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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
[1876]
Geschichte Tirols von den ältesten Zeiten bis in die Neuzeit ; 2
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Seite 400 von 591
Autor: Egger, Josef / von Josef Egger
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VIII, 583 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte
Signatur: D II 5.585/2 ; II 5.585/2
Intern-ID: 84130
funken war. Die Zölle hatten sich um nicht weniger als 70.000 st. vermindert. Von den Gesammteiunahmen waren au Capitalszinsm 168.066 st. (nach deren Reduction); an Besoldungen für Regierung und Kammer 38.317 fl., an Sold, Wart-' und Dienstgeldern 10.648 st. u. s. w., im ganzen an- Verwaltungsauslagen 204.745 fl. zu entrichten; die erzfürstliche Hofhaltung kostete 184.750 st. Es blieb ein jährliches Deficit von 132.603 st. Die der elsäs- sischeu Regierung und Kammer iucorporirten Länder

waren schon vor den feindlichen Angriffen in viel schlimmern Finanzverhältnissen als Tirol. Die verschiedenen landesfürstlichen Schulden beliefen sich auf 4.170.329 st. Die großen außerordentlichen Auslagen machen diesen Zustand leicht erklärlich. Betrugen doch während Claudias Regierung die Kriegsauslagen allein 2.748.074 fl., uni 1.250.853 st. mehr, als die Stände im ganzen hiefür bewilligt hatten. Was etwa von der Regierung zur Förderung von Handel und Gewerbe geschah, wurde von den herrschenden

Familien der Landschaft, die das Land für ihre Zwecke auSbeuten wollten, noch angefeindet, wie das Bozner Handelsgericht, neue Bier- und Branntweinbrauereien; keinen An stand mag die Trockenlegung und Cultivirung der Haller Au ge sunden-. haben b). Besser als mit der Finanzverwaltung war es während Clandia's Regierung mit der Justiz pflege bestellt. ES wurde zwar, wie wir gehört, das mangelhafte tirolische Landrecht nicht verbessert, aber Claudia wehrte ihren Beamten nicht, wo dies im Stiche ließ

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
[1880]
Geschichte Tirols von den ältesten Zeiten bis in die Neuzeit ; 3
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Seite 477 von 966
Autor: Egger, Josef / von Josef Egger
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VIII, 954 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte
Signatur: II 5.585/3 ; D II 5.585/3
Intern-ID: 553578
471 Trientner Diöcese wol die Ruhe erhalten, doch mußten General- vicar und Capitel die heftigsten Schmähungen über sich ergehen lassen 16 ). Der Bischof von Brixen trennte schon dadurch seine Sache von seinen beiden Amtsbrüdern, daß er ihrer Einladung nach Inns bruck nicht folgte; darum behandelte auch die Regierung ihn mit mehr Schonung und hatte bald die Genugthuung, ihn zu wichtigen Zuge ständnissen zu vermögen. Lange wollte zwar Fürstbischof Franz auf den Ternavorschlag bei Vergebung

und Feichter aus dem Seminar zu entfernen, was bisher die Regierung vergeblich verlangt hatte. Es ist unbekannt, was diese Wendung herbeigeführt hat. Zeloten haben sie wol sehr selbstsüchtigen Motiven des Domherrn v. Buol zugeschrieben. Die Regierung gab sich damit zufrieden und stellte dem Volke den Brixner Bischof als Muster vor Augen, während die Anhänger der beiden anderen Brixens Benehmen mit dem des hl. Petrus verglichen, als er seinen Herrn verläugnete. 17 ) Ganz anders gestalteten

sich die Verhältnisse in der Diöcese Chur; hier rief die Wegsührung des Bischofs eine bedenkliche G äh- rung hervor, die sich bald auch über das obere Etsch-, Eisack- und Wippthal verbreitete. Die Geistlichen, darunter besonders die Capuziner zu Meran, Schlanders und Mals, donnerten aus den Kanzeln gegen die unchristliche Regierung und predigten: der Glaube sei in Gefahr; es könne so weit kommen, wie in den ersten Zeiten des Christenthums, daß die Priester verjagt, das Volk seiner Tempel und Altäre beraubt

, das Meßopfer auf die wesentlichen Bestandtheite eingeschränkt werde. Die Regierung bekam Nachricht von Bauern- Conventikeln und bedenklichen Bauerncomplotten; als besonders ver dächtige Theilnehmer wurden Aster aus Sarnthal, Plattner zu Ber- bings, der Sandwirth Hofer in Passeier und der Exprofessor Mal- siner in Brixen bezeichnet. Daher ergriff das Landescommiffanat

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
[1880]
Geschichte Tirols von den ältesten Zeiten bis in die Neuzeit ; 3
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Seite 457 von 966
Autor: Egger, Josef / von Josef Egger
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VIII, 954 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte
Signatur: II 5.585/3 ; D II 5.585/3
Intern-ID: 553578
noch ein Lied im Volksdialekt und als am nächsten Tage die königliche Familie abreiste, da war der Abschied ein sehr herzlicher. Die wärm sten Segenswünsche begleiteten die hohen Reisenden. Im September 1807 hatten die beiden Minister Freiherr v. Montgelas und v. Hom pesch den Städten Innsbruck und Hall einen Besuch abgestattet 44 ), § 2. Reformen in Kirchen- und Unterrichtssachen. Inhalt: Die politische Bedeutung der kirchlichen Reformen. Standpunkt der baieri-- schen Regierung. Die kirchlichen

