und der Tschecho- Slowakei abzusdiiefoen, nicht erfüllt werden können, hat sie sich herbei gelassen

zu versprechen, den Verträgen eine wohlwollende Auslegung zu geben. Ein christlicher Staatsmann darf ein unmoralisches Gesetz nicht - wohlwollend auslegen, sondern muß es annullieren, soweit es in seiner I Macht sfeht und ein unmoralisches Gesetz darf auch nicht Anwendung finden, um angebliche Schuldige zu strafen. Es würde gewiß das Südfiroler Völk ! mit ganz anderem Vertrauen auf die italienische Regierung schauen, wenn ; dieser verabscheuungswürdige Vertrag von der italienischen Regierung annul- [' Bert

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Kategorie:
Recht, Politik
Jahr:
1948
Südtirol im Jahre 1947 : eine Zusammenstellung der ""Südtiroler Monatsberichte"" vom Jänner bis Dezember 1947.- (Unterlagensammlung "; 17)
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Seite 101 von 126
Autor: Gesellschaft der Freunde Südtirols / hrsg. von der Gesellschaft der Freunde Südtirols
Ort: Innsbruck
Umfang: 131 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Südtirol ; s.Politik ; z.Geschichte 1947
Signatur: III 104.499/1947 ; D III A-3.683/17 ; III A-3.683/17
Intern-ID: 174656
heitsstaat kaum erfüllbar seien, sehen viele Äostaner ln der Vereinigung mit Frankreich die einzig glückliche Lösung ihrer Probleme. Der Berichterstatter des „Alto Adige“ sieht die Ursache der Unzufriedenheit der Äostaner in den Nachwirkungen des demütigenden faschistischen Systems, das ver suchte, die Bewohner des Aostatals zwangsweise zu italianisieren. Das deutschsprachige Gressoney Im Gebiet von Gressoney im Aostatal- wurde die deutsche Sprache im Aostatal. neben der italienischen

der Süd tiroler Autonomiefrage entgegensteben. Entgegengesetzte Meinung besteht vor allem über die gebietliche Abgrenzung des autonomen Ge bietes Südtirol. Die italienische Regierung hat aus politischen und wirtschaftlichen Gründen die Ab sicht, auch die italienischsprachigen Gebiete der be nachbarten Provinz ^Trient in das autonome Gebiet mit einzubeziehen. Diese Absicht wird wesentlich unterstützt durch den Wunsch der Trentiner, ähn lich .wie einige andere italienische Grenzgebiete

, ein Äutonomiestatut zu erhalten. Die italienischspra chigen Trentiner begründen ihre Forderung mit der Tatsache, daß sie, wie jdie Südtiro’ler, bis zum Jahr 1918 staatlich zu Oesterreich gehörten und damit eine andere historische und wirtschaftliche Ent wicklung als die übrigen Italiener genommen haben. Nicht unwesentlich für die Forderung der Trentiner sind die dabei mifspielenden wirtschaftlichen Gründe, da es sich bei Südtirol um eine der reichsten Pro vinzen Italiens handelt. .Die italienische Regierung

möchte den oft sehr drastisch vorgetragenen Wün- . sehen der Trentiner entgegenkommen und gleich zeitig durch einen Zusammenschluß des italienischen Trentino mit dem deutschsprachigen SüdtiroJ dem italienischen Element innerhalb dieses gemeinsamen autonomen Gebildes zur Mehrheit verhelfen. Das sonst in der Textierung oft als unklar bezeichnefe österreichisch-italienische Abkommen über Südtirol läßt jedoch bezüglich der Abgrenzung des Gebietes keinen Zweifel aufkommen. Im österreichisch-italie nischen

hauptsächlich Proble me wie Polizei, Vergebung der Wasserkraftkonzes sionen, Name des autonomen Gebietes, noch offene Fragen zu sein. In dem tSestreben, als italienische Staatsbürger in ein notwendiges vertrauensvolles^ Verhältnis zum italienischen Staat zu gelangen, wöllen die Süd- tiroler versuchen, ohne an die Unterzeichner des italienischen Friedensvertrages und. an Oesterreich 106

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Kategorie:
Recht, Politik
Jahr:
1948
Südtirol im Jahre 1947 : eine Zusammenstellung der ""Südtiroler Monatsberichte"" vom Jänner bis Dezember 1947.- (Unterlagensammlung "; 17)
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Seite 96 von 126
Autor: Gesellschaft der Freunde Südtirols / hrsg. von der Gesellschaft der Freunde Südtirols
Ort: Innsbruck
Umfang: 131 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Südtirol ; s.Politik ; z.Geschichte 1947
Signatur: III 104.499/1947 ; D III A-3.683/17 ; III A-3.683/17
Intern-ID: 174656
stolz auf ihr altes Tirolertum und wünschten .diesem Stolz genau so durch Tragen von Fahnen zu manifestieren, wie es die Vene- zianer, die Genuesen oder die Neapolitaner täten, ohne deshalb von der Polizei behelligt zu werden („Autonomia“ vom 29. 9. 47). — Die Jugend.-^ Organisation der ASAR richtete in Trient deutsche Sprachkurse ein ( ? ,Auto nomie“ vom' 29. 9. 47). Die italienischen Parteien in der Provinz Bozen,, die insgesamt zirka 12.000 Mitglifcder umfassen,, haben in den letzten Wochen

über ihre Stel lungnahme zur Autonomie Südtirols beraten,, gelangten jedoch zu keiner vollen liebereinstjjnmung. Die Mehrheit der Parteien sprach sich für eine Bozen und .Trient umfassende Regionalaufonomie aus,, wobei einzelne — z. B. die Demoilaburisten — die Vollmachten der Autonomie auf alle Fälle, möglichst beschränkt wissen wollen. Hinsichtlich der Finanz-,, Polizei- und, Gewässerhoheit sprach sich die Mehrheit der Parteien gegen' deren, Ueber- lassuntg an das autonome Gebiet aus. Die Italienische

(.„Alto Adige“ vom 7. 9. 47, „Volksbote“ vom 11. 9. 47). Die Italienische Sozialistische Partei interpellierte am 10. 9. den Mini sterpräsidenten und den Innenminister über die Maßnahmen, die die italie nische Regierung zur Regelung der Staatsbürgerschaft „der durch das unse lige Hitler-Mussolini-Äbkommen schwer getroffenen Einwohner Südtirols“ zu ei greifen gedenke („Dolomiten“ vom 20./21. 9. 47). Der italienische Staatsraf Agostino Macchia,, Rom, der von 1926 bis 1956 in Bozen als Richter lebte

