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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
[1876]
Geschichte Tirols von den ältesten Zeiten bis in die Neuzeit ; 2
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Seite 531 von 591
Autor: Egger, Josef / von Josef Egger
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VIII, 583 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte
Signatur: D II 5.585/2 ; II 5.585/2
Intern-ID: 84130
524 — Vaterland nur indirect ins Mitleid; doch der dabei offenbar ge wordene Verfall der österreichischen Monarchie ließ für alle Erblande in nächster Zukunft das Schlimmste befürchten. Nach dem Tode des Kaisers Joses I. übernahm dessen Mutter Eleonora Magdalena bis zur Ankunft des stingerli Sohnes Karl, der in Spanien weilte, die Regentschaft. Sie setzte sogleich ihren Bruder, den Gubernator Tirols, Pfalzgraf Karl Philipp und die beiden Bischöfe davon in Kenntuiß und verordnet

, daß die tirolischen Stellen provisorisch die bisherige Verwaltung fort- führen. Auf die Nachricht vom Tode Josef's richteten der Guber nator, die oberösterreichischen Dikasterien, die beiden Bischöfe von Trient und Brixen und die tirolischen Stände ihre Condolenz - und BeglückwünschungSschreibm an den neuen Landesfürsten, König Karl von Spanien. Die Kaiserin Mutter aber machte es sich zur ange legensten Sorge, nicht nur ihres Sohnes Erwählung zum deutschen Kaiser cifrigli zu betreiben, sondern auch die nötigen

doch den ganzen Betrag, da der Landeshauptmann Graf Leopold von Künigl, den sie mit dem Condolenzschreiben nach Spanien geschickt hatte, die besten Nachrichten von dort zurück gebracht. Karl hatte nämlich ihr Schreiben auf's huldvollste entgegengensmMM und die früheren wie diesen letzten Beweis ihrer treuen Anhänglichkeit an sein Haus rührend anerkannt. Nicht minder ehrenvoll war seine Antwort auf das Schreiben des Guber nators , in dem er dessen Ergebenheit und Diensteifer mit hohem Lobe lohnte. Während Karl

von Barcelona, das er am 27. Sep tember verließ, nach Mailand reiste, wählte ihn die Mehrzahl der Kurfürsten trotz Mer Einstreuungen ihrer beiden Collegen in München und Köln und der drohenden Haltung eines nahen französischen Armeecorps zum deutschen Kaiser (12. Oct.) und beauftragte den Pfalzgrafen Karl Philipp als LegatuS des Reiches mit der Ueber- trsgung des Wahliastrnmentes. Derselbe traf Kaiser Karl Ende

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
[1872]
Geschichte Tirols von den ältesten Zeiten bis in die Neuzeit ; 1
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Seite 395 von 696
Autor: Egger, Josef / von Josef Egger
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VIII, 684 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte
Signatur: II 5.585/1
Intern-ID: 522832
— 384 Händen des Luxemburgers Karl, der Konrad Göbel zu seinem Haupt mann bestellte. Dieser entriß im Verein mit dem Bischof v. Brixen Jakob Guadagnini das Schloß Buchenstein, das er von den Herrn v. Schenke erkauft hatte, und beide machten Konrad Stuck, einen reichen Bürger Brunecks, zu ihrem Hauptmann daselbst. So glücklich, wie in der Behauptung Tirols, waren die Wittels bacher im Kampfe um das Reich nicht. Nach Kaiser Ludwigs Tode ( 11 . Oct. 1347) stellte zwar die baierische Partei

in den Personen: König Eduard's Hl. v. England, des Markgrafen v. Meißen und des tapfern Günter v. Schwarzburg nach einander Gegenkönige auf; allein da alle freiwillig die wenig verlockende Würde ausgaben, stand Karl XV. nach zwei Jahren ohne Nebenbuhler da. So verloren die Wittelsbacher die Hoffnung ihn zu stürzen, wie anderseits Karl IV. keine Aussicht hatte, Tirol seinem Hause wieder zu gewinnen. Dies machte beide Theile zum Frieden geneigt. Bei der Schwierigkeit jedoch, die sich kreuzenden Interessen

zu vereinen und die verschiedenen Ansprüche zu befriedigen, führten die ersten Unterhandlungen im Jahre 1348 zu keinem Ziele, und nicht weit besser gierig es mit denen im folgenden Jahre; denn Karl IV. erlaubte sich trotz des abgeschlossenen Präliminarfriedens Feindseligkeiten gegen den Mark graf. Endlich ward im I. 1350 ein dauernder Friede zwischen dem Kaiser und Zwischen Ludwig dem Brandenburger und seinen Brüdern vereinbart. Letztere anerkannten Karl IV. als Reichsoberhaupt und leisteten

ihm die Huldigung. Karl hingegen entsagte mit seinem Bruder Johann allen Ansprüchen ans Tirol und Kärnten, belehnte den Markgrafen Ludwig' mit diesen Ländern und gelobte eidlich, die Wittelsbacher mit dem Pabste zu versöhnen. Doch gab es noch manche Fragen, wie z. B. die Restitution der Bischöfe v. Trient und Chur, der Greifensteiner und anderer Tiroler Adeliger, die einer Erledigung harrten. Diese Kämpfe müssen dem Markgrafen große Summen gekostet haben; denn sehr zahlreich sind die Verpfändungen