Verhältnisse Tirols beim Beginn der baierischen Herr schaft. Carl Rudolf Freiherr v. Buol-Schauenstein, Bischof von Chur und seine Um gebung. Die Bischöfe von Trient und Brixen und ihre Umgebung. Die königlichen Rescripte vom 17 . März und 16 . April. Bitten und Beschwerdeschriften. Die dem Nuntius überreichte Beschwerdeschrift. Das königliche -Rescript bezüglich der wissen" schaftlichen Vorbildung der Geistlichen, Zwist wegen kirchenpolizeilkchen Anordnungen der Regierung. Neue königliche Aufforderung

an die Bischöfe. Deren Umlaufsschreiben. Verordnung über die Besetzung der Pfarreien. Denkschrift der tirolischm Bischöfe an den Papst. Temporaliensperre gegen die Bischöfe von Trient und Chur. Vier Fragen an das Trientner Domcapitel und deren Beantwortung. Pfarrer-Conserenz zu Meran am 13 . August 1807 . Eine Reihe kirchlich-politischer Verordnungen. Das päpstliche Breve vom 1. August 1807 . Entschiedeneres Auftreten der Regierung. Vorladung der Bischöfe von Trient und Chur nach Innsbruck. Verhandlungen

mit beiden Bischöfen zu Innsbruck. Deren Deportirung. Generalvicar Franz Graf v. Spaur. Seine und die Haltung des niednn Klerus. Brixens Nachgiebigkeit. Gahrung im südlichen Deutschtirol. Hartnäckiger Widerstand des Churer KleruS. Streben der Regierung nach Beseitigung des Churer Bisthumsantheiles. Fernerer Widerstand deö Bischofs Carl Rudolf und des Provicars Patscheider. Aufgebot von Truppen. Ernennung von Hofstettens zum Specialcommiffar. Widerstand des Meraner StadtkieruS. Das königl. Rescript

vom 7 . Februar 1808 . Vereinigung des Churer Antheiles mit dem Bisthum Trient. Haltung des Bischofs von Chur und seines Klerus. Weitere Gewaltschritte von Hofstettens. Neue Maßregeln der Regierung. Conftrenzm zu Meran. Haltung des LischofeS gegenüber den neuen RcgierungSmaßregeln. Mtimat-Aufgebot der Re-

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
[1876]
Geschichte Tirols von den ältesten Zeiten bis in die Neuzeit ; 2
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Seite 580 von 591
Autor: Egger, Josef / von Josef Egger
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VIII, 583 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte
Signatur: D II 5.585/2 ; II 5.585/2
Intern-ID: 84130
' — 573 — mayr, Denkwurdigkeiten (Pont. rer. austr. ss. 1, 469.) —Buchholtz, Gesch. d. Reg. Ferd. I. 2, 266. — Sinnacher. Beitrage 7, 202. — Brandis/ Landesh. S. 542 ff. — I. Grenier, Die Ursachen (Programm S. 48 ff.) 18. Brirner Programm v. 1.1852 S. 17. — Bed a Weber, Die Stadt Bozen S. 85 ff. — Buch holtz, Gesch. der Regierung Ferd. I. 8; 329 f. 447 ff. — Tirol. Archiv 2, 92 ff. — I, p. Pincius Mb. 9 f. 68. — Alberti, Amiali p. 445, — Stalin, Gesch. v. Wirtemberg 4; 255, 259 u. a. O. — Rapp

. 21. P. Just. Ladurner, Der Banernrebell im Nous- und Sulzberge (Tirol. Arch. 4, 85—179). 22. Mon tebello, Notiz. p. 118. — J, P. Pincius f. 68 ff. — Alberti, Annali 447 ff, 23. Bnchholtz^Gesch. der Regierung F. 1.7, 333 f. — I. Ladurner, Der Banern rebell (Tirol. Arch. 4, 92 ff. 98.) — FerdinandeumssZeitschr. 3, 15, 113 ff. — Jorg, Deutschland im Revolutionszeitalter S. 482, 487, 537. — I. Buchholtz, Gesch. d. Regierg. Ferdinands 1.7,328 ff. 333 ff. — Rapp, Statutenwesen (Beitrage 189, 195.) — Brandis

. — I. Greuter,-Die Ursachen (Programm S. 54 ff. 27. Rapp, Statutenwesen (Bei- trLge 5, 33—61) — Buchholtz, Gesch. der Regierung F. 1. 7, 336 f. 28, ' Histor. statist. Archiv f. Suddeutschl. 1, 305. — Buchholtz, Gesch. der Regierung Ferdinand's 7, 338. 29. Buchholtz, Gesch. d. Regierung K. Ferdinand's I. 7, 340 ff. — Kirchmayr, Denkwurdigkeiten {Font. rer. austr. ss. 1, 473.) 30, I. Ladurner, Der Banernrebell (Tirol. Arch. 4, '108 ff.) — Alberti, Annali p. 462 ff. — J. P. Pincius f, 72 f, — Montebello

, Nbfciz. p 121 f. 31, Buch- Holtz, Gesch. der Regierung Ferdinands I. 7, 341 ff. — Kirchmayr, Denk wurdigkeiten (Pont. rer. austr. ss. 473. — Tirol. Archiv 4; 132 ff. — I. P. Pincius l 73. 32. Brandis, Landesh. 546. — 4. P. Pincius f. 74 f, — Tirol. Archiv 4, 147 f. 33. Tirol. Archiv 4; 154, 459 f. — Alberti, Annali p. 467 f. — Montebello, Notiz, 124 f. 34. I. Ladurner, Der Banernrebell (Tirol. Arch. 4, 145 ff.) 35. Buchholtz, Gefch. d. Reg. Ferd. I. 7, 343 ff. — Sinnacher, Beitrage 7, 229

