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Schlagwort: g.Tirol ; s.Kulturkampf ; z.Geschichte 1861-1892

josephmische Haltung, vermengt mit liberalen Anschauungen, blieb ein Modellfall für unzählige Staatsbeamte, Offiziere und Vertreter der freien Berufe bis zur Auflösung der Monarchie' B ). Einen antikirchlichen Einschlag erhielt die liberale Partei in Österreich in den siebziger Jahren, als das Joseph in isch gesinnte Beamtentum in der Führung mehr und mehr von den Vertretern der Wirtschaft, der Wissenschaft und der freien Berufe abgelöst wurde 10 ). Das Wesen des österreichischen Liberalismus

wurde von der Gegenseite völlig verkannt. Die Römische Kurie wie die Klerikal-Konservativen in der Monarchie machten zwischen der auf eine zeitgemäße Neugestaltung des Staats- und Gesellschafts lebens bedachten Partei in Österreich und den freimaurerisch- revolutionären Bewegungen anderer Länder keinen Unterschied: In der Sicht der Klerikalen war die liberale Partei in Österreich die Partei des Umsturzes und der Barrikade ')• Der Liberalismus, im wesentlichen an die städtisch-industrielle

der Absenz der staatsrechtlichen Opposition von Böhmen. Die Politik der liberalen Partei war daher eine „unpopuläre' Politik. In Tirol, wo die Kirche, der konservative Adel und das alte, traditionsgebundene Bauerntum den Ton angaben, fanden die neuen Ideen schwer Eingang. Liberal waren hier die Intellektuel len, das Bürgertum in den Städten und größeren Orten sowie Teile des Adels. Ihre akademische Diktion kam gegen die massive Wortführung der Klerikalen nicht auf. Die kirchlich-konservative Propaganda

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Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater

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1978

¬Der¬ Kulturkampf in Tirol.- (Schriftenreihe des Südtiroler Kulturinstitutes ; 6)

Seite 352 von 532

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wiedereinzuführen 132 ). 6, Differenzen in der klerikalen Partei: Jungkonservativ gegen Altkonservativ Die Auseinandersetzungen zwischen Jungkonservativen und Altkonservativen in der klerikalen Partei Tirols waren kein Ge nerationenkonflikt, sondern in erster Linie ein Kampf um die Taktik, die der Regierung und den Bundesgenossen in Wien ge genüber einzuschlagen war, wenn grundsätzliche Zugeständnisse erreicht werden sollten. Ignaz Giovanelli Josef Greuter und Fried rich Graf wollten zuerst

hatte die Führung bereits im Herbst 1881 veranlaßt, die Reorganisierung und Straffung der Partei in Angriff zu nehmen 134 ). Das Unter nehmen ist — wie der Beitritt Zallingers, Wiesers und Josef Di Paulis zum Liechtensteinklub im November gleichen Jahres zeigt 350 1

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Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater

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1978

¬Der¬ Kulturkampf in Tirol.- (Schriftenreihe des Südtiroler Kulturinstitutes ; 6)

Seite 475 von 532

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war damit nicht behoben. Die Reibereien setzten sich fort von Wahl zu Wahl. 324 ) Bundsmann, a.a.O., S. 102. 325 ) N. T. St. Nr. 153 v. 9. 7. 1870, Das genaue Gegenteil von Italienisch tirol; dort waren in den Landgemeinden nur Vertreter der national liberalen Partei gewählt worden (N. T. St. Nr. 154 v. 11. 7. 1870). 326 ) Arn 19. Juli war der Deutsch-Französische Krieg ausgebrochen. 327) sten. Ber. Ltg. 1870, S. 2, r>28 ) Lasser hatte schon im Juni die Vermutung ausgesprochen, der Landtag werde entweder

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Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater

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1978

¬Der¬ Kulturkampf in Tirol.- (Schriftenreihe des Südtiroler Kulturinstitutes ; 6)

Seite 319 von 532

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1. Die Besetzung der Bischofssitze von Brixen und Trient Am 31. März 1879 starb Fürstbischof Benedikt von Ricca- bona in Trient 8 ). Wenige Tage später, am 6. April 1379 folgte ihm Fürstbischof Vinzenz Gasser ins Grab 9 ). In Gasser verlor die konservative Partei Tirols ihren geistigen und politischen Führer im Kampf gegen den Liberalismus. Der Tod Riccabonas dagegen wurde von den Ultramontanen weniger schwer empfun den. Riccabona, Oberhirte einer schwierigen ethnisch heteroge nen Diözese

