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Bücher
Jahr:
1861
Kritische Versuche.- (Gesammelte Werke ; 3)
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Seite 30 von 567
Autor: Fallmerayer, Jakob Philipp ;
Umfang: VI, 559 S.
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 39.856/3
Intern-ID: 124976
^.4 àiWìZ Äs Lustme: mitv ollen Taschen und besonders mit allzeit vollem Magen, aber ohne alle. Prätensiön nach öffentlicher Bedeutung, und nebenher noch insgefammt, Regierer wie Regierte, Atheisten von Profession. ^Deutschland', schreibt der Hr. Marquis im zweiten Briefe, ,M das Land m a t e r i e l l e r Glückseligkeit, wo die Re gierungen der Welt beweisen wollen, daß die Idee des Gött lichen zur Wohlfahrt einer Nation nicht nöthig sei.' Nach Hrn. von Cüstine wäre dies die letzte Consequenz

des Protestantismus, der eigentlich Deutschland politisch und moralisch getödtet habe. Wie v'MheHaft und großartig wir von uns selbst auch im mer denken mögen, so geht doch aus den Urtheilen, die man mit betrübender' Übereinstimmung immerfort an der Seine wie an der Themse fallt, deutlich hervor, daß wir uns m dm Augen der großen - Nationen As Auslandes noch nicht politisch rehabilitirt haben. '''Wahrscheinlich- tNüssett uns die Russen zu dieser Ehre verhelfen , und zwar aus Wegen der Selbstvertheidi'gung

, die für Deutschland allein ersprießlich sind. Ein unbestimmtes Gefühl geht durch alle Gauen,, -lebt in -allen Gemüthern, als müsse es zwischen uns und dem slavischm Osten einmal Zu ernsthasten, langen und leidenschastlichen Erklärungen kommen, in w elchen nicht xwris, Zeà Äs salute esàmen est'. Solche Ahnun- gen sind durch diplomatische Phrasen und erkaufte Worte nicht mehr, zu beschwichtigen. Schon das bloße Bestreben, gegen un sere Widersacher.;gerecht zu--sem> erweckt- in Deutschland Verdacht. Wer

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Bücher
Jahr:
1861
Politische und culturhistorische Aufsätze.- (Gesammelte Werke ; 2)
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Seite 127 von 503
Autor: Fallmerayer, Jakob Philipp ;
Umfang: VI, 503 S.
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 39.856/2
Intern-ID: 124975
Deutschland und die orientalische Fragc I. 125 Moskowiter, besonders aber an der Bereitwilligkeit der deutschen Höfe mit ihren NoHhelfern von Anno zwölf und Anno acht undvierzig in Fehde Zu treten; am bittersten aber täuschten sie sich im Glauben an ihre eigene Kraft und strategische Überlegen heit. Verleihe Gott, daß sich Herr V. S. selbst an der Mög lichkeit, durch Verständigung der beiden großen deutschen Vororte ein gemeinsames Nationalgefühl und ein wenigstens nach Außen festgeschlossenes

Deutschland herzustellen, nicht auch noch täusche? Denn nur um den Preis der Beseitigung aller Hindernisse und Streitfragen könne der große Centralpunct Europa's der ihm von beiden Seiten drohenden Gefahr entrinnen. Wenn sich der Sieg gleichviel, ob'zn Gunsten der Russen oder der Westmächte — ohne unser Zuthun und ohne vorgängige Herstellung überwältigender Schlagfertigkeit entscheidet, und der Kampfpreis zur Vertheilung kommt, was wird dann unser Schick sal sein? Kampfpreis ist aber diesmal das große

, wo die un heilvolle Zwietracht zwischen Achilles und Agamemnon und der Ruin des Heeres dem Zeus aufgebürdet wird — Wie aber heute noch Jemand glauben mag, der Krieg werde die beiden gewaltigen Nebenbuhler bis zu einer solchen Ohnmacht entkräften, daß ein uneiniges und träges Deutschland mit seinen „unverbrauchten' Kräften beiden impomren, beiden das Gesetz