4
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
[1876]
Geschichte Tirols von den ältesten Zeiten bis in die Neuzeit ; 2
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Seite 199 von 591
Autor: Egger, Josef / von Josef Egger
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VIII, 583 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte
Signatur: D II 5.585/2 ; II 5.585/2
Intern-ID: 84130
ein; so «ließ er häufig Mandate, die zur Befolgung des Beicht-, des FastengeLotes und anderer kirchlicher Gebote aufforderten und die Uebertreter mit Strafen bedrohten, und führte die Beichtzettel ein. Unter seiner Regierung drang dieser streng kirchliche Geist sogar in die Dorfrechte ein. Durch die Begünstigung des Concils, von dem er Consolidirung der kirchlichen Verhältnisse erwartete, durch die Einführung der Jesuiten und anderer eifriger Männer wollte er besonders für Erneuerung

der Religion und Hebung der Sittlich keit thatig sein. Sowie der Kaiser feste gesetzliche Grundlagen zu schaffen be müht war, so ließ er sich auch eine geregelte Justizpflege und Verwaltung angelegen sein und suchte geeignete Organe dafür zu schaffen. Bekundete er auch dabei seine Gerechtigkeitsliebe und seinen Milden Sinn, so nöthigten ihn doch die außerordentlichen Zeit verhältnisse mehrmals zu ungewöhnlichen Maßregeln und selbst zu großer Strenge. Daß er mit der Innsbrucker Regierung öfters

Veränderungen vorgenommen, daß er sie zeitweise sehr lückenhaft besetzte, wurde bereits erwähnt. An letzterem mögen wol vorzüglich die zerrütteten Finanzen Schuld gewesen sein. Deren Ord nung gab ihm am meisten zu schaffen, denn hatte Kaiser Map auch viel für eine geordnete Verwaltung gethan, so hinterließ er doch den Staatshaushalt im schlimmsten Zustande. Ungeachtet, daß ihm die Stande während seiner Regierung beinahe 2 Millionen Hilfsgelder gewährt, waren bei seinem Tode die meisten Kammergüter

verpfändet und versetzt. Alle Versuche Ferdinand's, diese Finanzcalamität zu heben, blieben fruchtlos, und so bestand, obwol er während seiner Regierung von den Ständen über 3 Millionen Geldhilfen (fast soviel wie von Niederösterreich) erhalten hatte, noch eine Million Schulden und mit der Einlösung der versetzten Kammergüter war kaum der Anfang gemacht. Man darf aber nicht vergessen, daß nicht eine verschwen derische Hofhaltung, sondern Kriege mit auswärtigen Feinden vor züglich diese Versetzungen

5
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
[1880]
Geschichte Tirols von den ältesten Zeiten bis in die Neuzeit ; 3
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Seite 446 von 966
Autor: Egger, Josef / von Josef Egger
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VIII, 954 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte
Signatur: II 5.585/3 ; D II 5.585/3
Intern-ID: 553578
) und des Dongratuit (450.000) bei weiten nicht hin und da sollten noch 286.010 fl. 54 kr. Capitalien zurückbezahlt werden I Soviel waren nämlich im Laufe des Jahres aufgekündigt worden. Da noch überdies, wie er wähnt, der Versuch der Activität, dein landschaftlichen Haushalte durch Heimzahlung der Capitalien in Reichswährung eine Erleichterung zu verschaffen, an dem Widerstande der Regierung scheiterte, so sah sich dieselbe außer Stande, ihren Verpflichtungen nachzukommen und bat im Jahre 1807 um Ertheilung

eines Moratoriums. Damit war man an dem Punkte angelangt, wo der ständische Credit erschüttert werden mußte. Die Regierung verweigerte darum die Gewährung dieser Bitte und drang auf unverzügliche Ausmittlung eines S ch u l- dentilgungsfonds, nach dem die Zahlungsfristen zu regulären wären; bis zu dessen Zustandekommen sollten die Zinsen bezahlt, die Capitalien - Zahlungen aber aufgeschoben werden. Die baierische Regierung that damit nur, was die österreichischen Behörden wieder holt auch gethan

hatten, und unterschied sich blos darin von den letztern, daß sie vom Anfänge an die Angelegenheit in die eigenen Hände zu nehmen beabsichtigte, da die Geschichte von den landschaft lichen Organen gar wenig Energie in diesem Punkt erwarten ließ 35 ). Das Erscheinen des Generaledictes machte jedoch jede besondere Maßregel für Tirol überflüssig;' es bedurfte nur der raschen Durch führung desselben, um den Gegenstand im Sinne der Regierung zu

6
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
[1880]
Geschichte Tirols von den ältesten Zeiten bis in die Neuzeit ; 3
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Seite 467 von 966
Autor: Egger, Josef / von Josef Egger
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VIII, 954 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte
Signatur: II 5.585/3 ; D II 5.585/3
Intern-ID: 553578
— 461 — setzung der neuen Landrichter zu erscheinen. Die Antwort auf die erste Frage fiel gegen die Regierung aus, die auf letztere lautete ent gegenkommend, und in der That erschienen mir 16. Jänner auch die Pfarrer zusammt den Anwälten und Dorfmeistern bei der Jnstallirung des Landrichters Dr. Josef Fr. Wiefer?) Inzwischen hatte die Landesstelle von dem Ungehorsam vieler Seelsorger Kenntniß erhalten und darum forderte sie mit dem Erlasse vom 18. Februar 1807 von den Ordinariaten

von allen betreffenden Verordnungen in zeitige Kenntniß gesetzt werden. Auch auf diesen Erlaß konnten sich die drei Bischöfe über eine gemeinsame Erwiderung nicht verständigen. Der Bischof von Brixen zeigte wieder viel Entgegenkommen gegen die Regierung und wollte sich zu einer scharfen Antwort nicht ver stehen, der von Trient hingegen wollte dem Staate jede gesetzgebende Gewalt in Kirchensachen rundweg absprechen und ihm nur das Recht belassen, die schon bestehenden Kirchengesetze durch politische zu be^ kräftigen

; der Bischof von Chur war mit ihm einverstanden. Da man sich nicht einigen konnte, so beschränkten sich die Bischöfe von Brixen und Trient auf ein Umlaufschreiben an den Klerus ihrer Diöcesen, von denen das brkxnerische in sehr gemäßigten Ausdrücken abgefaßt, das trientinische aber mit einem für die Regierung sehr bedenklichen Vorbehalt versehen war. Der Bischof von Chur erließ ein dem letzteren ähnliches Umlaufs schreiben, das nicht minder scharf den Vorrang der kirchlichen vor der weltlichen

