346 Or. Julius Bra un : (Sirs Mmruà) auf den Ruinen Babylons am Ende nicht auch ein Königsgrab gewesen sei? Am anziehendsten und gründlichsten ist Hr. Braun, wie viel leicht einem Kunstliebhaber scheinen mag, in dem Theile seines Buches , welcher von der Entwicklung der dorischen Architektur aus Aegypten und der jonischen aus Assyrien handelt. Den Aus- gangspumt zu dieser höchst lehrreichen und mit großer Entschie denheit in Sprache und Gedanken niedergeschnebenen Kunstdiatribe liefert
mit seiner dorischen Baugestalt das berühmte Parthenon von Athen. Woher sind nun, fragt Hr. Braun, die dorischen Formen des großen Mmèrvatempels in das jonische Attika ge kommen? In Beantwortung dieser Frage ist der Ausdruck nicht bloß energisch und rücksichtslos, er wird stellenweise epigramma tisch und beinahe herausfordernd, besonders gegen das, was der Verfasser in eigener Weise als „Philosophie der Architektur' be zeichnet. Die Architekturphilosophen möchten, wie wir alle wissen, den dorischen Baustyl
etwas zu bedeuten haben, waren Ko- rinth, Syrakus und Agrigent bekanntlich die üppigsten und aus gelassensten, gehörten aber insgesammt dem dorischen Stamme an. Hr. Braun möchte nun wissen, wie in diesen drei Haupt sitzen der Liederlichkeit und des ausschweifendsten Luxus neben her schweren und würdigen Architektursorm dorische Sittenstrenge und dorischer Charakterernst historisch nachzuweisen sei ? Es ist ein