,, nahm in einem offenen Brief zur Optanten- frage Stellung. Macchia s'teht auf dem Standpunkt,, daß das Hitler-Musso- lini-Umsiedlungsabkommen als nichtig erklärt werden müsse und verweist auf den Druck, unter den die Südtiroler z. Zt. der Umsiedlung von faschi stischer und mazis'tisicher Seite gesetzt worden seien. Macchia fordert die sofortige Aufhebung der Rechtswirksamkoit der Optionen und die Wieder einsetzung der Optanten in ihre alten Rechte als italienische Staatsbürger: „es handelt

. Die Zwischenstellung des Tren tino, Uneinheitliche Stellungnahme der italienischen. Parteien ätn Südtiirol zur Autonomiefrage, Opfantenfrage — Interpellation der Italienischen, Sozialistischen Parten Eine italienische Stellungnahme: - Nichtigkeit des Hitler-Mussolini- Paktes wäre ein Akt gerechter Wiedergutmachung. Ueber die Hintergründe der Um- siedlungisaktion vom Jahre 1939.

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Kategorie:
Recht, Politik
Jahr:
1948
Südtirol im Jahre 1947 : eine Zusammenstellung der ""Südtiroler Monatsberichte"" vom Jänner bis Dezember 1947.- (Unterlagensammlung "; 17)
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Seite 52 von 126
Autor: Gesellschaft der Freunde Südtirols / hrsg. von der Gesellschaft der Freunde Südtirols
Ort: Innsbruck
Umfang: 131 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Südtirol ; s.Politik ; z.Geschichte 1947
Signatur: III 104.499/1947 ; D III A-3.683/17 ; III A-3.683/17
Intern-ID: 174656
werden; mit einer Demarkationslinie, die die Ausschaltung jedes natio nalen Gegensatzes für kommende Generationen mit sich bringt I” Italienische Lehrer in Südtiirol Die unter italienischer Eührung stehende Lehrergewerkschaft der Pro- gegen Uebernahme des Schulwe- Bozen sandte eine von der Trentiner Lehrergewerkschaft und von den sens uirc au onome erwa ung. j^jjenischen Lehrern der Provinz Bozen gebilligte Motion an die Auto nomiekommission in Rom, in der gegen die beabsichtigte Ueberfragung

des Schulwesens an das zu schaffende autonome Gebiet protestiert wird. Die italienische Lehrerschaft fordert, daß das Schulwesen weiterhin durch gesamt staatliche Gesetze geregelt wird und die Lehrerschaft weiterhin im staat lichen Angesfelltenverhältnis verbleibt („Alto Adige” vom 27. 4. 47). c) Zur innenpolitischen Lage in Südtirol Italienische Ärbeitskammer in Bo zen gegen Zuwanderung aus Alt- it alien. Italienische Nationalisten lehnen Z uw ander un g »beschränk ung ab. Im Meraner Gemeindebeirat

: 20 Italiener, 10 SSdtiroler. Die italienische Ärbeitskammer in Bozen fordert angesichts der ständig wachsenden Arbeitslosigkeit die sofortige strikte Anwendung des vom ehe maligen Präfekten Innocenti erlassenen Zuzugsverbots aus Ältifalien für Bozen und Meran. Die Ärbeitskammer stellt fest, daß das Dekret Innocentis niemals energische Anwendung gefunden habe („Alto Adige” vom 19. 4. 47). Der „Corriere delle Dolomiti” vom 18. 4. 47 verweist auf die Artikel 10 der neuen italienischen Verfassung

. Oeffentlkhe Arbeiten. Verleiihiuing von Gewerbekonzes- sionen. In Bozen: 35 Italiener, 14 Südtiiroler. Italienische Kreise für enge Wirt schaftsbeziehungen Süd-Nordtirol naidi dem Vorbild der Genier Freizone. d) Wirtschaftliche Fragen i Die Banca di Trentino, die kürzlich die Bewilligung zur Eröffnung von Filialen in Südtirol erhielt (s, Monatsübersicht Nr. 4/d), hat ihren Namen in „Banca di Trento e Bolzano” umgeänderf. Die Bank soll von nun ab nicht mehr provinziale, sondern „regionale” Aufgaben

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Kategorie:
Recht, Politik
Jahr:
1948
Südtirol im Jahre 1947 : eine Zusammenstellung der ""Südtiroler Monatsberichte"" vom Jänner bis Dezember 1947.- (Unterlagensammlung "; 17)
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Seite 76 von 126
Autor: Gesellschaft der Freunde Südtirols / hrsg. von der Gesellschaft der Freunde Südtirols
Ort: Innsbruck
Umfang: 131 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Südtirol ; s.Politik ; z.Geschichte 1947
Signatur: III 104.499/1947 ; D III A-3.683/17 ; III A-3.683/17
Intern-ID: 174656
Italienische Sozialisten bereiten Einheitsregion Trenfino-Siidtirol vor Änfi-autonomisfische Strömungen im Trentino Italiener in Südtirol gegen Auto nomien Uomo qualunque gegen Autono mie, Südörols. Bezeichnet Südti- rol als „Paradies der Fremden“. tatur ausgeübten Tätigkeit ist es äußerst schwierig, zu einer Verständigung zwischen den Italienern und der deutschen Volksgruppe zu gelangen, welche noch auf Oesterreich' ausgerichtet ist und an den kulturellen und künstleri schen Kundgebungen

werden wird.” Der Forderung der Südtiroler, eine eigene gesetzgeberische Gewalt in Sachen der Arbeit zu erhalten, könne jedoch nicht stattgegeben werden, da die Südtiroler reaktionär seien; der italienische Gewerkschaftsbund müsse auch in Südtirol der alleinige Vertreter der Arbeiterinteressen hieb ben („Alto Adige“ vom 15. 6., „Dolomiten“ vom 16. 6. 47). Die Zentralleitung der Sozialistischen Partei Italiens (Nenni-Richtung) beschloß die Errichtung eines Regionalbüros der Partei in Trient, das die Tätigkeit der Partei