. Gesetzgebung erkennen ließ, indem es den Seelsorgern austrug, daß von den königlichen Verordnungen, die vorher nicht an das Ordinariat gelangt, nur jene befolgt werden mögen, welche keine von der Kirche aner kannte Glaubenssache oder die Kirchenzucht offenbar gefährden. Am selben Tage, 30. März, schickte er aber auch an die Regierung eine Erklärung, welche die Ausdrücke: Kirchenpolizei und jus circa sacra für ganz unbestimmt erklärte und meinte, aus die Forderung der Re-

7
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
[1872]
Geschichte Tirols von den ältesten Zeiten bis in die Neuzeit ; 1
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Seite 407 von 696
Autor: Egger, Josef / von Josef Egger
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VIII, 684 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte
Signatur: II 5.585/1
Intern-ID: 522832
Blätter. § 8. Meinhard in, Tirols Vereinigung mit Oesterreich. Inhalt : Meinhard M. Herrschaft rmd Sturz der Adelspartei. Zusammenkunft zu Bozen und Schreiben an Meinhard IIL Meinhards Flucht und Tod. Margaretha's und ihres Rathes Regierung/ Rudolfs Reise nach Bozen. Uebergabe Tirols an die Herzoge v. Oesterreich. Streitigkeiten der WittelS- bacher. Rudolfs zweite Reife nach Tirol und Margarethens Verzicht auf die Regierung. Rudolfs Vertrag mit dem Bischöfe v. Trient und Stellung im Bisthum. Rach

Ludwigs Tode übernahm sein achtzehnjähriger Sohn Meinhard in. die Regierung Oberbaiems und Tirols. Der noch unerfahrene und lebenslustige junge Herr gerieth sogleich ganz in die Hände einer Adelspartei, die ihn für ihre selbstsüchtigen Zwecke zum Nachtheile der übrigen Unterthanen ausbeuten wollte. Denn schon am 28. Sept. hatten sich Ulrich v. Abensberg, Ulrich v. Laber, Hilpold v. Stein, Konrad v. Frauenberg, Konrad v. Kummersbruck und 50 andere baierische Adelige miteinander verbunden, scheinbar

zum Zwecke geselligen Vergnügens und zum Turnierspiel, in der That aber, um die ganze Gewalt an sich zu reißen und den jungen Herrscher völlig von sich abhängig zu machen. Meinhard, der die Regierungtzgeschaste haßte, gab sich ihnen rückhaltlos hin und er mächtigte sie selbst, sein Siegel zu führen. Gegen die Herrschaft dieser Adelscoterie erhoben sich aber viele Feinde. Wahrscheinlich ihretwegen kam Meinhard gleich im Beginn seiner Regierung mit seiner Mutter Margaretha in Streit; die Städte Baierns

8
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
[1876]
Geschichte Tirols von den ältesten Zeiten bis in die Neuzeit ; 2
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Seite 191 von 591
Autor: Egger, Josef / von Josef Egger
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VIII, 583 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte
Signatur: D II 5.585/2 ; II 5.585/2
Intern-ID: 84130
Erscheinung 1561—62 festgesetzt; ! D. Doffer sollte das Zeichen zum allgemeinen Losbruch geben. > Um die Mitte des Monates December 1561 gelangte die erste ; Kunde von dem geplanten Aufstande in Form vager Gerüchte an I die Regierung zu Innsbruck, sie legte aber kein Gewicht dar- j auf; erst als ihr Ciprian v. Thun, Pfandherr von Castelfondo und j die Statthalter und Räthe von Brixen verläßlichere Nachrichten mit- ; theilten, traf sie Vorkehrungen, den Ausbruch der Verschwörung zu ! verhindern. Sie suchte

vor allem den Anstifter derselben unschädlich ^ zu machen und es gelang ihr. Bartlma Doffer wurde mit seiner j Concubme am 24. oder 25. Deo. zu Klausen gefangen genommen, als er eben nach Pusterthal gehen wollte, um dort das Signal zum Aufruhr zu geben. Die Verhöre, welche man mit beiden Gefangenen zu Klausen und Brixen anstellte, setzten die Brixner Statthalter in die Lage, einen ausführlichen Bericht über die Absichten, Anstalten ! und Haupltheilnehmer des ruchlosen Beginnens an die Regierung ! in Innsbruck

zu übersenden. Dieser Bericht wie andere bereits ein- ; gelaufene Nachrichten, namentlich von verdächtigen Rüstungen der Bündner und Schweizer, erfüllten die Regierung mit Furcht und spornten sie zur äußersten Thätigkeit an. Sie sandte über- ; allhin Kundschafter, ließ die bedrohtesten Punkte, wie Marienberg und Glurns, sogleich besetzen, andere verbessern, Streifungen auf Gart-, knechte unternehmen und ersuchte den Erzbischof von Salzburg und den Herzog von Baiern um gleiche Wachsamkeit. Von ihr aufge

fordert, entfaltete auch der Landeshauptmann eine umsichtige und rege Thätigkeit. Da man durch die Aussagen der ersten Gefangenen bald alle Fäden der Empörung in die Hand bekam, so gelang es in kurzem, die größere Zahl der daran Betheiligten in sichere Gewahrsam zu bringen. Gleichzeitig liefen beruhigende Nachrichten über die Rüstungen der Bündner und Schweizer ein, die nicht Tirol, sondern . M dem spamsch-französischeN Kriege galten, und so konnte die Regierung , , . 1