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
[1872]
Geschichte Tirols von den ältesten Zeiten bis in die Neuzeit ; 1
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Seite 144 von 696
Autor: Egger, Josef / von Josef Egger
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VIII, 684 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte
Signatur: II 5.585/1
Intern-ID: 522832
Kaiser Ludwigs II. Italien und die Kaiserkrone zugesichert wurden. Als Karl d. K. von Frankreich diese Abmachungen bekannt wurden, gedachte er seine Absichten auf Italien und die Kaiserwürde mit Hilfe des Pabstes zu verwirklichen. Deßhalb zog Ludwig d. D. Mai oder Äuni 874 über den Brenner nach Verona, nur hier mit dem Pabste oder Kaiser ein Zwiegespräch zu halten. Bald nach seiner Rückkehr schied Kaiser Ludwig II. aus diesem Leben (12. Aug. 875); ein tapferer und der Kirche ganz ergebener Mann

, der aber nur mit Noch die ererbte Machtstellung in Italien behauptet und den sittlichen Verfall seiner Unterthanen nicht zu hemmen vermocht hatte. Nun schickte Ludwig d. D. seine beiden Söhne Karlmann und Karl nach Italien, wohin letzterer seinen Weg über das tirolische Gebirg nahm. Als Karlmann aber, von seinem Oheim Karl d. K. getäuscht, wieder nach Deutschland zurück kehrte, holte dieser eiligst die Kaiserkrone in Rom. Ludwig d. D. starb jedoch, bevor er sich dafür an seinem Bruder rächen konnte (28. Aug. 876

). Er wird als der weiseste und gerech teste unter Ludwig d. Fr. Söhnen gepriesen; seine Beziehungen zur Kirche und Geistlichkeit waren innig und aufrichtig. Nach Ludwigs d. D. Tode theilten seine drei Söhne auf Grund lage der von ihrem Vater getroffenen Bestimmungen das Reich, so daß Karlmann Baiern mit seinen Nebenländern, Karl Alemannien und einen Theil von Lothringen, Ludwig das Uebrige erhielt. Daraus eilte Karlmann an der Spitze eines wohlgerüsteten Heeres nach Italien und. ernpfieng hier die Huldigung

der Longobarden, wahrend sein vor ihm fliehender Oheim Karl d. K. auf der Flucht sein Leben beschloß (877). Aber auch Karlmann gieng schon drei Jahre darauf, bevor er noch seine beabsichtigte Romfahrt ausführen konnte, zu den Vätern (880). Da sein natürlicher Sohn Arnulf, der seit einiger Zeit Kärnten und Pannonien leitete, vergeblich versuchte, seine Lande au sich zu reißen, so folgte ihm sein Bruder Ludwig III. in der Herrschaft über Baiern und die dazu gehörigen Gebiete und jener mußte sich mit Kärnten

begnügen. Italien fiel an Karl. Dieser unternahm dahin in wenigen Jahren sechs Züge und wurde am 22. März 880 zum König von Italien und 12. Febr. 881 vom Pabste Johann VIII. zum Kaiser gekrönt. Als sein Bruder im Jahre darauf am 20. Jänner 882 ohne eheliche Leibeserben zu Frankfurt verschied, wurde er Beherrscher ganz Deutschlands und vereinte damit i. I. 885 sogar Frankreich, dessen Große ihn, Beim Mangel eines fähigen

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
[1872]
Geschichte Tirols von den ältesten Zeiten bis in die Neuzeit ; 1
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Seite 98 von 696
Autor: Egger, Josef / von Josef Egger
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VIII, 684 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte
Signatur: II 5.585/1
Intern-ID: 522832
— 87 Pipin. Auf zwei Feldzügen besiegt, mußte Aistulf dennnhigende Frieden sbedingungen eingehm und nicht bloß alle vom Pa'bste bean spruchten Territorien zurückgeben, sondern selbst die fränkische Ober hoheit anerkennen. Noch unglücklicher war Desi der ins. In seinen ersten Regierungsjahren strebte er zwar mit Erfolg dahin, dem Longo- bardenrelche die frühere Machtstellung wieder zu geben und unterhielt mit Karl d. Gr., des Frankenkönigs Pipin älterem Sohn, freund schaftliche Beziehungen