” vom 25. 5. 47). Das „Alto Adige” bezeichnete am 29. 5. das Autonomi eprojekt der ital. Verfassungskommission als viel zu weitgehend; besonders gefährlich sei die Gewährung von Sonderautonomien an italienische Grenzgebiete. — „II Cristallo”, das kürzlich gegründete, in Bozen erscheinende Blatt der Tridentinischen Sektion des „Uomo qualunque”, bezeichnete >am 21. 6. Süd tirol als „Paradies der Fremden”. Das Blatt fordert die sofortige Ent fernung dieser Leute, da es sonst in naher Zukunft zu unliebsamen Ueber- raschüngen

” bezeichnet. Wechsel im britischen Konsulat in Bozen Italienischer Staatsbeitrag für Südtiroler Kriegsversehrte Das Zuwanderungsproblem in Bozen Italienische Kritik am „Südtiro- ier Demokratischen Verband“. Er vertrete italienische, nicht Südtiroler Interessen. c) Zur innerpolitischen Lage in Südtirol Der britische Konsul in Bozen, Welbore Ker, erhielt eine Berufung auf einen anderen Dienstposten und verließ Südtiroi („Dolomiten” vom 5. 6. 47). ' 1 Das italienische Innenministerium stellte ,sedis

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Kategorie:
Recht, Politik
Jahr:
1948
Südtirol im Jahre 1947 : eine Zusammenstellung der ""Südtiroler Monatsberichte"" vom Jänner bis Dezember 1947.- (Unterlagensammlung "; 17)
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Seite 3 von 126
Autor: Gesellschaft der Freunde Südtirols / hrsg. von der Gesellschaft der Freunde Südtirols
Ort: Innsbruck
Umfang: 131 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Südtirol ; s.Politik ; z.Geschichte 1947
Signatur: III 104.499/1947 ; D III A-3.683/17 ; III A-3.683/17
Intern-ID: 174656
Schlagwortverzeichnis Die Nummern bezeidmen die Seitenzahl Ala—Brenner: 22, 38, 68 Ala—Kufstein : 24, 59 Amerika — Südtirol: 37, 100, 123 Ampezzaner Gebiet: 15, 88 Autonomie, Südtiroler —: 8, 9, 20, 21, 22, 25, 27, 36, 38, 41, 45, 52, 53, 54, 57, 59, 67,- 68, 79, 80, 86, 90, 100, 101, 106, 108, 112, 114,118,119,122,123,124,125,126,127,129 Autonome Regionen Italiens: 8, 21, 37, 52, 57, 67, 78, 88, 123 Autonomiebewegung, Italienische — in Südtirol: 9, 13, 22 , , Autonomiebewegungen in Italien

: 9, 10, 23, 40, 41, 45, 56, 57, 69, 71, 90, 93, 102, 127 Italien - Südtirol: 20, 21, 27, 29, 41, 45, 67, 86, 102, 104, 118, 125 Italiener in Südtirol: 9, 13, 21, 22, 24, 37, 41, 56, 67, 79, 80, 89, 90, 115 Karten und graphische Darstellungen: 16, 34, 73 Kulturelle Beziehungen Österreich — Südtirol: 25, 82 Kulturelle Verhältnisse Südtirols: 45, 56, 71, 102, 113, 127 Ladiner: 15, 102, 113, 127 ' Maßnahmen, Italienische — in Südtirol seit 1945 : 23, 36, 40, 71, 78, 80, 88, 102, 112, 113, 127 ' Minderheiten in Italien : 93, 105, 106, 124

' Minderheiten, Italienische104, 117 ■ Nationalistische Bestrebungen, Italienische —: 55, 57, 68, 79, 80, 89, 102, 113 Neofaschismus: 23, 69 . Nordtirol — Südtirol: 24, 25, 37, 52, 56, 66, 71, 78, 81, 82, 87, 91, 98, 103, 122 ' Option (Hitler-Mussolini-Abkömmen): 25, 29, 45, 71, 74, 90, 93, 101 . Optionen, Revision der —10, 20, 25, 36, 55, 68, 71, 74, 78, 79, 86, 87, 90, 93, 98, 100, 101, 102, 110, 111, 113, 122, 126 129 •Österreich — Italien: 20, 21, 36, 37, 52, 59, 81, 82, 86, 87, 99, 100, 110, 112

1 Österreich — Südtirot: 4, 8, 20, 66, 87, 98, 99, 111, 122, 123 • Pariser Abkommen: 8, 11, 20, 21, 25, 27, 36, 37, 38, 41, 52, 55, 59, 66, 78, 79, 82, 98, 99, 114, 125 Parteien, Italienische — in Südtirol: 13, 39, 55, 67, 69, 80, 90, 101, 115, 127 \ Parteien: Österreichische — und Südtirol : 20, 37, 52, 78, 87, 98, 11Ò, 111 B Parteien, Stellungnahme italienischer — zur Südtiroler Frage:, 9, 20, 22, 37, 38, 41, 52, 53, 55, 56, 57, 67, 68, 69, 78, 79, 80, 87 ■ . 98, 101, 102, 110, 112, 113, 115, 124, 126

und die.Volksgruppen: 9, 10, 20, 23, 24, 25, 56, 69, 79, 88, 99, 113, 114, 115 , Wasserkräfte: 10, 11,20, 24,49, 79, 81, 91, 92,103, 116 ’ ’ ’ ' . Weltkrieg, Zweiter —: 21, 52, 59, 78, 87, 100 { Wirtschaft, Siidtiroler — allgemein: ff. 92. J04.117. 128 Wirtschaftliche Durchdringung, Italienische — : 3Q 56, 70, 93 Wirtschaftsbeziehungen,Deutschland —Italien: 81, 104/116, 117, 127 Wirtschaftsbeziehungen Österreich — Italien! 23, 37. 40, 71, 81, 82, 86, 103,J£4, 115, 127, 128 | Wirtschaftsbeziehungen Österreich