4
Bücher
Jahr:
1861
Politische und culturhistorische Aufsätze.- (Gesammelte Werke ; 2)
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Seite 169 von 503
Autor: Fallmerayer, Jakob Philipp ;
Umfang: VI, 503 S.
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 39.856/2
Intern-ID: 124975
1 68 Zur europäischen Politik. Mere theilen Zucht und Disciplin, und jenes hastige, aufgeregte, stürmische, uns langsamen Germanen so innig verhaßte, eilfer tige und unermüdliche Wesen der Moskowiter. Wort und That, Theorie und Praxis, Schein und Wesen standen sich einst in Rußland und Polen, heute aber, da das katholische Polen Todes verblichen, stehen sich dieselben Ele mente in Rußland und Deutschland feindlich gegenüber. Wir sind das „Herz Europa's', das große Jdeenmagazin und zugleich

die Träger des lateinischen Christenthmns und seiner Bil dung. Niemand (weder Mensch noch Gedanke) ist bleibend Sie ger und Herr von Europa, wenn er nicht über Deutschland zu gebieten hat. Germamen, voll blühender Städte und kriegerischer Kraft, mäßig, arbeitsam, tapfer, empfindsam, methodisch, aber kirchlich und politisch unheilbar zerrissen, soll jetzt hoch auf der Welt bühne gegen das Tafelland von Moskovien, dieses unermeßliche Soldatenhaus mit schweigsamen Feldern, Birkenalleen, Föhrcn- wald

und hölZernen Herrenhäusern, das Conglomerat gegen die engverschmolzene Einheit, das müde Rom gegen das sieggekrönte, jugendlich aufblühende Neu-ByzanZ die Frage des Jahrhunderts entscheiden. Der Pentarchist sagt es unumwunden, die griechisch- gläubi gen Russen wollen über Deutschland regieren, zwar friedlich, wohlthätig, unmerklich, verlangen gar nichts für ihre Mühe, wollen sogar noch bezahlen, und wenden sich mit Klugheit zu erst an die Vielen, an die Kleinen, um mit ihrem Beistande zuletzt den Oroßen

5
Bücher
Jahr:
1861
Politische und culturhistorische Aufsätze.- (Gesammelte Werke ; 2)
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Seite 299 von 503
Autor: Fallmerayer, Jakob Philipp ;
Umfang: VI, 503 S.
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 39.856/2
Intern-ID: 124975
in Deutschland mehr und empfindlicher geschadet als die Kurzsichtigkeit seines Inten danten Darü, der da nicht einsehen wollte, daß die Jenenser Professoren zum Heil des Vaterlandes und ?er Wissenschast noth- wendig jeden Abend Beefsteak essen mußten'). Man ist aber heute auch viel billiger als im verwichmen Jahr und das Verlangen, die kleineren deutschen Fürsten möchten sich aus Patnotismus selbst erwürgen, gilt jetzt fast überall für thöricht und abgeschmackt. Die Zeiten, wo St. Alexius sein Senatorengold

den Proletariern schenkte und um „seine Seele zu retten' auf Bettel ging, sind jetzt vorbei, und wären in meh reren europäischen Staaten, wie man neulich in Zeitungen las, selbst voB Polizeiwegen strengstens untersagt. Nackt dagegen und mit dem Krönlein auf dem Kopfe in die Wüste hinaus zu gehen, wie der ägyptische Regulns St. Onuphrins, gestattet bei aller Sucht unserer Großen nach sittlicher Vollendung in Deutschland schon das Klima nicht. Wie es in der Politik bei uns heute ist, so soll es bleiben

; die Notwendigkeit ist kein Nebel und Magister Pangloß wäre noch heute der größte Philosoph. Eine compacte Cinheits- und Widerstandskraft neben Voll- b e stand souveräner Kleinstaaterei ist in Deutschland eine anerkannte Unmöglichkeit. Aber eine eben so große, ja vielleicht eine noch ») S. Denkwürdigkeiten dcS Weimar'schcn GeheimratheS Müller.