, die durch die Vermählung desselben mit seiner Tochter Desiderata neue Stärke bekam. Als aber Karl seine Gemahlin verstieß und denk Vater heim schickte, da ward dieser sein Feind und nahm die flüchtigen Söhne Karlmanns, des (771) verstorbenen Bruders Karl, mit offenen Armen auf. Ja er wollte jetzt sogar den Pabst mit Gewalt zwingen, sie zu fränkischen Königen zu salben, um im Frankenreiche dadurch Zwiespalt zu erregen. Da stieg Karl, den Bitten des bedrängten Pabstes weichend, mit einem bedeutenden Heere über die Alpen

und verschwindet von mm an in den Annalen der Ge schichte. Einen Aufstand, den zwei Jahre darauf (776) mehrere Herzoge erhoben und an dem sich auch der älteste Sohn des Desiderins, Adelchis, betheiligte, unterdrückte Karl rasch und nun wurde die bisher noch belassene alte longobardische Verfassung beseitigt und die fränkische trat an ihre Stelle. Fränkische Krieger beschirmten das Land, fränkische Grafen übernahmen dessen Verwaltung. K 5. Baiwaren unter den Herzogen von Theodo II. bis Thassilo ÏI. Inhalt

: Verlust der sactischm Unabhängigkeit. Theilung des Herzogthums und innere Wirren. Einschreiten Karl Martell'6. Pipin der Kl. Baiwarien fränkisches Lehen. Thassilo II. Basell. Die Zeit seiner Selbständigkeit. Seine Versuche, diese p erhalten und sein Sturz. Auf die Periode der größer« Abhängigkeit vom Frankenreiche, in welche das baiwarische Herzogthum unter den fränkischen Königen

4
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
[1876]
Geschichte Tirols von den ältesten Zeiten bis in die Neuzeit ; 2
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Seite 415 von 591
Autor: Egger, Josef / von Josef Egger
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VIII, 583 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte
Signatur: D II 5.585/2 ; II 5.585/2
Intern-ID: 84130
408 — fo war der Verlust, den Ferdinand Karl erlitt, immerhin ver- schmerzlich, wenn auch Bitte 4 ). Mit dem dreißigjährigen Kriege verschwanden für Tirol Bis zum Ende des Jahrhunderts alle unmittelbaren Gefahren und erst gegen Ende der Regierung des Erzherzogs Ferdinand Karl wurde das Land nochmals von dm großen europäischen Conflicten ein wenig in's Mitleid gezogen. Im Jahre 1658 war es der spanisch-französische Krieg, der den Erzherzo g heran laßte, im August dm kleinen Ausschuß nach Hall

einzuBerufeu.- Besorgt wegen der Fortschritte der Franzosen im Mailändischen und deren heimlicher Anschläge aus eine Stadt, die Tirol zur Bormauer diente, verlangte Ferdinand Karl vom Ausschüsse die Erhaltung des Priamischen Re gimentes, das monatlich 33.000 st. kostete, für die Zeit der Gefahr uud eine Summe zur Herbeischaffung von Munition. Die Land schaft bewilligte gegen Ablieferung des im Lande Befindlichen fremden Kriegvolkes einen außerordentlichm Steuertermin im Betrage von 60.000

Borstellungen über die Größe der Gefahr, wurden endlich zwei Steuertermine im Betrage von 120.000 fl. Bewilligt 5 ). Die Zeit der Ruhe, welche Bald nach dem westfälischen Frieden eintrat. Benützte Ferdinand Karl zunächst dazu, um die Beziehungen zu einigen Nachbarn durch Verträge zu ordnen und weitern Dif ferenzen vorzubeugen. Besonders wichtig war das Der hält niß zu den Bünden, von denen ja während des dreißigjährigen Krieges Tirol mehrmals ernstliche Gefahr gedroht hatte. Der Hof zu Innsbruck

hatte sich allmählich überzeugt, daß die Rechte der Grasen von Tirol im Dündmrlande eher eine Last als ein Vortheil wären, und darum gieng Erzherzog Ferdinand Karl um so lieber auf den Rath feines Ministers, des Freiherrn (feit 1650 Grafen) Maxim. Moor, dieselben an die Bünde zu verkaufen, ein, je geldbedürstiger er war.

5
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
[1876]
Geschichte Tirols von den ältesten Zeiten bis in die Neuzeit ; 2
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Seite 311 von 591
Autor: Egger, Josef / von Josef Egger
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VIII, 583 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte
Signatur: D II 5.585/2 ; II 5.585/2
Intern-ID: 84130
trug zwar sehr reichliche Einkünfte (100.000), aber es war nicht Fürstenlhum und darum wollten die genannten drei Mitglieder des Hauses Karl'n um jeden Preis noch das Bisthum Brixen ver schaffen, damit der Erzherzog als Reichsfürst eine kräftige Stütze der kathol. Partei werde. Die Br ix n er Domherrn widerstrebten diesmal nicht mehr und so wurde Karl am 12. März 1613, noch nicht 23 Jahre alt, einstimmig zum Bischof von Brixen postulili. Wenn aber Maximilian meinte, mit seinem Vetter die alten