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Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater

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1978

¬Der¬ Kulturkampf in Tirol.- (Schriftenreihe des Südtiroler Kulturinstitutes ; 6)

Seite 193 von 532

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Dafür erteilt er in einem Schreiben der Landesschulbehörde Be lehrungen über die Schulpolitik. Er findet, die Schwierigkeiten, mit denen die Behörde zu kämpfen habe, seien bei der gegen wärtigen politischen Organisierung nicht zu bewältigen. „Wenn man sich keiner Illusion hingeben und die Sache praktisch an fassen will', meint er, „muß man sich gestehen, daß der ent standene Riß so klaffend ist, daß jede Partei mit Entsetzen den selben betrachten muß; die Regierungspartei

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1978

¬Der¬ Kulturkampf in Tirol.- (Schriftenreihe des Südtiroler Kulturinstitutes ; 6)

Seite 99 von 532

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auf die ge setzliche Bestimmung des Paragraphen 17 des Protestantenpaten tes nicht eingegangen werden 2M ). Die Klerikalen in Tirol waren enttäuscht. Von Belcredi hat ten sie sich mehr erwartet. Beleidigt wie sie waren, gingen sie von ihrem Vorhaben ab, das „Sistierungsmanifest' vom 20. Sep tember 1865 mit einer Dankadresse zu beantworten 215 ). „Voll ends befriedigt', berichtete Fürst Lobkowitz nach Wien, „wäre diese Partei nur dann gewesen, wenn sie ihren politischen Geg ner vollständig in den Boden gebohrt

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1978

¬Der¬ Kulturkampf in Tirol.- (Schriftenreihe des Südtiroler Kulturinstitutes ; 6)

Seite 358 von 532

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weder ein „Staatsbischof' noch ein „Kampfbischof', sondern ein Seelenhirte in des Wortes schönster Bedeutung. Sei nem Wirken war leider nur eine kurze Dauer beschieden. Am 24. April 1884 erlag er einem Herzschlag 158 ). Die Regierung hätte jetzt bei der Ernennung des Bischofs für Brixen auf die Verfassungspartei keine Rücksicht mehr nehmen müssen. Die liberalen Minister waren aus dem Kabinett ausge schieden, die liberale Partei kam als Koalitionspartner nicht mehr in Betracht. Dennoch ließ

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1978

¬Der¬ Kulturkampf in Tirol.- (Schriftenreihe des Südtiroler Kulturinstitutes ; 6)

Seite 244 von 532

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der Religion oder der Sittlichkeit einstimmig Einspruch erheben. Über diese eventuel len Zugeständnisse aber, so schärfte Stremayr dem Statthalter ein, dürfe er unter keinen Umständen hinausgehen 655 ). Die Verhandlungen kamen 1872 wegen der vorzeitigen Schließung des Landtags (Affäre Ullmann) nicht zum Anlaufen, Taaffe dürfte aber mit maßgebenden Persönlichkeiten der kon servativen Partei über die Vorlage gesprochen haben. Denn in

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Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater

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1978

¬Der¬ Kulturkampf in Tirol.- (Schriftenreihe des Südtiroler Kulturinstitutes ; 6)

Seite 185 von 532

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des Reichsrats, um zu einer baldigen Deckung des Budgets zu gelangen. Die deutsch-liberale Partei dagegen wollte, daß die Konstituierung so lange aufgeschoben werde, bis der böhmische Landtag die Wahlen in den Reichsrat vornahm. Sie ließ sich dabei von der Überlegung leiten, daß, wenn die Böhmen ihre Renitenz fortsetzten, auf Grund des Not wahlgesetzes direkte Wahlen vorgenommen werden müßten. In diesem Falle wären ihre Reihen voraussichtlich um einige Man date erweitert worden. Der Vertagungsantrag wurde

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1978

¬Der¬ Kulturkampf in Tirol.- (Schriftenreihe des Südtiroler Kulturinstitutes ; 6)

Seite 263 von 532

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