Landgericht St Michelsburg Dieses Gericht ist der letzte Rest der alten Grafschaft Pustertal, der durch die Abbröckelung einzelner Teile infolge der Feudal- und Immunitätsverhältnisse ver blieben ist. Im 13. und 14. Jahrhundert wird es das Landgericht im Pustertal genannt. Es entsprach einem alten Dingsprengel der Grafschaft mit einer einzigen Schranne (Gerichtssitz) in St. Lorenzen, dem Sitz der Urpfarre, die den größten Teil des Gerichts samt der Stadt Bruneck umfaßte. Ehrenburg und Montal
St. Michelsburg zuerkannt wurde. Nach der Pustertalischen Steuerbeschreibung vom Jahre 1545 und dem Urbar des Gerichts St. Michels burg vom Jahre 1714 bestand das Landgericht aus folgenden Malgreien: Loten, Runggen, Stegen, Saalen, Kienberg, Getzenberg, Ellen, Montal, Hörschwang, Onach, St. Lorenzen, St. Georgen, Dietenheim, äuße rer Burgfrieden, Reiperting, Reischach, Walhorn, Stefansdorf, innerer Burgfrieden. Außer den genannten Ortschaften gehörten folgen de, in anderen Gerichten gelegene
und ins Landgericht St. Michelsburg mit Urbarzinsen verpflichtete Höfe zum Gericht: Schifferegger (Burgfrieden Ehrenburg), fünf Höfe in Hofern (Gericht Schöneck) und ein Hof des Klosters Sonnenburg in Ehrenburg. Folgende Höfe mußten Vogteizinsen entrichten, so unter anderem der Erspamer und Krosser ob Ehren burg. Diese Vogteizinsen machten für jeden Hof zwischen 3 und 1 lb in Geld und zwischen 3-1 Star Hafer, 1-1/2 Kitz, 2-1/2 Frischlinge und 2-1/2 Lämmer aus. Folgende Landrichter, Pfleger und Hauptmann
sind uns vor 1500 bekannt: 1272 Jakob von St. Michel 1298 Reinprecht von Schöneck 1307 Graf Heinrich 1310 Dietmar von Lamprechtsburg 1334 Englmar von Villanders 1351 Albrecht von Geschreff oder von Gsieß 1363 Albrecht von Geschreff oder von Gsieß 1383 Peter von Groppenstein 1387 Rudolf von Glötter 1391 Rudolf von Glötter 1393 Erasmus Burggraf von Lienz 1394 Erasmus Burggraf von Lienz 1410 Christoph von Welsberg 1428 Christoph von Welsberg Die Bezeichnung Landgericht bzw. Landrichter im Pustertal verschwindet