6
Bücher
Jahr:
1861
Politische und culturhistorische Aufsätze.- (Gesammelte Werke ; 2)
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Seite 292 von 503
Autor: Fallmerayer, Jakob Philipp ;
Umfang: VI, 503 S.
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 39.856/2
Intern-ID: 124975
292 Deutschland. sollen, ob sie als ein freies, von fremdem Machtgebot unabhän giges Gemeinwesen auch in Zukunft noch bestehen, oder ob sie, wie die Gegner sagen, als verzagte und unverbesserliche Thoren die Beute klügerer' Nachbarn sein und ans den Listen der sich selbst maßgebenden Völker verschwinden sollen. Wie es sich nach den Märztagen durch die deutschen Gauen regte und hob und kräftig zu gestalten schien, traten dem neuen Schöpfungsproceß von außen überall Besorgniß für eigene Sicher

. Der gallische Rachbar meint sogar, es sei Pflicht der Nächstenliebe. Deutschland vor dem russischen Protectorat Zu warnen. Die Dàts, scheint es, wittern endlich für das von Parteien zer rissene Frankreich selbst Gefahr, wenn einmal die schirmende Czarenhand über die Köpfe der Deutschen hinweg bis an den Rheinherüber reicht. War einst Napoleon Protector eines deutschen Rhein bundes, so ist jetzt Czar Nikolaus in der öffentlichen Meinung Emopa'K Protector eines andern deutschen Bundes, der seinen Namen

vermuthlich von der Oder nimmt. Gestehen wir es endlich frei und unverholen, ohne das Glück und ohne den stand hasten Sinn des russischen Imperators hätte sich Deutschland (1813) in seiner Schwäche des Welteroberers nicht mehr erweh ren können. Daß aber der befreite Knecht auf ewige Zeiten in die Clientele des Patrons verpfändet ist, war nicht bloß im alten

8
Bücher
Jahr:
1861
Politische und culturhistorische Aufsätze.- (Gesammelte Werke ; 2)
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Seite 445 von 503
Autor: Fallmerayer, Jakob Philipp ;
Umfang: VI, 503 S.
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 39.856/2
Intern-ID: 124975
Das geographische Element j», Welthandcs. 447 C°nM°n und selbst nicht dem religiösen und politischen 5-ma- tismus aus dem Wege zu gehen.' Ist diese Ansicht, wie die meisten Sachkundigen dafür hatten wirklich die richtige, so wären der Heidelberger Katechismus das Interim, das Simultanem^ der Passamr Vertrag, der Schmal- falber Bund und der westphäliHc Friede als solche wenigstens von der Schuld, die Capitalien ans Deutschland vertrieben und die Handelsleute und die Frachtfuhren von unsem Land

und etwas stark nach einer Seite hin neigenden Festredner lieber gar nicht berühren wollen. Gut wäre es freilich, wenn wir in Deutschland alle einen Sinn nnd denselben Glauben hätten. Da aber, wie schon der Apostel sagt, Häresien sein müssen, so ist mit einigem Grund vorauszu setzen, daß es deren auch in der nächsten Zukunft noch unter uns geben werde. Nnd doch möchten wir heute lieber als morgen die verlornen Güter wieder gewinnen, die verlornen Transitckzebühren wieder in unsere Taschen schieben und den ver

siegten Goldstrom wieder in deutsches Rinnsal leiten. Hat der eifervolle Redner des vorigen Jahres die Sache ins wahre Licht gestellt, so sind wir kurzweg und auf immer zu Grund gerichtet; ist aber sein Antagonist und Widerleger gründlicher eingedrun gen, so hätten wir, wie die Dinge jetzt in Deutschland stehen, allerdings noch Hoffnung über kurz oder lang zu unserer Sache

