Geschichte Herzog Leopolds III. von Österreich
verlangten die vollste Freiheit und Unabhängigkeit in seinem Auf treten, wenn er nicht fortwährend in seinen Unternehmungen sich gelähmt sehen sollte. Ueberdieß mußte eine stätige Bevormundung in der auswärtigen Politik einem so selbständigen Geiste, wie Leopold war, schon an und für sich auf die Dauer unerträglich werden und zwar um so mehr , je weiter die Anschauungen und Pläne seines Bruders von den seinen abwichen. Unter diesen Verhältnissen mußte der Gedanke einer förmlichen Ländertheilung
vorläufig fallen und begnügte sich abermals mit einer Berwaltnngötheilung. Auch die erste ' Theilung, welche in diesem Jahre, am 7. Juli 1379, statt hatte, war ncch eine solche, aber sie brachte Leopold wesentliche Vor theile. Alle Erblande wurden in zwei ungleiche Hälften getheilt, wovon die eine die beiden Herzogtümer Ober- und Nieder'-Oesterreich, die andere die übrigen Erblande ausmachten. Welchen Theil jeder erhalten sollte, das hatte das Loos zu entscheiden. Um Georgi 1382 mußten jedoch
die Verwaltungsgebiete gewechselt werden; nur sollte Leopold für jeden Fall die ersten drei Jahre die Borlande erhalten. In der Administration des ihm Zugewiesenen Gebietes war jeder ganz unabhängig und konnte nach Belieben die Beamten ein- und absetzen und die Lehen vergeben. Die Besoldungen hatten sie aus den Einkünften ihres TheileS zu bestreiten, doch sollte jeder Herzog für die Borlande noch eigens 2000 fl. geben, weil deren Verwaltung kostspieliger war^). 'B Kurz. Albrecht III., 1. 263. 15ià. Albrecht III