10
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Kategorie:
Recht, Politik
Jahr:
1948
Südtirol im Jahre 1947 : eine Zusammenstellung der ""Südtiroler Monatsberichte"" vom Jänner bis Dezember 1947.- (Unterlagensammlung "; 17)
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Seite 97 von 126
Autor: Gesellschaft der Freunde Südtirols / hrsg. von der Gesellschaft der Freunde Südtirols
Ort: Innsbruck
Umfang: 131 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Südtirol ; s.Politik ; z.Geschichte 1947
Signatur: III 104.499/1947 ; D III A-3.683/17 ; III A-3.683/17
Intern-ID: 174656
gegen über volle Loyalität bewahren würden („Neue Zeit“, 16. 9. 47). Italienische Sozialistische Partei für Verständigung der Volks gruppen in Südtirol. Südtiroler Volkspartei wirbt bei den Italienern um Verständnis für die Südtiroler Probleme. Bekenntnis firol. der Ladiner zu Süd- Um die Zweisprachigkeit in Süd tirol. Ein.. Zwischenfall und. die ge bräuchliche Anschuldigung italie nischer Zeitungen. Loyales- Verhalten eines italie nischen Bürgermeisters Ziel ita lienischer Anfeindungen. Die Italianisierung

der Gemeinde Brenner — Feststellung einer ita lienischen Zeifungi c) Zur innerpoliki&chen Lage in Südtirol Die Italienische Sozialistische Partei veranstaltete am 17. 9. eine Kund gebung in Meran, an der die Südtiroler Sozialdemokratische Partei und H. Egarter, Obmann des Andreas-Hofer-Bundes und Direktoriumsmifglied der Südtiroler Volkspartei, teilnahmen. On. Luzzatto von der römischen Parteileitung berichtete über die Verhandlungen mit den österreichischen Sozialisten, wobei eine vollständige

das Doppelsprachigkeitsgesetz eine solche Vorschrift nicht enthält. Es wird hervorgehoben, daß die Carabinieri einseitig gegen die SudtirofeC Vorgehen, während ein analoger Druck auf italienische Geschäfte mit aus*- 1 schließlich italienischen Aufschriften nicht stattfindet („Volksbote“ vom 18.9.47). ' In Meran kam es zu einem Zwischenfall, als angeheiterte Burschen eine, italienische Fahne beleidigten. Der Vorfall, der von den Südtirolern bedauert wurde, wurde von italienischer Seite zum Anlaß für einen heftigen Angriff auf die „nazistischen

“ Südtiroler genommen, mit der Forderung, die Provinz von diesen Elementen zu säubern („Alto Adige“ vom 28. 9. 47, „Dolo miten“ vom 30. 9. 47). , • Der italienische Bürgermeister von Brixen, Dr. Onestingbel, war i» letzter Zeit das Ziel italienischer Anfeindungen, da er den Südfirolern zu großes Entgegenkommen beweise. Dr. Onestingbel, der daraufhin zurück* treten wollte, erhielt eine Loyalitätserklärung der Christlich-demokratischen Partei und verbleibt einstweilen auf seinerh Posten („Dolomiten

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Bücher
Kategorie:
Recht, Politik
Jahr:
1948
Südtirol im Jahre 1947 : eine Zusammenstellung der ""Südtiroler Monatsberichte"" vom Jänner bis Dezember 1947.- (Unterlagensammlung "; 17)
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Seite 24 von 126
Autor: Gesellschaft der Freunde Südtirols / hrsg. von der Gesellschaft der Freunde Südtirols
Ort: Innsbruck
Umfang: 131 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Südtirol ; s.Politik ; z.Geschichte 1947
Signatur: III 104.499/1947 ; D III A-3.683/17 ; III A-3.683/17
Intern-ID: 174656
Die Grenzen des autonomen Gebietes von Südtirol Bei der Besprechung und Auslegung des österreichisch-italienischen Abkommens konzentrieren sich die italienischen Erklärungen auf die Ab- Italienische Stimmen gegen eine grenzung des autonomen Gebietes von Südtirol. Ein Teil der italienischen s ’ ran &u Veröffentlichungen bezeichnet die Abgrenzung als eine noch offene Frage, ■während andere italienische Kreise eine gemeinsame Autonomie zwischen Südtirol und dem früher ebenfalls österreichischen

aber italienischsprachigen Trentino als eine feststehende Tatsache betrachten. Italienische Publikationen, welche die Autonomie nur auf das Südtiroler Gebiet angewandt wissen wollen, sind in der Minderzahl und die Südtiroler haben sich immer wieder mit dieser Frage auseinanderzusetzen, die zu einem Brennpunkt der zwischen Oesterreich und Italien vorgesehenen Besprechungen zu werden droht. Wie konnte es nach Abschluß des österreichisch-italienischen Ab kommens überhaupt zu dieser Auseinandersetzung kommen? Nach dem ersten

Weltkrieg annektierte Italien vom österreichischen Land Tirol das Gebiet südlich des Brenners. Dieser südliche Teil des alten Tirol zerfällt in das deutsch- und ladinischsprachige Südtirol und in das italienischsprachige Trentino. Der größte Teil Südtirols bildet seit der Annexion die Provinz Bozen, während die südlichen Randgebiete Südtirols, Italienische Verwaltungsgrenzen um sie rascher entnatioinalisieren zu können, den italienischsprachigen Pro- zerS ei en u vinzen Trento und Belluno angegliedert

, um eine Majorisierung der deutschsprechenden Bevölkerung durch das italienische Element zu verhindern.” In einer Beilage zum österreichischen Memorandum wurden, um jeden Zweifel über die Abgrenzung auszuschließen, die jetzt zu den Provinzen Trento und Belluno gehörigen Südtiroler Gemeinden im einzelnen angeführt. Auch in allen früheren Memoranden der österreichischen Regierung über Südtirol wurden im Text und auf Karten die Grenzen des Südtiroler Gebietes klar bezeichnet, die Forderungen bezogen sich immer

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Bücher
Kategorie:
Recht, Politik
Jahr:
1948
Südtirol im Jahre 1947 : eine Zusammenstellung der ""Südtiroler Monatsberichte"" vom Jänner bis Dezember 1947.- (Unterlagensammlung "; 17)
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Seite 122 von 126
Autor: Gesellschaft der Freunde Südtirols / hrsg. von der Gesellschaft der Freunde Südtirols
Ort: Innsbruck
Umfang: 131 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Südtirol ; s.Politik ; z.Geschichte 1947
Signatur: III 104.499/1947 ; D III A-3.683/17 ; III A-3.683/17
Intern-ID: 174656
. Der Grund hierfür liegt wohl in der Tatsache, daß die aus Alfitalicn zugewanderten Arbeiter der Bozner und Meraner Indù-: striehetriebe naturgemäß Autonomiegegner sind, andererseits aber zum überwiegenden Teil die Gefolgschaft der Kommunistischen Partei darstel- leri. Immerhin hat die italienische Kommunistische Partei in Bozen eine • Stellungnahme zur Autonomiefrage herausgegeben, in der sie wohl stets vóti einer zu schaffenden —- Bozen und Trient umfassenden — „Regional- ■ autonomie spricht, jedoch