9
Bücher
Jahr:
1861
Politische und culturhistorische Aufsätze.- (Gesammelte Werke ; 2)
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Seite 302 von 503
Autor: Fallmerayer, Jakob Philipp ;
Umfang: VI, 503 S.
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 39.856/2
Intern-ID: 124975
302 Deutschland. uns zwar VM achtbarer Seite her, es habe noch keine Roth; Czar, Napoleon Bonaparte und der Cavaignac selber wären un sere besten Freunde, seien überall nur auf Mehrung und Be festigung unserer politisch-theologischen Staats-Phantasien bedacht und wollen von einer Uebervortheilung Deutschlands aus Achtung für fremdes Gut und Recht durchaus nichts wissen. Wenn man diesen eidlichen Versicherungen nur auch ein rechtes Vertrauen schenken könnte ! An Alles kann man aber glauben

und Metaphysik freilich weit angemessener .Wd congeMaler, als rohes Waffengetümmel und brutale Gewalt. Zum Glück für Deutschland hat der Ehr würdige Schwegerl vom Redemptoristmkloster in Altötting gerade jetzt, wie die Blätter sagen, unter dem Sündenwust der oberbayerischen Schullehrer tapfer und gottselig aufgeräumt. Warum schickt man nun nicht diesen siegreichen Kämpen, diesen zweiten Ruisbrök, um, wie vorher die oberbayerischen Schulleh- rer, so jetzt dm Groß-Chan und seine Bojaren, versteht sich beide

separatim und bei verschlossenen Thören, an Ort und Stelle selbst zu katechisiren? Der Czar ist ja ein frommer Mann, wie Herr von Montalembert mit allen Andächtigen in ganz Europa sagt, und die Furcht vor Kirchenbann und vor ewiger Höllenpein wird ihn Deutschland gegenüber gewiß auf bessere Gedanken bringen. Um jedoch die Sache nicht bloß halb zu chun, müßten Zu gleicher

11
Bücher
Jahr:
1861
Kritische Versuche.- (Gesammelte Werke ; 3)
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Seite 279 von 567
Autor: Fallmerayer, Jakob Philipp ;
Umfang: VI, 559 S.
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 39.856/3
Intern-ID: 124976
Geschichte àr Stadt Kempten. 273 litische Freiheit Europa's durch die Deutschen in Deutschland auszusehen sei. Die Vorahnung dieser traurigen N oth wendig- keit lebt in Aller Brust. Daher der Ernst, die Unzufriedenheit, die Melancholie, die Ungeduld, der Zorn deutscher Gemüthsavt und deutscher Wissenschast. Unser ganzes Wesen, unsre Art zu sein, zu thun, zu reden und die öffentlichen Dinge zu behandeln ist den Qestlichen verhaßt, lästig, hinderlich, weil deutsches We sen aus dem Continent

allein der neuen Staatsidee, dem christ lichen Mongolenthum als Eckstein und Aergerniß im Wege steht. Solche Feindschaften sind von langer Dauer; sie liegen im Blut, sind erblich, unversöhnlich. Man stellt sich zwar, als verachte .man uns und als wären wir in der Wagschale Europa's ohne Gewicht. Deutschland ist aber die Mutter lder Ideen, die Pflanz schule des freien Gedankens. Und für das asiatische Staatsprincip hatte seit des Hystaspes' Sohn die Idee, hatte der freie Ge danke

, wenn auch unbewaffnet, doch etwas Unheimliches, etwas Furchterregendes, das den Schlummer stört und keine Ruhe gönnt. Der Haß unseres Gegenparts wird nur um so giftiger, und fem Streben um so nachhaltiger, je dringender sich zum fià Ge danken der Durst nach kühner That gesellt. Deutschland aber will jetzt handeln, und der Trieb zur Thätigkeit, das erwär mende Feuer der Bewegung dringt von der breiten Grundlage der Massen herauf und reißt die trage Natur der höhern Ord nung im Strudel fort. Der Verfasser redet