9
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
[1876]
Geschichte Tirols von den ältesten Zeiten bis in die Neuzeit ; 2
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Seite 195 von 591
Autor: Egger, Josef / von Josef Egger
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VIII, 583 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte
Signatur: D II 5.585/2 ; II 5.585/2
Intern-ID: 84130
— 188 — eine stattliche Summe verschreiben sollten. Weiter forderte er von ihnen, daß sie geloben, nicht bloß nach seinem Tode, sondern sobald man es verlange, seinem Sohne Ferdinand die Erbhuldigung zu leisten. Denn er hatte im Sinne, Ferdinand noch bei Lebzeiten die Regierung des Landes zu übertragen und war darüber bereits mit ihm in Unterhandlung getreten. Um die Stände zu den verlangten Bewilligungen geneigter Zu machen, wies er auf die Hilfen der andern Erblande hin und verhieß

derung bezüglich der Erbfolgeordnung ein. Sie sagten ihm „ gehorsamen, unterlhanigsten, hochfleißigen und herzlichen Dank", daß er noch bei Lebzeiten an die Durchführung der Erbfolgeordnung gegangen; sie dankten ihm noch insbesondere, daß er einen solchen „tugendsamen mit hohem Verstände begabten und wolerzogenen Fürsten" zu ihrem Herrn bestimmt, und wünschten diesem Glück zu seiner Regierung. Bezüglich der Finanzcalamität erklärten sie, fle wüßten wol, daß die große Schuldenlast nur aus Roth gemacht

und alle -Gelder zum Schutz und Schirm der Erbländer verwendet worden seien; sie wollten gern das Aeußerste thun, doch sie seien, da infolge der Mißärnten und hohen Steuern das Land in Armuth geraten, nicht mehr im Stande soviel wie bisher zu leisten. Sie bewilligten zur Unterhal tung des Hofes und der Regierung für die nächsten 5 Jahre 500.000 fl. und waren bereit sich gemeinsam mit Regierung und Kammer für 200.000 fl. Zu verschreiben; auch wollten sie die Bozner Ihren Wein mit 10 kr. versteuern

10
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
[1876]
Geschichte Tirols von den ältesten Zeiten bis in die Neuzeit ; 2
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Seite 285 von 591
Autor: Egger, Josef / von Josef Egger
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VIII, 583 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte
Signatur: D II 5.585/2 ; II 5.585/2
Intern-ID: 84130
IM — drängten ihn auch zur Ausrottung des Protestantismus, deffen letzte Reste er, wenn nicht ganz so doch größtentheils vertilgt hat. Mehr oder weniger glücklich in allen diesen Unternehmungen, vermochte er Doch des Landes Haushalt nicht zu ordnen. Maximilians Regierung zerfällt naturgemäß in zwei Hauptabschnitte. Während des ersten steht er bloß als Gubernator an der Spitze Tirols und hängt noch in allen wichtigeren Anliegen von seinen Brüdern und Vettern ab; mit Rudolfs Tode tritt

Eifer seiner Brüder gelungen, ihn zu befreien, übertrug ihm der Kaiser die vormundschaftliche Regierung Jnnerösterreichs (1593), da sein Bruder Ernst, der bisherige Regent dieser Gebiete, nach den Niederlanden abgegangen war. Im März 1595 wurde Maximilian auch zum Feldoberstm in Oberungarn ernannt. In dieser Stellung zeigte er sich zwar als einen tapfer« und unermüdeten, aber nicht als glücklichen Feldherrn; außer der Eroberung von Papa gelang ihm nichts. An den Verhandlungen über die erbfällig

gewordenen Lande nahm er regen Antheil und erwarb sich dabei die Gunst der Stände Tirols. Es wurde bereits erwähnt, daß er während Ferdinand's II. Regierung öfters nach Innsbruck gekommen, und daß er den Land tag vom I. 1601 im Name« des Kaisers gehalten habe. Als er die Regierung antrat, war er unbestritten das hervorragendste Mit glied seines Hauses *).

11
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
[1876]
Geschichte Tirols von den ältesten Zeiten bis in die Neuzeit ; 2
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Seite 98 von 591
Autor: Egger, Josef / von Josef Egger
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VIII, 583 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte
Signatur: D II 5.585/2 ; II 5.585/2
Intern-ID: 84130
der gemeinsamen Angelegenheiten, aber sie ward erst auf den St. Mar- . tinstag anberaumt und einem am 30. October zu haltenden Landtag die Wahl des Ausschusses überlassen. Für den Fall von Kriegs läufen übertrug der Erzherzog auf Ansuchen der Landschaft, einem Statthalter und vier Landlmien, je zweien aus Regierung und Kammer, in seiner Abwesenheit die Leitung der Landesangelegenheiten; auch ließ er sich's gefallen, daß fortan die Regierung nicht nach geschriebenen Rechten

, sondern nach dem Gebrauch der fiirstlichen Grafschaft die Proceffe führe, und versprach, den Advocaten ungebührliche Belästi gung der Parteien zu verbieten. Dagegen wollte die Landschaft auf Begehren des Landesfürsteu den kaiserlichen Mandaten betreffs der katholischen Religion gehorchen; diejenigen, welche von der katholischen Religion abgefallen, sollten nach der Malefizordnung bestraft, die Geistlichen vor den Laien durch Regierung und Bischöfe beschirmt, hingegen aber auch nach den kaiserlichen Mandaten ermahnt

, faßten Fürst und Stände den Entschluß, endlich mit der Aufrichtung einer Landes ordnung Ernst zu machen, und beauftragten den Statthalter, die Hos- räthe und einen eigens gewählten Stände-Ausschuß von 16 Mit gliedern mit deren Abfassung; die Beschwerden des Viertels a. d. Etsch wegen des Ab- und Aufzugs der Bauleute überwies man dem Statt halter und seinen Räthen.^) Die Regierung war also durch förmlichen Landtagsbeschluß er mächtigt, gegen die Anhänger der neuen Lehre 'und die Aufwiegler