Streitigkeiten zwischen den Grasen von Tirol und den Bischöfen von Brixen schnell und leicht beilegen zu können, so irrte er sich ge waltig. Karl gedachte nicht eines von den vermeintlichen oder wirk lichen Rechten seiner Diöcese zu vergeben. Das zeigte sein erstes Auftreten; er ließ wie sein Vorgänger sogleich den Adeligen, die im Bezirke seines Bisthums ansässig oder begütert, aber der Landes- matrM einverleibt waren, durch seinen Bevollmächtigten Ulrich Frhr. v. Spam die Erbhuldigung ab fordern

Contingentes mit dein Heere der Grafschaft Tirol. Das Capitel wagte in Abwesenheit des Bischofs aus dieses Ansinnen nicht einzu geben, aber Karl befahl ihm für diesmal nachzugeben und durch Protest die Rechte der Kirche zu wahren. Auf des Capitels Drän gen schickte dann Erzherzog Karl eine tapfere Resolution in beiden Streitigkeiten an Maximilian. Dabei verblieb es aber bis zu des LandeSsürsten Tod 4 ).

7
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
[1876]
Geschichte Tirols von den ältesten Zeiten bis in die Neuzeit ; 2
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Seite 489 von 591
Autor: Egger, Josef / von Josef Egger
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VIII, 583 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte
Signatur: D II 5.585/2 ; II 5.585/2
Intern-ID: 84130
dein franzöfisch - bäuerischen vom Jahre 1703 in keinem Falle gleichgestellt werden. Am Ende des 17. Jahrhunderts stand Europa ein großartiges Ereigniß bevor, aus das nicht nur die Aufmerksamkeit aller Cabinette, sonder» des ganzen Erdtheiles gerichtet war: der baldige Tod des Königs Karl II. von Spanien, be§. letzten Zweiges des Hauses Habsburg-Spanien. Vier der bedeutendsten Fürsten erhoben auf sein eine große Ländermasse umfassendes Erbe Ansprüche: Kaiser Leopold I., König Ludwig XIV. von Frankreich

, Kurfürst Max Emanuel von Baiern und Herzog Biotor Amadäus von Savohen. Darunter waren die des Kurfürsten für seinen Sohn Josef nnd des Kaisers am begründetsten. Leopold war nicht nur das Haupt der Lime Habsburg-Oesterreich, sondern auch der Sohn und Gemahl einer spanischen Prinzessin. Bei so verschiedenartigen Ansprüchen kam es vor allem auf die Haltung des spanischen Hofes an. Karl II. empfand für Frankreich sehr geringe Neigung, war aber auch für Oesterreich nicht eingenommen. Doch Frankreich sandte

einen sehr gewandten Diplomaten an den spanischen Hof, den Marquis v. Har- court, während Oesterreich durch den Grafen Ferd. v. Harrach schlecht vertreten war, nnd machte jenes zur Einschüchterung des Königs im Jahre 1698 ein Theilungsproject mit den Seemächten England und Holland. Im Schrecken darüber setzte Karl II. zwar den Kronprinz von Baiern als Erbe ein. Als aber dieser starb, verstand der fran zösische Gesandte den. durch einen weitern Theilungsvertrag (1700) «schreckten König so mit seinen diplomatischen

Künsten zu umgarnen, daß er trotz innern Widerstrebens Ludwig des XIV. Enkel, Philipp von Anjou, den zweitgebornen Sohn des Dauphin, zum Erben einsetzte. Als Karl II. an: 1. November 1700 starb, wußte der fran zösische König noch dm Kurfürsten von Baiern, seinen Brüter, den Kurfürsten von Köln und den Herzog von Savohen durch glän- z«de Versprechungen zu Bundesgenossen zu gewinnen, Mailand

8
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
[1876]
Geschichte Tirols von den ältesten Zeiten bis in die Neuzeit ; 2
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Seite 135 von 591
Autor: Egger, Josef / von Josef Egger
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VIII, 583 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte
Signatur: D II 5.585/2 ; II 5.585/2
Intern-ID: 84130
— 128 — greife« und zog heimwärts. Im nächsten Jahre schloß Ferdinand dann mit ihm eine mehrjährige Waffenruhe.^) Während dieser Kriege wurde Tirol von den Ereignissen Deutsch lands wenig berührt;, auch Kaiser Karl V. und König Ferdinand standen ihnen ziemlich ferne und fanden nicht Zeit'und Gelegenheit, in die innern Re ich San geleg enh eiten tiefer einzugreifen. So konnte sich der Protestantismus immer weiter ausbreiten. Je mäch tiger er aber wurde, desto mehr drängte es dm Kaiser