noch keine Wohn niing zugewiesen erhielt und daß die Bozner Gemeindeverwaltung in Anbe tracht seines Einkommens eine geforderte zusätzliche Unterstützung für $eioe erkrankte Tochter in Höhe von 160.000 Lire ablehnte, löste in :itali eni 'sehen Kreisen eine derartige Empörung aus, daß das Blatt .„Alto Adig e “ binnen .kurzer Zeit 160.000 Lire fürgden zugewanderten Bacchiega .sammelte. Der italienische Bürgermeister von Bozen, Dalla Fior,'der die Haltung der Bozner Gemeindeverwaltung verteidigte

wird, ist die Unterrichtssprache in fast allen Fächern italienisch, .da. zur Zeit des Faschismus italienische Schwestern aus Genua mit Unterricht und Leitung der Schule betreut worden waren, die bi® : heute nicht gegen deutschsprachige Lehrpersonen ausgewechselt wurden (^Volksbote“ vom 18. 12. 47). \ d) Zur wirtschaftlichen Lage '\ z-r italienische und Südftirolef Wirtschaftskreise fordern immer nachdrück- ijeher die. Oeffnung des deutschen und des österreichischen Absatzmarktes I für die italienische Obst

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Bücher
Kategorie:
Recht, Politik
Jahr:
1948
Südtirol im Jahre 1947 : eine Zusammenstellung der ""Südtiroler Monatsberichte"" vom Jänner bis Dezember 1947.- (Unterlagensammlung "; 17)
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Seite 66 von 126
Autor: Gesellschaft der Freunde Südtirols / hrsg. von der Gesellschaft der Freunde Südtirols
Ort: Innsbruck
Umfang: 131 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Südtirol ; s.Politik ; z.Geschichte 1947
Signatur: III 104.499/1947 ; D III A-3.683/17 ; III A-3.683/17
Intern-ID: 174656
am Italiener, 4 an Südtiro- Ier. Neue italienische Industriegrüti- dumg. Der Stand ^er italienischen Elek- troenergiewiitschaft. Das von 1 Großkonzern geplante Re s chens tairwerk — eine folgen schwere Beeinträchtigung der Südtiroler Land- und Viehwirt- schaft. d) Wirfschaffliehe Fragen Im Jahre 1945 wurde ein „Regionalrat für die Land- und Forstwirtschaft der drei Venetien“ (Venezia Euganea, Venezia Tridentina — Provinzen' Trient und Bozen —, Venezia Giulia) mit Sitz in Venedig errichtet. Auf einer Mitte

für öffentliche Arbeiten vergab für Wiederaufbau- arbeifen in der Provinz Bozen neuerlich 64 Millionen Lire. Es wurden. 19 Arbeitsaufträge, durchwegs an italienische Firmen, vergeben („Dolomiten“ vom 30. 5. 47). Im Februar 1947 wurden weitere 47 Gewerbekonzessionen verliehen 2 ), davon entfielen 29 Genehmigungen auf Italiener, 18 auf Südtiroler. In Bozen erhielten 19 Italiener und 4 Südtiroler Konzessionen („Südtiroler Wirtschaftszeitung“ vom 9. 5. 47). v , Von italienischer Seite wurde in Meran

eine „Oberetscher Oelfabrik“ gegründet, die sich die Gewinnung von Roh- und Speiseöl aus Maissamen, und Viehfutter zum Ziel setzt („Bozner Zeitung“ vom 1, 6 . 47). Die italienische elektrische Energiewirtschaft hat 95 Prozent ihrer ursprünglichen Produktionskapazität erreicht. Sie sieht innerhalb von fünf Jahren eine Steigerung der Jahreserzeugung um 50 Prozent (12 Millionen kWh) vor. , In der Generalversammlung des italienischen Großkonzems Montecatini vom 2. 5. 47 wurde mitgeteilt, daß die Arbeiten

bedeu ten. Der Vintschgau zählt wie das Wallis ,in der Schweiz zu den ünner- alpinen Trockengebieten, die nur mit Hilfe komplizierter Bewässerungs anlagen landwirtschaftlich intensiv genutzt werden können. Infolge der geringen Niederschlagsmengen in diesem Gebiet sieht das italienische Projekt die Einleitung aller erreichbajren Gewässer vor, die damit für die Bewässe rung der landwirtschaftlichen Kulturen ausfallen. Ohne künstliche Bewässe rung wird der Ertrag der Landwirtschaft bis zu 50 Prozent

herabgeminidert und bedeutet gleichzeitig die Vernichtung einer dementsprechenden Anzahl bäuerlicher Existenzen. Das italienische Projekt, einst aus militärischen Ueberlegungen beschlossen, nimmt keine Rücksicht auf die Erfordernisse des Landes und ruft bei den Südtirolem starke Erbitterung hervor. Die Südtiroler weisen darauf hin, daß in benachjbarten Gebieten (Trentino) die Wasserkräfte zum Teil noch; unerschlossen sind, während jene Süd- l ) Diese Losreißung wird zweifellos durch Gewährung von Autonomien

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Bücher
Kategorie:
Recht, Politik
Jahr:
1948
Südtirol im Jahre 1947 : eine Zusammenstellung der ""Südtiroler Monatsberichte"" vom Jänner bis Dezember 1947.- (Unterlagensammlung "; 17)
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Seite 120 von 126
Autor: Gesellschaft der Freunde Südtirols / hrsg. von der Gesellschaft der Freunde Südtirols
Ort: Innsbruck
Umfang: 131 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Südtirol ; s.Politik ; z.Geschichte 1947
Signatur: III 104.499/1947 ; D III A-3.683/17 ; III A-3.683/17
Intern-ID: 174656
Der italienische Ministerpräsident ließ sich durch die Aufnahme, die De Gasperi billigt Entwurf der der römische Äutonomieemtwurf in Südtirol und im Trentino fand und Vorlage 'an ^ m Natio- von den Appellen der Südtiroler auf Einhaltung des Pariser Abkommens nal Versammlung? nicht beeinflussen. Am 15. 12. gab das Pressebüro des Ministerpräsidiums bekannt, daß De Gasperi die Mitglieder der römischen Aufonomiekommis- sìon Einaudi, Ambrosinì, Penassi, liberti und die Staatsräte Innocenti