12
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
[1880]
Geschichte Tirols von den ältesten Zeiten bis in die Neuzeit ; 3
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Seite 434 von 966
Autor: Egger, Josef / von Josef Egger
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VIII, 954 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte
Signatur: II 5.585/3 ; D II 5.585/3
Intern-ID: 553578
428 Dazu kam, daß beim Eintritt der bayerischen Regierung in Folge der Maßregeln Josefs II. noch mehrere Hundertausende des Stiftungs Vermögens in der Schwazer Creditcassa lagen, die nun unverzinst Weben. Auch die Armenpflege befriedigte nicht. Trotz der vielen Fonde und trotz der Spitäler war der Bettel eine allgemeine Land plage und die Bettler die gefährlichsten Feinde der öffentlichen Sicher heit; die Zahl der Hilfsbedürftigen belief sich auf die hohe Summe von 43.5ßr>, die Zahl der Armen

auf 15.538, worunter 10.000 ganz Erwerbslose. Es war ein heilloser Zustand, wie ein Zeit genosse sagt. Bei der Größe des Communal- und Stiftungsver mögens, bei der hohen Zahl der Hilfsbedürftigen mußte eine strengere Controle und eine zweckmäßigere Organisation der betreffenden An stalten wünschenswert erscheinen, auch mußte auf neue Hilfsmittel gedacht werden, da die bisherigen nicht ausreichten. Jedenfalls konnte Tirols Zustand die baierische Regierung zu keiner Ausnahme von der allgemeinen Verordnung

veranlassen, da er zum mindesten ebenso sehr, wenn nicht vielmehr, die allgemein wahr genommenen Gebrechen aufwies. Und doch hat die baierische Regierung mit der Durch führung der allgemeinen Verordnungen hier länger zugewartet als in den andern Provinzen 22 ). Mit um so größer« Eifer war dagegen die baierische Regierung bestrebt, die allgemeinen Verordnungen bezüglich des Medi- cinalwesens in Tirol in Ausübung zu bringen. Unter allen Gegenständen desselben beschäftigte damals die Schutzpocken-Jmpfung

13
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
[1880]
Geschichte Tirols von den ältesten Zeiten bis in die Neuzeit ; 3
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Seite 425 von 966
Autor: Egger, Josef / von Josef Egger
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VIII, 954 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte
Signatur: II 5.585/3 ; D II 5.585/3
Intern-ID: 553578
oder Ofsicier) zusammen, während dieselben unter österreichischer Herrschaft durchschnittlich 2—3 Kreis- adjuncten, 2—3 Kreis officiere und einen oder mehrere Praetikanten nebst Canzellisten und Accessisten hatten ^). Die baierische Regierung nahm aber nicht blos bei allen Neubesetzun gen in erster Linie auf die Tiroler Rücksicht; sie behandelte die tir o- lische Beamtenschaft in jeder Beziehung mit vorzüglicher Liberalität. Die pensionirten Gubermalräthe wurden mit den schonendsten Aus drücken

und mit vollem Gehalt in den Ruhestand versetzt. Nach Abwürdigung der Bancozettel zahlte sie alle Gehalte und Pensionen ohne irgend welchen Abzug in klingender Münze. Jedem Rathe blieb der Rang, den er unter der vorigen Regierung nach seinem Wer gehabt und die neuen bayerischen Räche traten hinter die früher«. Wer bei der Organisation nicht verwendet wurde, wurde ganz nach den österreichischen Normen behandelt, nach denen er seine Anstellung erhalten hatte. Die definitiv neu angestellten Beamten

aber hatten sich der Vortheile der vortrefflichen Laierischen Dienstespragmatik zu erfreuen, die schon im September 1806 auch in Tirol eingeführt wurde. Somit wurden alle von der Arrha frei. Dagegen stellte die baierische Regierung höhere Anforderungen an ihre Beamten. Den Zutritt zu den Staatsämtern eröffneie nur die glückliche Ab legung strenger Prüfungen. Die Angestellten erhielten öfters Weisungen zur Beschleunigung ihrer Geschäfte seitens ihrer Vorgesetzten und standen unter einer strenger Aufsicht

. Selbst auf Aeußerlichkeiten, wie die Form des zu Amtsschriften verwendeten Papiers und die Unterzeichuungsformel wurde mit Strenge geschehen. Den Vorgesetzten wurde stricte aufgetragen, ihre Untergebenen mit den neuen Gesetzen und Verordnungen bekannt zu machen. Ihr besonderes Augenmerk richtete die baierische Regierung auf die Actuare, von deren Dienstleistungen und Fähigkeiten sie genaue Kenntniß haben wollte, um die tüchtigsten Ms ihnen zu den höhen? Staatsämtern befördern zu können 16 ). 27 *

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
[1880]
Geschichte Tirols von den ältesten Zeiten bis in die Neuzeit ; 3
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Seite 378 von 966
Autor: Egger, Josef / von Josef Egger
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VIII, 954 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte
Signatur: II 5.585/3 ; D II 5.585/3
Intern-ID: 553578
372 — erhalten. 6. Die bereits begonnenen Demolirungen der Festungen hören auf. 7. Die Schulden werden bei der Zuweisung nach dem Steuerfuße vertheilt. Auf obige officielle Nachricht legten Regierung und Activität ihren Deputirten noch weiter an's Herz, darauf hin zuwirken, daß die großen Salz-, Getreide- und Holzvorräthe zu Hall, andere Dergwerksvreduc!e und überhaupt alles ärarische Eigenthum und alle öffentlichen Gelder dem neuen Monarchen erhalten bleiben ^). Zu dieser letzten Bitte drängte