13
Bücher
Jahr:
1861
Kritische Versuche.- (Gesammelte Werke ; 3)
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Seite 280 von 567
Autor: Fallmerayer, Jakob Philipp ;
Umfang: VI, 559 S.
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 39.856/3
Intern-ID: 124976
274 - I. B. HaggennMer: und bmrtheilt werden. Wer jetzt leugnen wollte, beiß es in Deutschland gähre, und daß die Nothwendigkeit eine günstigere Stellung gegen das Ausland einzunehmen bei diesem Volke all gemein empfunden werde, der wird nicht mehr angehört. Wenn wir den Sinn des Verfassers, wie ihn die Vorrede zum zweiten Bande zusammenfaßt, richtig zu deuten verstehen, so will er sagen: „um die Prüfungen, die in nicht ferner Zukunft unser harren, mit Kraft und Erfolg zu überstehen

, hat Deutschland nm dann gründliche Hoffnung, wenn es in allen Gauen eine freie, Grund befitzende und bei Gesetz und Recht betheiligte Bauerschaft erstehenzu lassen , Muth und Geschick besitze.' Sem ZU will aber der Verfasser nicht mit Gewalt, nicht mit Tumult und agrarischen Gesetzen, wie einst die Gracchen und heute die Ungeduldigen des Continents , sondern auf Wegen der Billigkeit, des gegenseitigen Einverständnisses und der aner kannten Nothwendigkeit erringen. Recht, meint der Verfasser, sei und bleibe

Recht, und zwar ein zähes Recht, und Vertrag sei überall besser, ' als Gewalt. Dieser 'Geist der Besonnenheit, der richtigen Würdigung des Bestehenden, der Erkenntnis? des Möglichen und Ausführbaren stellt den Verfasser ganz auf die Höhe der Umstände und des Maßes, in welchem man allgemeine Angelegenheiten gegenwärtig besprechen soll. Ein Umschwung der öffentlichen Meinung Hut sich allmählich kund; man ist bei allem Ernst und bei aller Willensstrenge m Deutschland doch viel ruhiger, zuruShaliendèr

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Bücher
Jahr:
1861
Politische und culturhistorische Aufsätze.- (Gesammelte Werke ; 2)
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Seite 234 von 503
Autor: Fallmerayer, Jakob Philipp ;
Umfang: VI, 503 S.
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II 39.856/2
Intern-ID: 124975
234 Deutschland. von ihrem Politischen Thun insbesondere so trostlos und geringe zu denken. Warum aber ich mir diese Freiheit nehme und warum ich um ein zweifelhaftes Gut (bons sams. apuà postsros) die Gunst des Augenblicks so ganz verscherze, ware eine frische Disser tation, von der Sie natürlich nichts hören wollen. Auch weiß ich ebenso gut, daß Sarkasmen nichts verbessern und Spott die Sachen oft noch schlimmer macht. Aber was würde es nützen, wenn man auch mit Sanstmuth sagte

„dies und jenes müßt ihr thun', „so und so stellt es an, damit es euch gelinge Z' Es geschähe ja dennoch nicht. Darum mag ich kein Phrasen- Weltverbesserer sein , wie die gelehrten Widersacher, und kenne, weil ich doch nicht schweigen will, als Waffe gegen das Uebel nur Verneinung und Ironie. Wenn aber diese Rede in Deutschland lästig wird und sogar verderblich scheint, so greift zu derselben Rüstung oder, insofern doch der Friede besser ist, sagt lieber gar nichts mehr, ignorirt mein Bemühen, wie der gelehrte

Deutschen hasser Schafank in feinem dicke« Prager Buch. Das ware am Ende noch die beste Mediein. Sie sehen, daß ich die „flavischen Allerthümer ' meine, das erstaunliche Concept,-, das man in Deutschland allgemein bewundert, aber wenig ließ. Gerade aus diesem Grunde und weil ich Waffen gegen mich selbst verheiße, könnte eine kurze Analyse dieser großen Slaven-Apokalypse viel leicht nicht unwillkommen sein.

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