, sich vor dem Präfektursgebäude zu zeigen, nicht nachkam, betraten die Männer gewaltsam die Präfektur und verlasen vor Quaini eine Erklärung, In der sie Ihn baten, bei der römischen Regierung auf Einhaltung des Pariser Vertrags zu dringen und Ihn ihrer Loyalität als italienische Staatsbürger versicherten, aber forderten, daß die italienische Regierung sich den Süd tirolern gegenüber ebenso loyal verhalte. Die Vertreter wiesen ferner auf die ungeheure Empörung der Bevölkerung Südtirols hin, die ernsthafte Unruhen voraussehen

lasse, falls die italienische Regierung in ihrer Haltung verharre. — Die Kundgebung, die dank des Einwirkens von Vertretern der Parteileitung der SVP. ohne Gewalttätigkeiten verlief, wurde in der ita lienischen Presse als „undemokratische Demonstration“ verurteilt („Alto Adige“ vom 17., 18. und- 19. 12. 47). ■ Die Südtiroler Volkspartei sandte mit Rücksicht auf die jüngste Ent wicklung zwei Vertreter zur Fühlungnahme mit politisch führenden Persön lichkeiten nach Rom („Dolomiten

“ vom 17. 12. 47). Wie aus obigen Meldungen und aus einer Mitteilung des „Cornerei Verschiebung der ^Behandlung Tridentino“ vom 12. 12. hervorgeht, beabsichtigte die italienische Regierung, 311 der Nationalver- den römischen Äutonomieenfwürf noch im Dezember der Na tionalversamm - - lang vorzulegen. Die Reaktion der Südtiroler und des Auslandes 1 ) hatte eine Verschiebung der Behandlung der Südtiroler Frage in der Natio nalversammlung bis Mitte Januar 1948 zur Folge („Corriere Tridentino“ vom 18. 12. 47). Per Obmann der SVP

15
Bücher
Kategorie:
Recht, Politik
Jahr:
1948
Südtirol im Jahre 1947 : eine Zusammenstellung der ""Südtiroler Monatsberichte"" vom Jänner bis Dezember 1947.- (Unterlagensammlung "; 17)
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Seite 40 von 126
Autor: Gesellschaft der Freunde Südtirols / hrsg. von der Gesellschaft der Freunde Südtirols
Ort: Innsbruck
Umfang: 131 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Südtirol ; s.Politik ; z.Geschichte 1947
Signatur: III 104.499/1947 ; D III A-3.683/17 ; III A-3.683/17
Intern-ID: 174656
Liberalen, düe „Federazione Trentina” für die Finheitsprovinz. Die „Dante -Alighieri“, die „Geogr. Gesellschaft', der „Ital. Alpenklub” setzten sich für sie ein. Die italienischen Sozialisten, die einzige große italienische Partei, die für die Selbstbestimmung Südtirols eintrat, beantragten durch ihren Führer Turati am 9. 8. 1920 im italienischen Parlament die Errichtung von zwei getrennten Provinzen Bozen und Trient. Der Antrag wurde verworfen. Die Mehrheit der demokratischen Abgeordneten

sich, ebenso wie sein Chef Nitti, als zu schwach, diesen radikalen Angriffen zu widerstehen; er erklärte, die italienische Regierung sei „weit entfernt”, bestimmte Ent scheidungen zu treffen; die Regierung wich zürück und die Frage wurde praktisch ad infinitum vertagt. Die Verwaltung Südtirols durch Trient blieb aufrecht. Diese Verwaltung erschien weiten italienischen Kreisen jedoch immer noch als viel zu milde. In Bozen selbst schlossen sich im September 1920 die dort lebenden Italiener

zu einer Einheitsfront „Lega Italiana” zusammen, an der die Nationalisten ebenso wie die „Volkspartei“ (Popolari) und Republi kaner beteiligt waren und der sich auch die italienische Beamtenschaft einfügte. Nur die Sozialisten blieben außerhalb. Das national-demokratische Trientiner Blatt „Libertà“ stellte im Oktober 1920 u. a. folgende Leitsätze für die italienische Politik in Südtirol auf: „Oberetsch ist nicht deutsches Land, es ist italienisches, rein italienisches Land, nur zum Teil von Deutschen be bewohnt

, die jetzt italienische Untertanen geworden sind, Drohungen der Ohnmächtigen sind lächerlich, werden aber jedenfalls ganz Italien bereit finden, sie zum Schweigen zu bringen” 3 ). Im Frühjahr 1921 wurde in Bozen unter dem Protektorat der „Italieni schen Gesellschaft für den Fortschritt der Wissenschaften” mit Beteiligung der „Dante” und der „Kgl. Geographischen Gesellschaft” ein „Forschungs institut für das Oberetsch” gegründet und mit dessen Leitung Tolomei be traut. Es wurde durch staatliche Zuschüsse erhalten

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Kategorie:
Recht, Politik
Jahr:
1948
Südtirol im Jahre 1947 : eine Zusammenstellung der ""Südtiroler Monatsberichte"" vom Jänner bis Dezember 1947.- (Unterlagensammlung "; 17)
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Seite 70 von 126
Autor: Gesellschaft der Freunde Südtirols / hrsg. von der Gesellschaft der Freunde Südtirols
Ort: Innsbruck
Umfang: 131 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Südtirol ; s.Politik ; z.Geschichte 1947
Signatur: III 104.499/1947 ; D III A-3.683/17 ; III A-3.683/17
Intern-ID: 174656
Den Optanten für die deutsche Staatsbürgerschaft müssen ihre staats bürgerlichen Rechte wieder zuerkannt und den ausgewanderten Optanten außerdem die Rückkehr in die Heimat ermöglicht- werden. Italienische politische Kreise stehen, soviel bis jetzt aus Aeußeruingen zu entnehmen ist, auf folgendem Standpunkt: Das Hitler-Mussolini-Abkom men ist rechtsgültig. Die Beseitigung der durch das Abkommen entstande nen Folgen, die Wiederherstellung der staatsbürgerlichen Rechte der Op tanten

für die italienische Staatsbürgerschaft, die eine erzwungene individuelle und kollektive Zustimmung zu einem bis dahin als Faktum ertragenen widerrechtlichen Zustand bedeutete. Die Option für die deutsche Staats bürgerschaft aber bedeutete das Verlassen der Heimat und die Auswan derung in ein kriegführendes Land. Die gewissen Kreise, .von denen wir sprachen, aber versuchten, die 90o/o der Südtiroler, die in der zweiten Möglichkeit das kleinere Uebel sahen, nazistischer Gesinnung zu verdächtigen. Demgegenüber weist

durch das italienische ■Parlament ermangelte. Das Gesetz vom 21. 8. 1939, Nr. 1241, von dem der Verfasser spricht, enthält nur die staatsbürgerschaftsrechtBchen Ausfüh- rungsbestimmungen zum Hitler-Mussolini-Abkommen und müßte mit. die sem automatisch fallen. Statt dessen ist es nach wie vor in Geltung. Ein darauf aufgebautes Gesetz über die Revision, der Optionen würde das Parlament also heute, vor die Notwendigkeit stellen, das Hitler-Musso- lini-Äbkommen nachträglich implicite zu ratifizieren! Man muß