, den Neuerungen entgegen zu treten und dem Wormser Reichstags-Abschied wie seinen Mandaten endlich volle Geltung zu verschaffen. Nach dem Frieden von Cambrah schien hiefür der Augenblick gekommen; Karl trat in enge Beziehungen zu dem ihm bisher feindlichen Pabste Clemens VII. und berief einen Reichstag nach Augsburg, um hier der katholischen Sache zum Siege zu verhelfen. Dies führte ihn im Frühjahre 1530 nach Tirol und veranlaßte seinen mehrwöchentlichen Aufent halt zu Innsbruck; hier konnte er sich leicht

des Volkes zu dem fürstlichen Brüderpaar war so groß, daß fast jedermann ihr Bildniß oder ihr Wappen bei sich tragen wollte. Die Schmelzer und Bergleute von Schwaz über reichten Karl beim Abschied im feierlichen Aufzug eine große Silber medaille von 1700 st. Wert, auf welcher-der österreichische Stamm baum geprägt war; eine kunstreiche Arbeit. Als der Hof nach Augs burg verreiste, bildeten die beiden Bischöfe, viele tirolische Adelige und Hechts gelehrte sein Gefolge; in ihrer und vieler anderer Fürsten

und Herrn Gegenwart belehnte dann auf österreichischen! Boden, vor dem Schlosse Wellenburg in Burgau, Karl seinen Bruder mit allen österreichischen Lehen, die vom Reiche herrührten, auch mit dem Her zogthum Würtemberg. Der Reichstag von Augsburg führte nicht zum gewünschten Ziele. Wol ward, nach der Entfernung der pro testantischen Fürsten, über die Anhänger der neuen Lehre die Reichs schi ausgesprochen, aber sie kam nicht zur Ausführung. Die

11
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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
[1880]
Geschichte Tirols von den ältesten Zeiten bis in die Neuzeit ; 3
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Seite 475 von 966
Autor: Egger, Josef / von Josef Egger
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VIII, 954 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte
Signatur: II 5.585/3 ; D II 5.585/3
Intern-ID: 553578
— 469 — Rechten der Kirche nicht nachtheilig seien." Noch weniger war Karl Rudolf zur Nachgiebigkeit zu vermögen. Der General - Comrmssär berichtet über das Resultat der Unterhandlungen nnt den beiden Bischöfen an das Ministerium: beide seien zwar von dem Gewichte mancher der von ihm vorgebrachten Gründe selbst über zeugt, hätten an: Ende aber immer darauf sich berufen, es siche mch in ihrer Gewalt, wesentliche Rechte der Kirche durch ihr S** ober ihre Nachgiebigkeit schmälern zu lassen

am 23. October mit Thranen m, Auge den beiden Fürstbischöfen bekannt und ließ ihn gleichzeitig en Kreisämtern, allen Landgerichten und Polizei- wie Grenzbehörden er öffnen, damit sie den deportirten Kirchen fürsten nwgen die Rückkehr gestatteten. Unter großem Zulauf der Menge wurde Fürstbischof Emanuel am 24. October um 4 Uhr nachmittags unter Aufsicht des G ubernialrat Hs -Assist ent en Karl Grasen. v. Wollenstem bis nahe an die österreichischen Grenze bei Salzburg jenseits Reichen- hall abgeführt

, eine Stunde darauf führte ein zweiter Wagen en Fürstbischof Karl Rudolf unter Aufsicht des PoliLei-Comnnssärs Joses v. Schubert durch das Oberinnthal bis Martinsbruck an die dun ner Grenze. Die Reisen verliefen ohne Unfall. Bischof Emanuel hwlt sich fortan in Salzburg auf, Karl Rudolf setzte in Begleitung dreier Männer aus Nauders die Reise zu Fuß fort bis in-das Kloster Münster, wo er nach sehr beschwerlichem Marsche über die beschne: en Gebirge am 27. um Mitternacht anlangte J5 ). Nach der Deportation

12
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
[1872]
Geschichte Tirols von den ältesten Zeiten bis in die Neuzeit ; 1
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Seite 380 von 696
Autor: Egger, Josef / von Josef Egger
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VIII, 684 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte
Signatur: II 5.585/1
Intern-ID: 522832
Volkmars v. Burgstall, Tagens v. Billanders, Konrads v. Bozen u. v. A., vom Dekan Heinrich Rallo die Schlüssel deS Schlosses Bonconsil, der Stadt Trient und aller Festen des Stiftes. Durch Bischof Nicolaus übte Karl auch großen Einfluß auf die Wahl des neuen Bischofs v. Bripen, welche im Nov. 1336 erfolgte, und so bestieg diesen Stuhl ebenfalls ein freundlich gesinnter Mann, nämlich Domherr Math Lus, genannt Chunzmann, wahrscheinlich ein Tiroler. Jndeß war in der politischen Lage ein Umschwung

einiger Bezirke an der Drau. Als Entschädigung hiefur sollten die Oesterreicher eine Summe von 10.000 M. Prager Groschen (etwa 32.000 Ducaten) an Böh men bezahlen. Nun stellte zwar Markgraf Karl die Feindseligkeiten ein, aber das junge' Ehepaar in Tirol wollte sich noch' nicht zur Ruhe verstehen. Es erklärte die Verträge seines Vaters mit Oester reich für ungültig und schwor mit dem Adel von Tirol einen feier lichen Eid, Alles zur Eroberung Kärntens aufzubieten. Die Tiroler waren überdies mit dem König