Regierung und Stände die Haltung der französischen Commissäre. General Villemanzh hatte bereits begonnen, diese Vorräthe für die französische Armee ein zuziehen und dem Kriegscommissär Viriville schon die Ordre ertheilt, die Inventur aufzunehmen und die Versteigerung zu besorgen. Aber der Appellationsrath Dipauli wußte die Erledigung dieser Angelegen heit möglichst zu verzögern und rettete so dem Könige von Baiern mehrere Hunderttausende. Auch die nicht unbedeutenden Vorräthe des Innsbrucker Zeughauses

an Kanonen und Gewehren blieben dein Lande erhalten. Ja Napoleon überließ schließlich Alles ungeschmälert dem König von Baiern. Die Franzosen bekamen nichts als den Inhalt der Mautamts- und der Weglohnstations-Casse zu Innsbruck, etwas über 20.000 fl., auf die Stassart und Viriville Beschlag gelegt hatten. Gleichzeitig mit diesen Forderungen bedrängten die französi schen Commissäre Regierung und Activität mit der Eintreibung der Contribution. Viriville bestimmte drei kurze Zahlungstermine und drohte

die Mitglieder der Regierung auf Festungen setzen zu lassen, wenn die Zahlungen nicht eingehalten würden. Allein bevor noch der erste Zahlungstermin einttat, erhielt General Villemanzh schon den Befehl, nichts mehr zu fordern, da der Kaiser die Contribution dem Könige von Baiern zur Disposition gestellt habe. Wenn diese Angelegenheiten für das Land einen so günstigen Verlauf nahmen, so gebührte hievon sicherlich ein nicht geringer Th eil des Verdienstes dem klugen Benehmen der beiden ständischen Deputirten

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
[1880]
Geschichte Tirols von den ältesten Zeiten bis in die Neuzeit ; 3
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Seite 376 von 966
Autor: Egger, Josef / von Josef Egger
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VIII, 954 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte
Signatur: II 5.585/3 ; D II 5.585/3
Intern-ID: 553578
vom 14. December. Darin gab sie ihrer bangen Furcht vor der Entscheidung des Friedens Ausdruck und brachte die „vom sehnlichsten Verlangen der Tiroler Nation begleitete Bitte" vor den höchsten Thron: Seine Majestät wolle die trostvolle Versicherung geben, daß Tirol noch ferner unter seinem beglückenden Scepter verbleibe oder wenigstens nicht von der „mildesten Regierung" des Erzhauses. ge trennt werde; denn dies sei der sehnlichste Wunsch jedes Tirolers. Für den Fall aber, als dem Lande

zuerkannt werden wolle" "). Bevor noch die Tiroler über ihr künftiges Loos Gewißheit bekamen, wurden Regierung und Stände durch eine andere Nachricht in die tiefste Bestürzung versetzt. Es war die officielle Mittheilung über die große Contribution von 100,000.000 Francs, welche Napoleon durch das Decret vom 7. Frimaire (28. November) über die eroberten österreichischen Provinzen verhängt hatte: Hievon trafen auf Tirol nicht weniger als 9 Millionen. Der französische Kriegs kommissar Z. Aut. Viriville

, welcher gegen Ende December in Inns bruck erschien, überbrachte die neue Hiobspost und fetzte am Christ tage Regierung und Activität in einer eigens hiezu einberufenen Ber- fammlung davon in Kenntniß. Die Versammelten beschlossen nach längerer Berathnng, alle Hebel zur Erlangung einer Milderung in Bewegung zu setzen und hofften wenigstens den Abzug aller Kosten,, welche die französische Besetzung verursacht hatte, zu erwirken. Da sie aber in einer so wichtigen Angelegenheit denn doch nicht wagten, allein

zu entscheiden, so forderten sie Städte und Gerichte auf, zur Erledigung dieses Geschäftes allsogleich Abgeordnete mit unbeschränk ter Vollmacht zu senden. Diese sollten zugleich die Ausweise über die Kriegskosten der einzelnen Bezirke mitbringen. Inzwischen machten Regierung und Stände einen Versuch, von Napoleon, der eben in München sich aufhielt, eine Milderung zu erwirken und schickten allsogleich auf die Nachricht von seiner Anwesenheit in Baierns

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
[1880]
Geschichte Tirols von den ältesten Zeiten bis in die Neuzeit ; 3
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Seite 478 von 966
Autor: Egger, Josef / von Josef Egger
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VIII, 954 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte
Signatur: II 5.585/3 ; D II 5.585/3
Intern-ID: 553578
beraube, euere Altäre zertrümmere. Der Himmel verhüte, daß solche Dinge geschehen!"'^ Zu gleicher Zeit suchte die Regierung durch dieselben Maß regeln wie in der Trientner auch in der Diöcese Chur Herrin zu werden. Doch hier drang sie nicht durch. Schon als sie das dem Bischöfe, dem Seminar und dem Regens Purtscher gehörige Eigen- thum mit Beschlag belegte, fand sie Widerstand an dem Subregens Purtscher. Der erste Versuch zur Aufstellung eines Vicars, den sie mit dem Provicar Patscheider machte

trotz der scharfen Edicte gegen den geringsten Ungehorsam. Provicar Patscheider weigerte sich wiederholt, die königlichen Befehle in Polizeisachen zu publiciren. Dieser hart näckige Widerstand bewog die Regierung wol, einen Plan, den sie vielleicht schon vom Anfänge gehegt, in Ausführung zu bringen. Dieser betraf den Ausschluß jeder fremden Diöcesangewalt vom Malerischen Gebiet. Ganz dieselben Bestrebungen hatte damals auch, die österreichische Regierung, die eben die österreichischen GebietStheile

in Tirol von der Diöcese Brisen trennte und auch die baierischen GebietStheile der Salzburger Diöcese entzogen wissen wollte. Die baierische Regierung glaubte ihr Ziel vorläufig, bis eine definitive Diöcesaneinrichtung erfolgte, am besten dadurch zu erreichen, daß die auswärtigen Bischöfe ihre Diöcesangerichlsbarkeit an ein be nachbartes inländisches Ordinariat delegirten. Diese Form wünschte sie ohne Zweifel auch bezüglich des Churer Ancheiles in Anwendung