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Bücher
Kategorie:
Recht, Politik
Jahr:
1948
Südtirol im Jahre 1947 : eine Zusammenstellung der ""Südtiroler Monatsberichte"" vom Jänner bis Dezember 1947.- (Unterlagensammlung "; 17)
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Seite 42 von 126
Autor: Gesellschaft der Freunde Südtirols / hrsg. von der Gesellschaft der Freunde Südtirols
Ort: Innsbruck
Umfang: 131 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Südtirol ; s.Politik ; z.Geschichte 1947
Signatur: III 104.499/1947 ; D III A-3.683/17 ; III A-3.683/17
Intern-ID: 174656
war eine ständige stumme Anklage gegen Italien. 7At besitzen, führt zu ständiger Um sie zum Verstummen zu bringen, mußte Italien handeln wie ein An é sf vo,r dessen Verlust Autodieb: das Nummernschild des geraubten Wagens wird ausgewechselt, die Farbe geändert; schließlich scheint es vernünftiger, auch noch die Karosserie umzubauen; trotz allem — die Furcht vor Entdeckung schwindet nie. Es war also ganz logisch, daß die italienische Führung natio- Regierung muß Nationalisten naie Fanatiker zum Diebeswerk

der Entnationalisierung Südtirols heran- zwangsläufig freie Hand gewäh- ziehen mußte. Das demokratische Italien bot den Diktatoren von morgen ren Wirkungskreise, finanzielle und moralische Unterstützung; es stärkte Schritt für Schritt deren Macht, überließ ihnen immer neue Positionen, bis es sich selbst die Existenzberechtigung entzogen hatte. Die italienische Demokratie Italienische Demokratie ein Op- fiel dem Geist, den sie selbst gerufen hatte, zum Opfer. Das Schlagwort v-on ^ er c * er Geister, die sie rief

; italienische Blätter rühmen ihn als „selbstlosen Kämpfer”. Immer neue nationalistische Verbände, neue Zeitungen erstehen, die die Süd-tiroler mit Lockungen und mit Drohungen über schütten. Das Trientlner Blatt „Autonomia” schrieb kürzlich; „Derjenige, der vergißt, daß Rom kein Interesse hat, die Konsolidierung einer deutschen Mehrheit in einem autonomen Gebiet zu fördern, bewegt sich nach unserer Ansicht außerhalb jeglicher realer Politik.” Dies, nicht Haß und nicht Taktik, sind die Gründe

eines Südtirolers an einen Italiener. Anlaß zu diesem Brief ist die Auseinandersetzung über die Südtiroler ' Autonomie. Im österreichisch-italienischen Vertrag vom 5. Sept. 1946, der in den italienischen Friedensvertrag aufgenommen wurde, ist den Südürolem die Gewährung einer Autonomie zugesichert worden. Ernst- zunehmende italienische Kreise sind entgegen dem Wortlaut des Ver trages bestrebt, Südtirol mit dem italienischsprachigen Trentino zu einem autonomen Gebiet zu vereinigen. Innerhalb

18
Bücher
Kategorie:
Recht, Politik
Jahr:
1948
Südtirol im Jahre 1947 : eine Zusammenstellung der ""Südtiroler Monatsberichte"" vom Jänner bis Dezember 1947.- (Unterlagensammlung "; 17)
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Seite 89 von 126
Autor: Gesellschaft der Freunde Südtirols / hrsg. von der Gesellschaft der Freunde Südtirols
Ort: Innsbruck
Umfang: 131 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Südtirol ; s.Politik ; z.Geschichte 1947
Signatur: III 104.499/1947 ; D III A-3.683/17 ; III A-3.683/17
Intern-ID: 174656
der eigenen Sprache und Erziehung der Kinder in der Muttersprache; Pflege der kulturellen Traditionen; ungehinderte Berufs ausübung; Verwaltung durch Vertreter des eigenen Volkes. Der Entscheid für die italienische .Staatsbürgerschaft jedoch hätte — nach Maßgabe der Verhältnisse von 1939 — den endgültigen Ver lust aller dieser Rechte, ja den ausdrücklichen Ver zicht auf diese bedeutet. Die Folge war: 86 Prozent der Südtiroler, 215.000 Menschen, optierten für die deutsche Staatsbürgerschaft. 70.000

denn auch ein propagandistisches Trommelfeuer in ( Südtirol ein, das von beiden Seiten, von der deutschen wie italienischen, sehr intensiv geführt wurde. Die Süd tiroler wurden vor die Wahl gestellt: entweder Um siedlung nach Oesterreich (das damals als „Ost mark“ einen Bestandteil des Deutschen Reiches bildete) oder in italienische Gebiete südlich des 1 Po; Vertreter italienischer Behörden schilderten den Südtirolern bereits eine Zukunft in Abessinien oder Albanien in verlockenden Farben. Unter diesen Um ständen mußten

die Südtiroler mit dem Verlust und Hitler ihrer Heimat als unausweichlich rechnen. Politische Erwägungen spielten bei • ihrer Entscheidung keine Rolle, da die innerpolitischen Systeme in Deutsch land und in Italien die gleichen und beide Staaten durch ein enges Bündnis verbunden waren. Die Option für die deutsche Staatsbürger schaft garantierte den Südtirollern die Ausübung jener menschlichen Grundrechte, die ihnen unter italienisch-faschistischer Herrschaft stets verweigert worden waren: Gebrauch

wieder • gutgemacht werden müs sen. Italien aber betrachtet die Option der Süd tiroler für die deutsche Staatsbürgerschaft als frei-' willigen Akt, der zugleich ein Bekenntnis zum Nationalsozialismus dargestellt habe. Wenn Italien sich heute bereit erkläre, die Folgen der: Option zu mildern, so sei dies eine Tat der Großmut, zu der es ' nicht verpflichtet sei und deren Ausmaß seinem freien Ermessen unterliege. Im heutigen Zeitpunkt werden einige Dokumente besonders .aktuell, die beweisen, daß der Plan