v. Böhmen sehr unzufrieden, weil das Gerücht sich verbreitete, er. wolle Tirol vertauschen oder verkaufen. Um ihren Unwillen zu beschwichtigen, hatte deßhalb König Johann ° , schon i I. 1335 erklären müssen, dies Gerücht entbehre aller Be gründung; nun bestätigte er am 23. Dec. zu Pafsau den Eid, Tirol nicht zu veräußern, den seine Söhne Karl und Johann und die Tiroler sich geschworen hatten. Trotz des erwähnten Eidschwures wurde im Jahre 1337 kern feindlicher Angriff unternommen. Die Angelegenheiten

Südtirols und Italiens verhinderten es wahrscheinlich. Als Markgraf Karl im April 1337 nach einer knrzern Abwesenheit wieder nach Tirol zurückgekehrt, bot sich günstige Gelegenheit, an den Herren v. Berona für ihre Feindseligkeiten int verlaufenen Jahre Rache zu nehmen und Tirol nach Süden zu erweitern. Denn es war jüngst, am 10. März, ein Bündniß mehrerer italienischer Republiken und Herren Egger, Gesch- Tirols, I. Bd- ^4

13
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
[1872]
Geschichte Tirols von den ältesten Zeiten bis in die Neuzeit ; 1
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Seite 381 von 696
Autor: Egger, Josef / von Josef Egger
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VIII, 684 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte
Signatur: II 5.585/1
Intern-ID: 522832
370 gegen Mastino und Alberto della Scala zu Stande gekommen, und ihnen batte. sich auch ein Tiroler, Sicco v. Eastelnuovo und Ealdo- nazzo, angeschlossen. Karl Hat dies ebenfalls, aber er betrieb die Rüstungen sehr im Geheimen, um vielleicht auf Kosten beider Theile Bortheile zu ziehen. Als zu einem Zweikampfe, der auf seine Ver anstaltung zu Neumarkt am Eingang m's Fleimser Thal statt hatte, der tirolische Adel sich zahlreich eingefunden, da forderte er Plötzlich die Anwesenden

auf, mit ihm einen Kriegszug zu unternehmen und marschirte, von den meisten begleitet, unverzüglich durch das ge nannte Thal nach Primör. Es ward besetzt und der Marsch nach Belluno fortgesetzt. Getäuscht öfsnete diese Stadt schon am 4. Juli die Thore. Nun wandte sich Karl nach Feltre, aber vor dessen Mauern mußte' er sechs Wochen liegen, erst am 1. Sept, ergab es sich. Inzwischen hatten seine italienischen Verbündeten in diese Erwerbungen emgewilligt und Bischof Georg v. Feltre ihm und feinem Bruder Johann am 13. Aug

Feltre und Belluno setzte Karl vor seiner Rückkehr nach Tirol Volkmar v. Burgstall als Hauptmanu, der aber diese Stelle gar nie antrat oder wenigstens nur ganz kurze Zeit inne hatte. — Während der Belagerung Feltre'^ verwüstete eine blutige Fehde zwischen den Herren v. Arz, Cagnö, Caldes, Spaur, Rumo, Coredo, Valor und zwischen denen von St. Hippolito, Thunn, B rag er, Tu- jeno den Nonsberg. Als im Herbste 1337 Karl Tirol verließ, gab er seinem jugend lichen Bruder den Bischof Nico laus an die Seite

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
[1872]
Geschichte Tirols von den ältesten Zeiten bis in die Neuzeit ; 1
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Seite 139 von 696
Autor: Egger, Josef / von Josef Egger
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VIII, 684 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte
Signatur: II 5.585/1
Intern-ID: 522832
— 128 — greifen und zog heimwärts. Im nächsten Jahre schloß Ferdinand dann mit ihm eine mehrjährige Waffenruhe.^) Während dieser Kriege wurde Tirol von den Ereignissen Deutsch lands wenig berührt; auch Kaiser Karl V. und König Ferdinand standen ihnen Ziemlich ferne und fanden nicht Zeit und Gelegenheit, in die innern R e ich s an geleg enh eiten tiefer einzugreifen. So konnte sich der Protestantismus immer weiter ausbreiten. Je mäch tiger er aber wurde, desto mehr drängte es den Kaiser

