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Bücher
Kategorie:
Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater
Jahr:
1978
¬Der¬ Kulturkampf in Tirol.- (Schriftenreihe des Südtiroler Kulturinstitutes ; 6)
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Seite 113 von 532
Autor: Fontana, Josef / Josef Fontana
Ort: Bozen
Verlag: Verl.-Anst. Athesia
Umfang: 528 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Literaturverz. S. 512 - 521
Schlagwort: g.Tirol ; s.Kulturkampf ; z.Geschichte 1861-1892
Signatur: II 221.595
Intern-ID: 378096
den Li beralen nicht ohne Grund geboten. Es war ihnen nicht unbe kannt geblieben, daß die Regierung Verhandlungen mit dem Heiligen Stuhl eingeleitet hatte, um im gegenseitigen Einverneh men eine Revision des Konkordats vorzunehmen. Ebensowenig war es Geheimnis geblieben, daß die Bereitschaft Roms zu einem Entgegenkommen äußerst gering war 31 ). Kultusminister Anton Josef von Hye stieß daher auf taube Ohren, als er im Parlament die Absicht der Regierung bekanntgab, diese Fragen auf dem Wege

einer konziliatorischen Verhandlung mit der Kirche zu lösen, damit selbst „jeder Anschein der Mißachtung bestehender Vertragsverhältnisse vermieden werde' 32 ). Und auch Jäger fand mit seinem Vorschlag, die Verhandlungen über diese Antrage bis zu dem Zeitpunkt zu vertagen, an dem die Regierung eigene Vorlagen vor das Haus bringen könne, keine Zustimmung 33 ). Herbst und Genossen, durch die Erfahrungen aus der Ära Schmerling mißtrauisch gestimmt, wollten sich auf keine Ver handlungen einlassen, sondern vollendete

Tatsachen schaffen. Die Sache wurde entschieden, bevor es zu regelrechten Ver handlungen mit Rom gekommen war. Während die Regierung unter Beiziehung des Wiener Erzbischofs und des Vatikanbot schafters einen Religionsentwurf für die Verhandlungen mit dem Heiligen Stuhl ausarbeitete, berief Kardinal Rauscher auf den 23. September die Bischöfe nach Wien. Die Kirchenfürsten for derten mit Adresse vom 28. September den Kaiser auf, für die Aufrechterhaltung des Konkordats einzustehen 34 ). Papst Pius

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Bücher
Kategorie:
Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater
Jahr:
1978
¬Der¬ Kulturkampf in Tirol.- (Schriftenreihe des Südtiroler Kulturinstitutes ; 6)
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Seite 253 von 532
Autor: Fontana, Josef / Josef Fontana
Ort: Bozen
Verlag: Verl.-Anst. Athesia
Umfang: 528 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Literaturverz. S. 512 - 521
Schlagwort: g.Tirol ; s.Kulturkampf ; z.Geschichte 1861-1892
Signatur: II 221.595
Intern-ID: 378096
11. Der Kampf gegen die konfessionellen Gesetze Kaiser Franz Joseph hatte in seiner Thronrede zur Eröffnung des Reichsrats am 17. September 1870 angekündigt, daß die Re gierung Vorlagen zur Regelung des Verhältnisses zwischen Kir che und Staat einbringen werde 693 ). Die Realisierung dieses Vor habens zog sich aber über mehrere Jahre hin. Die Regierung Potocki stand bereits auf so schwankendem Boden, daß sie ein derartiges Gesetzeswerk nicht mehr in Angriff nehmen konnte; das Ministerium

Hohenwart ging dieser heiklen Frage bewußt aus dem Weg, Die Regierung Auersperg-Lasser mußte mit der konfessionellen Gesetzgebung so lange innehalten, bis sie ihre Position gefestigt hatte. Widerstand gegen das Projekt zeigte sich schon, bevor von Verhandlungen ernsthaft die Rede war. Am 2. Mai 1872 trafen sich nach mehrfachen Anläufen 21 Erzbischö- fe und Bischöfe in Wien und legten Verwahrung ein gegen die Absicht, die mit dem Heiligen Stuhl getroffenen Vereinbarungen aufzuheben 004 ). Weitere

Bischofskonferenzen kamen, obwohl Gass er, Zwerger und Rudigier unermüdlich darauf hinarbeiteten, in den fahren 1872 und 1873 nicht mehr zustande. Kardinal Rauscher versprach sich wenig von solchen Kundgebungen und trachtete, durch diplomatische Verhandlungen auf die Ausarbei tung der Gesetze Einfluß auszuüben 6 ® 5 ). 1874 ging dann alles sehr rasch. Am 18. Jänner erlangte der Ministerrat die Geneh migung des Kaisers, die Gesetzesvorlagen im Reichsrat einzu bringen; am 21. Jänner legte die Regierung

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