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Kategorie:
Recht, Politik
Jahr:
1948
Südtirol im Jahre 1947 : eine Zusammenstellung der ""Südtiroler Monatsberichte"" vom Jänner bis Dezember 1947.- (Unterlagensammlung "; 17)
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Autor: Gesellschaft der Freunde Südtirols / hrsg. von der Gesellschaft der Freunde Südtirols
Ort: Innsbruck
Umfang: 131 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Südtirol ; s.Politik ; z.Geschichte 1947
Signatur: III 104.499/1947 ; D III A-3.683/17 ; III A-3.683/17
Intern-ID: 174656
der Tiroler Sozialisten zu einer Konferenz mit den italienischen Sozialisten verweigert worden. Die italienische Presse verstärke ihre Angriffe gegen Süd tirol und verdächtige es als Unterschlupf von Nazis und versprengten Weliir- machtsangehörigen’). Dabei werde doch dort die Polizeigewalt ausschließlich von Italienern ausgeübt. „Es besteht der dringende Verdacht, daß Italien in der Welt eine Stimmung vorzübereiten sucht, um die Verzögerung, Ver wässerung oder Vereitelung des Abkommens vom 5. September

) werde die Einreise nach Südtirol verweigert; andererseits habe Oesterreich keine Kontrollmöglichkeit über die Einreisen von Italienern nach Oesterreich („Volkszeifung”, Innsbruck, vom 2. 8. 47). Die italienische Presse betrachtet die sozialistische Interpellation als Auslegung der Beschwerden über Versuch Oesterreichs, freie Hand in Südtirol zu bekommen („Corriere Tri- d^ffalfenisAen Pres'se. ' ^ dentino vom 9. o. 47). • Außenminister Gruber sprach am 23. 8. in Innsbruck vor dem Partei 1 - Gruber

Ital- Kommunisten für Heimkehr verfügte Innenminister Soeiba die Heimkehr jener Südtiroler Kriegsge-, fangenen, die ihre Familien in Südtirol besitzen („Alto Adige” vom 4. 7., Presse^Südfirois in 0 der Optan- „Dolomiten“ vom 12,/13. 7. 47). Das „Alto Adige' stellte am 1.. 7.. zur tenfrage, Freilassung , der Südtiroler Kriegsgefangenen durch dìe italienischen Be-; hörden 3 ) fest, daß es sich hierbei tun eine Gnade, niemals aber um eine Ver- ' pflichtung handle. Jene, die einst für die deutsche

Staatsbürgerschaft op tiert hätten, dürften sich nicht beklagen, wenn die italienische Regierung heute die Folgerungen aius ihrer damaligen Entscheidung ziehe. — Dank persönlicher Intervention des Obmannstellvertreters der Südtiroler Volks- pantei,. Dr. Volgger, bei den jugoslawischen Behörden, wurden 174 Südtiroler aus jugoslawischer Gefangenschaft entlassen („Volksbote”, Bozen, vom ' 21 . 8 .). Der Generalstabschef , des ital. Heeres, General Marras, besichtigte Inspektion ifal. Truppen itt Süd

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Bücher
Kategorie:
Recht, Politik
Jahr:
1948
Südtirol im Jahre 1947 : eine Zusammenstellung der ""Südtiroler Monatsberichte"" vom Jänner bis Dezember 1947.- (Unterlagensammlung "; 17)
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Seite 64 von 126
Autor: Gesellschaft der Freunde Südtirols / hrsg. von der Gesellschaft der Freunde Südtirols
Ort: Innsbruck
Umfang: 131 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Südtirol ; s.Politik ; z.Geschichte 1947
Signatur: III 104.499/1947 ; D III A-3.683/17 ; III A-3.683/17
Intern-ID: 174656
Trentiner Sozialisten bestehen auf Einheitsregion Trient-Süd- tirol. Zur Lage dar Optanten für die deutsche Staatsbürgerschaft in Südtirol. Saragat-Sozialistea und christliche Demokraten Trients setzen 1 sich für Südtiroler Optanten ein. Saragat-Sozialisten für Sonder- autonomie Südtirols. „Messaggero“ setzt Autonomie mit Separatismus gleich. Vorschläge italienischer Nationa listen zur Ausweisung der Oe- sterreicher und der leitenden Mit glieder der „Südfiroler Volks partei“ aus Südtirol

. Italienische Nationalisten venti lieren Gerüchte über geplante Gewaltaktionen der Südtiroler. in Südtirol, das die sofortige Dezentralisierung der Verwaltung mit sich bringen soll. Damit solle der Form der künftigen Autonomie jedoch nicht vorgegriffen werden („Alto Adige“ vom 15. 5. 47). Der Kongreß der Ital. Sozialistischen Partei der Provinz Trient fordert in einer Entschließung eine Einheitsregion vom Brenner bis Ala (Trentino und Südtirol), wobei einerseits die Souveränitätsrechte Italiens

akten — Verehelichung usw. — die hierfür erforderlichen Bestätigungen' verweigert. Diese Haltung der ital. Behörden ist auf ein Gesetz vom 21. 3. 47 zurückzuführen, welches die Anbringung besonderer Sichtvermerke der Präfektxu: Bozen auf allen Staatsbürgerschaftsbeschemigungeh für in Süd tirol geborene Personen fordert. Die durch diese Maßnahmen betroffenen Südtiroler weisen darauf hin, daß die italienische Regierung sich im Pariser Abkommen verpflichtet hatte, die Optantenfrage in großzügiger Weise

Befreiung vom Militärdienst ein. , Die römische Zeitung „Messaggero“ wandte sich am 10, 5. 47 unter dem Titel „Fallstricke gegen die Einheit' heftig gegen die AuÉonomiebesttebungen des von Franzosen besiedelten Aostatales und-von Südtirol. Die italienische Zeitung stellt diese Autonomiebestr-ebxmgen als separatistische Drohungen dar. Das von italienischen nationalistischen Kreisen in Bozen heraus ge gebene Blatt „Edelweiß“ 2 h fordert, am TO. 5 V 47 in einem „Vorschlag an die- 4 Großen“ die Ausweisung

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