, den Neuerungen entgegen zu treten und dem Wormser Reichstags-Abschied wie seinen Mandaten endlich volle Geltung zu verschaffen. Nach dem Frieden von Cambrah schien hiefür der Augenblick gekommen; Karl trat in enge Beziehungen zu dem ihm bisher feindlichen Pabste Clemens VII. und berief einen Reichstag nach Augsburg, um hier der katholischen Sache zum Siege zu verhelfen. Dies führte ihn im Frühjahre 1530 nach Tirol und veranla-ßte seinen mehrwöcheu tlichen Aufent halt zu Innsbruck; hier konnte er sich leicht

des Volkes zu dem fürstlichen Brüderpaar war so groß, daß fast jedermann ihr Bildnis; oder ihr Wappen bei sich tragen wollte. Die Schmelzer und Bergleute von Schwaz über reichten Karl beim Abschied im feierlichen Aufzug eine große Silber medaille von 1700 fl. Wert, auf welcher der österreichische Stamm baum geprägt war; eine kunstreiche Arbeit. Als der Hof nach Augs burg verreiste, bildeten die Leiden Bischöfe, viele tirolische Adelige und Rechtsgelehrte fein Gefolge; in ihrer und vieler anderer Fürsten

und Herrn Gegenwart belehnte dann auf österreichischem Boden, vor dem Schlosse Wellenbnrg in Burgau, Karl seinen Bruder mit allen österreichischen Lehm, die vom Reiche herrührten, auch mit dem Her ze gth um Würtemberg. . Der Reichstag von Augsburg führte nicht zum gewünschten Ziele. Wol ward, nach der Entfernung der pro testantische» Fürsten, über die Anhänger der neuen Lehre die Reichs acht ausgesprochen, aber sie kam nicht zur. Ausführung. Die

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
[1872]
Geschichte Tirols von den ältesten Zeiten bis in die Neuzeit ; 1
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Seite 103 von 696
Autor: Egger, Josef / von Josef Egger
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VIII, 684 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte
Signatur: II 5.585/1
Intern-ID: 522832
den Weg der Versöhnung. Aber Karl ver langte jetzt unbedingte Unterwerfung, da auch der Pabst sich ent schieden auf seine Seite gestellt, und setzte bereits drei Heere gegen den ungehorsamen Herzog in Bewegung. Eins führte er selbst vorn Westen her bis in die Nähe der Stadt Augsburg; das zweite zog von Norden herab nach dem Orte Pseriuga (Pforiug bei Ingolstadt) ; das mitte, commandirt von seinem Sohne Pipin, rückte von Süden her bis Bozen vor. Thassilo ließ es jedoch nicht zu einer blutigen Entscheidung kommen

, er gab nach und überreichte dem König sein Scevter als Zeichen seiner Unterwerfung. Allein schnell diesen Schritt wieder bereuend und voll inner« Grimm gegen Karl, knüpfte er ein paar Jahre darauf zum zweiten Male mit den Avaren an und be schleunigte dadurch seinen Fall, Als im Juli 788 Karl zu Ingel heim alle Großen seines Reiches um sich versammelt sah, trat er vor ihnen als Ankläger des Herzogs auf und beschuldigte ihn des Eidbruches und Verrathes. Die Versammlung fand ihn des Todes schuldig

und nur der Gnade des Königs hatte er es zu verdanken, daß er das Leben behielt. Doch mußte er den Rest seiner Tage in einem fränkischen Kloster verbringen, ein Loos, das auch alle übrigen Mitglieder der Familie traf, wie es scheint, selbst den ältesten Sohn, der bereits Mitregent geworden war. Die wenigen Getreuen des Herzogs wurden aus dem Lande vertrieben und dessen Verwaltung Karl ergebenen Männern anvertraut. Damit war ganz Tirol unter die unmittelbare Herrschaft der Franken gekommen (788). Vintschgau

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
[1872]
Geschichte Tirols von den ältesten Zeiten bis in die Neuzeit ; 1
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Seite 379 von 696
Autor: Egger, Josef / von Josef Egger
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VIII, 684 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte
Signatur: II 5.585/1
Intern-ID: 522832
— 368 In den letzten Tagen des Jahres 1335 traf endlich Mark graf Karl v. Mähren in Tirol ein und übernahm mit Zustimmung der Landherren die Zügel der Regierung. Der Waffenstillstand, welchen sein Vater am 16 . Seht. 1335 mit den Feinden auf mehrere Monate abgeschlossen hatte, gab ihm Gelegenheit, sich gehörig zu rüsten. Tirol befand sich in der bedrängtesten Lage, denn es war von drei Seiten bedroht, im Norden durch die Baiern und Schwaben, im Osten durch die mit Oesterreich verbündeten Grafen

v. Görz und den Erzbischof v. Salzburg, im Süden durch den mächtigen Mastino della Scala, Herrn v. Verona und einem Theile v. Ober italien. Bon all diesen Seiten brachen die Feinde los, als--nach vergeblichen Friedensunterhandlungen im Febr. 1336 König Johann mit einem verheerenden Einfall in Oesterreich die Feindseligkeiten er- öffnete. Karl sammelte nun seine Mannschaft und rückte am 1. April in das Pusterthal gegen die Grafen v. Görz. Er eroberte das , Schloß Lamprechlsburg bei Bruneck, drang