18
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
[1872]
Geschichte Tirols von den ältesten Zeiten bis in die Neuzeit ; 1
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Seite 124 von 696
Autor: Egger, Josef / von Josef Egger
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VIII, 684 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte
Signatur: II 5.585/1
Intern-ID: 522832
des Bischofs und vieler anderer ihnen miß liebiger Personen war. Dann hofften sie beim Angriff aus dieselbe die Unterstützung.der Etschländer, dem, diese grollten über die Trien- tiner wegen deren Ausfuhr wälscher Weine nach Deutschtkrol.^o) Daß die Revolution sich so lange ungehemmt von neuem in Wälschtirol entwickeln und einen so bedrohlichen Charakter annehmen konnte,, daran waren die Abwesenheit des Landessürsten, seine be drängte Lage überhaupt sowie die der Innsbrucker Regierung insbesondere

und die Hilflosigkeit des Bischofs von Trient vorzüglich schuld. Ferdinand, der sogleich nach dem Schluffe des Landtags nach Augsburg und dann nach Tübingen verreist, ließ zwar nie das Land aus den Augen; da aber zunächst die Bewältigung des Bauernaus- stau des in den Borlanden und in Oberösterreich ihn ganz in An spruch nahm, konnte er für Tirol nichts thnn und so blieb die Durch führung der Landtagsbeschlüffe ganz seiner Regierung überlassen. Diese wäre gern energisch vorgegangeu, aber es fehlten

ihr dazu die Mittel. Den Aufgeboten der 5000 und 10,000 Mann, die sie er ließ, folgten wenige; der Landesausschuß, den sie dußertef, vermochte in dieser Hinsicht ebenfalls nichts auszurichten. Doch half er der Regierung aus der drückenden Geldnoth.. Man beschloß beim Man gel an barem (Selbe das Silbergeschirr der Edelleute und Bürger und die silbernen und goldenen Kirchengeräthe gegen Verschreibungen ein--, zufordern, um darauf Geld zu leihen. Damit nahm die Regierung 1500 Knechte auf. Hievon entsandte sie 500

19
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
[1876]
Geschichte Tirols von den ältesten Zeiten bis in die Neuzeit ; 2
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Seite 141 von 591
Autor: Egger, Josef / von Josef Egger
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VIII, 583 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte
Signatur: D II 5.585/2 ; II 5.585/2
Intern-ID: 84130
und die geist liche und die weltliche Regierung ihrer Stifte Stellvertretern über lassen. Das Stift Brixen blieb sogar noch einige Zeit nach dem Bauernrebell in den Händen des Landesfürsten, denn nach dem Tode des Bischofs Sebastian (3. Oct. 1525) postulirten die Domherrn, auf dringende Empfehlung Ferdinands, Georg von Oesterreich, einen natürlichen Sohn des Kaisers Maximilian. Georg übernahm erst im November 1527 die Regierung. Ohne Freude an geistlichen Ge schäften, verweilte

er auch nach seinem Regierungsantritte meist außer halb Tirols. Indeß war die Verwaltung der Diöcese nicht den besten Händen anvertraut. Es trug sich viel Unrats zu, sagt der Chronist Kirchmair; ja im Jahre 1533 wurde die Wirtschaft so arg, daß die Innsbrucker Regierung einen Aufruhr, wie im Jahre 1525, befürchtete. Da suchte man Georg zum Verzicht auf das Bisthum zu bewegen. Er trat am 18. Januar 1539 zurück, als er Erzbi schof von Valencia geworden. Nun wirkte die Innsbrucker Regie rung dahin, daß die Domherrn einhellig Cardinal

Bernhard von Ges, Bischof von Trient, wählten. Als dieser sogleich nach seinem Regierungsantritte starb (30. Juli 1539), stellten sich viele Bewer ber ein und sowol die Innsbrucker Regierung, als auch der tirolische Adel bot seinen ganzen Einfluß zur Erzielung eines günstigen Wahl- ergebnisses auf. Der Adel erschien zu Brixen am Wahltage in großer Anzahl und wollte durchaus einen aus seiner Mitte den Bi schofsstuhl besteigen sehen. Cs ward Christof Fuchs gewählt, ein Sprosse einer uralten tirolischen

20
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
[1876]
Geschichte Tirols von den ältesten Zeiten bis in die Neuzeit ; 2
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Seite 212 von 591
Autor: Egger, Josef / von Josef Egger
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VIII, 583 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte
Signatur: D II 5.585/2 ; II 5.585/2
Intern-ID: 84130
erwählten großen Ausschuß nach Innsbruck berief und eine aus reichende Summe forderte, um seine Schulden in Böhmen tilgen und Hofstaat und Beamten bezahlen zm.können, streckte inan ihm 32.000 st. in vier Monatsfristen aus dem Ertrage des Schankpfeunigs vor. Bis zur Ankunft des Erzherzogs in Tirol bildeten der Statthalter Graf Georg v. Helfen stein, der Bicestatthalter Christ. Freiherr v. Wolkenstein und der Kanzler Dr. Klöckler und 10 Räthe die Inns brucker Regierung. 3 ) Am 2. Januar 1567 brach

Ferdinand von feinem bisherigen Aufenthaltsorte Prag auf und reiste über Baiern nach Tirol, um die Regierung dieses Landes förmlich anzutreten. Am 17. Januar hielt er seinen Einzug in den Städten Hall und Innsbruck; der Cardinal Christof v. Madrutz, Bischof v. Trient, der Weihbischof Blasius Alliprandini v. Brixeu, die Prälaten, Jesuiten, Barfüßer und andere Klerisei, die Herren von der Regierung, Abgeordnete aus der Landschaft und 8 Fähnlein Kriegsvolk aus Innsbruck, Hall und deren Umgebung

bewillkommtm den neuen Herrscher und berei- teten ihm festlichen Empfang; Jubel erfüllte das ganze Land. Fer dinands erster Gang war in die St. Jakobskirche und erst dann begab er sich in die fürstliche Burg; ein gewiß bezeichnender Zug für seine Richtung und den Charakter feiner Regierung! Bei seinem Regierungsantritte befand sich Ferdinand im

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