und so mußte er sich mit der Belagerung dieser Feste begnügen. Hatte im Osten und Norden Karl bald zur Offensive übergehen können, so war das untere Etschland und Trient von Seite der Louibarden in größerer Gefahr, denn hier fanden die Feinde im Lande selbst Freunde. Wil helm von Castelbarco hatte sogar den Scaliger um Hilfe gegen seine eigenen Brüder und Vettern gebeten, von denen er sich beeinträchtigt glaubte, und verwüstete mit der erhaltenen Hilfsschaar deren Gebiete, bis sie gemeinsam mit ihm Mastino

die Entscheidung überließen. Glücklicherweise gestatteten aber dem Herrn v. Verona die italienischen Angelegenheiten nicht, energischer gegen Tirol aufzutretm. Dazu gelang es Karl nach hem Tode Bischof Heinrichs v. Trient, bei der Wahl einen seinem Hause ganz ergebenen Mann durchzusetzen, nämlich seinen Kanzler Nicolaus v. Brünn. Daher erhielt auch sein Bruder Johann als Stiftsvogt am 11, Dec. 1336 in Gegenwart

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
[1876]
Geschichte Tirols von den ältesten Zeiten bis in die Neuzeit ; 2
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Seite 346 von 591
Autor: Egger, Josef / von Josef Egger
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VIII, 583 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte
Signatur: D II 5.585/2 ; II 5.585/2
Intern-ID: 84130
wollte er die Erzherzogthümer ob und unter der Ens, Böhmen, dessen Nebenländer und Ungarn ganz für sich behalten, und davon den Brüdern nur ein jährliches Deputat von 100.000 fl. verabreichen. Damit warm aber diese nicht zufrieden; doch gelang es dem Kaiser mit Karl am 29. Oct. 1623 sich abzufinden. Ferdinand überließ ihm die Graf schaft Glatz, die Fürstenthümer Opeln und Ratibor, die Herrschaft Nachod, die Herrschaften Freudeiithal, Uhlersdorf und Pisenberg, letztere beide käuflich , und die Herrschaft Burgau mit Zugehör

; dafür mußte Karl allen weitern Ansprüchen entsage». Schwieriger war die Einigung zwischen Ferdinand und Leopold. Da der Erz herzog zu heiraten gedachte, so konnte sich der Kaiser schwer ent schließen, mit ihm eine Ländertheilung einzugehen, wodurch die habs burgische Macht in Deutschland voraussichtlich auf die Dauer zer rissen wurde. Leopold hingegen war es gerade um Erwerbung von Land und Leuten zu thun, die er feinen Nachkommen hinterlassen konnte. Darum drohte er die Unterhandlungen ganz

bestimmte die Drittel, Leopold aber hatte die Wahl. Gegen diese Zugeständnisse entsagte Leopold seinem Deputate aus den Einkünften Ungarns, Böhmens und seiner Nebenländer und der beiden Erzherzogthümer Oesterreich und gestattete unter Zustimmung Karl's die Ausdehnung der Primo genitur auf letztere. Die sactische Erbtheilung stand noch einige Zeit an. Darüber starb Karl und nun führten die beiden

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
[1880]
Geschichte Tirols von den ältesten Zeiten bis in die Neuzeit ; 3
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Seite 261 von 966
Autor: Egger, Josef / von Josef Egger
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VIII, 954 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte
Signatur: II 5.585/3 ; D II 5.585/3
Intern-ID: 553578
255 §ofce |ogett ftd) nach @t. ©aUeit und dann an den Rhein zurück. Als nun Suwarow über den St. Gotthardt hinabgestiegen war, konnte er durch den Eanton Schwhz nicht mehr durchdringen und mußte unter unsäglichen Strapazen durch das Schächenen- und Muottathal Mer den Pragel nach Glarus und dann durch das Sernstthal an dm Rhein vorrücken. Als er sich mit Korsakow vereinigt hatte, gieng er auf das Anerbieten des Erzherzogs Karl, der wieder dm Neckar herauf gerückt war, nicht mehr

sie den tirolischen Grenzen schon wieder bedeutend näher und die Oesterreicher giengen nun am 7. Nov. gar über den Rhein und verbrannten die Brücke. Die Vorarlberg und Tirol neuerdings nahende Gefahr bewog nicht nur den Erzherzog Karl den österr. Generalen Hilfs truppen zuzusenden, sondern veranlagte auch neue Vertheidigungs- anstalten in den gefährdeten Ländern selbst. Die beiden Schutzde putationen in Innsbruck und Bozen traten wieder zusammen und die Schutzcommissionen an der Gränze zu Nauders und Schluderns

Landesvertheidigungsgegenstände bestimmten Hoscommissär Alles dabei nach der höchsten Vorschrift wird eingeleitet werden, was zur thätig- sten Landesvertheidigung nötig' ist." Erzh. Karl ließ am 9. Nov. durch den Landeshauptmann bekannt machen: der linke Flügel unter F.-M.-L. Linken, der an die Stelle des gefallenen Hotze getreten, habe den Auftrag, Alles aufzubieten, nur Graubünden zu erhalten. Zu diesem

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